Die Magie der Alraune: Samen aussäen und aufziehen
Die Alraune, bekannt für ihre mystische Geschichte, ist eine faszinierende Pflanze mit besonderen Ansprüchen an Standort und Pflege. Dieser Artikel beleuchtet die unterschiedlichen Arten, ihre Eigenschaften, sowie die wichtigsten Aspekte der Kultivierung und Handhabung.
Unterschiedliche Alraunenarten und ihre Samen
Innerhalb der Gattung der Alraunen (Mandragora) werden vor allem zwei Arten unterschieden: die Gemeine Alraune (Mandragora officinarum) und die Herbst-Alraune (Mandragora autumnalis). Diese beiden Arten unterscheiden sich in ihrer Blütezeit und Winterhärte.
Gemeine Alraune (Mandragora officinarum)
Die Gemeine Alraune blüht im Frühjahr und hat auffällige, purpurne Blüten. Sie gilt als anspruchsvoller in der Kultivierung und weniger winterhart. Ihre gelborangen Beerenfrüchte enthalten nierenförmige Samen, die bis zu sieben Millimeter groß werden können.
Herbst-Alraune (Mandragora autumnalis)
Die Herbst-Alraune blüht im Herbst und ist winterhärter als die Gemeine Alraune. Diese Art ist im Handel häufiger zu finden. Sie bildet Früchte, die bei Reife goldgelb werden und etwas kleinere Samen enthalten.
Samen und ihre Besonderheiten
Die Samen beider Arten sind nierenförmig und braun-gelblich gefärbt. Sie variieren leicht in der Größe und geben bei Reife einen markanten Duft ab. Um die Keimung zu fördern, benötigen die Samen eine Kälteperiode. Sie können diese Bedingungen simulieren, indem Sie die Samen für mehrere Wochen im Kühlschrank stratifizieren und sie dann in humusreiche, lockere Erde pflanzen.
Aufgrund ihrer Giftigkeit sollten Alraunen ausschließlich in Gärten ohne spielende Kinder kultiviert werden. Die Samen sind besonders giftig und erfordern vorsichtige Handhabung.

Eine Aussaat im Herbst fördert die Keimung durch den natürlichen Kältereiz
Aussaat von Alraunensamen
Die Aussaat von Alraunensamen ist anspruchsvoll und erfordert spezielle Methoden. Optimal ist die Aussaat im Herbst oder spät im Winter, um den natürlichen Kältereiz zu nutzen.
Vorgehen bei der Aussaat
1. Stratifizieren der Samen:
- Bewahren Sie die Samen in befeuchtetem Sand für mehrere Wochen im Kühlschrank auf.
2. Vorkeimung:
- Pflanzen Sie die Samen in Töpfe mit humusreicher, gut durchlässiger Erde und bedecken Sie sie leicht.
3. Aufstellung und Temperatur:
- Stellen Sie die Töpfe an einen schattigen Platz im Freien. Eine Temperatur zwischen 10°C und 15°C ist optimal.
4. Pflege während der Keimung:
- Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Die Keimung kann mehrere Monate dauern.
Nach dem Keimen sollten Sie die Jungpflanzen weiterhin kühl halten. Nach den Eisheiligen können Sie die Pflanzen ins Freiland setzen, wobei der Standort gut durchlässig und humusreich sein sollte.
Hinweis: Tragen Sie beim Umgang mit Samen und Setzlingen stets Handschuhe und kultivieren Sie die Pflanzen außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.

Die Alraune wächst bevorzugt in humusreichen, gut durchlässigen Böden
Eigenschaften der Alraunenpflanze
Die Alraune ist eine ausdauernde, stängellose Pflanze mit einer auffälligen Blattrosette. Ihre Blätter können bis zu 45 Zentimeter lang werden und sind oft runzelig und manchmal behaart. Die fleischige Pfahlwurzel kann bis zu 60 Zentimeter lang und verzweigt sein. Diese menschenähnliche Gestalt der Wurzel hat zu vielen mystischen Vorstellungen geführt.
Je nach Art blüht die Alraune im Frühjahr oder Herbst und trägt purpurne bis violette Blüten. Aus den Blüten entwickeln sich kugelige, gelborange Beerenfrüchte. Die Pflanze bevorzugt humusreiche, durchlässige Böden in sonniger bis halbschattiger Lage.
Die Alraune ist stark giftig und sollte daher nur mit Vorsicht in Gärten eingesetzt werden. Achten Sie darauf, die Pflanzen außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren zu pflanzen.

