Apfel

Frischen Apfelsaft pressen: Welche Methode passt zu Ihnen?

Frisch gepresster Apfelsaft ist ein Genuss. Dieser Artikel beschreibt detailliert alle Schritte von der Auswahl der Äpfel bis zur Haltbarmachung des Safts.

Die Auswahl der Äpfel

Reife und unbeschädigte Äpfel garantieren die beste Qualität des Apfelsaftes

Die Auswahl der Äpfel

Für die Herstellung von qualitativ hochwertigem Apfelsaft ist die Auswahl und der Zustand der Äpfel entscheidend. Wählen Sie reife und unbeschädigte Äpfel aus, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Eine Mischung aus süßen und säuerlichen Sorten kann interessante Geschmacksnuancen hervorbringen und den Saft besonders ausgewogen machen. Apfelsorten wie der ‚Weiße Klarapfel‘ eignen sich durch ihre Saftigkeit besonders gut für die Verarbeitung.

Auch Fallobst kann verwendet werden, sollte jedoch nicht zu lange auf dem Boden liegen, da sonst die Saftausbeute und -qualität leiden können. Vor dem Pressen ist es wichtig, die Äpfel gründlich zu waschen und faulige Stellen sowie Wurmbefall großzügig zu entfernen. Die gründliche Reinigung und Überprüfung des Obstes tragen maßgeblich zur Qualität des Apfelsaftes bei.

Das Zerkleinern der Äpfel

Für eine optimale Saftausbeute müssen die Äpfel vor dem Pressen zerkleinert werden

Das Zerkleinern der Äpfel

Um eine optimale Saftausbeute zu erzielen, müssen die Äpfel vor dem Pressen zerkleinert werden. Die Zerkleinerung erzeugt sogenannte Maische, die den Saftaufnahmeprozess erleichtert. Unterschiedliche Geräte können hierbei zum Einsatz kommen, je nach Menge und Verfügbarkeit.

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Für größere Mengen eignet sich am besten eine Obstmühle (37,00€ bei Amazon*) oder ein spezieller Obsthäcksler. Diese Geräte zerkleinern die Äpfel gleichmäßig und gewährleisten eine hohe Saftausbeute. Auch Gartenhäcksler oder Fleischwölfe können alternativ eingesetzt werden, wenn keine speziellen Obstmühlen zur Verfügung stehen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Mixers oder einer Küchenmaschine, besonders wenn Sie die Äpfel im Haushalt verarbeiten. Schneiden Sie die Äpfel zunächst grob zu und verarbeiten Sie sie dann im Mixer zu einer gleichmäßigen Masse.

Die Wahl der richtigen Obstpresse

Um die richtige Obstpresse auszuwählen, sollten Sie verschiedene Kriterien in Betracht ziehen, abhängig von der Menge der zu verarbeitenden Äpfel und dem gewünschten Kraftaufwand. Grundsätzlich lassen sich Obstpressen in zwei Hauptkategorien einteilen: mechanische Pressen und hydraulische Pressen.

Mechanische Pressen

Mechanische Pressen funktionieren mittels einer Spindel oder Kurbel und erfordern daher körperliche Anstrengung. Diese Modelle sind besonders robust und eignen sich gut für kleinere bis mittlere Mengen an Äpfeln. Ein großer Vorteil mechanischer Pressen ist ihre Unabhängigkeit von Stromquellen, was sie flexibel und einfach in der Handhabung macht.

Hydraulische Pressen

Hydraulische Obstpressen nutzen Wasserdruck, um den Saft aus der Maische zu pressen. Diese Variante ist kraftsparender und eignet sich hervorragend für größere Mengen an Äpfeln. Durch den Einsatz von Wasserkraft lassen sich hohe Pressdrücke erzielen, was die Saftausbeute maximiert. Hydraulische Pressen sind in verschiedenen Größen erhältlich, von handlichen Modellen bis hin zu professionellen Varianten mit hoher Kapazität.

Weitere Kriterien

Bei der Wahl der richtigen Obstpresse sollten Sie außerdem folgende Punkte berücksichtigen:

  • Material: Pressen aus rostfreiem Stahl sind langlebig und leicht zu reinigen. Holzpressen haben hingegen einen traditionellen Charme, erfordern aber mehr Pflege.
  • Volumen: Je nach geplanter Menge an Saft sollten Sie die Kapazität der Presse wählen. Für den Hausgebrauch genügen oft 20-40 Liter.
  • Reinigung: Leicht zu reinigende Modelle sparen nach dem Pressvorgang Zeit und Aufwand.
  • Kosten: Preise für Obstpressen variieren stark. Einfache mechanische Modelle sind oft günstiger, während hydraulische Pressen eine höhere Anfangsinvestition erfordern.

