Bienenweide im Garten: Ist die Blauraute geeignet?
Die Blauraute ist eine pflegeleichte und attraktive Pflanze, die von Juli bis Oktober mit blau-violetten Blütenrispen begeistert. Sie ist eine wertvolle Bienenweide, die besonders im Spätsommer Nahrung bietet, wenn viele andere Pflanzen verblüht sind.
Attraktivität der Blauraute für Bienen
Die Blauraute (Perovskia atriplicifolia) bietet Bienen eine verlässliche Nektarquelle in der späten Saison. Ihre blau-violetten Blüten erscheinen von Juli bis Oktober und ziehen sowohl Honigbienen als auch zahlreiche Wildbienenarten an. Insgesamt nutzen 29 verschiedene Wildbienenarten die Blauraute zur Nahrungsaufnahme, darunter spezialisierte Arten wie die Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata) und die Frühe Ziest-Schlürfbiene (Rophites algirus). Diese Arten sind auf den Pollen der Blauraute angewiesen, um ihre Brut zu versorgen.
Ein besonderer Vorteil der Blauraute ist ihr hoher Nektarwert. Dies bietet Bienen eine ergiebige und langanhaltende Nahrungsquelle, während der Pollenwert als mäßig eingestuft wird. Gerade im Spätsommer, wenn das Angebot an blühenden Pflanzen deutlich abnimmt, spielt die Blauraute eine wichtige Rolle im Ökosystem und unterstützt die Bestäubung sowohl von Wild- als auch von Nutzpflanzen.
Pflanzen Sie die Blauraute in Ihrem Garten, um nicht nur einen optischen Hingucker zu haben, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Bienenpopulation zu leisten.
Die Blauraute ‚Blue Spire‘
Die Blauraute ‚Blue Spire‘ (Perovskia abrotanoides ‚Blue Spire‘) ist ein aufrecht wachsender Halbstrauch, der sich durch seine violett-blauen Blütenrispen auszeichnet. Diese Sorte erreicht eine Höhe von etwa 1 bis 1,2 Metern und eine Breite von 40 bis 80 Zentimetern. Ihr lanzettliches, grau-grünes Laub verströmt einen angenehmen, salbeiähnlichen Duft.
‚Blue Spire‘ bevorzugt sonnige Standorte mit durchlässigem, humosem Boden und kommt auch mit trockenen Bedingungen gut zurecht. Sie ist bis zu Temperaturen von -17 °C frosthart und eignet sich daher für die meisten mitteleuropäischen Winter. Als schnittverträgliche Pflanze sollte ‚Blue Spire‘ im zeitigen Frühjahr stark zurückgeschnitten werden, um ein kräftiges Wachstum und eine üppige Blütenbildung zu fördern.
Für Gartenbesitzer bietet ‚Blue Spire‘ vielfältige Einsatzmöglichkeiten:
- Als Solitärpflanze oder in Gruppen gepflanzt
- Für Steingärten und Steppenbeete
- Im Kübel auf Balkonen und Terrassen
Obwohl ‚Blue Spire‘ ebenso wie die Wildform als bienenfreundlich gilt, könnte ihr Nektar- und Pollenwert für Insekten potenziell etwas geringer sein. Dennoch zieht sie aufgrund ihrer langen Blühzeit viele Bienen an und bietet eine wertvolle Nahrungsquelle im Spätsommer.
Blütezeit und Standort
Die Blauraute beginnt im Juli zu blühen und entfaltet ihre bezaubernden violett-blauen Blüten bis in den Oktober hinein. Sie bevorzugt einen vollsonnigen Standort, an dem sie warme Temperaturen und trockene Bedingungen gut verträgt. Je mehr Sonne die Blauraute erhält, desto üppiger wird sie gedeihen.
Achten Sie darauf, die Pflanze in durchlässigen bis humosen Boden zu setzen, der eher trocken als feucht ist. Blaurauten kommen besonders gut auf sandigen oder kiesigen Böden zurecht und sind widerstandsfähig gegen Trockenheit. Staunässe sollte vermieden werden, um Wurzelschäden zu verhindern. Ein idealer Standort ist windgeschützt, bietet zusätzlichen Schutz und bewahrt die Pflanze vor heftigen Wetterbedingungen. Die Blauraute ist bis -17 °C frosthart und daher auch für mitteleuropäische Winter gut geeignet.
Blauraute im Garten
Die Blauraute ist ein vielseitiges Gehölz, das sich harmonisch in verschiedene Gartenbereiche einfügt. Sie eignet sich hervorragend für Steingärten, wo ihre Trockenheitsresistenz besonders zum Tragen kommt, sowie für sonnige Beete, in denen sie ihre leuchtend violett-blauen Blütenrispen optimal entfalten kann. Auch auf Balkonen und Terrassen macht sie eine gute Figur, da sie sich gut im Kübel kultivieren lässt. Hierbei ist auf eine gut durchlässige Erde zu achten, um Staunässe zu vermeiden.
