Aprikose: Selbstfruchtbar oder nicht? Klären wir das auf!
Aprikosenbäume gibt es in selbstfruchtbaren und selbstunfruchtbaren Sorten. Dieser Artikel erläutert die Unterschiede und gibt Tipps zur Sortenauswahl, Pflanzung und Pflege für eine erfolgreiche Aprikosenernte.
Sind Aprikosen Selbstfruchtbar?
Viele Aprikosensorten sind selbstfruchtbar, das bedeutet, dass sie ohne einen anderen Baum in ihrer Nähe Früchte tragen können. Dies ist besonders vorteilhaft für kleinere Gärten oder Balkone, wo der Platz begrenzt ist. Dennoch kann ein zweiter Aprikosenbaum in der Nähe die Erträge erhöhen.
Es gibt auch Sorten, die auf Fremdbestäubung angewiesen sind. Beispielsweise benötigen Sorten wie ‚Goldrich‘ und ‚Orangered‘ einen Pollenlieferanten in der Nähe, um Früchte zu entwickeln. Bei der Pflanzplanung sollten Sie überlegen, ob eine selbstfruchtbare Sorte oder eine Kombination mit zweihäusigen Sorten sinnvoll ist, um die Fruchtbildung sicherzustellen.
Umweltfaktoren wie Temperaturen und das Vorhandensein von Bestäubern können die Befruchtung beeinflussen. Ideale Standorte sind vor Frost und starken Winden geschützt, da frostgeschädigte Blüten keine Früchte ausbilden können. Bienen und andere Bestäuber tragen wesentlich zur erfolgreichen Fruchtbildung bei, weshalb ihre Anwesenheit gefördert werden sollte.
Selbstfruchtbare Sorten bieten eine einfache Möglichkeit, selbst auf kleinstem Raum köstliche Aprikosen zu ernten. Die Auswahl der richtigen Nachbarsorten kann bei selbstunfruchtbaren Sorten zu einer reicheren Ernte beitragen.
Selbstfruchtbarkeit und Wirtschaftlichkeit
Selbstfruchtbare Aprikosensorten sind ideal für kleinere Gärten, da sie auch ohne zusätzliche Bestäuber zuverlässig Früchte setzen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die ertragreichsten Ergebnisse durch Selbstbefruchtung allein erzielt werden. Höhere Erträge und größere Früchte lassen sich oft durch Fremdbestäubung, zum Beispiel durch Insekten wie Bienen, erzielen. Es wird daher empfohlen, Bienenvölker in der Nähe aufzustellen. Etwa 3-4 Bienenvölker pro Hektar haben sich als vorteilhaft erwiesen.
Ein gut platzierter selbstfruchtbarer Baum kann eine Familie versorgen, wobei die Menge und Qualität der Früchte durch ergänzende Maßnahmen wie den Einsatz von Bestäubern gesteigert werden können. Aprikosenbäume sind auch für Imker attraktiv, da sie eine gute Pollenquelle darstellen und so zur Gesundheitsförderung der Bienenvölker beitragen.
Für eine erfolgreiche Aprikosenernte sollten Sie darauf achten, dass die Bäume an einem sonnigen, windgeschützten Standort mit leichtem, gut durchlässigem Boden gepflanzt werden. Ein zusätzlicher Schutz vor Frösten und starken Niederschlägen, beispielsweise durch Vordächer oder nahe Gebäudewände, kann die Gesundheit und Produktivität der Bäume unterstützen.

Selbstfruchtbare Aprikosensorten sind besonders für kleinere Gärten hervorragend geeignet
Beispiele für Selbstfruchtbare Aprikosensorten
Für den heimischen Garten bieten sich folgende selbstfruchtbare Aprikosensorten an:
- ‚Aprikose von Nancy‘: Diese Sorte blüht und reift mittelfrüh und ist bekannt für ihre großen, süß-säuerlichen Früchte, die Mitte Juli erntereif sind.
- ‚Mombacher Frühe‘: Mit einer frühen Blüte und Reifezeit produziert diese Sorte im Juli saftige, aromatische Früchte. Sie ist zudem für ihre kugelige Krone bekannt.
- ‚Bergeron‘: Eine spätblühende Sorte, die weniger anspruchsvoll im Anbau ist und Anfang bis Mitte August reife, lagerfähige Früchte hervorbringt.
- ‚Compacta‘: Durch ihren gedrungenen Wuchs ideal für kleine Gärten und Balkone geeignet. Die orange-roten Früchte sind mittelgroß, saftig und gut steinlösend.
