Apfelbaum: Alle Äpfel faulen am Baum – was tun?
Faule Äpfel am Baum sind ein häufiges Problem, verursacht durch Pilzkrankheiten und Schädlinge. Dieser Artikel beschreibt die Ursachen und Symptome und gibt Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.

Das regelmäßige Auslichten des Baums stärkt die Gesundheit der reifenden Äpfel
Ursachen für faulige Äpfel am Baum
Schädlinge und Krankheiten können Ihre reifenden Äpfel stark beeinträchtigen. Ein dichtes Blattwerk und nah aneinander wachsende Früchte fördern Pilzinfektionen, da die Luftzirkulation eingeschränkt wird. Eine regelmäßige Auslichtung des Baums durch das Entfernen von Blättern und überzähligen Früchten kann hier Abhilfe schaffen.
Neben dem bekannten Monilia-Pilz zählen auch andere Pilzerkrankungen wie die Kragenfäule und die Schwarzfäule zu den potenziellen Verursachern. Die Kragenfäule tritt vor allem während feuchter Wetterperioden auf und äußert sich durch faule Stellen und violette Verfärbungen an der Rinde.
Mechanische Verletzungen an der Fruchthaut, verursacht durch Vögel oder mechanische Einwirkungen, können ebenfalls Eintrittspforten für Pilzsporen sein, indem Sie Schädlinge im Baumstamm bekämpfen.
Ein weiteres Problem sind Schaderreger wie die Apfelsägewespe und der Apfelwickler. Diese Insekten legen ihre Eier in die Früchte. Die schlüpfenden Larven verursachen durch ihren Fraß an Fruchtfleisch und Kerngehäuse bedeutende Schäden. Die geschwächten und verletzten Äpfel sind dann besonders anfällig für Pilzinfektionen.
Um das Auftreten fauler Äpfel zu minimieren, empfiehlt es sich daher, nicht nur direkt gegen Pilze vorzugehen, sondern auch das Umfeld durch regelmäßiges Schneiden und gezielte Schädlingsbekämpfung zu pflegen.
Monilia-Fruchtfäule: Vorbeugung und Bekämpfung
Die Monilia-Fruchtfäule ist eine hartnäckige Pilzkrankheit, die erhebliche Schäden an Obstbäumen verursachen kann. Glücklicherweise gibt es mehrere Methoden, dieser Krankheit vorzubeugen und sie zu bekämpfen.
Vorbeugende Maßnahmen
- Standort und Pflege: Pflanzen Sie Bäume an sonnigen und gut belüfteten Standorten, um die Oberflächenfeuchtigkeit zu reduzieren. Wählen Sie zudem robuste und widerstandsfähige Sorten.
- Baumschnitt: Ein regelmäßiger, gründlicher Auslichtungsschnitt fördert die Luftzirkulation innerhalb der Baumkrone, was das feuchte Mikroklima mindert.
- Gesunde Früchte: Verhindern Sie Verletzungen der Früchte, indem Sie das Risiko von Schädlingen minimieren. Verwenden Sie Schutznetze, um mechanische Schäden durch Vögel oder Insekten zu vermeiden.
- Sauberkeit: Entfernen Sie regelmäßig fallendes Obst sowie eingetrocknete, faule Früchte (sogenannte Fruchtmumien) vom Baum und vom Boden. Dies hilft, Überwinterungsquellen für den Pilz zu eliminieren.
Bekämpfende Maßnahmen
- Befallene Früchte und Äste entfernen: Schneiden Sie betroffene Äste weit unterhalb der Befallsstelle ins gesunde Holz zurück. Sammeln Sie faule Früchte und Fruchtmumien konsequent auf und entsorgen Sie diese im Hausmüll, nicht auf dem Kompost.
- Winterpflege: Nutzen Sie den Winterschnitt, um verbliebene Fruchtmumien gründlich zu entfernen. Dies hilft, den Befallsdruck im kommenden Jahr zu reduzieren.
- Pflanzenstärkungsmittel: Verwenden Sie vorbeugende Pflanzenstärkungsmittel, um die Abwehrkräfte Ihrer Bäume gegen Pilzerkrankungen zu erhöhen.
- Chemische Behandlung: In besonders schweren Fällen kann eine chemische Behandlung erforderlich sein. Es ist ratsam, gefährdete Bäume vorbeugend zu behandeln.
Durch diese kombinierten Maßnahmen können Sie die Monilia-Fruchtfäule erfolgreich eindämmen und langfristig eine gesunde Apfelernte sichern. Verfolgen Sie die Pflege Ihrer Obstbäume sorgfältig und reagieren Sie prompt auf erste Anzeichen der Krankheit.