Der Pressvorgang

Nach dem Zerkleinern wird die Apfelmaische in einen speziellen Presssack oder ein Baumwolltuch gefüllt und anschließend in die Obstpresse gelegt. Sie sollten darauf achten, dass der Auffangbehälter richtig positioniert ist, um den herausfließenden Saft zu sammeln.

Der Pressvorgang beginnt mit dem langsamen Herunterdrücken des Pressstempels. Bei mechanischen Pressen erfolgt dies durch das Drehen eines Spindelsystems, während hydraulische Pressen den Druck durch Wasserkraft erzeugen. Unabhängig von der Methode sollte der Druck gleichmäßig und kontinuierlich aufgebaut werden, bis Saft sichtbar aus der Maische austritt.

Während des Pressvorgangs ist es sinnvoll, das Pressen gelegentlich zu unterbrechen. Dies ermöglicht es, dass sich der Saft in der Presse setzt und eine höhere Ausbeute erzielt wird. Nach jedem Durchgang können Sie den Presssack aufschütteln und die Maische neu verteilen. Es empfiehlt sich, die Maische ein zweites Mal zu pressen, um wirklich das Maximum an Saft zu gewinnen. Eine Ruhezeit von etwa 30 Minuten zwischen den Pressungen kann hierbei hilfreich sein.

Sobald kein weiterer Saft mehr austritt und die Maische sich trocken anfühlt, ist der Pressvorgang abgeschlossen. Der aufgefangene Saft kann nun in Flaschen abgefüllt oder durch das Saft einkochen oder direkt weiterverarbeitet werden.

Die Haltbarmachung des Apfelsaftes

Verschiedene Methoden sorgen dafür, dass der Apfelsaft lange haltbar bleibt

Die Haltbarmachung des Apfelsaftes

Um frisch gepressten Apfelsaft über einen längeren Zeitraum zu genießen, gibt es verschiedene Methoden zur Haltbarmachung, die dafür sorgen, dass der Saft seine Qualität behält und nicht zu gären oder schimmeln beginnt.

Pasteurisieren

Pasteurisieren

Das Pasteurisieren schützt den Apfelsaft vor mikrobieller Verderbnis und erhält seine Qualität

Das Pasteurisieren ist eine schonende Erhitzungsmethode zur Abtötung von Mikroorganismen, die den Saft verderben könnten. Zunächst sollten Sie den Apfelsaft in zuvor sterilisierte Flaschen füllen. Anschließend platzieren Sie die Flaschen in einen mit Wasser gefüllten Topf, wobei das Wasser etwa bis zur Hälfte der Flaschenhöhe reichen sollte. Erhitzen Sie das Wasser auf 75 bis 80 Grad Celsius und halten Sie diese Temperatur für etwa 20 Minuten. Sobald der Saft beginnt zu schäumen, verschließen Sie die Flaschen sofort luftdicht. Lagern Sie die pasteurisierten Flaschen kühl und dunkel, um die Qualität des Safts zu erhalten.

Einfrieren

Einfrieren

Durch Einfrieren bleibt Apfelsaft bis zu einem Jahr frisch und nährstoffreich

Für eine noch längere Haltbarkeit können Sie den Apfelsaft auch einfrieren. Füllen Sie den Saft in geeignete Gefrierbehälter und lassen oben etwas Platz, da sich der Saft beim Einfrieren ausdehnt. Gut verschlossen, bleibt der Saft so bis zu einem Jahr haltbar. Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode ist, dass der Saft seine Frische und die meisten seiner Nährstoffe behält. Auftauen sollten Sie den Saft dann im Kühlschrank, um eine gleichmäßige Temperatur zu gewährleisten und eine mögliche Qualitätseinbuße zu vermeiden.

Apfelwein

Apfelwein

Der Gärprozess wandelt Zucker in Alkohol um und konserviert den Apfelsaft

Eine weitere Möglichkeit der Konservierung ist die Vergärung des Apfelsaftes zu Apfelwein. Hierfür wird der Saft in spezielle Gärflaschen gefüllt, die mit einem Gärverschluss versehen sind. Der natürliche Gärprozess dauert mehrere Wochen, wobei Alkohol entsteht, der den Apfelsaft konserviert. Während des Gärprozesses wandeln Hefen den Zucker im Saft in Alkohol und Kohlensäure um, was den Saft haltbar macht.

Durch diese verschiedenen Methoden können Sie sicherstellen, dass Ihr selbstgemachter Apfelsaft langfristig genießbar bleibt. Wählen Sie die Methode, die am besten zu Ihrem Bedarf und Ihren Vorlieben passt, um den frischen Geschmack Ihres Apfelsafts zu bewahren.

Bilder: Maridav / Shutterstock