Für die Gestaltung ergeben sich vielfältige Möglichkeiten: Setzen Sie die Blauraute als auffälligen Blickfang in Ihre Beete, platzieren Sie mehrere Pflanzen zusammen, um eindrucksvolle Farbflächen zu schaffen, oder kultivieren Sie sie im Kübel auf sonnigen Balkonen und Terrassen, wobei sie gut mit Koniferen kombiniert werden kann. Durch ihre Trockenheitsresistenz und die beeindruckende Blütezeit von Juli bis Oktober wird die Blauraute zu einem wahren Highlight in jedem Garten und unterstützt zudem die heimische Insektenwelt.
Pflege und Schnitt
Die Blauraute ist eine robuste und pflegeleichte Pflanze, die nur minimalen Aufwand erfordert. Ein wichtiger Pflegeschritt ist der regelmäßige Rückschnitt, der wesentlich zur Gesunderhaltung und Blütenbildung der Pflanze beiträgt.
- Rückschnitt im Frühjahr: Der Hauptschnitt sollte im zeitigen Frühjahr erfolgen, bevor die neuen Triebe austreiben. Schneiden Sie die Triebe etwa eine Handbreite über dem Boden ab. Dieser kräftige Rückschnitt fördert das Austreiben neuer, vitaler Triebe und sorgt dafür, dass die Pflanze eine dichte, buschige Form entwickelt.
- Rückschnitt im Herbst: In südlichen Regionen können Sie die Blauraute im Herbst bis zum Boden zurückschneiden. In kälteren Klimazonen empfiehlt sich, zunächst einen Teilrückschnitt vorzunehmen und die restlichen Stängel erst im Frühjahr zu entfernen, um Frostschäden zu reduzieren.
- Wuchskontrolle und Formgebung: Um die Pflanze kompakt zu halten und ein unkontrolliertes Wachstum zu vermeiden, kann ein formgebender Schnitt notwendig sein. Entfernen Sie dabei übermäßige oder unansehnliche Triebe.
- Sonnenschutz bei Kahlfrost: In rauen Lagen kann es sinnvoll sein, die Pflanze im Winter bei Kahlfrost mit geeigneten Abdeckungen vor extremer Sonneneinstrahlung zu schützen, um Frostschäden zu verhindern.
- Trockenheitstoleranz und Wassergaben: Die Blauraute bevorzugt trockene Standorte und benötigt nur während längerer Trockenperioden gelegentliche Wassergaben. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
Durch minimalen Pflegeaufwand bleibt Ihre Blauraute vital und blütenreich, sodass sie auch in den kommenden Jahren ein echtes Highlight in Ihrem Garten sein wird. Achten Sie darauf, die Pflanze im Frühjahr ausreichend zu schneiden und nur bei Bedarf zu gießen, um ihre volle Pracht zu entfalten.

Stecklinge und Wurzelstockteilung sind bewährte Methoden zur Vermehrung der Blauraute
Vermehrung
Die Blauraute kann auf verschiedene Weise vermehrt werden, wobei insbesondere die Stecklingsvermehrung und die Teilung des Wurzelstocks gängige Methoden sind.
Stecklingsvermehrung
Eine effektive Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge, die im Sommer von kräftigen, krautigen Trieben geschnitten werden. Gehen Sie wie folgt vor:
- Schneiden Sie etwa 10 cm lange Stecklinge, die über zwei Knospen und Blattansätze verfügen.
- Entfernen Sie vorsichtig die unteren Blätter und lösen Sie die Rinde über der Schnittstelle mit einem scharfen Messer ab.
- Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge in einen Topf mit sandigem Substrat oder Anzuchterde.
- Stellen Sie den Topf an einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Decken Sie den Topf mit Frischhaltefolie (1,00€ bei Amazon*) ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Lüften Sie einmal täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Nach einigen Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben, und die Blauraute kann ins Freiland umgesetzt werden.
Wurzelstockteilung
Auch die Teilung des Wurzelstocks ist eine bewährte Methode zur Vermehrung der Blauraute:
- Graben Sie die Pflanze entweder im Frühjahr oder Herbst aus.
- Teilen Sie den Wurzelstock vorsichtig in mehrere Teilstücke, wobei jedes Teilstück ausreichend Wurzeln und Sprosse haben sollte.
- Pflanzen Sie die Teilstücke an anderer Stelle im Garten ein und gießen Sie sie gut an, um ein gutes Anwachsen zu ermöglichen.
Samenaussaat
Die Aussaat der Blauraute ist eher kompliziert und weniger empfehlenswert, da die Keimung mehrere Monate dauert und die aus Samen gezogenen Pflanzen etwa sechs Jahre benötigen, um erstmals zu blühen. Falls Sie dennoch diese Methode ausprobieren möchten:
- Lagern Sie die Samen zunächst 2-4 Wochen bei 20 °C in feuchtem Sand.
- Stellen Sie die Samen anschließend für 4-6 Wochen in den Kühlschrank.
- Säen Sie die vorbehandelten Samen in Anzuchterde aus und stellen Sie sie bei 5-12 °C auf, bis sie keimen.
Alle beschriebenen Methoden ermöglichen eine erfolgreiche Vermehrung der Blauraute, sodass Sie schon bald eine größere Anzahl dieser attraktiven und bienenfreundlichen Pflanzen in Ihrem Garten genießen können.
