Apfelbaum wirft Äpfel ab: Gründe & was dagegen tun
Der Junifall, das Abwerfen unreifer Früchte im Frühsommer, ist ein natürlicher Prozess bei Apfelbäumen. Erfahren Sie mehr über die Ursachen und Auswirkungen dieses Vorgangs sowie über Maßnahmen zur Gesunderhaltung Ihrer Bäume.
- Junifall: Ein natürlicher Schutzmechanismus
- Ursachen für den Junifall
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- Auswirkungen des Junifalls
- Röteln: Der Junifall beim Kirschbaum
- Manuelle Ausdünnung
- Krankheiten und Schädlinge als Ursache für Fruchtfall
- Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen

Der Junifall verbessert durch Fruchtabwurf die Qualität der verbleibenden Äpfel
Junifall: Ein natürlicher Schutzmechanismus
Der Junifall ist eine wichtige Anpassungsstrategie von Apfelbäumen, die typischerweise zwischen Ende Mai und Anfang Juli auftritt. In dieser Zeit werfen die Bäume überschüssige, unreife Früchte ab, um ihre Ressourcen optimal den verbleibenden Früchten zuzuführen. Dieser Mechanismus ist besonders nach frostigen Frühlingsmonaten und bei starker Blüte ausgeprägt. So sichern Apfelbäume ihre Überlebensfähigkeit und eine zufriedenstellende Ernte, indem sie die Qualität der verbleibenden Früchte verbessern.

Unzureichend bestäubte Blüten entwickeln sich nicht weiter und werden vom Baum abgeworfen
Ursachen für den Junifall
Es gibt mehrere Ursachen, die zum Junifall führen, oft in Kombination:
- Unzureichende Bestäubung: Unzureichend bestäubte Blüten entwickeln keine vollwertigen Früchte und werden deshalb abgeworfen. Diese Früchte fehlen an wichtigen Pflanzenhormonen und Nährstoffen.
- Überlastung durch zu viele Früchte: Apfelbäume tragen oft mehr Früchte, als sie versorgen können. Der Baum wirft überschüssige Früchte ab, um Ressourcen effizient zu nutzen. Es bleiben nur die bestentwickelten und bestbefruchteten Früchte übrig.
- Frostschäden: Frostige Bedingungen, besonders im Februar, können Blüten und junge Früchte beschädigen. Diese Kälteschäden führen dazu, dass der Baum die beschädigten Früchte abstößt.
- Extreme Wetterbedingungen: Trockenheit, starke Regenfälle und Wind können ebenfalls Stress für den Baum bedeuten. Er reagiert darauf, indem er Früchte abwirft, um die verbleibenden besser versorgen zu können.
Durch diese Maßnahmen schützt der Baum sich und die verbleibenden Früchte vor größeren Schäden und fördert die Gesundheit und Qualität seiner Ernte.

Der Junifall fördert größere, gesündere und geschmackvollere Äpfel durch Ressourcenoptimierung
Auswirkungen des Junifalls
Der Junifall hat positive Effekte auf die Erntequalität. Durch die Reduzierung der Anzahl der Früchte kann der Baum seine Ressourcen besser auf die verbleibenden Früchte konzentrieren, was zu größeren, gesünderen und geschmackvolleren Äpfeln führt. Zudem schützt der Baum sich vor einer Überlastung, die zu geringerer Blüte im folgenden Jahr führen könnte. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Junifall hilft, das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall zu minimieren, da kleinere und schwächere Früchte entfernt werden.

Der Junifall hilft Kirschbäumen, Ressourcen auf gesündere Früchte zu konzentrieren
Röteln: Der Junifall beim Kirschbaum
Beim Kirschbaum wird der Junifall auch als „Röteln“ bezeichnet. Anders als bei Apfelbäumen verlieren Kirschbäume oft bereits befruchtete Früchte, die aufgrund unzureichender Nährstoffversorgung nicht optimal entwickelt sind. Besonders nach kühlen Temperaturen und Trockenheit ist der Fruchtabwurf signifikant. Diese Bedingungen beeinträchtigen die Nährstoffaufnahme und führen dazu, dass der Baum schwächer entwickelte Früchte abwirft, um seine Ressourcen auf vitalere Früchte zu konzentrieren.
Einflussfaktoren für Röteln

Eine konstante Wasserversorgung und Nährstoffzufuhr sind essenziell für gesunde Kirschbäume
- Kühle Witterung: Beeinträchtigt die Nährstoffaufnahme, insbesondere von Stickstoff.
- Trockenheit: Verringert die Wasserversorgung, was den Stoffwechsel der Bäume stört.
- Überbehang: Ein Übermaß an Früchten führt zu einer unzureichenden Versorgung aller Kirschen.
- Lokale Bedingungen: Nasser Boden oder Bodenverdichtung können ebenfalls die Nährstoffaufnahme behindern.
Sorgen Sie für eine regelmäßige Wasserversorgung und ausreichende Nährstoffe, um Ihre Kirschbäume zu stärken und die Fruchtversorgung zu optimieren. In extremen Trockenperioden kann zusätzliches Gießen notwendig sein.

