Tomaten

Tomaten anbauen: Tipps für Pflege, Standort & Ernte

Der Anbau von Tomaten ist lohnend, aber komplex. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen über Standortwahl, Bodenvorbereitung, Pflanzung, Pflege, Sortenwahl sowie Krankheiten und Schädlinge.

Steckbrief

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Wuchs
Stark variierend
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Fruchteigenschaften
Bis zu 1 kg, viele Farben, auch gestreift oder marmoriert
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Fruchtform
Rund, glatt, herz-, pflaumen-, birnenförmig, oval, länglich
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Licht
Sonnig
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Bodenart
Locker, humusreich, gut durchlässig
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Bodenfeuchte
Gut durchlässig, Staunässe vermeiden
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Früchte

Tomatenfrüchte sind botanisch gesehen Beeren und zählen lebensmitteltechnisch zum Fruchtgemüse. Ihre Formen variieren stark je nach Sorte und umfassen runde, glatte, flachrunde, herzförmige, ovale, pflaumenförmige, birnenförmige und längliche Varianten. Die Größen reichen von winzigen Kirschtomaten bis zu beeindruckenden Fleischtomaten, die bis zu einem Kilogramm wiegen können. Auch die Farben variieren von weiß, gelb, orange, rot, rosa, violett, grün bis hin zu braun und schwarz. Es gibt auch gestreifte und marmorierte Tomaten.

Die Struktur der Tomatenfrüchte variiert. Die meisten haben zwei Kammern, aber durch Züchtungen können auch mehrkammerige Varianten entstehen. Ein charakteristisches Merkmal ist der hohe Gehalt an Carotinoiden, wie Lycopin, welches für die kräftige Farbe verantwortlich ist.

Während des Reifeprozesses baut die Tomate grüne, mäßig giftige Alkaloide wie Solanin und Tomatin ab, die in unreifen Früchten und im Stielansatz vorhanden sind. Der Reifeprozess sowie die Qualität der Früchte werden durch Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe beeinflusst, die wiederum den Geschmack und gesundheitlichen Nutzen der Tomaten bestimmen.

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Welcher Standort ist geeignet?

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Blüte der kultivierten Tomatenpflanze in der Region Moskau, Russland.
Foto: Bff | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Tomaten benötigen einen sonnigen und warmen Standort mit mindestens sechs Sonnenstunden pro Tag, idealerweise an windgeschützten Orten wie der Süd- oder Westseite des Hauses. Der Boden muss nährstoffreich, humos und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden, und sollte vor der Pflanzung mit Kompost angereichert werden.

Eine Mulchschicht aus Stroh oder Kompost hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und das Wachstum von Unkraut zu unterdrücken. Es ist ratsam, Tomaten nicht in der Nähe von Kartoffeln zu pflanzen, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden.

Der Anbau in Gewächshäusern oder unter Tomatendächern schützt die Pflanzen vor Wind und Wetter und bietet höhere Temperaturen und bessere Belüftung. Auf Balkonen und Terrassen gedeihen Tomaten ebenfalls gut, wenn sie in großen Töpfen mit guter Drainage und ausreichend Platz für das Wurzelwachstum stehen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein optimaler Boden für Tomaten ist locker, humusreich und nährstoffreich, mit guter Durchlüftung und Drainage, um Staunässe zu verhindern. Zur Bodenvorbereitung sollte Kompost oder gut verrotteter Mist eingearbeitet werden, um die organische Substanz und Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen.

Die Bodentiefe sollte etwa 50 cm betragen und gleichmäßig durchlüftet sein, um den Wurzeln ausreichend Platz zu bieten. Eine gleichmäßige Bewässerung ist entscheidend, da unregelmäßiges Gießen zum Platzen der Früchte führen kann. Mulchen hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkraut zu unterdrücken.