Der unsachgemäße Umgang mit Alraunen kann schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen
Giftigkeit der Alraune
Die Alraune ist in allen Teilen stark giftig und enthält Alkaloide wie Hyoscyamin und Scopolamin. Diese können schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Symptome einer Vergiftung sind unter anderem Hautrötungen, trockener Mund, Unruhe und Halluzinationen. Eine unsachgemäße Handhabung kann lebensgefährlich sein.
Sicherheitshinweise
- Kinder und Haustiere fernhalten: Pflanzen Sie die Alraune nicht an Orten, die von Kindern oder Haustieren genutzt werden.
- Schutzausrüstung: Tragen Sie immer Handschuhe und idealerweise eine Schutzbrille (3,00€ bei Amazon*).
- Keine Selbstmedikation: Vermeiden Sie selbst hergestellte Mittel aus Alraunenpflanzen.
Die Giftstoffe der Alraune wurden historisch als Narkotikum und Schmerzmittel verwendet, was heute aufgrund der Risiken und rechtlichen Einschränkungen nicht mehr gängig ist.

Die Alraune wurde in Ritualen als magische und schützende Pflanze verwendet
Historische Bedeutung der Alraune
Die Alraune, bekannt als Mandragora, hat seit der Antike eine wichtige Rolle in verschiedenen Kulturkreisen gespielt. Aufgrund ihrer menschenähnlich geformten Wurzeln wurde sie als magisch und mystisch betrachtet. Historisch wurde sie als Zauberpflanze genutzt, um Schutz, Reichtum und Erfolg zu bringen. Sie fand Anwendung als Betäubungs- und Schmerzmittel sowie in Ritualen zur Förderung der Fruchtbarkeit.
Im Mittelalter erreichte die Alraune den Höhepunkt ihrer mystischen Bedeutung. Es wurden spezielle Rituale entwickelt, um die Pflanze zu ernten, da man glaubte, dass ein einfaches Herausziehen aus der Erde gefährlich sei. Die Wurzel wurde in Hexensalben und Zaubertränken verwendet, und Amulette aus der Wurzel sollten vor Unglück schützen.
Mit der Zeit wurden die toxischen Eigenschaften der Alraune genauer bekannt, was ihre Anwendung als Heilpflanze einschränkte. Trotzdem bleibt sie ein faszinierendes Kapitel der Verbindung von Naturheilkunde und magischen Vorstellungen.
Pflege der Alraune
Die Alraune ist eine anspruchsvolle Pflanze, die besondere Pflege benötigt. Hier sind einige wichtige Pflegetipps:
Standort und Boden
Die Alraune bevorzugt leicht sandigen, durchlässigen und humosen Boden. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist optimal. Staunässe sollte vermieden werden.
Gießen
Halten Sie die Erde während der Wachstumsphase gleichmäßig feucht. Während der Ruhephasen im Sommer sollte der Boden eher trocken sein.
Düngen
Eine gelegentliche Düngung mit humusreichem Kompost oder organischem Dünger ist vorteilhaft. Düngen Sie im frühen Frühjahr und nach dem Sommer.
Überwinterung
In milden Klimazonen ist die Alraune winterhart. In kälteren Regionen empfiehlt sich ein leichter Winterschutz, zum Beispiel durch eine Schicht aus Laub oder Reisig.
Bestäuben
Zur Blütezeit fliegen kaum Bienen, daher empfiehlt es sich, die Blüten selbst zu bestäuben, wenn Sie Samen ernten möchten.
Schneckenschutz
Junge Alraunenpflanzen sind anfällig für Schneckenfraß. Schützen Sie die Pflanzen durch Barrieren oder biologische Schneckenmittel.
Umtopfen
Falls Sie die Alraune im Topf ziehen, sollten Sie sie im Sommer umtopfen, wenn die Pflanze kein Laub hat. Verwenden Sie einen tiefen Topf, um der langen Pfahlwurzel ausreichend Platz zu bieten.
Besondere Eigenschaften der Herbstblühenden Alraune
Die herbstblühende Alraune (Mandragora autumnalis) ist an kühlere Temperaturen angepasst und robuster gegenüber klimatischen Gegebenheiten in Mitteleuropa. Ab September zeigt sie purpurfarbene, glockenförmige Blüten und kann besonders in Steingärten und Blumenbeeten farbenprächtige Akzente setzen.
Ihre Frosthärte macht sie zu einer beliebten Wahl für Gartenliebhaber, die auch in den kälteren Monaten eine attraktive Bepflanzung wünschen. Nachdem die Pflanze im Mai einzieht, treibt sie ab Herbst frisches Laub. Diese Ruhephase ist normal und kein Anzeichen für Krankheit.
Die Keimung der Samen ist oft unregelmäßig und langwierig, wobei kühl-feuchte Bedingungen bevorzugt werden. Sorgen Sie für genügend Kältereiz, um die Keimung zu fördern. Im Winter empfiehlt sich ein Winterschutz aus Laub oder Reisig, auch wenn diese Alraune als mäßig frosthart gilt.
Denken Sie daran, dass alle Pflanzenteile der Alraune stark giftig sind. Tragen Sie stets Handschuhe und platzieren Sie die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.