Araukarie pflanzen & pflegen: So gelingt die Kultivierung
Die Araukarie, auch bekannt als Andentanne, ist ein imposanter Nadelbaum mit einem urzeitlichen Erscheinungsbild. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung von Araukarien, von den Standortansprüchen über die Pflege bis hin zur Vermehrung.
Steckbrief
Wuchs
Die Araukarie, auch Schmucktanne, Affenbaum oder Chiletanne genannt, ist ein bemerkenswerter, immergrüner Nadelbaum. Junge Bäume besitzen eine kegelförmige Krone, die sich mit zunehmendem Alter schirmförmig ausbreitet. In ihrer Heimat können diese Bäume Höhen von bis zu 50 Metern erreichen, wobei weibliche Bäume oft größer werden als männliche. Im Garten kultiviert, erreichen die Bäume eine Höhe von etwa 25 Metern.
Der Stamm der Araukarie ist gerade und aufrecht, umgeben von einer dickeren, grauen, später schwarz-braunen Borke, die mit charakteristischen Narben von abgeworfenen Ästen versehen ist. Die Äste stehen in Quirlen von fünf bis sieben Stück und wachsen waagerecht vom Stamm ab, mit leicht nach oben weisenden Spitzen.
Araukarien wachsen sehr langsam, was ihnen eine hohe Langlebigkeit verleiht, und sie können mehrere Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte alt werden. Bei optimalen Bedingungen erreichen sie Höhen zwischen 10 und 35 Metern und eine Breite von 6 bis 8 Metern. Einige Arten können sogar bis zu 90 Meter hoch werden.
Blätter
Die Blätter der Araukarie sind immergrüne, dreieckige Nadeln, die je nach Alter des Baumes in Form und Struktur variieren. Junge Bäume haben dünnere und schmalere Blätter, während ältere Exemplare derbe, schuppenförmige Nadeln tragen. Diese Nadeln sind dunkelgrün, glänzend und erreichen eine Länge von 2,5 bis 5 Zentimetern.
Die Nadeln stehen sehr dicht beieinander und bedecken die Zweige fast vollständig, was einen guten Schutz bietet und zur Gesundheit des Baumes beiträgt. Sie bleiben unter optimalen Bedingungen bis zu 15 Jahre am Baum. Sollten die Blätter jedoch braune Ränder bekommen, weist dies auf übermäßige Bewässerung hin.
Blüte
Die Chilenische Araukarie ist ein zweihäusiger Baum. Männliche Blütenzapfen sind walzenförmig und dunkelbraun, etwa 8 bis 12 Zentimeter lang und 4 bis 5 Zentimeter breit. Diese Zapfen verbleiben nach der Bestäubung monatelang am Baum. Weibliche Blütenzapfen, auch als „Köpfe“ bezeichnet, sind kugelförmig, gelbgrün und reifen über etwa zwei Jahre zu einer Länge von 10 bis 18 Zentimetern und einem Durchmesser von 15 bis 20 Zentimetern. Sie geben bis zu 200 ungeflügelte, rötlich-braune Samen frei.
Früchte

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Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich kugelförmige Zapfen, die grünlich-gelb sind und später eine braune Farbe annehmen. Diese Zapfen enthalten zahlreiche, essbare Samen, die als Piñones bekannt sind. Diese Samen sind reich an wertvollen Ölen und Proteinen und dienen in ihrer Heimat als Grundnahrungsmittel. Die bis zu sieben Kilogramm schweren Zapfen brechen nach der Reife am Baum auf und geben die Samen frei.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Rodrigomorante | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia
Die Araukarie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit für optimales Wachstum. Aufgrund ihrer Größe und tiefreichenden Wurzeln sollte der Standort sorgfältig gewählt werden, da das Umsetzen älterer Exemplare sehr aufwendig ist. Direkte Sonneneinstrahlung für mehrere Stunden täglich fördert das Wohlbefinden der Pflanze.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für die Araukarie ist nährstoffarm, humusreich, frisch und gut durchlässig. Eine Sauerstoffversorgung der Wurzeln ist essentiell, da die Pflanze keinerlei Staunässe verträgt und empfindlich auf Kalk reagiert. Für eine optimale Bodenbeschaffenheit empfiehlt sich eine Mischung aus Sand, Lehm und Humus. In Pflanzgefäßen ist eine Drainageschicht aus Kies notwendig.
Araukarie pflegen
Die Pflege der Araukarie umfasst Bewässerung, Düngung, Winterschutz und allgemeine Schutzmaßnahmen.
