Kichererbsen-Anbau: So gelingt die Ernte im Garten
Kichererbsen sind proteinreiche Hülsenfrüchte, die sich relativ einfach im eigenen Garten anbauen lassen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Auswahl des Standorts bis zur Ernte und Lagerung.
Anforderungen an Standort und Boden
Kichererbsen benötigen für ihr Wachstum einen sonnigen und warmen Standort mit Tagestemperaturen zwischen 20 und 28 °C. Nachttemperaturen sollten nicht unter 15 °C fallen. Regionen mit viel Sonnenschein sind optimal, wie etwa milde Lagen in Weinbauregionen oder der Anbau im Gewächshaus.
Der Boden muss leicht und durchlässig sein, da Kichererbsen Trockenheit besser vertragen als Feuchtigkeit. Sandige und nährstoffarme Böden sind ideal. Auf schweren und feuchten Lehmböden kann Staunässe entstehen, was das Wachstum der Pflanzen hemmt. Kalkreiche und schnell erwärmende Böden fördern das Gedeihen der Kichererbsen zusätzlich.
Es ist wichtig, eine Anbaupause von vier bis sechs Jahren einzuhalten, um Leguminosenmüdigkeit zu vermeiden. Dies bedeutet, Kichererbsen nicht jährlich am selben Standort anzubauen, sondern zu rotieren, indem Sie Ackerbohnen anbauen, um Nährstoffverarmung und Krankheitsanfälligkeit zu minimieren.
Aussaat und Vorkultur
Kichererbsen können direkt ins Freiland ausgesät oder im Haus vorgezogen werden. Die Wahl des richtigen Zeitpunkts ist entscheidend für eine erfolgreiche Keimung und ein gesundes Wachstum.
Direktsaat
Die Direktsaat erfolgt ab Mitte Mai, wenn keine Gefahr von Nachtfrost mehr besteht. Gehen Sie wie folgt vor:
- Bereiten Sie den Boden gründlich vor, indem Sie ihn auflockern und von Unkraut befreien.
- Pflanzen Sie die Kichererbsensamen etwa 2-3 cm tief und halten Sie einen Reihenabstand von 30 cm sowie einen Pflanzenabstand von 20 cm ein.
- Gießen Sie das Beet nach der Aussaat ausreichend, um die Keimung zu unterstützen.
Vorkultur
Für eine frühere Ernte oder bei unsicherem Wetter ist die Vorkultur ab Mitte April im Haus empfehlenswert:
- Säen Sie die Kichererbsensamen in Töpfe mit spezieller Anzuchterde und stellen Sie diese an einen warmen, hellen Ort mit Temperaturen zwischen 20 und 22 °C.
- Halten Sie das Substrat ständig feucht und härten Sie die Jungpflanzen vor dem Auspflanzen ins Freiland ab, indem Sie sie schrittweise an Außentemperaturen gewöhnen.
Die vorgezogenen Jungpflanzen können nach Mitte Mai ins Freiland gesetzt werden. Durch das Vorziehen haben die Pflanzen einen Vorsprung von etwa drei Wochen, was das Risiko von Keimlingsverlusten verringert und eine frühere Ernte ermöglicht.
Pflege von Kichererbsenpflanzen
Kichererbsen sind pflegeleicht, erfordern aber einige grundlegende Maßnahmen für eine erfolgreiche Ernte.
Unkrautbekämpfung
Halten Sie das Beet regelmäßig unkrautfrei, um Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu vermeiden und das Wachstum der Kichererbsen zu fördern.
Bewässerung
Gießen Sie die Pflanzen in längeren Trockenperioden und bei hohen Temperaturen, achten Sie jedoch darauf, die Blätter trocken zu halten, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Vermeiden Sie Überwässerung, die die Pflanzen anfällig für Krankheiten machen kann.
Bodenpflege und Düngung
Kichererbsen benötigen keine zusätzliche Stickstoffdüngung, da sie in Symbiose mit Knöllchenbakterien leben. Ein ausreichender Phosphorgehalt im Boden ist wichtig, um die Aktivität dieser Bakterien zu unterstützen. Erwägen Sie im Frühjahr eine Gabe von organischem Langzeitdünger mit Phosphor.
pH-Wert des Bodens
Der Boden sollte nicht zu sauer sein. Kalken Sie den Boden im Frühjahr bei Bedarf, um einen neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert zu erreichen.
