Aeonium

Aeonium-Pflege: So gedeihen die Sukkulenten prächtig

Aeonium, faszinierende Dickblattgewächse mit skulpturalem Wuchs und leuchtenden Blüten, sind beliebte Zierpflanzen für sonnige Standorte. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Gattung, von der Herkunft über die Pflege bis hin zur Überwinterung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Halbsträucher
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Lebenszyklus
Zweijährig oder mehrjährig
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Wuchs
Dicht oder wenig verzweigt, aufsteigend oder gewunden
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
Bis zu 100 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Goldgelb, Blass- bis Tiefgelb, Weißlich oder Rosa
Blütenform icon
Blütenform
Endständig, halbkugelförmig oder kegelförmig, sternförmige Blüten
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Herkunft

Aeonium ist eine Gattung der Dickblattgewächse (Crassulaceae) mit etwa 40 Arten. Der Name „Aeonium“ leitet sich vom griechischen Wort „aionios“ ab, was „ausdauernd“ oder „ewig“ bedeutet. Sie sind vor allem auf den Kanarischen Inseln beheimatet, wo 34 Arten vorkommen. Weitere Arten finden sich auf Madeira, den Kapverdischen Inseln, in Marokko und im semihumiden Gebirge Ostafrikas.

Wuchs

Aeonium-Arten sind zweijährig oder mehrjährig und können dicht oder wenig verzweigt sein. Einige wachsen als Halbsträucher, andere bilden pflasterförmige Rosetten. Aeonium arboreum kann bis zu 100 cm hoch werden, während andere Arten kompakter bleiben. Die glatten bis leicht behaarten Triebe können aufsteigend oder gewunden sein und zeigen deutliche Blattnarben.

Die Blattrosetten sind charakteristisch für Aeonium. Sie können flach oder becherartig und während der Trockenzeit geschlossen sein. Die fleischigen Blätter sind spiralförmig angeordnet und meist verkehrt eiförmig. Sie sind oft kahl oder leicht behaart und können grün, gelblich-grün oder rötlich variegiert sein.

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Blätter

Aeonium-Blätter sind dick, fleischig und in dichten Rosetten angeordnet. Sie können verkehrt eiförmig, spatelig oder elliptisch sein und erreichen Durchmesser von bis zu 22 cm. Das Farbspektrum reicht von grün über gelblich-grün bis purpurn, manchmal auch panaschiert. An den Rändern befinden sich oft einzelne Haare, die tropfen- oder kegelförmig und gerade oder vorwärts gebogen sein können.

Die Fähigkeit der Blätter, Wasser zu speichern, ermöglicht es der Pflanze, längere Trockenperioden zu überstehen. Häufig sind die Blätter spiralförmig angeordnet und haben kurze Spitzen.

Blüte

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Blühendes Aeonium haworthii mit sternförmigen Blüten.
Foto: Opuntia | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Aeonium blühen meist im Frühjahr oder Sommer. Die Blütenstände erscheinen endständig und sind oft halbkugelförmig oder kegelförmig. Sie können zwischen 25 und 30 cm lang werden und tragen kleine, sternförmige Blüten in verschiedenen Farben wie Goldgelb, Blass- bis Tiefgelb, Weißlich oder Rosa.

Die Blüten sind in der Regel 7- bis 12-zählig und können einen Durchmesser von 12 bis 25 mm haben. Sie stehen an kahlen oder flaumhaarigen Blütenstielen, und die fleischigen Kelchblätter sind an ihrer Basis verwachsen. Die nicht miteinander verwachsenen Kronblätter sind häufig lanzettlich und spitz.

Welcher Standort ist geeignet?

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Aeonium Undulatum mit prächtiger Blattrosette. Ideal für sonnige Standorte.
Foto: Peter Coleman | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Aeonium bevorzugt ganzjährig helle und sonnige Standorte. Ein Fensterplatz auf der Südseite ist ideal, allerdings sollte in den Mittagsstunden für leichten Schatten gesorgt werden. Im Sommer können die Pflanzen nach langsamer Gewöhnung auch im Freien stehen. Während der kalten Jahreszeit sollten Temperaturen um 10 Grad Celsius herrschen. Eine Überwinterung im Freien ist in Mitteleuropa nicht möglich.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Das Substrat für Aeonium sollte durchlässig und wenig nährstoffreich sein. Eine Mischung aus 60 % Kakteenerde, 10 % Lehm und 30 % mineralischen Zusätzen wie Sand oder Bims ist ideal. Eine gute Drainage, etwa durch eine Schicht Kies oder Tonscherben am Boden des Pflanzgefäßes, ist wichtig, um Staunässe zu verhindern.

Aeonium pflegen

Aeonium sind pflegeleicht. Während der Wachstumszeit von Frühjahr bis Herbst sollte regelmäßig gegossen werden, sobald die obere Erdschicht abgetrocknet ist. Im Winter wird die Wassergabe erheblich reduziert. Ein Umtopfen alle zwei Jahre im Frühjahr oder Herbst ist empfehlenswert. Während der Wachstumsperiode sollte alle vier bis acht Wochen Kakteendünger (6,00€ bei Amazon*) verabreicht werden.

Eine Dusche mit lauwarmem Wasser hilft, Staub zu entfernen. Die Pflanzen sollten an einem voll- bis teilsonnigen Standort aufgestellt werden und können im Sommer ins Freie gestellt werden.

