Wo Blattwanzen ihre Eier ablegen
Blattwanzeneier sind klein, oft gut versteckt und entwickeln sich zu Pflanzenschädlingen. Dieser Artikel beleuchtet Aussehen, Erkennung und Bekämpfung der Eier verschiedener Blattwanzenarten.
Aussehen und Merkmale von Blattwanzeneiern
Blattwanzeneier sind winzige, leicht ovale Gebilde, die je nach Art in verschiedenen Farben erscheinen. Die Eier der Grünen Stinkwanze sind grasgrün, während die Eier der Marmorierten Baumwanze hell mit kleinen dunklen Punkten sind. Typisch für Blattwanzen ist, dass sie ihre Eier in kompakte Gelege ablegen. Diese Gelege können bis zu 100 Eier umfassen und befinden sich häufig auf der Unterseite von Blättern, geschützt vor Fressfeinden und Umwelteinflüssen.
Kurz vor dem Schlüpfen der Larven kann man bei einigen Arten, wie der Grünen Stinkwanze, kleine rote Augen durch die Eierschale erkennen. Diese Details ermöglichen eine genauere Bestimmung und Kontrolle der Blattwanzenpopulationen in Ihrem Garten.

Die klebrige Substanz schützt die Eier vor Fressfeinden und Umwelteinflüssen
Eiablage und Entwicklung der Eier
Blattwanzen legen ihre Eier im Frühjahr, typischerweise von Mai bis Juni, auf der Blattunterseite der Wirtspflanzen ab. Ein Weibchen kann je nach Art zwischen etwa 50 und 100 Eier ablegen, die oft in kompakten Gelegen zusammengefasst werden. Einige Blattwanzenarten zeigen dabei eine bemerkenswerte Brutpflege, indem sie ihre Eier und frisch geschlüpften Larven vor Fressfeinden schützen.
Die Eier sind durch eine klebrige Substanz gesichert, die sowohl Schutz vor Umwelteinflüssen als auch vor Fressfeinden bietet. Je nach Temperatur und Wanzenart schlüpfen die Nymphen, auch Larven genannt, nach wenigen Tagen bis Wochen. Diese Nymphen durchlaufen im Laufe ihrer Entwicklung fünf Häutungen, ehe sie sich in ausgewachsene Wanzen verwandeln. Während dieser Entwicklungsphasen ernähren sie sich von Pflanzensäften und können bereits Schäden an Pflanzen verursachen.
Erkennung von Blattwanzeneiern
Blattwanzeneier lassen sich anhand ihrer Position und spezifischen visuellen Merkmale identifizieren. Unterschiedliche Blattwanzenarten legen ihre Eier typischerweise auf der Unterseite der Blätter ab, oft entlang der Blattmittelrippe.
Achten Sie auf folgende Hinweise, um Blattwanzeneier zu erkennen:
- Farbe und Form: Die Eier variieren in der Farbe zwischen hellgrün, silbrig bis hin zu rotbraun und sind häufig oval oder rundlich geformt.
- Anordnung: Die Eier werden meist in symmetrischen Gelegen abgelegt.
- Begleiterscheinungen: Schwarze Kottröpfchen auf der Blattunterseite können einen Befall anzeigen.
Zur einfacheren Kontrolle sollten Sie im Frühjahr und Sommer insbesondere junge Triebe und Blätter häufiger auf Anzeichen einer Eiablage untersuchen.
Bekämpfung von Blattwanzeneiern
Eine effektive Bekämpfung von Blattwanzeneiern erfordert sowohl präventive Maßnahmen als auch gezielte Eingriffe bei einem Befall.
Präventive Maßnahmen
- Untersuchen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig: Insbesondere im Frühjahr und während warmer Perioden sollten Sie die Unterseiten der Blätter auf Eigelege überprüfen und diese umgehend entfernen, bevor die Nymphen schlüpfen können.
- Fördern Sie Nützlinge: Ansiedeln und Nistmöglichkeiten für natürliche Fressfeinde wie Vögel und Kröten helfen, die Blattwanzenpopulation in Schach zu halten.
- Pflanzen bewässern und Boden feucht halten: Blattwanzen bevorzugen trockene Bedingungen. Durch regelmäßige Bewässerung und Mulchen der Beete schaffen Sie ein ungünstiges Umfeld für die Schädlinge.
- Unkraut entfernen: Regelmäßiges Jäten reduziert mögliche Rückzugsorte für die Wanzen und trägt zu einer geringeren Eiablage bei.
Direkte Bekämpfung
Sollte trotz präventiver Maßnahmen ein Befall auftreten, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Bekämpfung:
- Manuelle Entfernung: Absammeln der sichtbaren Eier mit Handschuhen ist eine einfache und wirksame Methode.
- Spritzungen mit Hausmitteln: Eine selbst hergestellte Schmierseifenlauge (Kaliseife ohne Zusätze mit Wasser vermischt) kann mehrmals täglich auf die betroffenen Pflanzen gesprüht werden. Beachten Sie jedoch, dass diese Methode nicht für alle Pflanzen geeignet ist.
