Bambus

Bambus im Garten: Welche Nachteile gibt es zu beachten?

Bambus ist ein vielseitiges Material, doch der Anbau und die Verwendung bergen auch Herausforderungen. Dieser Artikel beleuchtet die Nachteile von Bambus, von der Pflegebedürftigkeit bis hin zu Umweltaspekten.

Eingeschränkte Eignung für den Außenbereich

Umweltfreundliche Imprägnierungen erhöhen die Haltbarkeit von Bambus im Außenbereich

Eingeschränkte Eignung für den Außenbereich

Bambus hat durch seine hohe Dichte und Elastizität viele Vorteile, ist jedoch von Natur aus nicht witterungsbeständig. Diese Eigenschaft macht ihn anfällig für Pilzbefall und Insekten, besonders im Außenbereich und bei Kontakt mit dem Boden, wo Feuchtigkeit und Organismen ihn schnell angreifen können.

Um die Haltbarkeit von Bambus für den Einsatz im Freien zu erhöhen, können bestimmte Imprägnierungen und Schutzmittel verwendet werden. Diese Behandlungen enthalten jedoch oft Chemikalien, die die Umwelt belasten und gesundheitliche Bedenken aufwerfen können. Achten Sie daher auf umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Produkte. Zusätzliche mechanische Schutzmaßnahmen wie Abdeckungen und Schutzhüllen können die Lebensdauer des Bambus verlängern. Regelmäßige Wartung ist jedoch notwendig, um den Schutz langfristig zu gewährleisten.

Empfindlichkeit gegenüber trockener Luft

Eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit bewahrt Bambusmöbel vor Rissen und Fugenbildung

Empfindlichkeit gegenüber trockener Luft

Bambusmöbel und -böden reagieren empfindlich auf trockene Luft. Bei einer Luftfeuchtigkeit unter 55 Prozent kann das Material Feuchtigkeit verlieren, was zu Fugenbildung und Rissen führt. Heizungen und Kamine sollten daher nicht in der Nähe von Bambusprodukten platziert werden, da diese die Raumluft zusätzlich austrocknen.

Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in Räumen mit Bambuselementen idealerweise zwischen 55 und 60 Prozent. Luftbefeuchter (39,00€ bei Amazon*) können in den Wintermonaten hilfreich sein. Räume mit natürlicher hoher Luftfeuchtigkeit wie Schlafzimmer oder Eingangsbereiche sind besonders geeignet. Schützen Sie Bambusprodukte auch vor direkter Sonneneinstrahlung, um Schäden zu vermeiden. Planen Sie den Standort der Möbel sorgfältig, um Schrumpfen und Rissbildung zu verhindern. Gleichmäßige Temperaturen tragen ebenfalls zur Langlebigkeit bei.

Schwierige Verarbeitung

Die Bearbeitung von Bambus erweist sich aufgrund seiner hohen Härte als schwierig. Herkömmliche Werkzeuge unterliegen schnellerem Verschleiß, daher benötigen Sie gehärtete Klingen und spezielle Techniken. Beim Schneiden und Bohren sollten mehrere Bohrdurchgänge durchgeführt werden, um Risse zu vermeiden. Zudem erfordert das Verleimen von Bambushalmen Präzision und hohen Druck, was den technischen Aufwand erhöht.

Für das Hobeln und Profilieren von Bambus sind spezielle Werkzeuge notwendig. Verwenden Sie spezielle Hobelmesser und arbeiten Sie langsam und gleichmäßig, um ein splitterfreies Finish zu erzielen. Diese Verarbeitungsmethoden erfordern Präzision und spezifische Kenntnisse der Materialeigenschaften, um die Qualität und Haltbarkeit der Endprodukte sicherzustellen.

Lange Transportwege

Die langen Transportwege von Bambus beeinträchtigen seine Umweltbilanz erheblich

Lange Transportwege

Bambusprodukte, die in Europa verkauft werden, haben oft lange Transportwege hinter sich, da der Rohstoff hauptsächlich in Asien oder Afrika wächst. Diese langen Transportwege verursachen erhebliche Mengen an Treibhausgasemissionen, insbesondere durch den Einsatz von Containerschiffen. Dies verschlechtert die Umweltbilanz von Bambus im Vergleich zu heimischen Hölzern.

Die weiten Transportwege führen nicht nur zu höheren Emissionen, sondern auch zu einer geringen Transparenz in der Lieferkette. Nachvollziehbarkeit der Produktionsbedingungen ist oft schwierig, wodurch die Nachhaltigkeit der Produkte infrage steht. Trotz der CO2-Speicherfähigkeit von Bambus kann diese die negativen Auswirkungen der langen Transportwege nicht vollständig ausgleichen.

Belastung mit Schadstoffen

Die Auswahl zertifizierter Bambusprodukte schützt vor einer Belastung durch Schadstoffe

Belastung mit Schadstoffen

Einige Bambusprodukte, insbesondere günstigere, können mit Schadstoffen belastet sein. Während des Anbaus eingesetzte Pestizide können Rückstände auf dem Material hinterlassen. Bei der Herstellung von Bambusgeschirr und Textilien werden oft Kunststoffe und Harze wie Melaminharz verwendet, die bei hohen Temperaturen Schadstoffe freisetzen können. Besonders problematisch ist Formaldehyd, das in einigen Klebstoffen und Bindemitteln vorkommt und als krebserregend gilt.

Achten Sie beim Kauf von Bambusprodukten auf Zertifikate und Prüfsiegel, die Schadstofffreiheit und Nachhaltigkeit gewährleisten. Natürliche Materialien und umweltfreundliche Produktionsmethoden bieten mehr Sicherheit für Ihre Gesundheit und die Umwelt.

Unkontrollierte Ausbreitung im Garten

Eine Rhizomsperre verhindert die unkontrollierte Ausbreitung von Bambus im Garten

Unkontrollierte Ausbreitung im Garten

Ein wesentlicher Nachteil bestimmter Bambusarten ist ihre unkontrollierte Verbreitung durch Rhizome. Diese unterirdischen Ausläufer können schnell große Flächen einnehmen und Nachbargrundstücke erreichen. Um die Ausbreitung zu kontrollieren, sollten Sie eine Rhizomsperre einsetzen, regelmäßige Kontrollen durchführen und neue Ausläufer konsequent entfernen. Alternativ können horstig wachsende Bambusarten wie Fargesia gewählt werden, die keine Rhizome bilden und daher keine Rhizomsperre benötigen.

Hoher Wasserbedarf

Eine regelmäßige Wasserversorgung ist entscheidend für das gesunde Wachstum von Bambus.

Hoher Wasserbedarf

Bambus benötigt durch seine vielen feinen Blätter erhebliche Mengen Wasser. Besonders im Sommer müssen die Pflanzen häufig gegossen werden, teilweise sogar mehrmals täglich. Staunässe sollte vermieden werden, da sie zu Wurzelschäden führen kann. Ein Indikator für Wassermangel sind eingerollte Blätter oder ein Grauschleier auf den Blättern.

Auch im Winter benötigt Bambus Wasser, da die immergrünen Pflanzen kontinuierlich verdunsten. An frostfreien Tagen sollten Sie sicherstellen, dass die Pflanzen nicht austrocknen. Regelmäßige Überwachung und angemessene Bewässerung sind entscheidend für ein gesundes Wachstum der Bambuspflanzen.

Bilder: Joseba Garcia / Shutterstock