Bitterwurz

Bitterwurz pflegen: Standort, Vermehrung & Überwinterung

Die Bitterwurz (Lewisia) ist eine robuste und pflegeleichte Staude, die mit ihren leuchtenden Blüten in Steingärten und Trockenmauern Akzente setzt. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von den idealen Standortbedingungen über die richtige Pflege bis hin zur Vermehrung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Rosettenartig, horstig bis lockerhorstig, wintergrün
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Wuchshöhe
10 cm bis 30 cm
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Blütenfarbe
Gelb, Weiß, Rosa, Lachsfarben, Pink
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Blütenform
Rispenartige Blütenstände, selten Einzelblüten, ungefüllt
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Wuchs

Bitterwurzen, auch als Lewisia oder Porzellanröschen bekannt, sind mehrjährige Stauden, die rosettenartig und horstig bis lockerhorstig wachsen. Die Pflanzen erreichen eine Breite von 10 bis 25 Zentimetern und eine Höhe von 10 bis 30 Zentimetern. Mit einem sukkulenten Caudex, der unterhalb der Blätter verdickt ist, speichern sie Wasser und sind besonders an trockene Bedingungen angepasst. Die Bitterwurz verankert sich in der Erde mit einer langen Pfahlwurzel, wobei nur wenige Arten eine knollige Wurzel bilden. Diese krautigen Pflanzen bilden Tochterrosetten, die zur Vergrößerung der Staude beitragen.

Die Pflanze ist wintergrün und bleibt auch bei niedrigen Temperaturen attraktiv. Sie eignet sich besonders gut für Steingärten, wo sie wegen ihrer kompakten Wuchsform und ihrer Robustheit geschätzt wird.

Blätter

Die Blätter der Bitterwurz sind grün und ganzrandig, obgleich ihre Form und Struktur je nach Art variieren können. Sie stehen in einer Rosette, die entweder bodennah oder um einen dünnen Stängel angeordnet ist. Charakteristisch für die Blätter sind folgende Merkmale:

  • Form: Länglich bis oval, manchmal spatelförmig.
  • Größe: Meistens kleiner als sieben Zentimeter.
  • Rand: Glatt, gezahnt oder gekräuselt je nach Art.
  • Textur: Fleischig mit einem wachsartigen Überzug, der Feuchtigkeit speichert.

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Die Spiralstellung der Blätter verleiht der Pflanze ein kompaktes Aussehen. Am Blattgrund verjüngen sich die Blätter keilförmig und können entweder direkt sitzend sein oder über einen kurzen Blattstiel den Stängel umschließen. Die Farbpalette reicht von hellem Grün bis zu kräftigem Dunkelgrün.

In der Mitte der Blattrosette wächst häufig ein Stängel, der bis zu 30 Zentimeter hoch werden kann und an dessen Ende sich die Blüte entwickelt. Manche Arten der Bitterwurz sind laubabwerfend, andere dagegen immergrün.

Blüte

Die Blütezeit der Bitterwurz reicht von April bis Juli. Die Blüten erscheinen in unterschiedlichen Farbtönen, darunter Gelb, Weiß, Rosa, Lachsfarben und strahlendes Pink. Sie sind ungefüllt und strahlenförmig. Bitterwurz bildet hauptsächlich rispige oder rispenartige Blütenstände, selten treten Einzelblüten auf. Die Stängel selbst sind meist blattlos, können jedoch auch gegenständige oder wechselständige Blätter tragen.

Die Blüten sind zwittrig und radiärsymmetrisch. Die Kelchblätter sind klein und paarweise angeordnet, wobei einige Arten größere, kronblattartige Kelchblätter besitzen. Die dünnen Kronblätter zeigen häufig Streifen und variieren in der Anzahl. Die Staubblätter können frei oder miteinander sowie mit den Kronblättern verwachsen sein. Nach der Blüte entwickeln sich Kapselfrüchte mit braunen oder schwarzen Samen.

Welcher Standort ist geeignet?

