Bergkiefer im Garten: Pflege, Standort & Sorten
Die Bergkiefer (Pinus mugo) ist ein robuster, immergrüner Strauch, der für seinen vielseitigen Wuchs und seine Anspruchslosigkeit geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften der Pflanze und liefert wertvolle Tipps zu ihrer Pflege und Verwendung im Garten.
- Wuchs
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- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Wurzel
- Bergkiefer pflegen
- Bergkiefer richtig pflanzen
- Bergkiefer richtig schneiden
- Verwendung
- Sorten & Arten
- Bergkiefer vermehren
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Die Bergkiefer (Pinus mugo), auch Latschenkiefer, Krummholzkiefer oder Legföhre genannt, ist ein immergrüner Strauch, der in verschiedenen Wuchsformen vorkommt. Typisch ist ihr buschiger, oft kriechender Wuchs, wobei einige Sorten kugelig oder kissenartig wachsen. In der Höhe erreichen Bergkiefern in der Regel bis zu sechs Meter, während sie in der Breite bis zu fünf Meter ausladen können. Die Krummholzkiefer kann bis zu vier Meter hoch werden und hat eine locker gewachsene Krone.
Die Rinde der Bergkiefer ist graubraun bis schwarzgrau, und die Triebe sind gefurcht sowie olivgrün bis schwarzbraun. Diese vielfältigen Wuchsformen machen die Bergkiefer besonders anpassungsfähig und vielseitig einsetzbar in verschiedenen Gartenkonzepten.
Blätter
Die Nadeln der Bergkiefer stehen meist paarweise an den Trieben. Sie sind glänzend, dunkelgrün und spitz zulaufend, und erreichen eine Länge von bis zu fünf Zentimetern. Die Nadeln sind fein gesägt und weisen im Querschnitt eine halbkreisförmige Form auf. Diese immergrünen Nadeln bleiben in der Regel vier bis neun Jahre an der Pflanze, wodurch die Bergkiefer ganzjährig eine dekorative Anmutung erhält.
Blüte
Die Bergkiefer ist monözisch, was bedeutet, dass sie sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf einem Exemplar trägt. Die Blütezeit erstreckt sich über Juni und Juli. Männliche Blüten sind zahlreich, walzenförmig und leuchtend gelb, während die weiblichen Blüten rosarot bis rot sind und sich fast am Ende der Langtriebe befinden. Die weiblichen Blüten führen nach der Befruchtung zur Reifung der Zapfen, die ihre Samen im zweiten Jahr freigeben.
Früchte
Nach der Blüte entwickeln sich die eiförmigen bis kegelförmigen Zapfen, die von Juli bis zum Herbst sichtbar sind. Diese Zapfen haben eine Länge von zwei bis sechs Zentimetern und sind sehr kurz gestielt. Zur Reife verfärben sich die Zapfen dunkelbraun, wobei selten auch schwarz-, rot- oder gelbbraune Exemplare vorkommen. Die Zapfen können jahrelang an der Pflanze bleiben, was ihr charakteristisches Erscheinungsbild zusätzlich prägt.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Agnieszka Kwiecień, Nova | Lizenz: CC BY 2.5 | Quelle: Wikimedia
Ein vollsonniger bis halbschattiger Standort ist ideal für die Bergkiefer. Diese widerstandsfähige Pflanze gedeiht auch unter städtischen Bedingungen gut. Bergkiefern bevorzugen durchlässige, humose Böden, die mäßig trocken bis feucht sind. Sie sind tolerant gegenüber sauren und alkalischen Böden und kommen mit sandigen, steinigen und sogar nährstoffärmeren Böden zurecht. Ihre Robustheit macht sie besonders geeignet für steinige und felsige Hanglagen sowie Höhenlagen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Bergkiefer zeigt sich äußerst anpassungsfähig gegenüber verschiedenen Bodentypen. Sie gedeiht optimal auf durchlässigen, humosen Böden, die mäßig trocken bis feucht sind. Zudem ist sie gegenüber unterschiedlichen pH-Werten tolerant und wächst auf sauren, basischen sowie kalkhaltigen Böden. Wichtige Punkte für das Wohl der Pflanze sind die Vermeidung von Staunässe und eine gute Wasserdurchlässigkeit des Bodens.