Tomaten pflegen

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Geschlossene Blüten einer Cherrytomate in Nahaufnahme.
Foto: Goldlocki | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Während der Wachstumsphase benötigen Tomaten regelmäßig Wasser und Nährstoffe. Gießen Sie morgens direkt auf den Boden, um die Blätter trocken zu halten und Pilzkrankheiten vorzubeugen. Ein Bewässerungsgraben zwischen den Reihen kann hilfreich sein. Unkraut sollte regelmäßig entfernt werden, damit es den Pflanzen nicht die Nährstoffe entzieht.

Düngen Sie alle zwei Wochen mit einem kaliumbetonten Tomatendünger (8,00€ bei Amazon*), besonders während der Fruchtbildung. Regelmäßiges Schneiden und Ausgeizen der Tomatenpflanzen fördert das Wachstum und beugt Krankheiten vor. Das Ausgeizen umfasst das Entfernen der in den Blattachseln entspringenden Geiztriebe.

Wichtige Pflegeschritte umfassen:

  1. Entfernen Sie verdächtige oder schwache Blätter, insbesondere solche mit Flecken oder Verfärbungen, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern.
  2. Schneiden Sie alle unteren Blätter bis zur ersten Fruchttraube ab, um die Pflanze luftiger zu halten.
  3. Drosseln Sie im Hochsommer das Längenwachstum, indem Sie die Triebspitzen entfernen.
  4. Verwenden Sie scharfe, saubere Klingen, um feine Schnitte zu erzeugen und unnötige Verletzungen zu vermeiden.

Das Hochbinden der Pflanzen an Stäben oder Schnüren unterstützt das geordnete Wachstum und reduziert das Risiko von Erkrankungen.

Tomaten richtig pflanzen

Tomaten sollten ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Die Pflanzen sollten zunächst abgehärtet werden, indem sie tagsüber für einige Stunden an einen geschützten Platz im Freien gestellt werden. Dies stärkt die Pflanzen und gewöhnt sie an die äußeren Bedingungen.

Die Pflanzlöcher sollten mit Kompost oder gut verrottetem Mist angereichert werden. Pflanzen Sie die Tomaten etwas tiefer als im Topf, indem Sie die unteren Blätter entfernen und den Stamm bis zum ersten Blattansatz in die Erde setzen. Dies fördert die Wurzelbildung entlang des eingegrabenen Teils des Stängels.

Halten Sie einen Pflanzabstand von mindestens 50 cm für stark wachsende Sorten ein, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Bringen Sie bereits beim Pflanzen Stützen, wie Pfähle oder Spiralstäbe, an, um ein späteres Anbinden zu erleichtern.

Sorten & Arten

Weltweit gibt es über 3.100 Tomatensorten. Bei der Auswahl der richtigen Sorte sollten Faktoren wie Verwendung, Farbe, Größe und Geschmack berücksichtigt werden. Hier eine Übersicht der bekanntesten Sorten:

1. Fleischtomaten:

Große, stark gerippte Früchte mit hohem Fleischanteil und wenigen Samen. Sie sind ideal zum Füllen, für Saucen und zum Grillen geeignet.

2. Flaschentomaten (auch: Peretti- oder Roma-Tomaten):

Längliche, dickfleischige, kernarme, leuchtend rote Früchte, die sich besonders für Rohkost und Salate eignen und leicht zu schälen sind.

3. Kirschtomaten (auch: Cocktailtomaten):

Kleine, kirschgroße Früchte in leuchtendem Rot oder Gelb, beliebt als Snack, für Salate und zur Dekoration.

4. Kugeltomaten:

Diese Sorten haben eine klassische rundliche Form und sind vielseitig einsetzbar, z.B. für Salate, Suppen und Saucen.

5. Romatomaten:

Längliche, ovale Früchte, die sich gut für Saucen, Suppen und zum Trocknen eignen.

Weitere bemerkenswerte Sorten:

  • Datteltomaten: Mittelgroß, länglich-oval, süß.
  • Johannisbeertomaten: Klein, sehr aromatisch, resistent gegen Braunfäule.
  • Stabtomaten: Müssen an Stützen wachsen, z.B. ‚Green Zebra‘, ‚Sunviva‘.
  • Buschtomaten: Kompakter Wuchs, ideal für Balkone und Terrassen.
  • Grüne Tomaten: Bleiben grün auch bei Reife, herb-fruchtiger Geschmack.
  • Exoten: Sorten mit außergewöhnlichen Farben und Formen wie ‚Black Sea Man‘, ‚Oaxacan Jewel‘.