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Bitterwurz (Lewisia cotyledon) im Rancho Santa Ana Botanic Garden, Kalifornien.
Foto: Stickpen | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Die Bitterwurz bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Es ist wichtig, dass die Pflanze täglich mindestens drei Stunden besonnt wird. Ein optimaler Standort liegt in der Nähe von Fenstern mit morgendlicher oder abendlicher Sonne, die vor der heißen Mittagssonne geschützt sind.

Im Garten eignet sich die Bitterwurz ideal für Steingärten, Trockenmauern, Wege und Steinritzen. Ein stark durchlässiger Boden ist essenziell, um Wurzelfäule zu vermeiden. Der Boden sollte mineralisch, humos und leicht kalkfrei sein. Für eine bessere Drainage können Bimskies (21,00€ bei Amazon*), feiner Aquarienkies oder Sand verwendet werden. Eine leichte Deckschicht aus Kies oder Splitt um die Pflanzen herum verbessert den Wasserabfluss.

Die Pflanze ist robust und winterhart, verträgt Temperaturen bis zu -20 °C und sollte während der kalten Jahreszeit vor Winternässe geschützt werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein gut durchlässiger, kalkfreier und eher trockener Boden ist für die Bitterwurz unerlässlich. Die optimale Bodenvorbereitung kann durch die Mischung von Garten- oder Blumenerde, Grobkies und Tongranulat oder Sand im Verhältnis 1:1:1 erfolgen. Ein mineralischer Boden, der leicht humos ist, unterstützt ebenfalls das Wachstum. Frischer Boden ist wichtig, da er leicht feucht sein darf, aber niemals nass sein sollte, um die Pflanze vor Winternässe zu schützen.

Bitterwurz pflegen

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Lewisia cotyledon im Botanischen Garten Akureyri, Island.
Foto: Manfred Morgner | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Bitterwurz ist pflegeleicht und benötigt nur wenig Aufmerksamkeit. Regelmäßige Wassergaben sind nur während langer Trockenperioden erforderlich, wobei der Boden fast vollständig austrocknen sollte, um Wurzelfäule zu vermeiden. Ein minimaler Düngebedarf zeichnet die Bitterwurz aus; eine leichte Düngung mit Kompost im Frühjahr genügt.

Das Entfernen abgestorbener Blätter und verblühter Blüten hält die Pflanze gesund und fördert die Bildung von Tochterrosetten. Alle zwei bis drei Jahre sollte die Pflanze geteilt werden, um schwache Wurzeln und Triebe zu entfernen. Diese Teilung stärkt die Mutterpflanze und verbessert ihre Blühkraft.

Schutz vor Winternässe ist insbesondere bei frostempfindlichen Sorten essentiell. Während frostharte Pflanzen im Garten bleiben können, sollten empfindlichere Sorten in Töpfen überwintert und kühl, aber frostfrei gehalten werden.

Bitterwurz vermehren

Die Bitterwurz lässt sich auf verschiedene Arten vermehren, unter anderem durch Aussaat, Teilung der Rosetten sowie durch Tochterrosetten und Blattstecklinge. Viele Arten der Bitterwurz sind Kaltkeimer, sodass die Samen vor der Aussaat einer Kälteperiode ausgesetzt sein sollten. Die Teilung der Rosetten wird im Frühjahr oder Herbst vorgenommen, indem Tochterrosetten von der Mutterpflanze vorsichtig abgetrennt und an einem neuen Standort eingepflanzt werden.

Für die Vermehrung durch Blattstecklinge werden im Sommer kräftige Blätter abgeschnitten und in Erde gesteckt. Die Töpfe sollten leicht feucht gehalten werden, und nach erfolgreicher Bewurzelung können die Jungpflanzen nach dem Überwintern ausgepflanzt werden.

