Gestreiftes Hinterteil bei Ameisen: Identifikation & Haltung
Die markanten Streifen am Hinterleib einiger Ameisenarten sind nicht nur ein optisches Merkmal. Sie geben Aufschluss über Ernährungsweise, Artzugehörigkeit und Kommunikationsformen innerhalb des Ameisenstaates.
Die Bedeutung des gestreiften Hinterteils
Ein gestreiftes Hinterteil bei Ameisen, auch Gaster genannt, kann verschiedene Bedeutungen haben. Wenn Ameisen Nahrung zu sich nehmen, speichern sie diese in ihrem Gaster, was zu einer sichtbaren Ausdehnung führt. Dadurch liegen die Chitinplatten des Gasters weniger dicht beieinander und das gestreifte Aussehen kommt zum Vorschein. Vor allem Arten, die große Mengen an Nahrung aufnehmen und speichern, weisen häufig diese Streifen auf.
Es gibt Ameisenarten, bei denen das gestreifte Erscheinungsbild genetisch bedingt ist. Ein Beispiel ist die Rossameise Camponotus nicobarensis, die durch ihr markantes orange gestreiftes Hinterteil auffällt. Diese Art ist nicht nur wegen ihres Aussehens, sondern auch wegen ihrer robusten Natur und schnellen Vermehrung beliebt.
Das gestreifte Muster spielt möglicherweise auch eine Rolle in der Kommunikation innerhalb des Ameisenvolks. Einige Arten nutzen Vibrationen oder Berührungen des Hinterteils, um Informationen zu übermitteln. Diese Kommunikationsform kann besonders in Situationen entscheidend sein, wenn Duftwege durch äußere Einflüsse wie Brände oder Überschwemmungen verloren gehen.

Ursprünglich aus Südostasien, ist Camponotus nicobarensis sehr robust und anfängertauglich
Camponotus nicobarensis: Eine Art mit auffällig gestreiftem Hinterteil
Camponotus nicobarensis sticht besonders durch ihr markant gestreiftes Hinterteil hervor. Diese Streifen setzen sich aus orange, braun und schwarz gefärbten Abschnitten zusammen. Ursprünglich stammt diese Art aus Südostasien und hat sich wegen ihrer Robustheit und Anfängertauglichkeit zu einer beliebten Wahl für die Ameisenhaltung in Europa entwickelt.
Die Kolonien dieser Art sind oft polygyn, was bedeutet, dass mehrere Königinnen in einer Kolonie leben. Dies fördert eine schnellere Vermehrung und ein zügiges Koloniewachstum. Die Ameisen nisten bevorzugt in totem Holz oder unter Steinen und leben in trockenen Steppen, was sie an weniger feuchte Bedingungen anpasst.
Diese Ameisen sind bekannt für ihre scheue Natur; sie vermeiden Konfrontationen, zeigen jedoch außergewöhnlichen Mut und Verteidigungsverhalten, wenn ihre Kolonie bedroht wird. Camponotus nicobarensis benötigt keine Winterruhe und kann das ganze Jahr über in einer Ameisenfarm (15,00€ bei Amazon*) gehalten werden.

Ein gefüllter Kropf ermöglicht Ameisen den Nahrungsaustausch innerhalb der Kolonie
Futteraufnahme und -speicherung bei Ameisen
Ameisen verfügen über spezialisierte Mechanismen zur Aufnahme und Speicherung von Nahrung. Sie lagern die Nahrung in einem speziellen Magen, dem sogenannten Kropf, auch sozialer Magen genannt. Dieser ermöglicht es ihnen, Nahrung an andere Mitglieder der Kolonie weiterzugeben, ein Vorgang, der als Trophallaxis bezeichnet wird. Arbeiterinnen stimulieren die Ameisen mit vollem Kropf durch Berührungen, um die Nahrung zu erhalten.
Einige Ameisenarten, wie die roten Waldameisen, sind in der Lage, große Mengen an Nährstoffen im Kropf zu speichern. Vor der Winterruhe füllen sich die Hinterleiber bestimmter Arbeiterinnen, um im Frühjahr die Brut zu ernähren.
Die Nahrungsquellen von Ameisen sind vielfältig und reichen von Honigtau über tote Insekten bis hin zu Pflanzensamen. Dieser gemischte Speiseplan sorgt für eine ausgewogene Ernährung der Kolonie. Während süße Ausscheidungen von Blattläusen hauptsächlich den Energiebedarf der Arbeiterinnen decken, versorgen Proteine und Fette aus Beutetieren die Brut und die Königin.
Junge Arbeiterinnen können größere Mengen an Nahrung speichern als ältere, welche auf den Nahrungsaustausch innerhalb der Kolonie angewiesen sind. Durch diese Mechanismen sichern Ameisen das Überleben und die Produktivität ihrer Kolonie auch unter schwierigen Bedingungen.