Cashewnüsse: Vom Baum bis zum Snack – Die Ernte
Der Cashewbaum, beheimatet in den Tropen, schenkt uns nicht nur die beliebte Cashewnuss, sondern auch den vitaminreichen Cashewapfel. Dieser Artikel beleuchtet den faszinierenden Weg der Cashewnuss, von der Ernte über die Verarbeitung bis hin zu den gesundheitlichen Aspekten.
- Der Cashewbaum – Ursprung der Cashewnuss
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- Der Cashewapfel – Scheinfrucht des Cashewbaums
- Die Cashewnuss – die eigentliche Frucht des Cashewbaums
- Die Ernte der Cashewnüsse
- Die Verarbeitung der Cashewnüsse – ein aufwendiger Prozess
- Die gesundheitlichen Risiken bei der Cashewnuss-Ernte

Ein gesund wachsender Cashewbaum benötigt warme, tropische Klimabedingungen
Der Cashewbaum – Ursprung der Cashewnuss
Der Cashewbaum (Anacardium occidentale) stammt ursprünglich aus den tropischen Gebieten Brasiliens. Im Laufe der Zeit hat er sich in anderen warmen Regionen wie Afrika, Indien und Südostasien verbreitet. Als immergrüner Baum kann er bis zu 12 Meter hoch werden und besitzt eine breite Krone, was ihn zu einem der größten Cashewbäume der Welt macht. Im Frühling schmückt er sich mit duftenden, gelb-rosafarbenen Blüten, aus denen sich im Sommer die charakteristischen, paprikaähnlichen Cashewäpfel entwickeln.
Diese etwa 10 cm großen Früchte tragen die wertvollen Cashewkerne in sich. Botanisch gesehen sind Cashewkerne keine Nüsse, sondern die Kerne der Cashewfrucht. Sie wachsen an der Unterseite der Cashewäpfel und sind von einer harten Schale umgeben. In dieser Schale befindet sich der nierenförmige Cashewkern, der aufgrund seines hohen Fettgehalts von ca. 42% einen reichhaltigen Geschmack besitzt.
Ursprünglich zur Bekämpfung der Küstenerosion eingeführt, hat sich der Cashewbaum weit über seine ursprünglichen Grenzen hinaus etabliert und ist heute ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft in vielen tropischen Ländern, darunter auch in Deutschland. Auch der Cashewapfel selbst findet Verwendung, z. B. in Form von Saft, Marmelade oder Schnaps. Er enthält dabei ein Vielfaches des Vitamin C-Gehalts einer Orange. Trotz dieser vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten liegt das Hauptaugenmerk jedoch auf den Kernen, die erst nach einem aufwendigen Ernte- und Verarbeitungsprozess in den Handel gelangen, auch in Deutschland.

Die Vielseitigkeit des Cashewapfels zeigt sich in Geschmack und Nutzungsmöglichkeiten
Der Cashewapfel – Scheinfrucht des Cashewbaums
Der Cashewapfel ist ein faszinierender Teil des Cashewbaums. Diese vielseitige Scheinfrucht zeigt ihre Besonderheiten in Form und Funktion und trägt die eigentliche Frucht – die Cashewnuss.
- Form und Aussehen: Der reife Cashewapfel präsentiert sich in warmen Farbtönen von Gelb über Orange bis Rot. Seine Form erinnert an eine Paprika oder Birne, was ihn unverwechselbar macht.
- Botanische Einordnung: Botanisch betrachtet ist der Cashewapfel eine vergrößerte Form des Fruchtstiels, also eine Scheinfrucht. Die echte Frucht, die Cashewnuss, wächst nicht im Inneren, sondern an der Unterseite des Apfels als eine nierenförmige Steinfrucht.
- Geschmack und Inhaltsstoffe: Das Fruchtfleisch des Cashewapfels ist saftig und besitzt einen intensiven süß-säuerlichen Geschmack, der entfernt an einen Apfel erinnert. Er ist reich an Vitamin C, Eisen und Ballaststoffen.
- Verwendung: Trotz seines Nährstoffreichtums und seines köstlichen Geschmacks wird der Cashewapfel oft unterschätzt. Er findet Verwendung in der Herstellung von Saft, Trockenfrüchten, Marmelade und alkoholischen Getränken.
- Herausforderung in der Nutzung: Der Cashewapfel ist sehr empfindlich und verdirbt schnell, was den Transport und somit den internationalen Handel erschwert. Daher wird er meist lokal verarbeitet.
Die Besonderheit des Cashewapfels liegt nicht nur in seinem einzigartigen Geschmack und den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, sondern auch in seiner Rolle als Träger der wertvollen Cashewnuss.
Die Cashewnuss – die eigentliche Frucht des Cashewbaums
Die Cashewnuss ist botanisch gesehen eine Steinfrucht und bildet das Herzstück des Cashewbaums. Diese nierenförmige Frucht sitzt am Ende des Cashewäpfels. In ihrer harten Schale befindet sich der geschätzte Cashewkern. Die Schale selbst enthält eine ölige, giftige Substanz namens Cardol, die bei unsachgemäßer Handhabung zu Hautreizungen führen kann.
Die Komplexität der Cashewnuss zeigt sich nicht nur in ihrer Struktur, sondern auch in der Herausforderung ihrer Verarbeitung. Jeder Schritt, vom Baum bis zum fertigen Nusskern, erfordert Sorgfalt, um die wertvollen Kerne zu schützen und gleichzeitig die Gesundheit der Arbeiter zu gewährleisten.

