Birne

Birnensorten im Überblick: Welche Birne passt zu mir?

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Tafelbirnen, Mostbirnen, Kochbirnen – Sommerbirnen, Herbstbirnen, Winterbirnen – Birnbäume gibt es in so vielen Arten, dass die Auswahl für den eigenen Garten nicht einfach ist. Eine kleine Orientierungshilfe für den Hobbygärtner.

Birnensorten
AUF EINEN BLICK
Welche Birnensorten gibt es und wofür werden sie verwendet?
Es gibt verschiedene Birnensorten wie Tafel-, Koch-, Most-, Sommer-, Frühherbst-, Herbst- und Winterbirnen, die sich in Reifezeit, Verwendungszweck und Geschmack unterscheiden. Empfehlenswert ist die Pflanzung mehrerer Sorten für die Befruchtung und längere Erntezeit.

Die verschiedenen Reifezeiten und Verwendungszwecke

Wenn Sie bisher dachten, Birne sei Birne, lassen Sie sich eines Besseren belehren. Birnen gibt es in vielen Sorten. Jede hat ihre eigenen Bedürfnisse an Standort und Pflege.

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Einige Birnensorten reifen früh, andere sind erst im Spätherbst reif. Deswegen werden Birnenbaumarten in Sommer-, Herbst-, Spätherbst- und Winterbirnen eingeteilt.

Frühe Birnen schmecken frisch vom Baum am besten und lassen sich nicht lange lagern. Kochbirnen hingegen sind ideal zum Einkochen oder für Gerichte mit Birnen geeignet. Für den Wintervorrat sind Spätherbst- und Winterbirnen die besten Sorten. Sie können mehrere Monate gelagert werden.

Tafelbirnen

Als Tafelbirnen werden alle Birnensorten bezeichnet, die sich zum Rohverzehr eignen. Diese Birnen sind meist recht groß und glatt und haben eine typische Birnenform. Das Aroma kann je nach Unterlage schwach bis stark ausgeprägt sein. Vorwiegend schmecken Tafelbirnen süß, es gibt jedoch auch säuerliche Arten.

Kochbirnen

Kochbirnen sind, wie der Name schon suggeriert, in rohem Zustand ungenießbar. Sie müssen gekocht werden, damit sie weich werden. Das Aroma entwickelt sich durch das Erhitzen erst richtig. Ideal sind Kochbirnen, wenn Sie aus den Birnen Kompott kochen oder sie in Einmachgläser einkochen möchten. Vor allem unter den alten Birnensorten gibt es viele Kochbirnen.

Mostbirnen

Mostbirnen werden häufig auf Streuobstwiesen angebaut. Die Früchte sind meist recht klein und können etwas schrumpelig aussehen. Roh schmecken Mostbirnen nicht. Sie werden vorzugsweise für die Herstellung von Birnenmost verwendet. Auch für die Weinherstellung werden Mostbirnen auf großen Flächen gehalten. Der Anbau lohnt sich nur in großem Stil. Im Hausgarten werden Mostbirnen nur selten angepflanzt.

Sommerbirnen

Schon im Juli sind die ersten Sommerbirnen reif. Die meisten Sorten der Sommerbirnen ernten Sie jedoch im August und September. Sie müssen sofort verbraucht werden, denn Lagern bekommt ihnen nicht. Auch zum Einkochen sind sie nicht geeignet.

Zu den bekanntesten Sommerbirnen gehören:

  • Bunte Julybirne – gelb-rot gestreifte Frucht, sehr süß
  • Gelbe Williams Christ – goldgelbe, gepunktete Frucht, sehr süß
  • Rote Williams Christ – gelbliche bis dunkelrote Frucht, süß
  • Frühe von Trévoux – rotgestrichelte Frucht, sehr saftig

Frühherbst-Birnen

Zwischen September und Oktober ernten Sie Frühherbst-Birnen. Sie sind meist nicht mehr so süß wie die Sommerbirnen. Dafür ist der Geschmack häufig sehr aromatisch. Diese Birnensorten lassen sich etwas besser lagern als Sommerbirnen.

Bekannte Frühherbst-Birnen

  • Gute Luise – gelbgrüne bis braunrote Frucht, süß-säuerlich
  • Gute Graue – graubraune Frucht, süß und saftig
  • Gellerts Butterbirne – gelb-braune Frucht, saftig
  • Doppelte Philipsbirne – gelbe bis leicht rötliche Frucht, süß, saftig

Herbstbirnen

Sie reifen je nach Witterungsbedingungen zwischen Oktober und Dezember. In ungünstigen Lagen werden die Früchte allerdings nicht immer reif. Herbstbirnen sollten deshalb nur in sehr geschützten Gegenden, vorzugweise vor Hauswänden, gepflanzt werden.

Bekannte Herbstbirnen

  • Vereinsdechantsbirne – orangerote bis bräunliche Frucht, süß-sauer
  • Köstliche von Charneux – schwach-rote Frucht, sehr saftig, ideale Einmach-Birne
  • Conference – hellgrüne Frucht, saftig, süß, aromatisch
  • Alexander Lucas – gelbe Frucht, süß, saftig

Winterbirnen

Winterbirnen sind nicht vor Dezember erntereif. Oftmals dauert es sogar bis Januar, bis sie geerntet werden können. Für ungünstige Lagen mit frühen Frosteinbrüchen sind Winterbirnen deshalb nicht geeignet. Sie werden nicht rechtzeitig reif und erfrieren am Baum. Eine Ausnahme ist die Pastorenbirne, die bei günstigen Bedingungen von September bis Januar geerntet werden kann.

Bekannte Winterbirnen

  • Pastorenbirne – grüne Frucht, süß-säuerlich, saftig
  • Gräfin von Paris – grünlich-gelbe Frucht, fein aromatisch, süß
  • Nordhäuser Winterforelle – gelbe bis hellrote Frucht, saftig, süß, sehr würzig
  • Großer Katzenkopf – grün-rote Frucht, nur gekocht genießbar

Jedes Jahr neue Birnenzüchtungen

Neue Birnensorten kommen fast jedes Jahr auf den Markt. Es lohnt sich, in der Baumschule nachzufragen. Oftmals sind neue Züchtungen resistent gegen Mehltau und robust gegen Schädlinge.

Alte Birnbaumsorten erhalten

Dafür geraten leider alte Birnbaumsorten zunehmend in Vergessenheit. Eine Ausnahme ist Clapps Liebling, eine Sorte, die noch heute häufig in Gärten zu finden ist.

Einige Hobbygärtner haben sich dem Erhalt der alten Arten verschrieben. Sie sorgen durch Aufpfropfen und Vermehrung dafür, dass die alten Birnensorten nicht ganz aus den Gärten verschwinden.

Wenn Sie sich für alte Birnbaumsorten interessieren, lohnt ein Besuch in alternativen Baumschulen oder in der Kleingartenkolonie in der Stadt. Dort werden noch häufig alte Sorten gezogen. Die meisten Hobbygärtner sind gern bereit, Edelreiser von ihren alten Birnbäumen zu schneiden und Sie dabei zu unterstützen, fast vergessene Birnensorten zu vermehren.

Tipps & Tricks

Pflanzen Sie mehrere Sorten Birnen im Garten an. Da Birnbäume nicht selbstbefruchtend sind, brauchen sie einen weiteren Baum als Befruchter. Wenn Sie Birnen mit verschiedenen Erntezeiten ziehen, können Sie von Sommer bis Herbst ständig frische Birnen pflücken.