Aeonium richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht notwendig, kann aber zur Formgebung und Verjüngung der Pflanze sinnvoll sein. Verwenden Sie scharfe und sterile Werkzeuge und schneiden Sie im Frühjahr oder Herbst. Durch das Schneiden von Trieben und Rosetten entstehen neue Verzweigungen, wodurch die Pflanze dichter und buschiger wird.

Aeonium vermehren

Aeonium können durch Stecklinge, Blattstecklinge und Samen vermehrt werden. Bei der Stecklingsvermehrung werden Rosetten abgetrennt und nach einer Trocknungszeit in gut durchlässiges Substrat eingepflanzt. Blattstecklinge werden auf die gleiche Weise behandelt. Die Aussaat erfolgt durch Streuen der kleinen Samen auf das Substrat und konstante Feuchthaltung.

Sorten & Arten

  • Aeonium arboreum ‚Zwartkop‘: Schokoladenbraune bis fast schwarze Blätter.
  • Aeonium arboreum ‚Atropurpureum‘: Dunkelrote bis purpurfarbene Blätter.
  • Aeonium ‚Luteovariegatum‘: Weiß-gelb gestreifte Blätter.
  • Aeonium ‚Albovariegatum‘: Weiß-grün gestreifte Blätter.
  • Aeonium haworthii: Tellerförmige Rosetten mit blaugrünen Blättern.
  • Aeonium tabuliforme: Flache, kreisrunde Rosetten.

Diese Sorten zeichnen sich durch unterschiedliche Wuchsformen, Blattfarben und Blütenfarben aus und sind wegen ihrer Pflegeleichtigkeit und Anpassungsfähigkeit beliebt.

Krankheiten & Schädlinge

Aeonium sind relativ robust, können aber von Wollläusen, Schmierläusen, Blattläusen und Spinnmilben befallen werden. Besonders im Winter, wenn die Pflanzen drinnen überwintern, treten diese Schädlinge häufiger auf.

  • Wollläuse und Schmierläuse: An weißer, baumwollartiger Substanz erkennbar. Bekämpfung mit Seifenwasserspray oder speziellen Insektiziden.
  • Blattläuse: Befallen meist die jungen Triebe und Blattunterseiten. Bekämpfung mit Seifenwasserspray.
  • Spinnmilben: Erkennen Sie an feinen Spinnweben. Bekämpfung durch spezielle Milbeninsektizide.
  • Schnecken: Können im Freien auftreten. Niemöl hilft als Abwehrmittel.

Wurzelfäule tritt bei überwässerten Pflanzen auf. Gute Drainage und kontrollierte Bewässerung sind deshalb wichtig.

So kommt die Pflanze über den Winter

Aeonium sollten im Winter kühl und hell bei etwa 10 Grad Celsius überwintert werden. Frost darf nicht auftreten. Im Haus ist regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge wichtig, da Wollläuse und Spinnmilben in dieser Zeit häufiger auftreten. Gießen Sie sparsam, damit die Erde fast trocken bleibt. Bei wärmeren Standorten ist etwas häufiger zu gießen, um Geilwuchs zu vermeiden.

Indem Sie diese Maßnahmen beachten, gewährleisten Sie eine gesunde Überwinterung Ihrer Aeonium und können sich auch im nächsten Jahr wieder an ihrer vollen Pracht erfreuen.

Häufig gestellte Fragen

Wie unterscheidet sich die Pflege von Aeonium im Winter und im Sommer?

Im Sommer bevorzugt Aeonium volle bis teilweise Sonne und regelmäßige Bewässerung, sobald die Erde abgetrocknet ist. Im Winter hingegen sollte die Pflanze an einem kühlen Ort bei etwa 10 Grad Celsius überwintern, bei minimaler Wassergabe, um „Geilwuchs“ (langer und dünner Wuchs) zu vermeiden. Ein Zusatzlicht kann helfen, falls zu wenig natürliches Licht zur Verfügung steht.

Können Aeonium den Winter im Freien überstehen?

Aeonium sind frostempfindlich und sollten daher vor den ersten Nachtfrösten ins Haus gebracht werden. Obwohl sie kurze Frostperioden überstehen können, ist es sicherer, sie bei Temperaturen zwischen 10 °C und 18 °C zu überwintern. Ein kühler Standort ist optimal, um den Geilwuchs zu verhindern.

Warum schließen sich die Blätter der Rosetten im Sommer?

Die Blätter der Aeonium-Rosetten schließen sich im Sommer als Schutzmechanismus vor intensiver Sonneneinstrahlung. Dies vermindert die Verdunstung und schützt die Pflanze vor Sonnenbrand. Die Intensität des Schließens hängt stark von der Sonnenmenge ab, die die Pflanze erhält.

Wann ist der beste Zeitpunkt für das Schneiden von Stecklingen?

Der beste Zeitpunkt für das Schneiden von Stecklingen ist der Herbst oder Winter, da Aeonium im Sommer normalerweise in einer Ruhephase sind und in dieser Zeit keine Wurzeln bilden. Die Schnittfläche sollte vor dem Einpflanzen abtrocknen, um Fäulnis zu vermeiden.

Bilder: Tono Balaguer / Shutterstock