Der präzise Ernteprozess garantiert die hohe Qualität der Cashewnüsse
Die Ernte der Cashewnüsse
Die Erntezeit für Cashewnüsse erfordert Präzision und Sorgfalt, um die Qualität der Nüsse zu gewährleisten. Traditionell findet die Ernte zwischen Februar und Mai statt. In dieser Zeit reifen die Cashewäpfel und die Nüsse fallen zu Boden. Der Ernteprozess umfasst folgende Schritte:
- Sammeln der Cashewäpfel: Die reifen Cashewäpfel fallen von selbst vom Baum. Erntehelfer sammeln die Früchte schnell ein, um Fäulnis oder Schimmelbildung zu vermeiden.
- Trennen der Nuss vom Apfel: Mit einer Drehbewegung oder einem Messer wird der Cashewapfel von der Nuss getrennt. Diese Arbeit erfordert Geschick und Vorsicht, um die Nuss nicht zu beschädigen und den Kontakt mit dem ätzenden Cashewschalenöl zu minimieren. Schutzhandschuhe sind dabei unerlässlich.
- Verwendung der Cashewäpfel: Die Cashewäpfel werden aufgrund ihrer schnellen Verderblichkeit meist lokal verarbeitet. So können diese wertvollen Ressourcen genutzt und Verschwendung vermieden werden.
Die Erntemethode und die sofortige Verarbeitung der Cashewäpfel tragen zur Erhaltung der Produktqualität bei und sind Ausdruck eines nachhaltigen Umgangs mit natürlichen Ressourcen.
Die Verarbeitung der Cashewnüsse – ein aufwendiger Prozess
Die Gewinnung von Cashewkernen ist ein komplexer Vorgang, der mehrere Schritte umfasst:
1. Trocknen der Cashewnüsse

Das Trocknen verringert den Feuchtigkeitsgehalt der Cashewnüsse und macht sie haltbar
Zunächst werden die Cashewnüsse getrocknet, traditionell in der Sonne, um den Feuchtigkeitsgehalt auf ca. 8 % zu reduzieren, oder Nüsse einfrieren. Dieser Schritt ist wichtig, um die Nüsse haltbar zu machen und Schimmelbildung zu verhindern.
2. Entfernen des Cashewschalenöls

Durch Rösten wird das giftige Öl aus der Cashewschale entfernt
Das giftige Cashewschalenöl wird anschließend entfernt. Dies geschieht oft durch Rösten der Nüsse bei hohen Temperaturen, wodurch das Öl aus der Schale austritt und verbrennt. Die Schale wird dabei brüchig, um das Knacken zu erleichtern.
3. Knacken der Cashewnüsse

Das vorsichtige Knacken der Schale schützt den wertvollen Kern der Cashewnuss
Nach dem Rösten werden die Nüsse geknackt. Hierbei wird die Schale vorsichtig geöffnet, um an den Kern zu gelangen. Dieser Schritt erfordert Fingerspitzengefühl, um die Kerne nicht zu beschädigen.
4. Entfernen der Samenhaut
Nach dem Knacken wird die dünne Samenhaut entfernt. Dabei kommen Verfahren zum Einsatz, die einen thermischen Schock nutzen, um die Haut vom Kern zu lösen.
5. Reinigung und Sortierung der Cashewkerne
Im letzten Schritt werden die Kerne gereinigt und nach Größe sowie Qualität sortiert. Dieser Vorgang stellt sicher, dass nur hochwertige Cashewkerne in Deutschland in den Verkauf gelangen.

Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um Gesundheitsrisiken für Arbeiter zu minimieren
Die gesundheitlichen Risiken bei der Cashewnuss-Ernte
Die Gewinnung von Cashewnüssen erfordert nicht nur Sorgfalt, sondern auch ein Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken der Arbeiter. Das in der Schale der Cashewnuss enthaltene giftige Öl namens Cardol kann sowohl bei direktem Hautkontakt als auch beim Einatmen während des Verarbeitungsprozesses zu gesundheitlichen Schäden führen.
- Hautverätzungen: Direkter Kontakt mit dem Cashewschalenöl kann zu schweren Hautreizungen und Verätzungen führen.
- Atemwegs- und Schleimhautreizungen: Das Einatmen der Dämpfe, die bei der Erhitzung der Cashewkerne entstehen, kann zu Verätzungen der Atemwege und Schleimhäute führen.
- Langfristige gesundheitliche Folgen: Es besteht die Gefahr, dass die durch das Öl freigesetzten Säuren zu Stoffwechsel- und Nervenerkrankungen führen können.
Um diese Risiken zu minimieren, sind angemessene Schutzvorkehrungen erforderlich. Das Tragen von Schutzkleidung wie Handschuhen und Atemschutzmasken ist essenziell. Zusätzlich sollten die Arbeitsbedingungen durch sichere Methoden zur Ölentfernung und durch Schulung der Arbeiter verbessert werden.