Ernte und Lagerung
Die Erntezeit der Kichererbsen liegt zwischen Mitte August und Oktober. Ernten Sie die Pflanzen, sobald die Samen in den Hülsen rascheln.
Ernte der reifen Samen
Schneiden Sie die gesamte Pflanze ab und hängen Sie sie kopfüber an einem trockenen, warmen Ort auf. Nach der Trocknung fallen die Samen von selbst aus den Hülsen oder können manuell herausgepult werden.
Ernte der grünen Schoten
Pflücken Sie die noch grünen, unreifen Schoten, wenn Sie Kichererbsen frisch verwenden möchten. Diese können direkt in der Küche verarbeitet werden.
Lagerung
Getrocknete Kichererbsen sollten bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 12 bis 14 Prozent getrocknet werden, um die Lagerfähigkeit zu gewährleisten. Lagern Sie die getrockneten Kichererbsen in luftdichten Behältern an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort. Richtig gelagert bleiben sie bis zu fünf Jahre haltbar. Alternativ können die Kichererbsen eingefroren oder geröstet werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
Kichererbsen: Gesunde Hülsenfrüchte
Kichererbsen sind eine ausgezeichnete Wahl für eine gesunde Ernährung, da sie reich an pflanzlichem Eiweiß und Ballaststoffen sind. Sie enthalten wichtige Mineralstoffe und Vitamine wie Magnesium, Eisen und Folsäure, die bedeutend für Muskel- und Nervenfunktionen sowie die Blutzirkulation sind. Darüber hinaus unterstützen sie durch ihren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren die Herzgesundheit.
Zubereitung von Kichererbsen
Bevor Sie getrocknete Kichererbsen zubereiten, sollten diese immer eingeweicht und gekocht werden, um sie bekömmlich zu machen:
1. Einweichen:
- Legen Sie die getrockneten Kichererbsen in eine Schüssel und füllen Sie diese mit der doppelten Menge Wasser auf. Lassen Sie die Kichererbsen mindestens 12 Stunden einweichen. Schütten Sie das Einweichwasser danach weg und spülen Sie die Kichererbsen gründlich ab.
2. Kochen:
- Füllen Sie einen Topf mit frischem Wasser und geben Sie die abgespülten Kichererbsen hinzu. Kochen Sie die Kichererbsen bei mittlerer Hitze etwa 30 bis 45 Minuten. Während des Kochens können Sie Salz oder Gewürze hinzufügen, um den Geschmack zu verbessern.
3. Verwendung:
- Nach dem Kochen sind die Kichererbsen vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich für die Zubereitung von Hummus, Falafel, Currys oder Salaten. Gekochte Kichererbsen können auch geröstet werden, um einen knackigen Snack zu erhalten.
Falls es schneller gehen muss, können Sie auf vorgegarte Kichererbsen aus der Konserve zurückgreifen. Spülen Sie diese vor der Nutzung gründlich ab, um den Geschmack zu verbessern und unerwünschte Zusatzstoffe zu entfernen.
Sind rohe Kichererbsen giftig?
Rohe Kichererbsen enthalten den Giftstoff Phasin, der erhebliche gesundheitliche Beschwerden verursachen kann. Um die Giftstoffe unschädlich zu machen, ist es notwendig, die Kichererbsen gründlich zu kochen oder keimen zu lassen:
1. Einweichen:
- Weichen Sie die getrockneten Kichererbsen 12 bis 18 Stunden in Wasser ein, um einige der unverdaulichen Stoffe abzubauen.
2. Kochen:
- Kochen Sie die eingeweichten Kichererbsen mindestens 30 Minuten lang. Durch die hohe Temperatur wird das Phasin zersetzt.
3. Keimen:
- Alternativ können Sie die Kichererbsen keimen lassen. Hierfür sollten die eingeweichten Samen bei einer Temperatur von etwa 20 °C einige Tage keimen und regelmäßig gespült werden, bis die Keimlinge etwa einen Zentimeter lang sind.
Durch diese Zubereitungsschritte stellen Sie sicher, dass Kichererbsen sicher und genießbar sind.