Stauden

Echter Alant: Pflege, Standort & Verwendung der Heilpflanze

Der Echte Alant ist eine imposante Staude mit markanten gelben Blüten und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Erfahren Sie alles über die Eigenschaften, die richtige Pflege und Vermehrung dieser alten Heil- und Zierpflanze.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht, horstig
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Wuchshöhe
1,5 bis 2,5 Meter
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Blütenfarbe
Gelb
Blütenform icon
Blütenform
Zungenblüten außen, Röhrenblüten innen
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Wuchs

Der Echte Alant (Inula helenium) ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 1,5 bis 2,5 Metern erreichen kann. Er wächst aufrecht und horstig und erreicht dabei eine Breite von 1 bis 1,5 Metern. Die Pflanze entwickelt kräftige, behaarte Stängel, die sich aus einem starken, aromatisch duftenden Wurzelstock erheben. Dieser Wurzelstock enthält einen hohen Anteil an Inulin, einem fruchtzuckerähnlichen Kohlenhydrat.

Im Winter zieht sich der Echte Alant in seinen Wurzelstock zurück, wobei die oberirdischen Teile absterben. Im Frühjahr treibt er dann erneut aus seinen dicken, fleischigen und tief reichenden Wurzeln aus, die der Pflanze eine hohe Standfestigkeit verleihen. Diese robuste Wuchsform macht den Echten Alant zu einer imposanten Staude, die besonders für naturnahe Gärten wertvoll ist.

Blätter

Die sommergrünen und laubabwerfenden Blätter des Echten Alants variieren in ihrer Form je nach Lage an der Pflanze. Die Grundblätter und unteren Stängelblätter verschmälern sich am Spreitengrund und haben einen nach oben geflügelten Stiel. Diese Blätter sind breit-lanzettlich bis oval und erreichen beeindruckende Größen. Die mittleren Stängelblätter sind etwas kleiner und oval bis eiförmig, während die oberen Stängelblätter meist halbstängelumfassend sind.

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Ein charakteristisches Merkmal ist die filzig behaarte Blattunterseite, die leicht grau gefärbt ist und ein samtiges Gefühl vermittelt. Diese verschiedenen Blattformen und -größen bieten während der Wachstumsperiode einen markanten Schmuck, der zum imposanten Erscheinungsbild der Pflanze beiträgt.

Blüte

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Blüte des Echten Alants (Inula helenium) in Ottawa, 2019.
Foto: Natthager | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blütezeit des Echten Alants erstreckt sich von Juli bis September, manchmal auch bis in den Oktober. Die auffälligen, leuchtend gelben Blütenkörbchen stehen entweder einzeln oder in Dolden. Sie bestehen aus randständigen, weiblichen Zungenblüten und mittig angeordneten, zwittrigen Röhrenblüten.

Die becherförmige Blütenhülle hat einen Durchmesser von etwa 2 Zentimetern und eine Höhe von etwa 1,5 Zentimetern. Die äußeren Hüllblätter sind hochblattartig, krautig und filzig behaart, während die inneren Hüllblätter häutig, unten strohfarben und oben bräunlich sind. Mit einem Durchmesser von 6 bis 7 Zentimetern sind die Blütenstände relativ groß und auffällig.

Die Blüten entwickeln sich zu Achänen mit Pappus, die dekorativ bis in den Winter hinein wirken können. Trotz mittelmäßiger Pollen- und Nektarwerte ist die Pflanze wegen ihrer langen Blütezeit bei Bienen und Schmetterlingen beliebt.

Welcher Standort ist geeignet?

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Echter Alant (Inula helenium) blüht am Kennet-und-Avon-Kanal.
Foto: Derek Harper | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Der Echte Alant bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Ein windgeschützter Platz ist für höhere Arten besonders wichtig, um ein Abknicken der Blütenstängel zu verhindern. Der Boden sollte trocken bis frisch, durchlässig und nährstoffreich sein.

Eine tiefgründige und gelockerte Erde, angereichert mit Kompost, bietet optimale Wachstumsbedingungen. Besonders tiefgründige und nährstoffreiche Lehmböden sind ideal. Alant kann in verschiedenen Gärten verwendet werden, einschließlich Steinanlagen, Bauern- oder Klostergärten und Staudenpflanzungen, und ist ein besonderer Blickfang in naturnahen Gärten.

Alant pflegen

Echter Alant ist pflegeleicht und benötigt wenig Aufwand. Im Frühjahr sollten Sie die Pflanze mit Kompost düngen, um den Nährstoffbedarf zu decken. Während anhaltender Trockenphasen, insbesondere im ersten Pflanzjahr, ist regelmäßiges Gießen wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Sobald der Alant gut etabliert ist, kommt er auch mit weniger Wasser aus.

Verwelkte Triebe können Sie entweder im Herbst oder im Frühjahr zurückschneiden. Ein Rückschnitt im Frühling bietet den Vorteil, dass die Samenstände im Winter dekorativ bleiben. Zusätzliche Pflegemaßnahmen wie das Mulchen helfen, den Boden locker und feucht zu halten.

Der Echte Alant ist frostresistent und benötigt keinen speziellen Winterschutz. Eine Teilung des Wurzelstocks im Frühjahr oder Spätsommer fördert die Verjüngung der Pflanze und ihre Ausbreitung.

Alant richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit für den Echten Alant ist ab Mitte Mai nach den Eisheiligen. Der Boden sollte tiefgründig gelockert und von Steinen und Unkraut befreit sein. Angereichert mit Kompost, bietet dies eine gute Nährstoffgrundlage.