Die Vielfalt an Sorten ermöglicht es, für jeden Zweck die passende Tomate zu finden. Aspekte wie Aroma, Farbe und Resistenz gegen Krankheiten spielen bei der Sortenwahl eine wichtige Rolle. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Tomaten und entdecken Sie Ihre Favoriten.

Tomaten richtig schneiden

Das regelmäßige Schneiden von Tomatenpflanzen maximiert deren Gesundheit und Fruchtproduktion. Durch das Entfernen der Geiztriebe wird das Wachstum in die gewünschten Bahnen gelenkt.

Folgende Maßnahmen sollten beim Schneiden von Tomatenpflanzen beachtet werden:

  1. Verwenden Sie stets ein scharfes Messer oder eine Gartenschere, um saubere Schnitte zu gewährleisten und Verletzungen zu vermeiden.
  2. Entfernen Sie kleinere Geiztriebe manuell, größere sollten geschnitten werden, um keine Rinde abzureißen.
  3. Untersuchen Sie systematisch alle Blattachseln, um keine Geiztriebe zu übersehen.
  4. Schneiden oder brechen Sie die unteren Blätter ab, die unterhalb der ersten Fruchttraube wachsen.
  5. Entfernen Sie regelmäßig kranke oder beschädigte Blätter, um Pilzbefall und Krankheiten vorzubeugen.

Ab Mitte August empfiehlt es sich, sowohl Haupt- als auch Seitentriebe zu entspitzen, um das Längenwachstum zu drosseln und die Nährstoffe in die Früchte zu leiten.

Tomatenpflanzen sollten wöchentlich ausgegeizt werden. Idealerweise sollten die Schnittstellen am Vormittag trocknen können. Achten Sie darauf, die frischen Schnittwunden beim Bewässern nicht zu benetzen.

Tomaten vermehren

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Tomatensämling im Erdpresstopf nach dem Pikieren.
Foto: Goldlocki | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Tomaten lassen sich relativ einfach durch Samen oder Stecklinge vermehren. Die Samen können entweder im Fachhandel gekauft oder aus reifen Tomaten gewonnen werden. Die Aussaat erfolgt ab Februar im Haus bei einer Keimtemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius.

Für eine optimale Vermehrung von Tomaten:

  1. Samen gewinnen: Reife Tomaten auswählen und die Samen entnehmen. Diese auf Küchenpapier trocknen lassen.
  2. Aussaat: Samen in Anzuchtschalen mit spezieller Anzuchterde aussäen. Die Erde gleichmäßig feucht halten.
  3. Standort: Ein heller Fensterplatz ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal.
  4. Keimung: Nach etwa fünf bis zehn Tagen beginnen die Samen zu keimen. Regelmäßiges Lüften verhindert Schimmelbildung.

Jungpflanzen sollten nach dem Erscheinen der ersten echten Blätter pikiert und in eigene Töpfe umgesetzt werden. Im Freiland sollten die Setzlinge erst nach den Eisheiligen gepflanzt werden.

Tomatenpflanzen können auch durch Stecklinge vermehrt werden. Gesunde Seitentriebe abschneiden und in Wasser oder feuchte Erde stecken, bis sie Wurzeln bilden.

Eine weitere Methode ist das Pflanzen von Tomatenscheiben:

  1. Schneiden Sie überreife Tomaten in 0,5 cm dicke Scheiben.
  2. Legen Sie die Scheiben auf vorbereitete Anzuchterde und bedecken Sie sie leicht mit Erde.
  3. Halten Sie die Erde stets leicht feucht.
  4. Nach wenigen Wochen beginnen die Samen in den Tomatenscheiben zu keimen.

Krankheiten & Schädlinge

Tomatenpflanzen sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge, die ihre Gesundheit und Ernteerträge beeinträchtigen können. Regelmäßige Kontrollen und entsprechende Maßnahmen sind essenziell.

