Butterpilz erkennen & verwenden: Genuss mit Vorsicht!
Der schmierige Hut des Butterpilzes ist sein Markenzeichen. Trotz seines milden Geschmacks ist beim Verzehr Vorsicht geboten, da neuere Erkenntnisse auf mögliche Unverträglichkeiten hinweisen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über den Butterpilz, von seinen Standortvorlieben bis hin zu seiner Verwendung in der Küche.
Steckbrief
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: walt sturgeon | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Der Butterpilz (Suillus luteus), auch bekannt als Butterröhrling oder teilweise als Schmerling, bevorzugt Kiefernwälder und lebt in einer Symbiose mit Kiefernarten. Diese Symbiose, genannt Mykorrhiza, ermöglicht es dem Pilz, Nährstoffe und Wasser aufzunehmen, während der Baum im Gegenzug Kohlenhydrate liefert.
Er ist auf der gesamten nördlichen Erdhalbkugel verbreitet und kann von Meeresküsten bis in alpine Zonen gefunden werden. Der Butterpilz bevorzugt kaltgemäßigte Klimazonen und scheint sauren sowie nährstoffarmen Böden den Vorzug zu geben.
Wuchs
Der Butterpilz bildet seine Fruchtkörper von Juli bis Oktober, häufig in Gruppen. Der Hut des Butterpilzes ist zunächst halbkugelig und breitet sich im Alter polsterförmig aus, bei einem Durchmesser von 6 bis 12 cm. Seine Oberfläche ist schleimig und schokoladenbraun, bei Trockenheit glänzend.
Unter dem Hut befinden sich Röhren, die von blassgelb über trübolive bis braungelb koloriert sind. Der zylindrische Stiel variiert in der Länge zwischen 6 und 12 cm und im Durchmesser zwischen 1 und 2,5 cm. Auffällig ist der häutige Ring am Stiel, ein Überbleibsel der Teilhülle (Velum partiale).
Essbarkeit
Der Butterpilz gilt als essbar, sollte jedoch mit Vorsicht genossen werden. Obwohl er mild und leicht säuerlich schmeckt, kann der Verzehr der schleimigen Huthaut bei empfindlichen Personen Verdauungsbeschwerden verursachen. Darüber hinaus speichert der Butterpilz, ähnlich wie andere Pilze, Schwermetalle wie Quecksilber. Daher empfehlen Experten, den Verzehr auf maximal 300 Gramm pro Woche zu begrenzen und die Huthaut vor der Zubereitung zu entfernen.
Beachten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen:
- Entfernen Sie die schleimige Huthaut gründlich.
- Sammeln Sie vorzugsweise junge, frische Exemplare.
- Testen Sie bei erstmaligem Verzehr kleine Mengen, um individuelle Unverträglichkeiten festzustellen.
Verwendung
Der Butterpilz ist vielseitig in der Küche einsetzbar. Jegliche Zubereitung sollte jedoch mit dem Entfernen der schleimigen Huthaut beginnen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
- Gebraten: Schneiden Sie die Pilze in dünne Scheiben und braten Sie sie in heißem Öl mit Salz und einer Prise Zucker, um das Aroma zu intensivieren.
- Geschmort: Der Butterpilz eignet sich hervorragend für Ragouts, die mit anderen Zutaten und Kräutern langsam gegart werden.
- Paniert und ausgebacken: Würzen Sie den Pilz mit Salz und Zucker, wenden Sie ihn in Mehl, Ei und Semmelbröseln und frittieren Sie ihn dann, um eine knusprige Kruste zu erzeugen.
Der Butterpilz harmoniert gut mit Kräutern wie Petersilie, Estragon und Koriander und kann als Beilage zu Fleischgerichten oder in Mischgerichten verwendet werden.
Zur optimalen Verarbeitung:
- Schneiden Sie die Butterpilze etwa einen Zentimeter über dem Boden ab.
- Tupfen Sie die Schleimschicht direkt nach dem Pflücken ab.
- Waschen Sie die Pilze gründlich und entfernen Sie die restliche Schleimschicht.
Krankheiten & Schädlinge
Wie andere Pilzarten kann der Butterpilz von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Häufige tierische Schädlinge sind:
- Insektenlarven: Sie ernähren sich vom Fruchtkörper.
- Schnecken: Knabbern an den Fruchtkörpern.
- Pilzmücken: Legen Eier in den Fruchtkörper, deren Larven Pilzgewebe zerstören.
Um einen Befall zu vermeiden, sollten Sie nur an sauberen Standorten sammeln und befallene Pilze im Wald lassen. Diese Maßnahmen helfen, die Gesundheit des Pilzbestands zu erhalten und die Qualität der gesammelten Pilze zu verbessern.
Häufig gestellte Fragen
Warum trägt der Butterpilz den englischen Spitznamen ‚Slippery Jack‘?
Der Butterpilz wird in den USA aufgrund seiner besonders schleimigen Huthaut ‚Slippery Jack‘ genannt, was so viel wie ‚Schlüpfriger Hans‘ bedeutet. Dieses Merkmal kann bei feuchtem Wetter besonders ausgeprägt sein und ist ein typisches Erkennungsmerkmal des Pilzes.
Welche anderen Namen gibt es für den Butterpilz?
Der Butterpilz ist unter vielen regionalen Bezeichnungen bekannt, darunter Butterröhrling, Schmerling, Schleimchen, Schälpilz, Föhrenschwamm, Kieferling, Pomeisl, Schafhäuter, Rotzling und Ringpilz.
Wie unterscheidet man den Butterpilz von anderen ähnlichen Pilzen?
Der Butterpilz kann mit dem Ringlosen Butterpilz (Suillus collinitus) verwechselt werden, der jedoch einen ringlosen Stiel und eine rosafarbene Basis hat. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Huthaut: Beim Butterpilz ist sie schleimig und schokoladenbraun, während ähnliche Arten wie der Körnchen-Röhrling (Suillus granulatus) einen weniger schleimigen Hut haben.
Was sollte man tun, wenn man nach dem Verzehr von Butterpilzen Magen-Darm-Probleme bekommt?
Sollten nach dem Verzehr von Butterpilzen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen auftreten, wird empfohlen, die Art in Zukunft zu meiden. Es ist auch ratsam, medizinische Hilfe aufzusuchen, um eine mögliche Pilzintoleranz oder -vergiftung ausschließen zu können.