- Einsatz von Nützlingen: Schlupfwespen (22,00€ bei Amazon*) können eingesetzt werden, um die Eier der Blattwanzen zu parasitieren. Diese Methode ist besonders umweltfreundlich und schont nützliche Insekten.
- Mechanische Methoden: Abspritzen der Pflanzen mit einem kräftigen Wasserstrahl kann die Eier und Larven entfernen. Das Abdecken der Pflanzen mit feinmaschigen Netzen schützt vor einer erneuten Eiablage.
Vorsicht bei chemischen Mitteln
Falls der Einsatz von chemischen Mitteln unvermeidlich ist, sollten Sie Paraffinöl sparsam und gezielt verwenden. Dieses Mittel verstopft die Atemöffnungen der Eier und ist allgemein relativ umweltverträglich. Jedoch kann es auch nützliche Insekten beeinträchtigen, daher sollte diese Methode nur als letzte Option betrachtet werden.
Arten von Blattwanzen und ihre Eier
Blattwanzen, auch Weichwanzen genannt, gehören zu den artenreichsten Insektenfamilien und sind als Schädlinge im Garten weit verbreitet. Es gibt zahlreiche Arten, die jede für sich eigene Merkmale und Präferenzen bei der Eiablage aufweisen.
- Grüne Stinkwanze (Palomena prasina): Diese Wanze ist leuchtend grün gefärbt und bevorzugt Laubbäume wie Erlen und Linden. Ihre Eier legt sie in Gelegen von bis zu 100 Stück ab, vorzugsweise auf der Blattunterseite. Die Eier haben eine grasgrüne Farbe und sind vor dem Schlüpfen der Larven an ihren roten Augen erkennbar.
- Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys): Ursprünglich aus Asien stammend, ist diese Wanze braun und marmoriert. Sie legt ihre Eier in Gelegen von etwa 28 Eiern ab, die meist eine helle Farbe mit dunklen Punkten aufweisen. Diese Wanze ist gefürchtet wegen ihrer Schäden an Nutzpflanzen.
- Rhododendronwanze (Graphocephala fennahi): Diese Art ist vor allem auf Rhododendren anzutreffen. Ihre Eier sind hellgrün bis silbrig und werden entlang der Blattmittelrippe abgelegt. Der Befall führt zu charakteristischen Sprenkeln und Verfärbungen auf den Blättern.
- Gestreifte Weichwanze (Miridae): Diese Art ist durch ihre rot-schwarz gestreifte Färbung leicht zu erkennen. Die Eier sind rotbraun und werden in größeren Gelegen von bis zu 90 Eiern abgelegt. Sie ist häufig in Gärten anzutreffen und kann erhebliche Schäden anrichten, indem sie Pflanzensäfte mit ihrem Saugrüssel aufsaugt.
Andere Blattwanzenarten zeigen ebenfalls interessante Verhaltensweisen. Einige betreiben beispielsweise regelrechte Brutpflege, um ihre Eier und Jungtiere vor Fressfeinden zu schützen.

Blattwanzeneier bieten Nützlingen lebenswichtige Nahrung und fördern die Artenvielfalt
Bedeutung der Blattwanzeneier im Ökosystem
Blattwanzeneier sind ein essenzieller Bestandteil des natürlichen Gleichgewichts in Garten- und Agrarökosystemen. Sie bieten eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Nützlinge, die dazu beitragen, die Population von Schädlingen in Schach zu halten. Zu den natürlichen Fressfeinden gehören Vögel, Spinnen und Kröten, die Blattwanzeneier und -larven gezielt jagen und so deren Vermehrung eindämmen.
Ein vielfältiges Insektenvorkommen in Ihrem Garten ist daher entscheidend, um Blattwanzen auf natürliche Weise zu kontrollieren. Nützlinge wie Schwebfliegen, Marienkäfer und Schlupfwespen profitieren ebenfalls von den Blattwanzeneiern. Diese Insekten sind äußerst effektiv im biologischen Pflanzenschutz, da sie Blattläuse und andere Schädlinge vertilgen.
Für ein gesundes Ökosystem sollten Sie daher:
- Nistmöglichkeiten für Vögel schaffen: Vogelhäuser und Hecken bieten Unterschlupf und Brutplätze für nützliche Gartenvögel.
- Feuchtgebiete wie Teiche anlegen: Kröten und andere Amphibien benötigen Feuchtbiotope, um sich wohlzufühlen und sich zu vermehren.
- Blühstreifen und Wildblumenwiesen pflanzen: Diese fördern die Ansiedlung von Nützlingen wie Schwebfliegen und Marienkäfern.
Durch die Förderung dieser nützlichen Insekten tragen Sie aktiv zur natürlichen Regulation der Blattwanzenpopulationen bei und unterstützen ein ökologisch stabiles Gartenumfeld. Blattwanzeneier sind auch ein Indikator für die Artenvielfalt in Ihrem Garten. Eine vielfältige Insektenfauna deutet auf ein gesundes und ausgewogenes Ökosystem hin, das weniger anfällig für Schädlingsbefall und Krankheiten ist.