Wurzel
Die Bergkiefer bildet ein Herzwurzelsystem aus, bestehend aus einer zentralen Hauptwurzel und seitlichen, oft flachen Wurzeln. Diese Wurzeln helfen der Pflanze, sich an verschiedene Bodenverhältnisse anzupassen und tragen zur Bodenstabilisierung bei, besonders in steilen und alpinen Landschaften. Durch ihr weitverzweigtes Wurzelwerk wird die Erosion des Bodens gehemmt, was die Bergkiefer auch zu einer wichtigen Pflanze in der Forstwirtschaft macht.
Bergkiefer pflegen

Foto: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Die Bergkiefer ist sehr pflegeleicht und besonders geeignet für unerfahrene Gärtner. Sie ist frosthart und widerstandsfähig. Um das Wachstum zu fördern, kann im Frühjahr eine Gabe Kompost verabreicht werden. Gießen Sie selten, aber gründlich, um tiefes Wurzelwachstum zu unterstützen. Ein Rückschnitt zur Erhaltung der Kompaktheit kann im Mai und Juni vorgenommen werden. Zudem sollten in schneereichen Regionen die Zweige locker mit einer Schnur gebunden werden, um Schäden durch Schneedruck zu verhindern.
Bergkiefer richtig pflanzen
Als Containerpflanze kann die Bergkiefer grundsätzlich das ganze Jahr über gepflanzt werden. Die ideale Pflanzzeit ist jedoch von frühem Herbst bis spätem Frühjahr. Achten Sie darauf, die Pflanze im ersten Sommer nach der Pflanzung gut zu wässern. Wählen Sie einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort und bereiten Sie den Boden gut vor, um Staunässe zu vermeiden.
Bergkiefer richtig schneiden
Das Schneiden der Bergkiefer ist nützlich, um die gewünschte Form und Größe zu erhalten. Junge Triebe können vor der Nadelentfaltung im Mai und Juni um etwa zwei Drittel eingekürzt werden. Auch im Winter ist ein Rückschnitt möglich. Eine Bonsai-Form kann durch das Entfernen und Formen von Zweigen im Laufe des Erziehungsschnitts erzielt werden.
Verwendung
Bergkiefern sind vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich hervorragend für Steingärten, Heidegärten, Rosenbeete, Vorgärten und kleinere Grundstücke. Dank der niedrigen Wuchshöhe vieler Sorten können sie auch in Kübeln und Trögen auf Balkonen und Terrassen kultiviert werden. In der Landschaftsgestaltung dienen sie oftmals als Windschutz, Sichtschutz oder zur Böschungssicherung. Das aus den Nadeln und Ästen gewonnene Latschenkiefernöl hat entzündungshemmende und schleimlösende Eigenschaften und wird in der Medizin bei Atemwegserkrankungen und zur Massage bei Muskelverspannungen verwendet.
Sorten & Arten

Foto: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Es gibt zahlreiche Sorten und Unterarten der Bergkiefer:
- Pinus mugo ‚Gnom‘: Dicht verzweigt, langsam wachsend, bis 2,5 Meter hoch.
- Pinus mugo ‚Mops‘: Kugelförmig, flachkugelig, bis 1,5 Meter hoch.
- Pinus mugo ‚Humpy‘: Breit kissenförmig, bis 30 cm hoch.
- Pinus mugo ‚Picobello‘: Zwergform, sehr klein.
- Pinus mugo ‚Alpenzwerg‘: Kegelförmig, bis 1,5 Meter hoch.
- Pinus mugo ‚Carsten‘: Kompakt, bis 3 Meter hoch.
- Pinus mugo ‚Henry‘: Zwergig, dicht und kugelig, bis 40 cm hoch.
