Ahorn

Blutahorn Wurzeln: Wachstum, Mauerschäden & Wurzelsperren

Der Blutahorn beeindruckt mit seinem dichten Blätterdach und der intensiven Herbstfärbung. Doch auch sein komplexes Wurzelsystem, das sowohl in die Tiefe als auch in die Breite wächst, ist bemerkenswert.

Das Wurzelsystem des Blutahorns: Anpassungsfähig und weitreichend

Der Blutahorn (Acer platanoides) besitzt ein komplexes Wurzelsystem, das sich sowohl vertikal als auch horizontal erstreckt. Die Hauptwurzeln wachsen schräg nach unten und verzweigen sich in ein netzartiges System knapp unter der Erdoberfläche. Diese Struktur ermöglicht eine flexible Anpassung an unterschiedliche Bodenbedingungen.

In lockerem, gut durchlässigem Boden neigen die Wurzeln dazu, tiefer zu wachsen. Auf festem und nassem Untergrund hingegen breiten sie sich mehr horizontal aus. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht eine effiziente Aufnahme von Wasser und Nährstoffen und sorgt zugleich für eine stabile Verankerung. Blutahorne bevorzugen zwar schwere, tiefgründige Lehmböden, sind aber insgesamt anspruchslos und können sich an verschiedene Bodenarten anpassen. Wenn Sie angemessene Pflanzabstände einhalten, geht von ihnen auch eine geringere Gefahr für nahegelegene Mauern und Fundamente aus.

Wurzelausdehnung und Standortwahl

Bei der Standortwahl für einen Blutahorn ist es wichtig, den potentiellen Platzbedarf des Wurzelsystems zu berücksichtigen. In lockeren, gut durchlässigen Böden entwickeln die Wurzeln eine vertikale Ausrichtung, während in festeren oder nassen Böden eine horizontale Verteilung dominiert. Dieses horizontale Ausbreitungsmuster kann beachtlich sein und reicht üblicherweise bis zur Breite der Baumkrone.

Beispielsweise erreichen Sorten wie der Blutahorn ‚Faassens Black‘ eine Kronenbreite von bis zu 10 Metern und deren Wurzeln erstrecken sich entsprechend weit. Bei schmaleren Sorten wie dem Säulen-Blutahorn ‚Crimson Sentry‘ ist die Wurzelausdehnung geringer, mit einer maximalen Breite von etwa 4 Metern. Jährlich wachsen die Wurzeln um etwa 20 bis 35 Zentimeter.

Um den Blutahorn optimal zu kultivieren, beachten Sie folgende Tipps:

  • Standortwahl: Wählen Sie einen lockeren, gut durchlässigen Boden.
  • Pflanzabstand: Halten Sie einen Mindestabstand von 6-8 Metern zu Gebäuden, Mauern und Gehwegen ein.
  • Pflege: Vermeiden Sie tiefes Hacken oder Graben nahe des Baumes, um die filigranen Wurzeln nicht zu beschädigen.

Schutz von Bauwerken: Wurzelsperren als Lösung

Die Wurzeln des Blutahorns können nahegelegene Bauwerke gefährden, insbesondere Mauern und Fundamente, wenn der Baum zu dicht gepflanzt wird. Flachwurzelnde Bäume wie der Blutahorn können Mauerwerk anheben oder beschädigen und möglicherweise in Abwasserrohre eindringen.

Um potenzielle Schäden zu minimieren, sollten Wurzelsperren (24,00€ bei Amazon*) installiert werden. Diese bestehen aus robusten Materialien wie Polyethylen (PE) oder hochdichtem Polyethylen (HDPE) und verhindern das Eindringen von Wurzeln in empfindliche Bereiche.

Anleitung zur Installation von Wurzelsperren

Anleitung zur Installation von Wurzelsperren

Installation der Wurzelsperre schützt Baum und Bauwerke gleichermaßen effektiv

  1. Vorbereitung der Pflanzgrube: Heben Sie eine Pflanzgrube aus, die 60 cm tief ist. Der Durchmesser sollte auf die zu erwartende Kronenausdehnung des Baumes abgestimmt sein.
  2. Einsetzen der Wurzelsperre: Platzieren Sie die Sperre entlang des Grubenrandes, sodass sie etwa 10 cm aus dem Boden herausragt.
  3. Sicherung der Sperrenenden: Verbinden Sie die Enden der Wurzelsperre mit einer stabilen Alu-Schiene.
  4. Einpflanzen des Baumes: Positionieren Sie den Blutahorn mittig in der Grube.
  5. Stabilisierung: Setzen Sie Stützpfähle ein und verbinden Sie diese mit dem Baumstamm.
  6. Auffüllen und Angießen: Füllen Sie die Grube mit Erde auf und gießen Sie den Baum gründlich an.

Bedeutung der Wurzeln: Nährstoffaufnahme und Kommunikation

Die Wurzeln des Blutahorns sind nicht nur für die Nährstoff- und Wasseraufnahme verantwortlich, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Stabilität und Kommunikation des Baumes. Die Feinwurzeln sorgen durch ihre große Oberfläche für eine effiziente Nährstoffversorgung, während das gesamte Wurzelsystem als Speicher für Wasser und Nährstoffe dient, die in Trockenperioden abgerufen werden können.

Das Wurzelsystem sorgt auch für die notwendige Standfestigkeit des Baumes. Blutahorne entwickeln ein ausgeprägtes Herzwurzelsystem, das sowohl vertikal als auch horizontal im Boden verankert. Besonders faszinierend ist die Fähigkeit der Wurzeln zur Kommunikation und Kooperation mit anderen Pflanzen. Blutahorne sind häufig Teil eines Mykorrhiza-Netzwerks, über das sie Nährstoffe und Informationen austauschen können. Über diese unterirdischen Kanäle warnen sich die Bäume gegenseitig vor Gefahren wie Schädlingsbefall und unterstützen schwächere oder junge Bäume durch die Abgabe von Nährstoffen.

Die Wurzeln des Blutahorns sind also multifunktionale Organe, die zur Ernährung, Stabilität und dem Informationsaustausch des Baumes beitragen und somit die Grundlage für ein gesundes und langlebiges Wachstum schaffen.

Bilder: SUPPARERK JIRAMEKIN / Shutterstock