Apfelwickler: Lebensweise und Schadbild
Der Apfelwickler (Cydia pomonella) ist ein häufig auftretender Schädling, der insbesondere Apfelbäume befällt, aber auch Birnen, Walnüsse und andere Obstsorten nicht verschont. Die Falter sind unscheinbare Schmetterlinge mit einer Flügelweite von 14 bis 22 Millimetern. Ihre Vorderflügel sind hellgrau mit dunkelbraunen Bändern und einem markanten Fleck, der drei glänzende Streifen aufweist.
Entwicklung und Lebenszyklus
Die Eiablage der ersten Generation erfolgt in der Regel ab Anfang Juni. Die winzigen Eier werden bevorzugt auf der Schale von Früchten abgelegt. Aus diesen Eiern schlüpfen nach etwa zehn Tagen die Raupen, die sich sofort ins Fruchtfleisch bohren und ihren Weg zum Kerngehäuse bahnen. Dieser Fraßgang führt oft dazu, dass betroffene, noch unreife Früchte vorzeitig vom Baum fallen.
Nach einer Fraßzeit von etwa drei Wochen verlassen die Larven die Früchte und suchen sich Verpuppungsplätze in der Rinde, am Stamm oder im Erdreich. Unter günstigen, warmen Witterungsbedingungen entwickelt sich eine zweite Generation der Falter, die im August ihre Eier ablegt. Diese spätere Generation verursacht den durch „wurmige“ Äpfel bekannten Schaden an der Ernte.
Schadbild
Ein Befall durch die Apfelwickler-Larven hinterlässt deutlich sichtbare Spuren:
- Bohrlöcher: Kleine Bohrlöcher auf der Fruchtschale zeigen den Eintrittspunkt der Larven.
- Frassgänge: Die von den Larven hinterlassenen Fraßgänge im Fruchtfleisch reichen bis ins Kerngehäuse.
- Kotauswurf: Diese Gänge sind oft mit braunen Kotkrümeln verunreinigt.
- Vorzeitiger Fruchtfall: Betroffene Früchte fallen meist frühzeitig vom Baum.
Es ist wichtig, den Apfelwickler frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu bekämpfen, um Ernteausfälle zu vermeiden und gesunde Früchte zu erhalten. Kontrollieren Sie während der Hauptbefallszeit regelmäßig die Bäume und entfernen Sie abgefallene, befallene Früchte.
Apfelwickler bekämpfen
Die Bekämpfung des Apfelwicklers kann eine Herausforderung darstellen, da der Zeitpunkt der Eiablage stark von den Witterungsbedingungen abhängt. Dennoch gibt es verschiedene effektive Maßnahmen, die Sie durchführen können, um die Vermehrung dieses Schädlings zu verhindern und Ihre Ernte zu schützen.
Befallene Früchte entfernen
Um die Population des Apfelwicklers zu reduzieren, sollten Sie befallene Früchte konsequent entfernen. Schütteln Sie die Bäume im Juni und sammeln Sie alle heruntergefallenen Äpfel sowie direkt befallene Früchte mit Bohrlöchern vom Baum. Entsorgen Sie diese im Biomüll und nicht auf dem Kompost.
Wellpappestreifen einsetzen
Ende Juni können Sie etwa zehn Zentimeter breite Wellpappestreifen um den Baumstamm legen, mindestens einen Meter über dem Boden. Diese dienen den Raupen als Verpuppungsplatz. Entfernen und vernichten Sie die Streifen Ende Juli und nach der Ernte, um die Anzahl der Apfelwickler zu reduzieren.
Sexuallockstoffe verwenden
Pheromonfallen, die männliche Falter anlocken und fangen, sind ein hilfreiches Werkzeug zur Befallskontrolle. Sie allein reichen jedoch nicht aus, um den Befall signifikant zu verringern. Diese Fallen sind besonders nützlich, um den Befallsdruck in Ihrem Garten zu beobachten und rechtzeitig auf steigende Populationen zu reagieren.
Nützlinge fördern
Fördern Sie die natürlichen Feinde des Apfelwicklers in Ihrem Garten. Ohrwürmer sind besonders effektiv, da sie die Eier und Larven des Apfelwicklers fressen. Bieten Sie Ohrwürmern Unterschlupfmöglichkeiten wie hohle Stängel oder spezielle Nützlingsquartiere an. Auch Schlupfwespen können zur Bekämpfung eingesetzt werden. Diese sollten Ende Mai oder Anfang Juni angewendet werden, um die schlüpfenden Larven zu parasitieren.
Nematoden ausbringen
Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, nützlich zur Bekämpfung der überwinternden Larven des Apfelwicklers. Bringen Sie diese von September bis März bei Temperaturen von mindestens 10°C an trüben Tagen oder in den Abendstunden aus. Lösen Sie die Nematoden in Wasser auf und sprühen Sie die Mischung auf den Stamm und den Boden um den Baum.
Durch die Kombination dieser Methoden können Sie den Apfelwickler effektiv bekämpfen und Ihre Apfelernte vor Schäden schützen. Eine frühzeitige und konsequente Anwendung dieser Maßnahmen ist der Schlüssel zum Erfolg.