Bonsai

Bonsai-Erde selbst mischen: Die 10 besten Bestandteile

Bonsai-Erde unterscheidet sich deutlich von herkömmlicher Blumenerde, da sie auf die besonderen Bedürfnisse dieser Miniaturbäume abgestimmt ist. Dieser Artikel erläutert die Zusammensetzung und Eigenschaften von Bonsai-Erde und gibt Tipps zur Auswahl oder Herstellung der richtigen Mischung.

Warum Bonsai spezielle Erde benötigen

Bonsai gedeihen in speziellen Schalen, die nur begrenzten Wurzelraum bieten. Diese räumliche Beschränkung erfordert ein Substrat, das den besonderen Bedürfnissen der Miniaturbäume gerecht wird. Die richtige Bonsai-Erde ist entscheidend, um den Pflanzen trotz eingeschränkten Wurzelraums optimale Wachstumsbedingungen zu bieten.

Wichtige Funktionen der Bonsai-Erde

  • Nährstoffversorgung: Die Erde muss genügend Nährstoffe speichern und bedarfsgerecht an die Pflanzenwurzeln abgeben.
  • Wasserspeicherung und Drainage: Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wasseraufnahme und Abfluss ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden und gleichzeitig ausreichend Wasser bereitzustellen.
  • Luftaustausch: Eine grobkörnige, stabile Struktur fördert die Belüftung der Wurzeln.
  • Strukturstabilität: Die Erde sollte ihre Struktur langfristig beibehalten, um das Absacken zu verhindern.

Anforderungen je nach Bonsai-Art

Unterschiedliche Bonsai-Arten haben spezifische Anforderungen an ihr Substrat. Nadelbäume bevorzugen gut drainierende Erde, während Laubbäume öfter bewässert und gedüngt werden müssen. Tropische Bonsai-Arten benötigen eine Erde mit hoher Wasserspeicherkapazität. Passen Sie die Erde an die Bedürfnisse der jeweiligen Baumart an, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Eigenschaften von Bonsai-Erde

Die Zusammensetzung und Struktur der Bonsai-Erde tragen wesentlich zur Gesundheit und Langlebigkeit der Miniaturbäume bei. Hier sind einige wesentliche Eigenschaften:

  • Gute Drainage: Um überschüssiges Wasser schnell abzuleiten und Staunässe zu vermeiden.
  • Wasserspeicherung: Die Erde sollte genug Wasser speichern, damit die Wurzeln konstant mit Feuchtigkeit versorgt werden.
  • Luftige Struktur: Eine grobkörnige Struktur gewährleistet den Luftaustausch und verhindert die Verdichtung des Substrats.
  • Strukturstabilität: Das Substrat sollte seine Form langfristig behalten, um kontinuierliche Belüftung und Drainage zu gewährleisten.
  • Nährstoffspeicherfähigkeit: Die Erde muss Nährstoffe speichern und bedarfsgerecht abgeben können.
  • pH-Wert-Pufferung: Schwankungen im pH-Wert sollten ausgeglichen werden, um die Pflanzenwurzeln vor Schäden zu schützen.
  • Geringer organischer Anteil: Ein hoher Anteil an organischem Material kann zur Verdichtung der Erde führen und die Belüftung beeinträchtigen sowie Schädlinge in der Erde fördern.

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Berücksichtigen Sie diese Eigenschaften, um sicherzustellen, dass Ihre Bonsai in einem optimalen Umfeld gedeihen.

Inhaltsstoffe von Bonsai-Erde

Bonsai-Erden bestehen aus einer Mischung verschiedener Materialien, die eine ideale Balance zwischen Wasserspeicherung, Drainage und Belüftung bieten.

  • Akadama: Ein japanisches Lehmgranulat, das für Wasserspeicherfähigkeit und Strukturstabilität bekannt ist.
  • Bims: Leichtes, vulkanisches Gestein, das Wasser und Nährstoffe speichert und die Drainage verbessert.
  • Lavagranulat: Mineralisches Material mit guter Drainage und Mineralstoffversorgung.
  • Kiryu: Japanische Erde, die formstabil ist und exzellente Wasserspeicherung bietet, ideal für Nadelbäume.
  • Kanuma: Saures, leichtes Granulat für Bonsai-Arten, die einen niedrigen pH-Wert bevorzugen.
  • Sand: Lockert die Erde auf und verbessert die Drainage.
  • Kokosfasern: Eine nachhaltige Alternative zu Torf, die die Wasserspeicherung erhöht und den pH-Wert anpasst.
  • Kies: Fördert die Drainage und trägt zur Strukturstabilität bei.
  • Humus: Liefert Nährstoffe, sollte aber sparsam verwendet werden, um die Strukturstabilität nicht zu beeinträchtigen.