Sorten & Arten

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Lewisia cotyledon ‚Sunset Strain‘ in Blüte, Behnke Nurseries, Potomac MD.
Foto: David J. Stang | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Bitterwurz (Lewisia cotyledon) bietet eine beeindruckende Vielfalt an Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben und -formen:

  • ‚Little Plum‘ (Lewisia longipetala ‚Little Plum‘): Purpurrosa Blüten im späten Frühjahr, ideal für kleine Gärten.
  • ‚Regenbogen‘: Farbenspiel aus Weiß, Gelb, Rosa und Rot.
  • ‚Sunset Strain‘: Warme Gelb-, Orange- und Rottöne, benannt nach einem Sonnenuntergang.
  • ‚White Splendor‘: Reinweiße Blüten bilden einen eleganten Kontrast zu den grünen Blättern.
  • ‚Alba‘: Kompakte Sorte mit weißen Blüten, ideal für kleinere Flächen.
  • ‚Pink Giant‘: Große, auffallend kräftige rosa Blüten.

Diese Sorten bieten eine breite Farbpalette und lassen sich wunderbar kombinieren, um attraktive Pflanzarrangements zu schaffen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Bitterwurz ist winterhart und verträgt Temperaturen bis -20 °C. Es ist besonders wichtig, die Pflanze vor Winternässe zu schützen. Ein geschützter Standort und geeignete Abdeckungen sind entscheidend:

  • Geschützter Standort: Stellen Sie die Pflanze unter einen Dachvorsprung oder nahe einer Mauer, um Schutz vor Regen zu bieten.
  • Bodenvorbereitung: Eine Schicht aus Kies, Sand oder Bimskies um die Pflanzenbasis verbessert die Drainage.
  • Abdeckung: Verwenden Sie Reisig, Laub oder kleine Steine als Schutz, jedoch nicht zu dicht, um Fäulnis zu vermeiden.
  • Kübelpflanzen: Im Kübel sollte die Bitterwurz vor starkem Regen geschützt und minimal gegossen werden. Wickeln Sie frostanfällige Sorten in Vlies oder Jute und stellen Sie sie an einen frostfreien Ort.

Durch diese Maßnahmen kann die Bitterwurz sicher überwintern und im nächsten Jahr wieder blühen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Besonderheiten gibt es bei der Vermehrung durch Samen?

Die Vermehrung der Bitterwurz durch Samen ist eine interessante Herausforderung, da es sich bei vielen Arten um Kaltkeimer handelt. Dies bedeutet, dass die Samen vor der Aussaat einer Kälteperiode ausgesetzt sein müssen, meist durch Stratifikation im Kühlschrank. Dieser Prozess gewährleistet, dass die Samen die richtige Entwicklung durchlaufen und zuverlässiger keimen.

Was sind die häufigsten Krankheiten oder Schädlinge, die Bitterwurz befallen können?

Bitterwurz ist hauptsächlich anfällig für Wurzelfäule, die durch Staunässe und schlecht durchlässigen Boden verursacht wird. Schwere und verdichtete Böden stellen besonders in nassen Wintern eine Gefahr dar. Um dies zu verhindern, ist eine gute Drainage unerlässlich. Schädlinge werden im Input nicht erwähnt, weswegen sie auch hier nicht berücksichtigt werden.

Ist Bitterwurz als Zimmerpflanze geeignet?

Bitterwurz ist nicht als Zimmerpflanze geeignet, da sie spezielle Standortbedingungen benötigt, wie z. B. einen stark durchlässigen, kalkfreien Boden und mindestens drei Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag. Diese Bedingungen sind in geschlossenen Räumen meist nicht gegeben.

Woher stammt der Name „Lewisia“?

Der Name „Lewisia“ ehrt Meriwether Lewis, einen der Leiter der berühmten Lewis-und-Clark-Expedition, die Anfang des 19. Jahrhunderts den Westen der heutigen Vereinigten Staaten erforschte. Die Gattung wurde 1814 von Frederick Traugott Pursh benannt, in Anerkennung von Lewis‘ Beiträgen zur Botanik.

Bilder: Marta Jonina / Shutterstock