Lavendel: Giftig für Mensch & Tier? Das musst du wissen
Lavendel ist beliebt für seinen Duft und seine vielfältige Verwendung, wirft aber auch Fragen zur Verträglichkeit für Mensch und Tier auf. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Lavendelarten, ihre potentielle Giftigkeit und gibt Tipps zur sicheren Anwendung.
Giftigkeit von Lavendel für Menschen
Lavendel ist für Menschen generell nicht giftig, jedoch gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, die speziell bei bestimmten Personengruppen beachtet werden sollten. Während Blüten und Blätter des Lavendels in kleinen Mengen bedenkenlos verzehrt werden können, ist bei der Verwendung von Lavendelöl Vorsicht geboten.
Wichtige Hinweise zur Anwendung von Lavendel:
- Schwangere und stillende Frauen sollten auf die Anwendung von Lavendelöl verzichten, da eine abschließende Klärung der Auswirkungen auf das Ungeborene fehlt.
- Kleinkinder unter zwei Jahren sollten weder mit Lavendelöl behandelt noch diesem ausgesetzt werden, da es zu Atemproblemen und Hautausschlägen führen kann.
- Empfindliche Personen sollten vorsichtig sein, wenn sie mit Lavendel oder Lavendelöl in Berührung kommen, da es zu Kopfschmerzen und Hautreizungen kommen kann.
Bei innerer Anwendung ist Lavendelöl nur in stark verdünnter Form und in sehr geringen Mengen ratsam, um Magen- und Darmbeschwerden oder Kopfschmerzen zu vermeiden. Übermäßiger Konsum sollte vermieden werden. Achten Sie auf individuelle Reaktionen Ihres Körpers und konsultieren Sie bei Unsicherheiten einen Arzt, insbesondere bei vulnerablen Gruppen wie Kindern und Schwangeren.
Giftigkeit von Lavendel für Katzen
Lavendel selbst stellt für Katzen keine Gefahr dar, da Blätter und Blüten keine giftigen Stoffe enthalten. Allerdings sollten Sie den Verzehr von Lavendel in großen Mengen vermeiden. Der intensive Duft des Lavendelöls kann empfindliche Katzen irritieren. Stellen Sie sicher, dass Ihre Katze den Raum verlassen kann, wenn Sie Lavendelöl verwenden.
Giftigkeit von Lavendel für Hunde
Für Hunde stellt Lavendel generell kein Risiko dar. Selbst wenn Ihr Hund an einer Lavendelpflanze knabbert, ist dies unbedenklich. Der Duft von Lavendel hat eine beruhigende Wirkung auf Hunde, was bei nervösen oder leicht reizbaren Tieren hilfreich sein kann.
Um Flöhe fernzuhalten und das Wohlbefinden Ihres Hundes zu fördern, können Sie verdünnte Lavendelessenzen nutzen. Achten Sie darauf, Lavendelöl sparsam und nicht in hohen Konzentrationen anzuwenden, da Hunde eine sehr empfindliche Nase haben. Ein Akzeptanztest kann feststellen, ob Ihr Hund positiv auf den Duft reagiert.
Giftigkeit von Lavendel für andere Tiere
Während Lavendel für die meisten Tiere unbedenklich ist, gibt es besondere Vorsichtsmaßnahmen für bestimmte Kleintiere. Nagetiere wie Hamster, Kaninchen, Mäuse und Meerschweinchen sind besonders empfindlich gegenüber Lavendelöl, welches für sie giftig sein kann. Halten Sie Lavendelöl und Lavendelpflanzen außerhalb der Reichweite dieser Tiere.
Für größere Tiere wie Pferde und Ziervögel ist Lavendel ungefährlich. Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass der Duft von Lavendel eine beruhigende Wirkung auf Pferde hat.
Unterschiedliche Lavendelarten
Lavendel existiert in etwa 40 verschiedenen Lavendelsorten, von denen sich einige in ihren Eigenschaften und Pflegeansprüchen unterscheiden. Die bekanntesten Arten sind der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia), der Schopflavendel (Lavandula stoechas) und der Speiklavendel (Lavandula latifolia).
Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
Der Echte Lavendel, auch Schmalblättriger Lavendel genannt, ist winterhart und eignet sich hervorragend für den mitteleuropäischen Garten, um echten Lavendel zu erkennen. Er blüht von Juni bis August und hat einen intensiven Duft. Diese Art ist optimal für sonnige Standorte und erfordert wenig Pflege.
Schopflavendel (Lavandula stoechas)
Schopflavendel ist leicht an seinen charakteristischen „Schöpfen“ zu erkennen. Er benötigt viel Wärme und ist nicht frosthart, weshalb er in wärmeren Regionen oder in Töpfen kultiviert werden sollte, die im Winter ins Haus gebracht werden können. Diese Lavendelart blüht von Mai bis Juni und hat einen sehr intensiven Duft, der empfindliche Personen beeinträchtigen kann.
Speiklavendel (Lavandula latifolia)
Speiklavendel hat größere Blätter und ist für seine hohe Konzentration an ätherischen Ölen bekannt. Diese Art ist besonders wertvoll für die Parfümindustrie und blüht von Juni bis Juli. Speiklavendel bevorzugt sonnige, warme Standorte, sein intensives Aroma kann jedoch in hohen Dosierungen problematische Reaktionen hervorrufen.
Lavandin (Lavandula x hybrida)
Lavandin ist eine natürliche Hybride aus Echtem Lavendel und Speiklavendel und kombiniert die besten Eigenschaften beider Elternarten. Er ist widerstandsfähig, hat einen starken Duft und produziert reichlich ätherisches Öl. Lavandin wird besonders in der Provence auf großen Feldern angebaut.
Pflege- und Standort-Tipps
- Sonne: Alle Lavendelarten bevorzugen sonnige Standorte.
- Boden: Ideal ist ein gut durchlässiger, nährstoffarmer Boden, Lavendel düngen sollte nur selten notwendig sein.
- Wasser: Lavendel benötigt wenig Wasser und ist trockenheitsresistent. Staunässe sollte vermieden werden.
- Schnitt: Schneiden Sie den Lavendel zweimal im Jahr, um eine kompakte Wuchsform zu fördern und die Blüte anzuregen.
Indem Sie die speziellen Anforderungen der verschiedenen Lavendelarten berücksichtigen, stellen Sie sicher, dass diese duftenden Pflanzen prächtig gedeihen und Ihnen viel Freude bereiten.