Buchenhecke: Tief- oder Flachwurzler? Die Antwort überrascht
Buchenhecken sind beliebte Gestaltungselemente im Garten und überzeugen durch ihren dichten Wuchs. Dieser Artikel beleuchtet die Wurzelstruktur von Buchenhecken sowie die wichtigsten Aspekte der Standortwahl, Pflanzung und Pflege.

Das Wurzelsystem von Buchenhecken wächst sowohl tief als auch breit
Tief- oder Flachwurzler?
Buchenhecken, egal ob Rotbuchen (Fagus sylvatica) oder Hainbuchen (Carpinus betulus), zählen zum Typ der Herzwurzler. Ihr Wurzelsystem wächst sowohl in die Tiefe als auch in die Breite. Es besteht aus schräg nach unten wachsenden Hauptwurzeln, die bis zu zwei Meter tief reichen können, sowie seitlichen Wurzeln, die sich bis zu vier Meter ausbreiten.
Wesentliche Merkmale der Wurzelstruktur

Durch tiefes Wässern wird das Wachstum der Hauptwurzeln effektiv gefördert
- Hauptwurzelhorizont: Er befindet sich in einer Tiefe von 60 bis 80 Zentimetern. Die Mischung aus horizontalen und vertikalen Wurzeln sorgt für eine erhöhte Stabilität.
- Feinwurzelverteilung: Beide Buchenarten haben eine gleichmäßige Verteilung von Feinwurzeln, die wichtig für die Nährstoffaufnahme ist.
- Wasserversorgung: Um das Tiefenwachstum der Hauptwurzeln zu fördern, empfiehlt es sich, selten, aber durchdringend zu wässern. Dies verbessert die Wasserversorgung und die Trockenheitstoleranz.
- Wurzeldurchmesser: Wurzeln können einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern erreichen. Dies sollte bei der Planung und Pflege der Hecke berücksichtigt werden.
Standortwahl und Pflanzung

Für das Wurzelsystem der Buchen sind lockere Böden besonders vorteilhaft
Rotbuchen bevorzugen lockere, humose Böden mit gutem Wasserabzug, um Staunässe zu vermeiden. Hainbuchen sind toleranter gegenüber verschiedenen Bodenarten und vertragen sowohl feuchten als auch trockenen Untergrund gut.
Da sich die Wurzeln weit ausbreiten können, ist ausreichend Platz erforderlich. Berücksichtigen Sie dies bei der Standortwahl, insbesondere wenn andere Pflanzen in der Nähe wachsen sollen.
Empfehlungen zur Pflege

Regelmäßige Nährstoffgabe stärkt Buchenhecken und fördert ihr gesundes Wachstum
- Umpflanzen: Aufgrund des weitreichenden Wurzelsystems ist das Umpflanzen älterer Buchenhecken schwierig und sollte vermieden werden.
- Konkurrenzverhalten: Buchen konkurrieren stark um Wasser und Nährstoffe. Daher ist es wichtig, den Boden regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls Nährstoffe zuzuführen.
- Windwiderstand: Dank ihres tiefen Hauptwurzelhorizonts sind Hainbuchen besonders standfest und eignen sich für windige Lagen.
Die Kombination von tiefgehenden und weit verbreiteten Wurzeln macht Buchenhecken zu einer robusten und vielseitigen Option für Ihre Gartenhecke.

Rotbuchen bevorzugen lockere Böden, während Hainbuchen toleranter gegenüber verschiedenen Bodenarten sind
Unterschiede zwischen Rotbuchen- und Hainbuchenhecken
Rotbuchen (Fagus sylvatica) und Hainbuchen (Carpinus betulus) unterscheiden sich nicht nur in ihrer Wurzelstruktur, sondern auch in anderen wesentlichen Merkmalen:
Familienzugehörigkeit
- Rotbuchen gehören zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae).
- Hainbuchen sind ein Mitglied der Birkengewächse (Betulaceae).
Rindentextur
- Rotbuchen haben eine glatte, graue Rinde.
- Hainbuchen verfügen über eine rauere, graubraune Rinde.
Blattdauer und Laubverhalten

Rotbuchen behalten ihre welken Blätter, während Hainbuchen ihre Blätter abwerfen
- Rotbuchen behalten ihre welken Blätter über den Winter hinweg. Im Frühjahr werden die alten Blätter von neuen Knospen verdrängt.
- Hainbuchen werfen ihre Blätter im Herbst vollständig ab, treiben jedoch im Frühjahr schneller aus als Rotbuchen.
Standorttoleranz