Der Pflanzabstand variiert je nach Art und Sorte. Für den Echten Alant empfiehlt sich ein Abstand von etwa 80 bis 120 cm. Kleinere Arten wie der Zwerg-Alant können in Gruppen von bis zu 10 Exemplaren mit einem Abstand von etwa 30 cm gepflanzt werden.

Bei der Aussaat sollten Sie die Saatschalen (10,00€ bei Amazon*) mit lockerem Substrat füllen und die Alantsamen auf die Erde legen und andrücken, da es sich um Lichtkeimer handelt. Das Substrat sollte konstant feucht gehalten werden, und die Keimtemperatur sollte etwa 20 °C betragen.

Verwendung

Der Echte Alant, auch bekannt als Edelwurz, Darmwurz, Altkraut oder Schlangenkraut, ist eine vielseitige Pflanze. Hauptsächlich wird die Wurzel verwendet, die im Herbst geerntet wird. Sie kann sowohl frisch als auch getrocknet für die Zubereitung von Tee, Tinktur oder als Gewürz verwendet werden.

Heilmittel

Traditionell wird Alantwurzel zur Linderung von Husten, chronischer Bronchitis und Asthma eingesetzt. Der daraus zubereitete Tee soll krampflösend, schleimlösend und hustenbekämpfend wirken. Diese medizinischen Eigenschaften sind jedoch nicht wissenschaftlich belegt, und hohe Dosierungen können Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen verursachen.

Hausmittel und Gewürz

Frische Alantblätter können zur Behandlung von Wunden und Geschwüren verwendet werden, und aus der Wurzel lässt sich eine Salbe gegen Hautprobleme herstellen. Die Wurzel dient auch als Gewürz für fettreiche Fleischgerichte und wird historisch in Süßspeisen und Likören verwendet.

Zierpflanze

Mit seinen großen gelben Blüten, die den Garten von Juli bis September bereichern, ist der Alant eine attraktive Zierpflanze. Er zieht Bienen und Schmetterlinge an und ist ideal für Apothekergärten, Staudenpflanzungen und als Schnittblume.

Alant vermehren

Der Echte Alant kann durch Aussaat oder Teilung des Wurzelballens vermehrt werden. Beide Methoden sind effektiv und ermöglichen die Vermehrung und Verjüngung der Pflanze.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt im späten Winter oder frühen Frühjahr im Haus oder ab März direkt im Freiland. Da der Alant ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Halten Sie das Substrat konstant feucht und stellen Sie die Saatschalen an einen hellen Ort.

Teilung

Die Teilung des Wurzelballens im Frühjahr ist eine effektive Methode zur Vermehrung und Verjüngung der Pflanze. Teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten oder Messer und pflanzen Sie die geteilten Stücke sofort wieder ein.

Durch regelmäßige Teilung alle zwei Jahre bleibt die Pflanze vital und verbreitet sich gut.

Zusammenfassend bietet die Vermehrung durch Aussaat und Teilung flexible Möglichkeiten, um den Echten Alant erfolgreich in Ihrem Garten zu kultivieren.

Häufig gestellte Fragen

1. Wie kann ich den Alant am besten vermehren?

Es gibt drei Hauptmethoden zur Vermehrung des Echten Alants: Aussaat, Teilung und Selbstaussaat.

  • Aussaat: Die Samen werden im späten Winter oder frühen Frühjahr ausgesät, bevorzugt ab März direkt im Freiland. Da Alant ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Stattdessen drückt man sie leicht auf die Erde.
  • Teilung: Im Frühjahr wird der Wurzelballen vollständig ausgegraben und dann mit einem Spaten oder Messer geteilt. Die getrennten Teile werden sofort wieder eingepflanzt und gut gewässert.
  • Selbstaussaat: Alant neigt zur Selbstaussaat, was bedeutet, dass er sich eigenständig vermehren kann, wenn die Samen reifen und auf den Boden fallen.

2. Welche Rolle spielt der Pappus bei der Vermehrung von Alant?

Der Pappus ist ein Haarkranz, der sich an den Samen (Achänen) des Alants befindet und die Verbreitung der Samen durch den Wind unterstützt. Für die gezielte Aussaat ist es jedoch empfehlenswert, den Pappus zu entfernen, um die Keimung zu erleichtern. Dazu erntet man die Samen an einem sonnigen, trockenen Tag und lässt sie gut nachtrocknen, wodurch der Pappus abfällt.

3. Welche besonderen historischen Anekdoten gibt es über den Alant?

Laut einer griechischen Legende wuchs der Alant dort, wo die Tränen von Helena, einer Figur aus der Ilias, den Boden benetzten. Eine andere Legende besagt, dass Helena Alantblüten in ihren Händen hielt, als sie von Paris nach Troja entführt wurde. Diese Legenden spiegeln sich auch im botanischen Namen (Inula helenium) der Pflanze wider.

4. Welche pflegeleichte Eigenschaften hat der Alant?

Alant ist eine äußerst pflegeleichte und robuste Pflanze. Er erfordert nur minimalen Pflegeaufwand:

  • Standort: Sonnig bis halbschattig, auf durchlässigem und nährstoffreichem Boden.
  • Wasserbedarf: Nach der Etablierung kommt der Alant auch mit weniger Wasser aus und übersteht Trockenperioden gut.
  • Düngung: Eine jährliche Kompostgabe im Frühjahr genügt, um den Nährstoffbedarf zu decken.
  • Winterschutz: Er ist frostresistent und benötigt keinen speziellen Winterschutz.

Diese Eigenschaften machen den Alant zu einer idealen Pflanze für naturnahe und pflegeleichte Gärten.

Bilder: Nicolette Wollentin / stock.adobe.com