Bewässerung
In trockenen Sommern oder bei längeren Trockenperioden sollte der Boden stets feucht, aber nicht nass gehalten werden.
Düngung
Eine Düngung ist vornehmlich bei Kübelhaltung erforderlich, während im freien Boden keine zusätzlichen Nährstoffe zugesetzt werden sollten.
Winterschutz
Junge Araukarien benötigen in den ersten Jahren und in kälteren Regionen zusätzlichen Winterschutz, insbesondere im Wurzelbereich. Eine Abdeckung des Wurzelbereichs mit Mulch (15,00€ bei Amazon*) oder Reisig und der Schutz vor Wintersonne sind sinnvoll.
Allgemeine Schutzmaßnahmen
Die empfindlichen Nadeln der Araukarie sollten vor starken Temperaturschwankungen und Trockenheit geschützt werden. Entfernen Sie abgebrochene oder kranke Zweige nur im Sommer, um die Pflanze nicht zu schwächen.
Araukarie richtig pflanzen
Die Pflanzung der Araukarie erfolgt idealerweise im Frühjahr. Junge Araukarien sollten in den ersten drei Lebensjahren in Kübelhaltung kultiviert werden, da sie noch nicht winterhart sind. Bereiten Sie ein großzügiges Pflanzloch vor, mischen Sie den Aushub mit Humus und fügen Sie eine Schicht aus grobkörnigem Sand oder Kies am Boden des Pflanzlochs hinzu. Setzen Sie die Araukarie bis zur Oberseite ihres Wurzelballens in die Erde, füllen Sie das Pflanzloch und wässern Sie gründlich.
Araukarie richtig schneiden
Ein Schnitt ist bei der Araukarie nicht empfehlenswert, da sie an den Schnittstellen nicht neu austreibt und dadurch ihr natürliches Erscheinungsbild beeinträchtigt wird. Entfernen Sie nur in Ausnahmefällen abgebrochene oder erkrankte Zweige direkt am Stamm.
Essbarkeit
Die Samen der Araukarie, auch Piñones genannt, sind essbar und in ihrer Heimat eine Delikatesse. Die nahrhaften Samen können roh verzehrt, gekocht oder geröstet werden. Sie reifen etwa zwei Jahre und können im Herbst geerntet werden.
Gefährdung
Die natürliche Verbreitung der Araukarie ist durch Abholzung, Brandrodungen und invasive Arten stark bedroht. Insbesondere in Chile sind Araukarienwälder stark gefährdet. Strikte Schutzmaßnahmen und Wiederaufforstungsprojekte sind notwendig, um ihren Bestand zu sichern.
Häufig gestellte Fragen
Welchen Einfluss hat Bergbau auf die Araukarienbestände?
Bergbau und die damit verbundenen Aktivitäten wie Straßenbau und Abraumlager stellen erhebliche Gefährdungsfaktoren für Araukarien dar, insbesondere für Arten wie Araucaria rulei, die als „stark gefährdet“ eingestuft ist. Diese Aktivitäten führen zur Fragmentierung der Populationen, was den genetischen Austausch zwischen den Beständen erschwert und deren Überleben gefährdet.
Gibt es spezielle Arten von Araukarien, die besonders bedroht sind?
Ja, Araucaria nemorosa gilt als „vom Aussterben bedroht“ mit einer Gesamtpopulation von weniger als 5000 Bäumen. Hauptursachen für diese Bedrohung sind Bergbau, Waldbrände, Siedlungsbau und Holzschlägerungen. Außerdem gibt es Hinweise auf Inzucht innerhalb der Population, was die genetische Vielfalt weiter reduziert.
Können Araukarien giftig für Haustiere oder Kinder sein?
Araukarien gelten nicht als hochgiftig, jedoch können die scharfen und stacheligen Blätter bei Berührung Hautreizungen oder Verletzungen verursachen. Zudem besteht Erstickungsgefahr bei kleineren Kindern und Haustieren durch die harten Samen und Nadeln. Es ist daher ratsam, Vorsicht walten zu lassen und Aufsicht zu gewährleisten.
Wie wirken sich invasive Arten auf die Araukarienwälder aus?
Invasive Pflanzenarten wie die kalifornische Monterey-Kiefer und bestimmte Eukalyptusarten bedrohen Araukarienwälder, indem sie schneller wachsen und sich durch ihre leichten Samen stark verbreiten. Diese invasiven Arten verdrängen einheimische Pflanzen und tragen zur Degradierung der Araukarienwälder bei. Zudem gefährden Waldbrände und Monokulturplantagen die Vielfalt und Stabilität der Ökosysteme der Araukarien.