Artischocken vermehren: Aussaat & Teilung einfach erklärt
Artischocken lassen sich durch Aussaat oder Teilung vermehren. Beide Methoden bieten Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung für die passende Methode berücksichtigt werden sollten. Dieser Artikel beleuchtet beide Verfahren im Detail.
Die zwei Vermehrungswege der Artischocke
Artischocken können auf zwei Hauptarten vermehrt werden: durch Aussaat aus Samen und durch Teilung bestehender Pflanzen. Beide Methoden haben ihre spezifischen Vorzüge und Herausforderungen und erfordern eine sorgfältige Planung sowie Pflege.
Generative Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung durch Samen ermöglicht eine große Vielfalt verschiedener Artischockensorten
Die Vermehrung über Artischockensamen bietet eine große Sortenvielfalt. In Mitteleuropa erfolgt die Aussaat meist im Haus, um den Pflanzen eine optimale Keimtemperatur zu gewährleisten. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Aussaat:
- Samen gewinnen: Sammeln Sie die reifen Samen im Herbst und lagern Sie sie trocken und kühl.
- Vorbereitung der Samen: Weichen Sie die Samen vor der Aussaat einige Stunden in lauwarmem Wasser ein.
- Aussaat: Säen Sie die Samen ab Mitte Januar in kleine Töpfe mit lockerer, humoser Anzuchterde aus. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.
- Standort: Platzieren Sie die Töpfe an einem hellen, warmen Ort, idealerweise auf einer Fensterbank oder in einem beheizten Gewächshaus (24,00€ bei Amazon*).
- Keimung und Pflege: Nach zwei bis drei Wochen keimen die Sämlinge. Wenn diese zu groß werden, setzen Sie sie in größere Gefäße um.
- Auspflanzen: Nach den Eisheiligen Mitte Mai pflanzen Sie die Jungpflanzen ins Freiland. Achten Sie auf einen Pflanzabstand von 150 x 75 cm.
Vegetative Vermehrung durch Teilung
Die vegetative Vermehrung durch Teilung ermöglicht eine schnellere Blütenbildung und ist ideal für Gärtner, die bereits etablierte Pflanzen haben. Eine Anleitung zur Teilung:
- Auswahl der Mutterpflanze: Wählen Sie eine kräftige Artischockenstaude, die mindestens zwei Jahre alt ist.
- Vorbereitung: Schneiden Sie im Frühjahr die gut entwickelten Seitentriebe mit einem scharfen Messer von der Mutterpflanze ab. Jeder Ableger sollte mindestens zwei Triebe und ein kräftiges Wurzelwerk haben.
- Einpflanzen der Ableger: Setzen Sie die abgetrennten Stücke sofort an einem neuen Standort im Garten ein. Der Pflanzabstand sollte ebenfalls 150 x 75 cm betragen.
- Pflege: Halten Sie die frischen Pflanzstellen gut feucht, bis die Ableger angewachsen sind.
Die Wahl der Vermehrungsmethode hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und der Gartenumgebung ab. Jede Methode bietet unterschiedliche Vorteile und Herausforderungen, die es zu berücksichtigen gilt.
Vor- und Nachteile der Vermehrungsmethoden
Beide Vermehrungsmethoden bieten spezifische Vorzüge und Herausforderungen.
Vermehrung durch Samen
Vorteile:
- Sortenvielfalt: Erlaubt die Auswahl und Kultivierung verschiedener Sorten.
- Keimfähigkeit: Mit frischen, keimfähigen Samen können Sie jedes Frühjahr Arten anziehen.
- Kosten: Samen sind meist günstiger als Setzlinge oder Mutterpflanzen.
Nachteile:
- Längere Anzuchtzeit: Pflanzen aus Samen benötigen mehr Zeit bis zur Blühreife.
- Unsichere Sortenechtheit: Die genetische Vielfalt kann zu unterschiedlichen Pflanzen führen.
- Komplexität: Die Anzucht und Pflege der Sämlinge erfordern kontinuierliche Aufmerksamkeit.
Vegetative Vermehrung durch Teilung
Vorteile:
- Schnelle Ernte: Pflanzen blühen oft schon im ersten Jahr nach der Teilung.
- Sortenechtheit: Die neuen Pflanzen sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze.
- Robustheit: Ableger von gesunden Mutterpflanzen sind meist widerstandsfähig.
Nachteile:
- Begrenzte Verfügbarkeit: Die Anzahl der Ableger ist pro Jahr begrenzt.
- Erfahrung: Das Abtrennen und Einpflanzen erfordert Geschick und Erfahrung.
- Mutterpflanze notwendig: Eine bestehende, mindestens zwei Jahre alte Pflanze wird benötigt.
Die Wahl zwischen generativer und vegetativer Vermehrung sollte von Ihren individuellen Bedürfnissen und der spezifischen Situation in Ihrem Garten abhängen.