Artischocken: Giftig oder Genuss für den Gaumen?
Artischocken faszinieren durch ihr imposantes Aussehen und gelten vielen Hobbygärtnern als Delikatesse. Dieser Artikel klärt über die Genießbarkeit der Pflanze auf und bietet umfassende Informationen zu Anbau, Pflege sowie den gesundheitlichen Vorteilen.

Der Anbau von Artischocken bereichert den Garten visuell und kulinarisch
Artischocken – Giftig oder Ungiftig?
Die Artischocke (Cynara cardunculus subsp. scolymus) ist ausnahmslos ungiftig. Weder ihre Blätter noch ihre Dornen enthalten toxische Substanzen. Lediglich die mechanischen Verletzungen durch die Dornen können unangenehm sein, sind aber ungefährlich.
Verwirrung entsteht oft durch die Konsistenz verschiedener Pflanzenteile. Die äußeren Blätter und das „Heu“ im Inneren sind zäh und schwer kaubar, ebenso wie der Stängel, der als ungenießbar gilt. Diese Teile sind jedoch auch ungiftig und stellen keine Gesundheitsgefahr dar. Wenn Sie Artischocken im eigenen Garten anbauen möchten, können Sie dies bedenkenlos tun. Artischocken bereichern den Garten visuell und kulinarisch.

Fein aufgeschnittene Artischockenherzen schmecken roh mit einer leichten Vinaigrette besonders lecker
Verzehr von Rohen Artischocken
Artischocken können Sie ohne Bedenken roh verzehren, insbesondere die zarten Baby-Artischocken, die weniger faserig und mild im Geschmack sind. Beim Verzehr größerer Globe-Artischocken sollten Sie jedoch den Stängel, die äußeren Blätter, das innerliche „Heu“ und die innere Blüte entfernen, da diese Teile zäh und schwer zu kauen sind.
Nachdem Sie diese Teile entfernt haben, können Sie das Artischockenherz roh genießen. Es ist besonders lecker, wenn es fein aufgeschnitten und mit einer leichten Vinaigrette serviert wird. So bleiben die wertvollen Nährstoffe, wie Vitamine und Mineralstoffe, erhalten. Artischocken sind reich an Antioxidantien wie Cyanin, Anthocyanin und Quercetin. Diese unterstützen das Immunsystem und haben antioxidative sowie antikarzinogene Eigenschaften. Dank des hohen Inulingehalts sind Artischocken auch für Diabetiker gut geeignet, da dieser Ballaststoff den Blutzuckerspiegel reguliert.
Um das Verfärben zu verhindern, legen Sie geschnittene Artischocken in Zitronenwasser.
Zubereitung von Artischocken
Die Artischocke kann je nach Vorliebe auf verschiedene Arten zubereitet werden:
- Kochen: Schneiden Sie den Stiel ab und entfernen Sie die harten äußeren Blätter. Kochen Sie die Artischocken in einem Edelstahltopf mit Salzwasser und Zitronenscheiben, bis sich die Blätter leicht lösen lassen.
- Braten: Besonders geeignet sind Artischockenherzen oder Baby-Artischocken. Schneiden Sie diese in Hälften oder Viertel und braten Sie sie in Olivenöl bei mittlerer Hitze goldbraun.
- Grillen: Halbieren Sie die Artischocken, entfernen Sie das „Heu“, kochen Sie die Hälften vor und grillen Sie sie anschließend mit Olivenöl bestrichen.
- Einlegen: Kochen Sie entblätterte Artischockenherzen in Essig und Weißwein, lassen Sie sie abtropfen und trocknen. Geben Sie die getrockneten Herzen in ein Glas und bedecken Sie sie vollständig mit Olivenöl.
Achten Sie darauf, dass die Artischocken schnell oxidieren und Ihre Hände verfärben können. Tragen Sie Einweghandschuhe (9,00€ bei Amazon*) oder reiben Sie Ihre Hände mit Zitronensaft ein.

Artischocken liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe zur Unterstützung der Gesundheit
Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile
Artischocken sind kalorienarm und reich an Vitaminen und Mineralstoffen:
- Vitamine: Enthalten sind Vitamin B1, B6, C, E und Folsäure. Diese unterstützen den Energiestoffwechsel, die Immunfunktion und Zellgesundheit.
- Mineralstoffe: Wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalium, Kalzium und Phosphor sind in Artischocken enthalten. Kalium unterstützt die Herzgesundheit, während Eisen wichtig für die Blutbildung ist.
- Ballaststoffe: Der hohe Gehalt an Ballaststoffen, insbesondere Inulin, fördert die Darmgesundheit und hilft bei Verdauungsstörungen.
- Antioxidantien und Bitterstoffe: Diese tragen zur Neutralisierung freier Radikale bei, wodurch Alterungsprozesse verlangsamt und das Risiko chronischer Krankheiten reduziert wird.
Artischocken unterstützen insbesondere die Cholesterinsenkung, die Leber- und Gallengesundheit sowie die Blutzuckerkontrolle, was sie zu einem wertvollen Bestandteil der Ernährung macht.

Schwangere und Stillende sollten Artischocken nur in geringen Mengen verzehren
Vorsichtsmaßnahmen
Beim Verzehr von Artischocken sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere und stillende Frauen sollten den Verzehr großer Mengen medizinischer Artischockenprodukte vermeiden, da ihre Sicherheit nicht ausreichend erforscht ist. Stillende Mütter sollten vorsichtig sein, da Artischocken die Milchproduktion hemmen können.
- Gallenbeschwerden: Menschen mit Gallenproblemen sollten vor dem Verzehr Rücksprache mit ihrem Arzt halten, da die erhöhte Gallensäureproduktion bestehende Beschwerden verschlimmern kann.
- Allergien: Personen mit einer Allergie gegen Korbblütler sollten Artischocken vorsichtig genießen und ggf. einen Allergietest durchführen lassen.
- Auswahl und Lagerung: Achten Sie beim Kauf auf pralle und feste Artischocken ohne braune Stellen. Lagern Sie sie im Kühlschrank und verbrauchen Sie sie möglichst frisch.
Wenn Sie unsicher sind, ob Artischocken für Sie geeignet sind, oder Tipps zur richtigen Zubereitung benötigen, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Ernährungsberater. So können Sie die vielen gesundheitlichen Vorteile von Artischocken bedenkenlos genießen.