Passen Sie die Mischung dieser Komponenten an die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Bonsai-Art an.

Bonsai-Erde selber mischen

Das Mischen Ihrer eigenen Bonsai-Erde ermöglicht es Ihnen, die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Bonsai-Art zu berücksichtigen und Kosten zu sparen.

Grundlegende Komponenten

Um eine geeignete Bonsai-Erde zu mischen, verwenden Sie hauptsächlich mineralische Bestandteile.

  • Sand: Fördert die Drainage und lockert das Substrat auf.
  • Bims: Verbessert die Durchlüftung und unterstützt die Drainage.
  • Akadama: Sorgt für Wasserspeicherung und Strukturstabilität.
  • Kies: Trägt zur Stabilität und Drainage bei.
  • Kiryu: Ideal für Nadelbäume, da es formstabil ist.
  • Kanuma: Gut für Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen.
  • Kokosfasern: Erhöht die Fähigkeit zur Wasserspeicherung.

Beispielmischungen nach Bonsai-Art

Nadelbäume

Für Nadelbäume, die gut drainierende Böden bevorzugen, eignet sich eine Mischung aus:

  • 2 Teilen Akadama
  • 1 Teil Bims
  • 1 Teil Lavagranulat

Diese Mischung sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wasserspeicherung und Drainage.

Laubbäume

Laubbäume, die eine höhere Wasserspeicherung benötigen, können mit folgender Mischung versorgt werden:

  • 2 Teile Akadama
  • 1 Teil Bims
  • 1 Teil Kanuma

Diese Komponenten stellen sicher, dass die Wurzeln ausreichend Feuchtigkeit erhalten.

Zimmerbonsai

Für Zimmerbonsais, die eine gute Belüftung und Wasserspeicherung benötigen, verwenden Sie:

  • 2 Teile Akadama
  • 1 Teil Humus
  • 1 Teil feiner Kies

Diese Mischung bietet eine gute Balance aus Nährstoffspeicherung und Drainage.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Materialien vorbereiten: Stellen Sie die benötigten Materialien bereit.
  2. Mischen: Kombinieren Sie die Materialien gründlich.
  3. pH-Wert überprüfen: Testen Sie den pH-Wert und passen Sie ihn gegebenenfalls an.
  4. Sterilisieren (optional): Sterilisieren Sie die organischen Bestandteile im Backofen bei 100°C für 15 Minuten.

Durch das genaue Abstimmen der Mischung auf die Bedürfnisse Ihrer Bonsai-Art schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen.

Bonsai-Erde kaufen

Fertige Bonsaierde bietet eine bequeme Lösung, besonders für Anfänger. Achten Sie darauf, dass das Substrat den spezifischen Anforderungen Ihrer Bonsai-Art entspricht.

Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten

1. Struktur und Körnung:

  • Feinere Körnung eignet sich für junge Bonsai und wasserbedürftige Arten.
  • Grobe Körnung fördert die Durchlüftung und eignet sich für ältere Bonsai.

2. Inhaltsstoffe:

  • Mineralische Bestandteile wie Bims, Lava und Akadama werden bevorzugt.
  • Ein geringer organischer Anteil ist wichtig für die Strukturstabilität.

3. Anpassungsfähigkeit:

  • Ergänzen Sie bei Bedarf Materialien wie Sand, Kies oder Perlite, um die Eigenschaften der Erde zu optimieren.

Empfehlungen

Flexible Verwendung:

  • Einige Bonsaierden sind für verschiedene Bonsai-Arten geeignet.

Spezialmischungen:

  • Anbieter bieten oft Erden an, die auf spezielle Arten abgestimmt sind.

pH-Wert Kontrolle:

  • Überprüfen Sie den pH-Wert und passen Sie ihn bei Bedarf an.

Durch die Berücksichtigung dieser Punkte können Sie sicherstellen, dass Ihre Bonsai optimal gedeihen.

Bilder: qSPOoKYp / Shutterstock