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Blasenstrauch vermehren: Zwei erfolgreiche Methoden

Der Blasenstrauch, auch bekannt als Blasenbaum, lässt sich durch Stecklinge oder Aussaat vermehren. Dieser Artikel erläutert beide Methoden Schritt für Schritt und gibt wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Vermehrung.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung des Blasenstrauchs durch Stecklinge ist eine effiziente Methode, die insbesondere im Frühsommer die besten Ergebnisse liefert. Hier erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen sollten, um erfolgreich neue Pflanzen zu ziehen.

Auswahl und Vorbereitung der Stecklinge

Wählen Sie halbverholzte Triebspitzen mit einer Länge von etwa 15 cm, die kräftig wachsen und noch jung genug sind, um leicht Wurzeln zu bilden. Entfernen Sie die Blätter an der unteren Hälfte des Stecklings, um die Verdunstung zu reduzieren und Fäulnis zu verhindern.

Anzucht der Stecklinge

Zur Anzucht benötigen Sie kleine Töpfe, die mit magerer Anzuchterde oder einer Mischung aus torffreier Erde und etwas Sand gefüllt werden. Stecken Sie die Stecklinge mit dem entlaubten Teil etwa 5 cm tief in die Erde und drücken Sie sie fest an, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.

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Optimale Bedingungen für das Anwachsen

Die frisch gesteckten Stecklinge benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie ausreichend Licht. Eine transparente Plastiktüte über den Töpfen, welche mit einem Gummi fixiert wird, kann dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Platzieren Sie die Töpfe an einem hellen, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützten Ort. Lüften Sie regelmäßig und halten Sie das Substrat konstant feucht, ohne Staunässe zu verursachen.

Anzeichen für erfolgreiches Anwurzeln

Nach einigen Wochen sollten die Stecklinge erste Wurzeln entwickelt haben. Dies erkennen Sie daran, dass neue Blätter oder Triebe erscheinen. Entfernen Sie dann die Plastiktüte und gewöhnen Sie die Stecklinge stundenweise an direkte Sonneneinstrahlung.

Umpflanzen und Überwinterung

Sobald die Stecklinge gut durchwurzelt sind, können sie in größere Töpfe umgepflanzt werden. Verwenden Sie dazu eine Mischung aus torffreier Erde, Perlite und Sand. Im ersten Winter sollten die jungen Blasensträucher an einem kühlen, aber frostfreien Ort bei Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad Celsius stehen. Gießen Sie sparsam, um zu vermeiden, dass das Substrat zu nass wird.

Mit diesen Schritten schaffen Sie optimale Bedingungen für die Vermehrung des Blasenstrauchs durch Stecklinge und können sich im nächsten Frühjahr über kräftige, junge Pflanzen freuen.

Vermehrung durch Aussaat

Die Vermehrung des Blasenstrauchs durch Aussaat bietet die Möglichkeit, viele Pflanzen auf einmal zu ziehen, erfordert jedoch Geduld und Sorgfalt. Im Folgenden lernen Sie, wie Sie diese Methode anwenden können, um gesunde Jungpflanzen zu erhalten.

Vorbereitung der Samen

Die Samen reifen im Herbst in den charakteristischen, aufgeblasenen Hülsen des Blasenstrauchs. Ernten Sie die reifen, trockenen Hülsen und entnehmen Sie die Samen. Lagern Sie das Saatgut anschließend an einem trockenen, dunklen und kühlen Ort bis zum Frühjahr.

Aussaat

Im zeitigen Frühjahr, etwa im Februar oder März, können die Samen ausgesät werden. Legen Sie die Samen für etwa 10 Stunden in Wasser ein, um die Keimung zu fördern. Füllen Sie kleine Töpfe oder Saatschalen mit magerer Anzuchterde, die idealerweise kalkhaltig ist.

  • Setzen Sie die Samen etwa 1 cm tief in die Erde.
  • Befeuchten Sie das Substrat gleichmäßig, ohne es zu durchnässen.

Keimung und Sämlingspflege

Stellen Sie die Töpfe oder Saatschalen an einen hellen Ort mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Um die Feuchtigkeit zu bewahren und eine gleichmäßige Keimung zu fördern, können Sie die Behälter mit einer durchsichtigen Abdeckung versehen. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.

  • Halten Sie das Substrat konstant feucht, vermeiden Sie jedoch Wasserstau.
  • Innerhalb von 10 bis 20 Tagen sollten sich die ersten Keimlinge zeigen.

Vereinzeln und Umpflanzen

Sobald die Sämlinge etwa 5 cm hoch sind und ihre ersten Laubblätter entwickelt haben, vereinzeln Sie die Sämlinge und setzen Sie sie in größere Töpfe mit einer nährstoffarmen Erde. Sorgen Sie für ausreichenden Platz, damit jede Pflanze genügend Raum hat, um kräftige Wurzeln zu entwickeln.

Wenn die Jungpflanzen eine Höhe von etwa 10 cm erreicht haben und kräftige Wurzeln ausgebildet haben, können sie ins Freiland oder in größere Gefäße umgesetzt werden.

Tipps zur Aussaat

  • Verwenden Sie eine gut durchlässige Aussaaterde, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
  • Mischen Sie gegebenenfalls kalkhaltigen Sand unter die Anzuchterde, um den Bedürfnissen der Sämlinge gerecht zu werden.
  • Achten Sie darauf, dass das Substrat nicht zu feucht wird, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Mit etwas Geduld und den richtigen Bedingungen können Sie auf diese Weise viele gesunde Blasensträucher aus Samen heranziehen.

Besondere Herausforderungen bei der Aussaat

Bei der Aussaat des Blasenstrauchs gibt es spezielle Herausforderungen, die Sie beachten sollten, um gesunde Sämlinge zu erzielen.

Bodenzusammensetzung und Drainage

Blasenstrauchsamen bevorzugen kalkhaltige, magere Böden. Handelsübliche Aussaaterden sind oft zu sauer und enthalten zu viele Nährstoffe. Um die benötigten Bedingungen zu schaffen, sollten Sie dem Substrat Kalk zusetzen und auf eine ausreichende Bodenmagerung achten. Achten Sie außerdem darauf, dass das Substrat eine gute Drainage hat, um Staunässe zu verhindern. Verwenden Sie durchlässige Mischungen und vermeiden Sie überwässerte Bedingungen.

Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement

Konstante Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius sind ideal für die Keimung der Blasenstrauchsamen. Die Feuchtigkeit des Substrats sollte gleichmäßig gehalten werden, ohne dass es zu nass wird. Sie können die Erde mit einer Sprühflasche anfeuchten und die Saatschalen mit einer durchsichtigen Abdeckung schützen. Regelmäßiges Lüften der Abdeckung ist notwendig, um Schimmelbildung zu verhindern.

Licht und Belüftung

Stellen Sie die Töpfe oder Saatschalen an einen hellen Ort, der vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Ein ausgewogenes Lichtmanagement hilft den Keimlingen, kräftig und gesund zu wachsen.

Anzucht und Umpflanzen

Sobald die Sämlinge eine Höhe von etwa 5 cm erreicht haben, pikieren Sie sie und setzen Sie sie in größere Töpfe mit nährstoffarmer Erde. Dies gibt den Wurzeln genug Raum zur Entwicklung und mindert die Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser.

Indem Sie diese Herausforderungen berücksichtigen, können Sie die Aussaat und das Wachstum Ihrer Blasenstrauchsamen erfolgreich meistern.

Bilder: Charlotte Bleijenberg / Shutterstock