Duft und Aussehen
Die Blauraute zeichnet sich durch ihre zarten, silbrig-grauen Blätter aus, die fein gefiedert sind und einen aromatischen, salbeiähnlichen Duft verströmen. Die Blüten sind in dichten, rispenartigen Blütenständen angeordnet und erstrahlen in einem intensiven violett-blauen Farbton. Diese Blütenpracht hält von Juli bis Oktober an und verleiht dem Garten durch den nebligen, fast schwebenden Gesamteindruck eine besondere Ästhetik. Der Halbstrauch wächst aufrecht, kann eine Höhe von 1 bis 1,2 Metern erreichen und überzeugt durch seine stark verzweigten, leicht holzigen Stängel, die der Pflanze eine robuste Struktur verleihen.
Die Farb- und Duftkomponenten der Blauraute machen sie nicht nur zu einem visuellen, sondern auch zu einem olfaktorischen Highlight im Garten. Insbesondere an sonnigen Tagen entfaltet die Pflanze ihr volles Duftpotenzial, was sie zu einem angenehmen Aufenthaltsort für Mensch und Insekt gleichermaßen macht.

Die verschiedenen Namen spiegeln die Vielseitigkeit und kulturelle Bedeutung der Blauraute wider
Alternative Namen
Die Blauraute (Perovskia atriplicifolia) ist unter verschiedenen Namen bekannt, die auf ihre besonderen Merkmale und Herkunft hinweisen. Diese alternativen Bezeichnungen sind:
- Silber-Perowskie: Diese Bezeichnung verweist auf die silbrigen Blätter und die Abstammung von der Perowskien-Gattung.
- Sibirischer Lavendel: Aufgrund des lavendelartigen Erscheinungsbilds und der Herkunft der Pflanze aus Regionen wie Afghanistan und Iran.
- Russischer Salbei: Dieser Name spielt auf die salbeiartigen, aromatischen Blätter an und ist nach dem russischen General und Gouverneur Vasilij Perovskij benannt.
- Silberstrauch: Diese Bezeichnung hebt die auffälligen, silbrig-grauen Blätter hervor.
Diese verschiedenen Namen tragen zu einem umfassenderen Verständnis der Blauraute bei und spiegeln sowohl ihre botanischen Eigenschaften als auch ihre kulturellen Verbindungen wider.
Herkunft und Vorkommen
Die Blauraute (Perovskia atriplicifolia) stammt ursprünglich aus den Steppen und Trockenwäldern Asiens. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Länder wie Afghanistan, Iran, China und Pakistan. Zudem findet man sie in den autonomen Regionen Xinjiang und Tibet sowie im Bereich des Himalayas. In Europa wurde die Blauraute im Jahr 1904 eingeführt und hat sich schnell als beliebte Zierpflanze etabliert. Ihr Neophyt-Status bedeutet, dass sie in unseren Gärten zwar gedeiht, jedoch aus fremden Kontinenten stammt.
Die Pflanze ist an nährstoffarme, steinige bis sandige Böden und trockene Bedingungen angepasst. Pflanzen Sie die Blauraute an einem sonnigen Standort, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Giftigkeit
Die Blauraute (Perovskia atriplicifolia) ist ungiftig für Menschen und Tiere. Es sind keine toxischen Bestandteile in der Pflanze bekannt, die bei Verzehr oder Berührung negative Auswirkungen haben könnten. Diese Eigenschaft macht die Blauraute zu einer sicheren Wahl für Gärten, in denen Haustiere und Kinder spielen.
Obwohl sie in erster Linie als Zierpflanze aufgrund ihrer attraktiven Blüten und ihres aromatischen Dufts verwendet wird, gibt es keine dokumentierten heilenden Wirkungen. Der Einsatz beschränkt sich somit auf die Verschönerung von Gartenflächen und die ökologische Bereicherung durch ihre Anziehungskraft auf Bienen und andere Insekten.
Bedeutung als Bienenweide
Die Blauraute (Perovskia atriplicifolia) ist eine wesentliche Nahrungsquelle für Bienen, vor allem im Spätsommer, wenn andere Blütenpflanzen knapp werden. Ihre blau-violetten Blüten ziehen eine Vielzahl von Bienenarten an, darunter 29 verschiedene Wildbienenarten. Besonders hervorzuheben sind spezialisierte Arten wie die Wald-Pelzbiene und die Frühe Ziest-Schlürfbiene, die auf den Pollen der Blauraute angewiesen sind, um ihre Brut zu versorgen.
Ein herausragendes Merkmal der Blauraute ist ihr hoher Nektarwert, der von den Bienen als besonders ergiebig geschätzt wird. Dies sichert den Bienen eine konstante Nahrungsquelle über mehrere Monate hinweg. Zwar ist der Pollenwert der Pflanze als mäßig eingestuft, jedoch reicht er aus, um eine wichtige Rolle im ökologischen Kreislauf zu spielen.
Durch das Pflanzen der Blauraute in Ihrem Garten können Sie nicht nur einen farbenfrohen Akzent setzen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Bienenpopulation und zur Förderung der Biodiversität leisten.