Manuelle Ausdünnung fördert die Entwicklung gesunder und großer Äpfel in Fruchtbüscheln
Manuelle Ausdünnung
Durch manuelle Ausdünnung können Sie die Entwicklung gesunder, große und schmackhafter Äpfel unterstützen und die Alternanz minimieren. Besonders bei dichten Fruchtbüscheln sollten Sie von Hand reduzieren.
Vorgehensweise

Eine sorgfältige Ausdünnung verbessert Fruchtqualität und fördert die Baumesgesundheit
- Zeitpunkt: Beginnen Sie nach dem natürlichen Junifall, also in der Regel Anfang Juni.
- Ausrüstung: Verwenden Sie eine kleine, scharfe Gartenschere.
- Auswahl: Lassen Sie pro Fruchtbüschel nur eine oder zwei Früchte stehen, vorzugsweise die größten und makellosen.
- Technik: Schneiden Sie die überzähligen Früchte nahe am Fruchtstiel ab, um Beschädigungen zu vermeiden.
- Kontrolle: Nutzen Sie die Gelegenheit, um den Baum auf Krankheiten und Schädlinge zu untersuchen.
Durch diese Maßnahmen fördern Sie die Qualität der Früchte und die Gesundheit des Baumes.

Regelmäßige Kontrolle und gezielte Maßnahmen schützen den Baum vor Fruchtfall
Krankheiten und Schädlinge als Ursache für Fruchtfall
Abgesehen vom natürlichen Junifall können auch Krankheiten und Schädlinge zu vorzeitigem Fruchtfall führen. Kontrollieren Sie Ihren Baum regelmäßig auf Symptome und ergreifen Sie bei Bedarf Gegenmaßnahmen.
Häufige Krankheiten

Regelmäßige Kontrolle hilft, Krankheiten früh zu erkennen und gezielt zu behandeln
- Apfelschorf: Sichtbar durch olivgrüne Flecken, die sich später braun verfärben. Die Pilzkrankheit kann stark befallene Blätter und Früchte abwerfen lassen.
- Apfelmehltau: Ein mehlartiger Belag auf Blättern und Triebspitzen führt zum Austrocknen und Einrollen der Blätter.
- Monilia-Fruchtfäule: Ringförmige Schimmelpolster auf den Äpfeln lassen die Früchte weich und schrumpfen. Befallene Früchte werden oft am Baum abgeworfen.
- Feuerbrand: Diese bakterielle Krankheit lässt Zweige verbrannt aussehen und verursacht schnelles Absterben infizierter Teile.
- Blattfleckenkrankheit: Verschiedene Pilzarten verursachen fleckige und verfärbte Blätter, die im Sommer zu frühem Blattfall führen.
Häufige Schädlinge

Regelmäßige Kontrolle und Pflege halten Apfelbäume gesund und ertragreich
- Apfelwickler: Die Larven fressen Tunnel durch das Fruchtfleisch bis zum Kerngehäuse, wodurch befallene Früchte vorzeitig abfallen.
- Grüne Apfelblattlaus: Diese Blattläuse saugen an jungen Trieben, was zu Verkrüppelungen und Schwächung des Baumes führt.
- Frostspanner: Die Raupen fressen an Blättern, Knospen und Blüten, was den Baum schwächen kann.
- Rote Obstbaumspinnmilbe: Diese Schädlinge verursachen mosaikartige Verfärbungen und Blattfall.
- Apfelblütenstecher: Die Larven dieses Rüsselkäfers fressen Blütenknospen von innen aus, was verhindert, dass sich die Blüten öffnen können.
Durch regelmäßige Kontrolle und gezielte Pflege können Sie die Gesundheit Ihres Apfelbaums erhalten und eine gute Ernte sichern.

Gezielte Pflege und natürliche Methoden reduzieren das Risiko von Krankheiten und Schädlingen erheblich
Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen
Ein gesunder Apfelbaum ist weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Gezielte Pflege und natürliche Bekämpfungsmethoden reduzieren das Risiko erheblich.
Vorbeugende Maßnahmen

Eine regelmäßige Bewässerung unterstützt das gleichmäßige Wachstum des Apfelbaums
Optimale Standortwahl: Pflanzen Sie Ihren Apfelbaum an einem sonnigen, gut durchlüfteten Standort.
Regelmäßiger Baumschnitt: Ein offener Kronenaufbau verbessert die Belüftung und Lichtdurchlässigkeit.
Sorgfältige Bodenpflege:
- Bewässerung: Sorgen Sie für eine gleichmäßige Wasserversorgung.
- Mulchen: Mulchen Sie den Boden, um Feuchtigkeit zu bewahren und das Bodenleben zu fördern.
- Düngen: Verwenden Sie organische Dünger.
Nützlingsförderung: Schaffen Sie Lebensräume für natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer und Schlupfwespen.
Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen
Natürliche Bekämpfungsmethoden:
- Pheromonfallen (12,00€ bei Amazon*): Diese locken Apfelwickler an und stören deren Fortpflanzung.
- Wellpappestreifen: Fangen Sie Apfelwicklerlarven, die sich darin verpuppen.
Krankheitsprävention durch Hygiene:
- Falllaub und Fruchtmumien entfernen: Reduzieren Sie Überwinterungsquellen für Pilzsporen.
- Desinfektion: Desinfizieren Sie Ihre Gartengeräte nach jedem Gebrauch.
Widerstandsfähige Sorten: Wählen Sie weniger anfällige Apfelsorten wie ‚Retina‘ oder ‚Topaz‘.
Direkte Bekämpfung bei Befall:
- Biologische Spritzmittel: Verwenden Sie Spritzmittel auf Rapsölbasis oder mit Bacillus thuringiensis.
- Schädlinge absammeln: Entfernen Sie sichtbare Schädlinge manuell.
Durch präventive Maßnahmen und gezielte Eingriffe sichern Sie die Gesundheit Ihres Apfelbaums und fördern eine reiche Ernte.