Basilikum

Wilder Basilikum: Anbau, Pflege und Verwendung

Wilder Basilikum (Ocimum tenuiflorum) besticht durch sein intensives Aroma, das an Zimt, Nelken und Anis erinnert. Dieser Artikel beleuchtet die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten, die optimalen Bedingungen für Anbau und Pflege sowie Tipps zur Überwinterung.

Aromaprofil des Wilden Basilikums

Wildes Basilikum zeichnet sich durch ein starkes aromatisches Profil aus, das sich deutlich von herkömmlichen Basilikum-Sorten unterscheidet. Es vereint komplexe Aromen wie Zimt, Nelken, Anis und Piment. Diese Zusammensetzung führt zu einem dunklen und warmen Aroma, das sowohl in herzhaften als auch in süßen Gerichten Verwendung findet. Das intensives Geschmacksprofil macht es besonders vielseitig, von frischen Salaten über Pesto und Tees bis hin zu Desserts. Die Blüten können getrocknet und gemahlen werden, um Süßspeisen wie Eis und Pudding zu verfeinern.

Standortansprüche und Pflege des Wilden Basilikums

Wildes Basilikum gedeiht am besten an einem warmen, sonnigen Standort. Bevorzugen Sie Süd- oder Südwestlagen im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse. Zwar verträgt die Pflanze auch Halbschatten, doch sollten Temperaturen unter 16 °C vermieden werden. Pflanzen Sie Wildes Basilikum daher erst nach den Eisheiligen ins Freiland. Der Boden sollte durchlässig, humos und nährstoffreich sein und eine gute Drainage aufweisen, um Staunässe zu vermeiden.

Achten Sie auf gleichmäßiges und regelmäßiges Gießen, besonders bei heißem Wetter. Vermeiden Sie jedoch direkte Mittagssonne, um Sonnenbrand zu verhindern. Als Lichtkeimer benötigen die Samen Licht zur Keimung und dürfen daher nur leicht mit Erde bedeckt oder auf die Erdoberfläche gestreut und leicht angedrückt werden. Halten Sie die Samen bei 20 bis 25 °C gleichmäßig feucht, bis die Keimung einsetzt.

Pflegehinweise im Überblick

Pflegehinweise im Überblick

Ein geschützter Standort fördert die gesunde Keimung des Wilden Basilikums

  • Standort: Sonnig bis halbschattig, geschützt vor extremen Witterungsbedingungen.
  • Bodenbeschaffenheit: Humos, nährstoffreich und gut durchlässig.
  • Bewässerung: Regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden.
  • Aussaat: Leicht mit Erde bedecken, Temperaturen zwischen 20 bis 25 °C für optimale Keimung.

Wuchsform und Aussehen des Wilden Basilikums

Wilder Basilikum wächst buschig und erreicht eine Höhe von bis zu 80 cm. Die länglich lanzettlichen Blätter sind etwa 1,5 bis 5 cm lang und 0,8 bis 3,2 cm breit. Sie präsentieren sich in tiefgrüner bis purpurner Farbe, die im Laufe der Vegetationsperiode intensiver wird. Die tiefrosa bis lila Blüten erscheinen von Spätsommer bis Herbst und sind in dichten, aufrechten Ähren angeordnet. Diese Blüten sind nicht nur dekorativ, sondern ziehen auch zahlreiche Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an. Alle Pflanzenteile verströmen einen markanten, würzigen Geruch und sind leicht behaart.

Verwendung von Wildem Basilikum in der Küche

Wildes Basilikum bereichert Ihre Küche aufgrund seines intensiven Aromas sowohl in herzhaften als auch in süßen Speisen. Hier einige konkrete Anwendungen:

  • Tomaten-Gerichte: Harmoniert hervorragend mit Tomaten in Caprese-Salat, Tomatensoßen oder Bruschetta.
  • Pasta und Pesto: Nutzen Sie die Blätter für aromatisches Pesto, das gut zu verschiedenen Pastagerichten passt.
  • Gemüse: Ergänzen Sie gegrilltes oder gebratenes Gemüse wie Zucchini, Auberginen und Paprika mit frischen Blättern.
  • Käse: Passt gut zu Mozzarella, Feta oder Parmesan in Käseplatten oder Aufläufen.
  • Suppen: Geben Sie frische oder getrocknete Blätter kurz vor dem Servieren in Suppen für eine würzige Note.
  • Fleisch- und Fischgerichte: Verleiht gegrilltem Fleisch und Fisch am Ende der Garzeit zusätzlichen Geschmack.
  • Getränke: Basilikumsamen oder Blätter in erfrischenden Getränken wie Modegetränken oder Infused Water verwenden.
  • Desserts: Getrocknete und gemahlene Blüten eignen sich für Desserts wie Eiscreme und Pudding.

Egal, ob frisch oder getrocknet – geben Sie Wildes Basilikum immer erst zum Ende der Garzeit hinzu, um das volle Aroma zu bewahren. Bei warmen Speisen empfiehlt es sich, die Blätter kurz vor dem Servieren hinzuzufügen.

Überwinterung von Wildem Basilikum

Da Wilder Basilikum nicht winterhart ist, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um die Pflanze vor Frost zu schützen und erfolgreich über den Winter zu bringen.

Möglichkeiten zur Überwinterung

Möglichkeiten zur Überwinterung

Ein kräftiger Rückschnitt erhöht die Überlebenschancen während der Überwinterung im Haus

1. Im Haus überwintern:

  • Umtopfen: Heben Sie die Pflanze aus dem Beet und setzen Sie sie in einen Topf mit Drainageschicht und nährstoffreicher Erde um.
  • Standort: Stellen Sie den Topf an einen hellen, warmen Standort im Haus.
  • Temperatur: 15 bis 20 °C.
  • Bewässerung: Sparsam gießen, Staunässe unbedingt vermeiden.
  • Düngung: Alle 4-6 Wochen mit organischem Flüssigdünger leicht düngen.

2. Überwintern von Stecklingen:

  • Stecklinge schneiden: Nehmen Sie im Herbst Stecklinge und lassen Sie sie im Wasser bewurzeln.
  • Einpflanzen: Setzen Sie die bewurzelten Stecklinge in kleine Töpfe mit durchlässigem, nährstoffreichem Substrat.
  • Pflege: Platzieren Sie die Töpfe an einem hellen, mäßig warmen Ort.

3. Aussaat im nächsten Frühjahr:

  • Samen ernten: Sammeln Sie die Samen und lagern Sie sie trocken und kühl.
  • Aussaat: Säen Sie die Samen im Frühjahr in nährstoffreicher, gut durchlässiger Erde aus.

Ein kräftiger Rückschnitt im Herbst verringert die Laubmenge und ermöglicht die Verwendung der geschnittenen Teile als Stecklinge. Dies erhöht die Überlebenschancen der Pflanze während der Überwinterung im Haus.

Bilder: Uthenism / iStockphoto