Häufige Krankheiten

  • Kraut- und Braunfäule: Braune Flecken auf Blättern und Stängeln.
  • Dürrfleckenkrankheit: Braune Flecken auf den Blättern.
  • Fusarium-Welke: Welken und Absterben von Pflanzen.
  • Grauschimmelfäule: Grauer Schimmelbefall an Blättern, Stängeln und Früchten.
  • Blütenendfäule: Braune, eingesunkene Stellen am Blütenende der Früchte.

Häufige Schädlinge

  • Spinnmilben: Helle Flecken auf den Blättern, die vergilben und abfallen.
  • Weiße Fliegen: Saugen Pflanzensaft und hinterlassen Honigtau.
  • Blattläuse: Verkrüppelte Blätter und verlangsamtes Wachstum.
  • Raupen: Fressen Blätter und junge Früchte.
  • Tomatenminiermotte: Larven fressen sich durch Blätter, Stängel und Früchte.

Vorbeugung und Bekämpfung

Um Tomatenpflanzen gesund zu halten, beachten Sie folgende Maßnahmen:

  • Standortwahl: Sonnig und luftig, um Pilzinfektionen zu reduzieren. Abstand zu Kartoffelkulturen einhalten.
  • Pflanzabstände: Ausreichende Abstände für gute Belüftung.
  • Bodenvorbereitung und Düngung: Locker, nährstoffreich und gut durchlässig. Regelmäßige Düngung.
  • Gießen und Mulchen: Bodennah gießen, Mulchschicht ausbringen.
  • Hygiene: Befallene Pflanzenteile sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen.
  • Nützlinge einsetzen: Marienkäfer gegen Blattläuse oder Raubmilben gegen Spinnmilben.

Durch diese vorbeugenden Maßnahmen und eine aufmerksame Pflege können Tomatenpflanzen effektiv vor Krankheiten und Schädlingen geschützt werden.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Gelbkragen bei Tomaten und was verursacht ihn?

Der Gelbkragen ist eine physiologische Störung, bei der die Tomatenfrucht im Bereich des Stängelansatzes gelb bleibt, während der Rest der Frucht ausreift. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie zum Beispiel extreme Witterungsbedingungen, Nährstoffungleichgewichte oder durch das genetische Profil bestimmter Tomatensorten. Besonders häufig tritt der Gelbkragen bei starker Hitze und intensiver Sonneneinstrahlung auf.

Warum sollten Tomaten nicht zusammen mit Kartoffeln gepflanzt werden?

Tomaten sollten nicht in der Nähe von Kartoffeln gepflanzt werden, da beide Pflanzen zur gleichen Familie der Nachtschattengewächse gehören und dadurch anfällig für ähnliche Krankheiten sind, wie beispielsweise Kraut- und Braunfäule. Diese Krankheiten können sich leicht zwischen den Pflanzen ausbreiten, was das Risiko für einen Befall erhöht.

Welche ungewöhnlichen Methoden zur Vermehrung von Tomaten gibt es?

Neben der klassischen Aussaat der Samen gibt es auch interessante Methoden wie die Vermehrung durch Stecklinge und das Pflanzen von Tomatenscheiben. Dazu schneidet man gesunde Seitentriebe ab und lässt sie in Wasser oder feuchter Erde wurzeln. Bei der Methode mit Tomatenscheiben legt man überreife Tomatenscheiben auf Anzuchterde und bedeckt sie leicht mit Erde. Nach einigen Wochen keimen die Samen in den Scheiben und wachsen zu neuen Pflanzen heran.

Welche Rolle spielen Nützlinge im Tomatenanbau?

Nützlinge spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Schädlingen im Tomatenanbau. Beispielsweise helfen Marienkäfer bei der Reduzierung von Blattlauspopulationen, während Raubmilben gegen Spinnmilben eingesetzt werden können. Die Einführung und Förderung von Nützlingen ist eine effektive und umweltfreundliche Methode, um Schädlingsbefall zu kontrollieren und die Gesundheit der Tomatenpflanzen zu erhalten.

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