Hainbuchen sind an verschiedenste Bodenarten und Feuchtigkeitsbedingungen gut angepasst
- Rotbuchen bevorzugen lockere, nährstoffreiche Böden und sind empfindlicher gegenüber extremen Bodenbedingungen wie zu Lehm- oder Tonhaltigkeit.
- Hainbuchen gedeihen auch auf feuchten, tonigen und kalkhaltigen Böden gut.
Resistenz gegen Trockenheit
- Rotbuchen sind anfälliger gegenüber Trockenperioden und entwickeln bei Wassermangel schneller Probleme.
- Hainbuchen sind trockentoleranter und kommen auch mit zeitweiser Trockenheit gut zurecht, sodass die Hecke nicht braun wird.
Ästhetik und Farben

Rotbuchen überraschen im Herbst mit leuchtendem Laub, Hainbuchen mit warmen Gelbtönen
- Rotbuchen sind in einer grünen und einer roten Blattform erhältlich. Ihre Blätter sind glänzend und leicht gewellt, mit auffälliger Herbstfärbung.
- Hainbuchen haben grüne Blätter, die im Herbst eine gelbe Färbung annehmen.
Wuchsgeschwindigkeit
Beide Arten wachsen relativ schnell, wobei Hainbuchen dazu neigen, etwas schneller an Höhe zu gewinnen.
Diese Unterschiede bestimmen nicht nur das äußerliche Erscheinungsbild Ihrer Hecke, sondern auch die Pflege und den optimalen Standort.

Sorgfältige Pflanzung und regelmäßige Pflege garantieren eine dichte Buchenhecke
Pflanzung und Pflege von Buchenhecken
Für eine gesunde und dichte Buchenhecke sind sorgfältige Pflanzung und regelmäßige Pflege entscheidend.
Pflanzung
- Pflanzzeitpunkt: Pflanzen Sie Buchenhecken im Spätherbst, bevor der Boden gefriert. Dies ermöglicht den Pflanzen, sich mit ihrem Wurzelsystem zu etablieren und im Frühjahr kräftig auszutreiben.
- Standortwahl: Buchen bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte mit nährstoffreichem, gut durchlässigem Boden. Vermeiden Sie Standorte mit Staunässe.
- Bodenvorbereitung: Lockern Sie den Boden gründlich und reichern Sie ihn durch das Einarbeiten von Kompost an. Bei schweren Böden empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies, um Wasserstau zu verhindern.
- Pflanzabstand: Setzen Sie etwa vier Pflanzen pro laufendem Meter, um schnell eine dichte Hecke zu erreichen. Die Pflanzlöcher sollten doppelt so groß wie die Wurzelballen der Pflanzen sein.
- Einpflanzen: Wässern Sie die Wurzelballen vor dem Einsetzen gründlich. Setzen Sie die Pflanzen in die vorbereiteten Löcher, füllen Sie diese mit Erde auf und treten Sie sie leicht fest. Gießen Sie die Hecke anschließend gut an.
Pflege
- Bewässerung: In den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung ist eine regelmäßige Bewässerung wichtig, besonders bei Trockenperioden. Achten Sie darauf, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt, ohne dass Staunässe entsteht.
- Düngung: Düngen Sie die Hecke im Frühjahr mit einem organischen Dünger, um das Wachstum zu fördern. Weitere Düngergaben während der Wachstumsperiode können helfen, Nährstoffmängel zu vermeiden.
- Mulchen: Eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Kompost hält den Boden feucht und reduziert Unkrautwuchs. Besonders junge Pflanzen profitieren von der zusätzlichen Schutzschicht.
- Rückschnitt: Führen Sie den ersten Rückschnitt unmittelbar nach der Pflanzung durch. Danach sollten Sie die Hecke zweimal jährlich schneiden, im Frühjahrsanfang und im Sommer, um das dichte Wachstum und die gewünschte Form zu fördern. Entfernen Sie abgestorbene Zweige.
- Schädlinge> und Krankheitskontrolle: Buchenhecken sind in der Regel robust, aber regelmäßige Kontrollen helfen, Schädlinge wie Wolläuse frühzeitig zu entdecken und zu bekämpfen. Geeignete Maßnahmen wie Neemöl (6,00€ bei Amazon*) können bei Befall helfen.
Mit diesen Tipps und Anweisungen werden Sie lange Freude an Ihrer schönen, dicht wachsenden Buchenhecke haben.