Affenbrotbaum

Affenbrotbaum als Zimmerpflanze: Pflege, Standort & Co.

Der Affenbrotbaum, ein faszinierender Exot, eignet sich hervorragend als Zimmerpflanze und verleiht Ihrem Zuhause ein außergewöhnliches Ambiente. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Pflege, Vermehrung und Überwinterung des Affenbrotbaums.

Der Affenbrotbaum als Zimmerpflanze – ein Exot für zu Hause

Der Affenbrotbaum, auch Baobab genannt, bereichert Ihren Wohnbereich mit exotischem Flair. Ursprünglich aus den trockenen Regionen Afrikas stammend, ist diese Sukkulente an längere Trockenperioden hervorragend angepasst und kann Wasser im verdickten Stamm speichern. Diese Eigenschaft macht ihn ideal für Personen mit einem geschäftigen Lebensstil oder Anfänger in der Pflanzenpflege.

Ein großer Vorteil des Affenbrotbaums ist seine Pflegeleichtigkeit. Weniger Wasserbedarf und die Fähigkeit, längere Urlaubs- oder Geschäftsreisen zu überstehen, zeichnen ihn aus. Dies gilt vor allem für ausgewachsene Pflanzen; Jungpflanzen benötigen dagegen mehr Wasser und eine sorgfältigere Pflege.

Unter optimalen Bedingungen kann der Affenbrotbaum nach einigen Jahren Blüten hervorbringen, aus denen später vitamin- und kalziumreiche Früchte entstehen. Beachten Sie jedoch, dass alle Teile des Baumes, insbesondere die Früchte, für Menschen giftig sind.

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Standort: Licht und Wärme

Für ein gesundes Wachstum benötigt der Affenbrotbaum einen warmen, hellen Standort, der seinen natürlichen Lebensbedingungen nahekommt. Ein Platz auf einer Fensterbank zur Südseite ist ideal, sofern ein Vorhang das stärkste Sonnenlicht abmildert. Jungpflanzen sollten langsam an direkte Sonne gewöhnt werden, um Sonnenbrand zu vermeiden.

Im Sommer kann der Affenbrotbaum im Freien stehen, beispielsweise auf einem Balkon oder einer Terrasse. Achten Sie darauf, ihn an einem hellen, aber nicht ganztags sonnigen Ort zu platzieren. Schützen Sie ihn vor Zugluft und Temperaturen unter 10°C, da der Affenbrotbaum kälteempfindlich ist.

Während der Wintermonate bevorzugt der Affenbrotbaum ein kühleres, jedoch weiterhin helles Umfeld mit Temperaturen um 15°C. Die Temperatur sollte nicht unter 10°C fallen, um die winterliche Ruhephase optimal zu unterstützen.

Substrat: Durchlässigkeit und Nährstoffe

Das richtige Substrat schützt den Affenbrotbaum vor Staunässe und Wurzelfäule

Substrat: Durchlässigkeit und Nährstoffe

Der Affenbrotbaum gedeiht am besten in einem Substrat, das durchlässig und nährstoffarm ist. Eine Mischung aus handelsüblicher Gartenerde und Sand oder mineralischem Material wie Blähton, Kies oder Lavagranulat ist ideal.

  • Zusatzstoffe für bessere Entwässerung: Kombinieren Sie die Erde mit Sand oder mineralischen Materialien, um Staunässe zu verhindern.
  • Grundsubstrat: Nutzen Sie als Basis Universalerde, spezielle Erde für Kakteen oder Erde für Kübelpflanzen.
  • Ergänzende Komponenten: Ergänzen Sie das Substrat mit Kokosfasern, um es aufzulockern und die Wasserhaltefähigkeit zu erhöhen.

Achten Sie darauf, dass das Pflanzgefäß ein Drainageloch aufweist, um überschüssiges Wasser abzuleiten und Wurzelfäule zu vermeiden. Der pH-Wert des Bodens sollte im leicht sauren bis neutralen Bereich liegen.

Vermehrung: Samen oder Stecklinge

Der Affenbrotbaum kann sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge vermehrt werden. Beide Methoden haben ihre Vorzüge und Herausforderungen.

Vermehrung durch Samen

Weichen Sie die Samen 24 bis 48 Stunden in lauwarmes Wasser ein, um sie aufquellen zu lassen. Pflanzen Sie die aufgequollenen Samen etwa einen Zentimeter tief in eine Mischung aus Anzuchterde und Sand. Decken Sie die Anzuchtschale mit Frischhaltefolie ab und stellen Sie sie an einen hellen, warmen Ort. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und lüften Sie die Abdeckung regelmäßig, um Schimmelbildung zu verhindern. Nach etwa zwei Monaten sollten die ersten Sämlinge sichtbar sein. Pikieren Sie die Sämlinge in einzelne Töpfe, sobald sie stark genug sind.

Vermehrung durch Stecklinge

Schneiden Sie im Frühjahr oder Sommer etwa 10-15 cm lange Stecklinge von einem gesunden Affenbrotbaum ab. Lassen Sie die Schnittstellen mehrere Tage antrocknen. Pflanzen Sie die getrockneten Stecklinge in einen Topf mit durchlässigem Substrat und halten Sie es gleichmäßig feucht. Um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen, können Sie eine transparente Plastiktüte über den Topf stülpen. Stellen Sie den Topf an einen hellen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Nach einigen Wochen haben sich Wurzeln gebildet und Sie können die Plastiktüte entfernen.

