Baumrinde essen: Tipps für den Verzehr
Baumrinde, insbesondere die Kambiumschicht, kann in Notsituationen eine wertvolle Nahrungsquelle sein. Dieser Artikel beleuchtet die essbaren Arten, die sichere Ernte sowie verschiedene Zubereitungsmethoden.
Essbarkeit von Baumrinde
Baumrinde, insbesondere die Kambiumschicht, stellt in Notsituationen eine nahrhafte Quelle dar. Diese dünne Schicht zwischen der äußeren Rinde und dem Holz ist reich an Stärke, Zucker, Vitaminen und Mineralien. Je nach Baumart kann sie bis zu 100 Kalorien pro 100 Gramm liefern.
Es ist unerlässlich, die Baumart genau zu identifizieren, bevor Sie Baumrinde verzehren. Einige Baumarten wie Eiben und wilden Kirschbäumen, enthalten giftige Stoffe, die gesundheitsgefährdend sind.
Das Kambium kann roh, gekocht, gebraten oder getrocknet und zu Mehl verarbeitet verzehrt werden. Beim Sammeln sollten Sie den Baum möglichst wenig beschädigen, um ihn nicht anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall zu machen.

Essbare Baumrinde kann eine wertvolle Ergänzung zur Nahrung in Notsituationen sein
Essbare Baumrindenarten
Folgende Baumarten bieten sichere und nährstoffreiche Rinde:
- Kiefer: Das Kambium der Kiefer ist sehr nahrhaft und kalorienreich. Erkennungsmerkmal: lange, grüne Nadeln und Zapfen.
- Birke: Die innere Rinde ist süßlich und nährstoffreich. Erkennen Sie Birken an ihrer weißen, papierartigen Außenrinde.
- Linde: Die innere Rinde schmeckt süß. Linden haben große, herzförmige Blätter.
- Ulme: Essbar und medizinisch nutzbar, gekennzeichnet durch tief gefurchte Rinde und asymmetrische Blätter.
- Weide: Enthält Salicin, wirkt wie Aspirin und schmeckt leicht bitter. Schmale Blätter und biegsame Zweige machen Weiden erkennbar.
- Obstbäume: Apfel-, Zwetschgen- und Birnenbaumrinde sind essbar. Charakteristisch sind die Früchte dieser Bäume.
- Ahorn: Das Kambium ist essbar. Ahorne erkenne Sie an den handförmigen Blättern und der auffälligen Herbstfärbung.

Giftige Baumrinden können schwere gesundheitliche Probleme und Vergiftungen verursachen
Ungenießbare und giftige Baumrinden
Einige Baumarten enthalten giftige Substanzen:
- Wilde Kirschbäume: Enthalten cyanogene Glykoside.
- Eiben: Sehr giftig aufgrund von Taxin.
- Eukalyptusbäume: Manche Arten enthalten schädliche Stoffe.
- Manchinelbaum: Extrem giftig, der Milchsaft kann schwere Vergiftungen und Hautreizungen verursachen.
Es ist entscheidend, Baumarten sicher zu identifizieren, um gesundheitliche Gefahren durch den Verzehr giftiger Rinden zu vermeiden.
Der richtige Teil der Baumrinde zum Essen
Um essbare Baumrinde korrekt zu ernten, müssen Sie die äußere Borke und den darunterliegenden Bast durchtrennen. Das Kambium ist eine dünne, weiche Schicht zwischen Bast und Holz. Je nach Baumart variiert es in Konsistenz und Farbe. Gehen Sie beim Abschaben des Kambiums vorsichtig vor, um den Baum nicht unnötig zu beschädigen.

Die Ernte von Kambium sollte immer mit viel Sorgfalt durchgeführt werden
So erntet man Baumrinde
Die Ernte des Kambiums erfordert Sorgfalt:
- Passende Baumart wählen: Identifizieren Sie eine essbare Baumart.
- Werkzeuge bereitstellen: Scharfes Messer oder Rindenmesser (34,00€ bei Amazon*) verwenden.
- Ort der Ernte festlegen: Nur von gesunden Bäumen ernten, idealerweise von Seitenästen.
- Schichten durchtrennen: Äußere Borke und Bast vorsichtig abschneiden.
- Bast und Kambium erreichen: Äußere Borke und Bast abschälen, das Kambium darunter vorsichtig ernten.
- Kambium ernten: Schaben Sie das Kambium vorsichtig in schmalen Streifen ab.
- Baum schützen: Nach der Ernte Schnittstellen mit Baumharz oder natürlichen Versiegelungen behandeln, damit die Baumrinde nachwächst.

Kambium lässt sich vielseitig zubereiten und als Mehlersatz nutzen
Zubereitungsmöglichkeiten von Baumrinde
Die Verarbeitung von Baumrinde ist vielfältig:
- Kochen: Zerkleinertes Kambium in Wasser kochen, um es weicher und leichter kaubar zu machen.
- Braten: In Streifen geschnitten, kann das Kambium in Öl oder Fett gebraten werden, ähnlich wie Speck oder Kartoffelchips.
- Trocknen und Mehlherstellung: Getrocknetes Kambium zu Pulver mahlen, das als Mehlersatz genutzt werden kann.
- Räuchern: Räuchern kann den Geschmack verfeinern und die Haltbarkeit verlängern.
- Essig: Kambium kann fermentiert und zu Essig verarbeitet werden.

Unterschiedliche Baumarten bieten eine erstaunliche Vielfalt an Geschmacksrichtungen
Der Geschmack von Baumrinde
Baumrinde bietet je nach Baumart unterschiedliche Geschmacksnoten:
- Birkenrinde: Pfeffrig, bei Rösten in Fett nussig.
- Lindenrinde: Lieblich-süß, gelierend durch Schleimstoffe.
- Tannenrinde: Intensiver Zitronengeschmack.
- Pappelrinde: Geschmack nach Blauschimmelkäse.
- Buchenrinde: Neutral und vielseitig einsetzbar, ältere Zweige können eine bittere Note haben.
- Zimt: Süß-aromatische Note durch die Rinde des Cinnamomum-Baumes.

Verantwortungsbewusstes Ernten schützt Bäume und erhält das natürliche Gleichgewicht im Wald
Respektvoller Umgang mit der Natur
Beim Sammeln von Baumrinde ist ein achtsamer Umgang mit der Natur wesentlich. Ernten Sie Rinde nur von Ästen, die beim Rückschnitt oder durch Sturmschäden anfallen. Vermeiden Sie das Verletzen des Hauptstamms und schützen Sie nach der Ernte die offenen Stellen des Baumes, einschließlich welcher Tiere Baumrinde fressen. Solch ein verantwortungsbewusster Ansatz unterstützt das gesamte Ökosystem und hilft, die Natur langfristig zu bewahren.