- Pinus sylvestris ‚Wateri‘ (Silberkiefer): Zwergform mit kugeligem Wuchs und auffällig silbergrauen Nadeln.
Diese Vielfalt ermöglicht es, für jeden Garten und Bedarf die passende Variante auszuwählen.
Bergkiefer vermehren
Zur Vermehrung der Bergkiefer können verschiedene Methoden genutzt werden. Die reinen Arten werden meist durch Aussaat im März bis April vermehrt. Da die Keimfähigkeit der Samen meist gering ist, ist eine dichtere Aussaat ratsam. Die Keimung erfolgt in etwa 60 Tagen. Sorten hingegen werden in der Regel veredelt. Dieser Prozess wird von Januar bis März durchgeführt. Eine spezielle Vermehrungsmethode kann auch das Setzen von Stecklingen sein, was jedoch aufwendiger ist.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Bergkiefer ist sehr frosthart und bedarf keinen speziellen Winterschutz. Dennoch sollten einige Maßnahmen beachtet werden:
- Bodenfeuchtigkeit: Auch im Winter sollte der Boden nicht völlig austrocknen.
- Jungpflanzen: Eine leichte Abdeckung des Wurzelbereichs hilft, starken Frost abzuwehren.
- Containerpflanzen: Der Wurzelballen von Topfpflanzen sollte durch Wickeln in Jute oder Luftpolsterfolie vor starkem Frost geschützt werden.
- Schneedruck: Bei starkem Schneefall die Zweige locker zusammenbinden und im Frühling wieder lösen.
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Ihre Bergkiefer auch im Winter gesund bleibt.
Häufig gestellte Fragen
1. Was sind die Ursachen für Krankheiten oder Schädlingsbefall bei Bergkiefern?
Krankheiten und Schädlingsbefall bei Bergkiefern können durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Feuchte Witterungen am Ende des Sommers und geschwächte Pflanzen durch Hitzeperioden begünstigen die Entwicklung von Krankheiten. Schädlinge und Krankheiten können zudem über befallenes Pflanzenmaterial übertragen werden. Beispiele sind Kiefernrinden-Blasenrost und Wicklerraupen sowie Wollläuse.
2. Wie kann die Bergkiefer im Winter am besten geschützt werden?
Die Bergkiefer ist grundsätzlich frosthart und bedarf keinen speziellen Winterschutz. Bei Jungpflanzen empfiehlt es sich jedoch, den Wurzelbereich leicht abzudecken, um starken Frost abzuwehren. Containerpflanzen sollten vor starkem Frost durch Wickeln in Jute oder Luftpolsterfolie (25,00€ bei Amazon*) geschützt werden. In schneereichen Regionen ist es ratsam, die Zweige locker mit Schnüren zusammenzubinden, um Schäden durch Schneedruck zu verhindern.
3. Welche besonderen Vorteile bietet das Wurzelsystem der Bergkiefer?
Die Bergkiefer bildet ein Herzwurzelsystem aus, das aus einer zentralen Hauptwurzel und flachen seitlichen Wurzeln besteht. Dies ermöglicht der Pflanze, sich an verschiedene Bodenverhältnisse anzupassen und trägt zur Stabilisierung des Bodens bei. Besonders in steilen und alpinen Landschaften hilft das weitverzweigte Wurzelwerk, die Erosion des Bodens zu hemmen, was die Bergkiefer zu einer wertvollen Pflanze auch in der Forstwirtschaft macht.
4. Können Bergkiefern auch als Bonsai kultiviert werden?
Ja, Bergkiefern eignen sich auch für die Bonsai-Kultur. Dazu werden die jungen Triebe vor der Nadelentfaltung im Mai und Juni um etwa zwei Drittel eingekürzt. Ein Winterschnitt ist ebenfalls möglich. Im Rahmen des Erziehungsschnitts können Zweige entfernt und in die gewünschte Form gebracht werden, um den Bonsai-Look zu erzielen. Diese Methode erfordert eine sorgfältige Pflege und Geduld, um die charakteristische Bonsai-Form zu entwickeln.