- ‚Kuresia‘: Diese Sorte ist robust und krankheitsresistent, somit auch für kältere Regionen geeignet. Sie liefert große, aromatische Früchte, die sich leicht vom Stein lösen lassen.
Achten Sie darauf, Ihre Bäume an einem sonnigen, geschützten Standort mit durchlässigem Boden zu pflanzen, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten. Eine regelmäßige Bewässerung und Düngung trägt zusätzlich zur Gesundheit und Produktivität bei.
Faktoren, die die Fruchtbildung beeinflussen
Auch bei selbstfruchtbaren Aprikosenbäumen gibt es verschiedene Faktoren, die die Fruchtbildung beeinflussen.
- Temperaturen und Frost: Aprikosenblüten sind empfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen, besonders während und kurz nach der Blütezeit. Temperaturen um den Gefrierpunkt können die Blüten schädigen und somit die Fruchtbildung verhindern. In frostgefährdeten Gebieten ist ein Blütenschutz durch Vlies (6,00€ bei Amazon*) oft notwendig, um Aprikosenbäume winterhart zu machen.
- Feuchtigkeit und Regen: Kalte und regnerische Witterungsbedingungen zur Blütezeit können die Aktivität von Bestäubern wie Bienen und Hummeln beeinträchtigen, was in einer unzureichenden Bestäubung und einem geringeren Fruchtansatz resultiert. Ein Regenschutz zur Blütezeit kann sinnvoll sein.
- Bodenbeschaffenheit: Aprikosen bevorzugen gut durchlässige, nährstoffreiche Böden mit einem hohen Humusanteil. Vermeiden Sie schwere oder staunasse Böden, da diese die Wurzeln schädigen können. Ein gut drainierter, lockerer Boden fördert das Wachstum und die Fruchtbildung.
- Wasser- und Nährstoffversorgung: Eine gleichmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung ist entscheidend. Besonders während der Blütezeit und der Fruchtentwicklung sollten Sie auf ausreichende Bewässerung und Düngung achten. Ein Volldünger im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr sowie eine Mulchschicht können helfen, die nötigen Nährstoffe bereitzustellen und die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
- Krankheiten und Schädlinge: Aprikosenbäume sind anfällig für verschiedene Krankheiten wie die Monilia-Spitzendürre und die Schrotschusskrankheit. Regelmäßige Kontrollen und gezielte Maßnahmen gegen diese Bedrohungen helfen, die Gesundheit der Bäume zu erhalten und die Fruchtbildung zu fördern.
- Standortwahl: Ein windgeschützter, sonniger Standort unterstützt das Wachstum und die Fruchtbildung. Ein Ort in der Nähe von Gebäuden oder unter einem Vordach kann die Bäume zusätzlich vor starken Regenfällen und frostigen Winden schützen. Der Boden sollte tiefgründig genug sein, um den Wurzeln ausreichend Platz zu bieten.
Durch die Beachtung dieser Faktoren können Sie optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Fruchtbildung Ihrer Aprikosenbäume schaffen.
Aprikosenbaum ‚Goldrich‘ – Ein Beispiel für eine nicht selbstfruchtbare Sorte
Die Aprikosensorte ‚Goldrich‘ zeichnet sich durch ihre großen, gelb-orangen Früchte aus. Um jedoch erfolgreich Früchte zu tragen, benötigt ‚Goldrich‘ die Pollen einer anderen Aprikosensorte zur Bestäubung. Eine geeignete Befruchtersorte für ‚Goldrich‘ ist ‚Hargrand‘.
‚Goldrich‘ ist bekannt für ihre Robustheit und Winterhärte, was sie zu einer beliebten Wahl macht. Wenn Sie diese Sorte in Ihrem Garten pflanzen möchten, achten Sie darauf, dass der bestäubende Baum nicht weiter als 50 bis 200 Meter entfernt steht, um eine optimale Befruchtung zu gewährleisten.
Die Blütezeit fällt mittelfrüh aus, und bei richtigen Anbaubedingungen können Sie bereits im Folgejahr mit einer kleinen Ernte rechnen. Stellen Sie sicher, dass der Baum an einem sonnigen, windgeschützten Standort mit gut durchlässigem Boden steht, um das Wachstum und die Gesundheit zu fördern.
Durch die Pflanzung eines Befruchtungspartners erhöhen Sie nicht nur die Chancen auf einen reichen Ertrag, sondern unterstützen auch die Fruchtqualität erheblich. Ein regelmäßiger Schnitt des mehrjährigen Fruchtholzes sowie der Haupt- und Seitentriebe fördert die optimale Entwicklung des Baumes und verhindert hängende Äste durch starken Fruchtbehang.