Blumenerde zu nass: Erste Hilfe & Vorbeugung
Staunässe ist ein häufiges Problem bei Zimmerpflanzen und kann schnell zu Wurzelfäule führen. Dieser Artikel erklärt, wie man Staunässe erkennt, welche Ursachen sie hat und wie man sie vermeidet und behandelt.

Eine schnelle Reaktion verhindert Schäden durch zu nasse Blumenerde
Sofortmaßnahmen bei zu nasser Blumenerde
Ein zu feuchtes Substrat kann Ihre Pflanzen schnell schädigen. Daher ist es wichtig, die richtigen Schritte einzuleiten, um das Risiko von Wurzelfäule zu minimieren.
Überschüssiges Wasser entfernen
Entfernen Sie stehendes Wasser im Untersetzer oder Übertopf umgehend. So verhindern Sie, dass Ihre Pflanze durch anhaltende Nässe weiter geschädigt wird.
Tampon-Trick
Um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen, können Sie einen Tampon tief in das Substrat stecken. Die Watte saugt das Wasser auf und sollte anschließend entsorgt werden.
Pflanze austopfen und Erde trocknen lassen

Bei schweren Fällen lohnt es sich, die Pflanze auszutopfen
In schweren Fällen ist es ratsam, die Pflanze vorsichtig auszutopfen. Legen Sie den Wurzelballen an einen trockenen und luftigen Ort, bis er deutlich an Feuchtigkeit verloren hat.
Für einen gesunden Neustart Ihrer Pflanze können Sie zusätzlich folgende Maßnahmen ergreifen:
- Entfernen Sie die feuchtesten Teile der Erde vorsichtig vom Wurzelballen.
- Schneiden Sie erkennbar geschädigte Wurzelteile mit einer sauberen Schere ab.
- Legen Sie eine Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Bimsstein in den neuen Topf ein, um zukünftige Staunässe zu vermeiden.
- Topfen Sie die Pflanze in frisches und trockenes Substrat um.

Staunässe sollte unbedingt vermieden werden
Ursachen für zu nasse Blumenerde
Um Staunässe vorzubeugen, ist es hilfreich, die häufigsten Ursachen zu kennen:
Zu häufiges Gießen

Das Gießen nach Bedarf fördert gesunde Wurzeln und schützt vor Überwässerung
Überwässerung kann für Pflanzen schädlicher sein als Trockenheit, da sie den Wurzeln den lebenswichtigen Sauerstoff entzieht. Informieren Sie sich daher über die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanze und gießen Sie nur, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist.
Ungeeigneter Topf

Töpfe mit Abflusslöchern verhindern Staunässe und fördern ein gesundes Pflanzenwachstum
Töpfe ohne Abflussloch oder mit unzureichender Drainage begünstigen Staunässe. Achten Sie daher beim Kauf darauf, dass der Topf über ausreichend Abzugslöcher verfügt.
Falsches Substrat

Ein lockeres Substrat sorgt für eine bessere Drainage
Schwere, lehmige Erden speichern Feuchtigkeit und können Staunässe fördern. Verwenden Sie ein lockeres und humusreiches Substrat, um eine gute Drainage zu gewährleisten.
Enger Übertopf

Ein ausreichend großer Übertopf ermöglicht eine bessere Luftzirkulation und Verdunstung
Ein zu enger Übertopf behindert die Verdunstung und kann so Staunässe begünstigen. Wählen Sie einen Übertopf, der ausreichend Abstand zum eigentlichen Topf bietet, um die Luftzirkulation und damit die Verdunstung zu verbessern.
Staunässe erkennen
Die rechtzeitige Erkennung von Staunässe ist entscheidend, um Ihre Pflanze effektiv zu schützen. Folgende Anzeichen können auf Staunässe hindeuten:
- Welkende Blätter trotz feuchter Erde
- Langanhaltende Bodenfeuchtigkeit
- Sichtbares Wasser auf der Erdoberfläche nach dem Gießen
- Gelbfärbung der Blätter
- Fauliger Geruch aus dem Topf
- Schimmelbildung an Erde oder Topfrand
Vorbeugung von Staunässe
Um Staunässe effektiv zu vermeiden, sind einige grundlegende Maßnahmen zu beachten.
Richtiges Gießen

Ein bedarfsgerechtes Gießen schützt die Pflanzen vor übermäßiger Feuchtigkeit und Schäden
Gießen Sie Ihre Pflanzen bedarfsgerecht und vermeiden Sie es, die Blätter zu benetzen. Prüfen Sie vor dem Gießen, ob die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Hierfür können Sie den Finger verwenden oder das Gewicht des Topfes kontrollieren.
Geeignete Töpfe

Beim Kauf sollte auf Töpfe mit guter Atmungsaktivität und Abflusslöchern geachtet werden
Wählen Sie Töpfe mit Abflusslöchern und atmungsaktiven Eigenschaften. Tontöpfe sind hierfür beispielsweise gut geeignet.
Drainage

Eine Drainageschicht im Topf beugt Staunässe und Wurzelfäule vor
Legen Sie eine Drainageschicht am Boden des Topfes an, um überschüssiges Wasser abzuleiten. Geeignete Materialien sind Blähton, Kies oder Bimsstein. Decken Sie das Abflussloch vorher mit einer Tonscherbe ab.
Richtiges Substrat

Ein gut durchlässiges Substrat fördert eine optimale Luftzirkulation und Wurzelgesundheit
Verwenden Sie ein gut durchlässiges Substrat, um eine optimale Luftzirkulation zu gewährleisten. Eine Mischung aus Blumenerde, Sand und Kompost ist hierfür oft ideal.
Feuchtigkeitsmesser
Ein Feuchtigkeitsmesser (13,00€ bei Amazon*) hilft Ihnen, den Wasserbedarf Ihrer Pflanzen präzise zu bestimmen und unnötiges Gießen zu vermeiden.

Folgende Schritte können eine versehentlich übergossene Pflanze retten
Rettung einer übergossenen Pflanze
Sollten Sie Ihre Pflanze versehentlich übergossen haben, können Sie sie mit folgenden Schritten retten:
Pflanze austopfen

Befreien der Pflanze vom nassen Substrat hilft, Wurzelfäule zu vermeiden
Entfernen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und befreien Sie den Wurzelballen von überschüssiger, nasser Erde.
Wurzeln überprüfen
Begutachten Sie die Wurzeln auf ihre Farbe und Konsistenz. Gesunde Wurzeln sind fest und hell, während faule Wurzeln matschig und dunkel sind.
Faule Wurzeln entfernen
Schneiden Sie faule Wurzeln sorgfältig mit einer sauberen Schere ab, ohne gesunde Teile zu beschädigen.
Pflanze umtopfen

Die Pflanze wird in frisches, trockenes Substrat umgetopft
Setzen Sie die Pflanze in einen sauberen Topf mit frischem, trockenem Substrat ein.
Gießen reduzieren

Eine sparsame Bewässerung nach dem Umtopfen fördert die Gesunderhaltung der Pflanze
Gießen Sie die Pflanze nach dem Umtopfen zunächst sparsam und nur bei Bedarf.