Pflege: Weniger ist mehr

Der Affenbrotbaum benötigt nur minimale Pflege, um gesund zu bleiben.

  • Gießen: Warten Sie, bis die Erde vollständig ausgetrocknet ist, bevor Sie erneut gießen. Dies beugt Wurzelfäule vor. Bei jungen Pflanzen sollten Sie jedoch darauf achten, dass der Wasserbedarf etwas höher ist.
  • Düngen: Versorgen Sie den Affenbrotbaum von Mai bis Oktober etwa alle zwei Wochen mit flüssigem Kakteendünger.
  • Umtopfen: Planen Sie das Umtopfen am besten jährlich im Frühjahr. Verwenden Sie dabei einen tiefen Topf mit guter Drainage, um Staunässe zu vermeiden.

Pflegefehler: Erkennen und vermeiden

Auch bei einer pflegeleichten Pflanze wie dem Affenbrotbaum können Fehler die Gesundheit und das Wachstum beeinträchtigen.

  • Falsches Gießverhalten: Gießen Sie erst, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist. Zu häufiges Gießen führt schnell zu Wurzelfäule. Nutzen Sie Töpfe mit Abflusslöchern, um überschüssiges Wasser abzuführen.
  • Temperaturschwankungen: Vermeiden Sie Zugluft und stellen Sie die Pflanze nicht in die Nähe von Klimaanlagen oder Heizkörpern. Extreme Temperaturunterschiede können dazu führen, dass der Affenbrotbaum Blätter und Triebe verliert.
  • Überdüngung: Der Affenbrotbaum benötigt nur mäßige Mengen an Dünger. Überdüngung führt zu Schäden an der Pflanze. Nutzen Sie einen speziellen Kakteendünger und düngen Sie während der Wachstumsperiode von Mai bis Oktober alle zwei Wochen.
  • Fehlerhafte Standortwahl: Ein zu dunkler Standort führt zu sparrigem Wuchs und gelben Blättern. Sorgen Sie für ausreichend indirektes Licht und vermeiden Sie direkte Mittagssonne sowie völlige Dunkelheit.

Überwinterung: Ruhephase

Der Affenbrotbaum tritt in der kalten Jahreszeit in eine natürliche Ruhephase ein. Er sollte an einem hellen Standort mit Temperaturen zwischen 10°C und 15°C überwintert werden. Während der Winterruhe benötigt die Pflanze nur eine sehr sparsame Bewässerung; gießen Sie etwa alle vier Wochen leicht, um sicherzustellen, dass die Wurzeln nicht vollständig austrocknen. Verzichten Sie während dieser Zeit auf Düngen.

Schneiden: Wachstum kontrollieren

Ein regelmäßiger Rückschnitt des Affenbrotbaums ist wichtig, um sein Wachstum und seine Form zu steuern. Idealerweise erfolgt der Rückschnitt im Frühling oder Frühsommer. Nutzen Sie scharfe Gartenscheren oder Messer, um saubere Schnitte zu gewährleisten und Verletzungen der Pflanze zu vermeiden. Schneiden Sie die Triebe knapp unterhalb der Hauptknospe oder direkt oberhalb eines Knotens ab.

Nach dem Schnitt platzieren Sie die Pflanze an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung und gießen Sie leicht. Eine gute Luftzirkulation unterstützt die Wundheilung.

Schädlinge und Krankheiten: Seltene Gäste

Der Affenbrotbaum bleibt meist von Schädlingen und Krankheiten verschont. Unter bestimmten Bedingungen können jedoch Schädlinge wie Wollläuse, Trauermücken und Spinnmilben auftreten. Regelmäßige Kontrolle und eine gute Belüftung helfen, Schädlingsbefall vorzubeugen.

Vorbeugung

  • Standortwahl: Ein gut belüfteter, heller Standort wirkt präventiv.
  • Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlingsbefall, besonders während der Wintermonate.
  • Sauberkeit: Entfernen Sie abgefallene Blätter und andere Pflanzenreste, da diese Schädlinge anziehen können.

Bekämpfung

  • Mechanische Entfernung: Entfernen Sie Schädlinge manuell mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen.
  • Natürliche Mittel: Ein Gemisch aus Wasser, Spiritus und einem pflanzenölbasierten Mittel kann helfen. Trauermücken lassen sich durch Gelbtafeln (5,00€ bei Amazon*) reduzieren.

Auf chemische Pflanzenschutzmittel sollten Sie nur im Notfall zurückgreifen, da diese auch die Pflanze selbst und die Umgebung belasten können. Wurzelfäule tritt hauptsächlich bei Staunässe auf, daher ist eine gute Drainage entscheidend.

Indem Sie diese Vorkehrungen und Maßnahmen beachten, bleibt Ihr Affenbrotbaum gesund und widerstandsfähig gegenüber möglichen Schädlingen und Krankheiten.

Bilder: dennisvdw / iStockphoto