Dickblatt richtig pflegen: Standort, Gießen, Vermehren & Co.
Dickblätter sind pflegeleichte Sukkulenten, die mit ihren vielfältigen Formen und Farben faszinieren. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Kultivierung von Dickblättern, von der Standortwahl bis zur Überwinterung.
Steckbrief
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Dr. Alexey Yakovlev | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia
Der ideale Standort für ein Dickblatt ist hell und sonnig, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Direktes Sonnenlicht kann zu Verbrennungen auf den Blättern führen, während zu wenig Licht Geilwuchs und Blattfall fördern kann. Ein Platz am Ost- oder Westfenster ist daher besonders geeignet.
Im Sommer kann das Dickblatt auch nach draußen an einen warmen, regengeschützten Ort im Garten umziehen. Es sollte jedoch langsam an die direkte Sonne gewöhnt werden, um Sonnenbrand zu verhindern. Ein schrittweises Angewöhnen an die Sonne ist hierfür empfehlenswert. Wählen Sie zunächst einen halbschattigen Platz, bevor Sie die Pflanze nach und nach intensiverem Sonnenlicht aussetzen.
Während der winterlichen Ruhezeit sollten Dickblätter weiterhin hell, aber kühler bei etwa 10 bis 15 Grad Celsius stehen. Einige Arten, wie das Sicheldickblatt (Crassula perfoliata var. falcata) und das Feuerdickblatt (Crassula coccinea), benötigen sogar eine besonders kühle Überwinterung zwischen 5 und 10 Grad Celsius, um im nächsten Jahr zur Blüte zu kommen.
Blätter
Die Blätter des Dickblatts sind das markanteste Merkmal der Pflanze. Sie sind immergrün, dickfleischig und gehören zu den Sukkulenten, die in der Lage sind, Wasser zu speichern. Dies schützt die Pflanze vor Austrocknung in ihrer ursprünglichen Umgebung, den Trockengebieten Südafrikas.
Im Allgemeinen sind die Blätter:
- Farblich variabel: Die Blätter sind meist grün, können aber je nach Art auch rötliche, gelbliche oder violette Färbungen aufweisen.
- Strukturell unterschiedlich: Einige Sorten besitzen behaarte Blätter oder einen wachsartigen Belag, der den Wasserverlust weiter reduziert.
- Formenreich: Die Blattformen können stark variieren und umfassen runde, ovale, lanzettliche und herzförmige Ausprägungen.
- Basisverhältnisse: Die Blätter eines Paares sind an ihrer Basis meist etwas miteinander verwachsen und sind entweder sitzend oder kurz gestielt.
- Grenzen: Sie sind durchgehend gekerbt und ganzrandig.
Zusätzlich können die Blätter kahl, behaart oder warzig sein sowie deutlich sichtbare Wasserspalten haben. Diese vielfältigen Ausprägungen machen das Dickblatt zu einer anpassungsfähigen und leicht zu pflegenden Pflanze, die besonders für Anfänger im Bereich des naturnahen Gärtnerns geeignet ist.
Dickblatt gießen
Dickblätter sind Sukkulenten und speichern Wasser in ihren dicken Blättern, weshalb sie nur selten gegossen werden müssen. Im Sommer reicht es aus, die Pflanze etwa einmal pro Woche zu gießen. Wichtig ist, dabei darauf zu achten, dass die obere Erdschicht vollständig ausgetrocknet ist, bevor erneut gegossen wird.
Für das Gießen von Dickblättern gelten folgende Empfehlungen:
- Im Sommer einmal pro Woche gießen, sobald die obere Erdschicht vollständig trocken ist.
- Im Winter während der Ruhezeit alle vier bis sechs Wochen gießen.
- Staunässe unbedingt vermeiden, da diese zu Wurzelfäule führt.
Es ist ratsam, durchdringend zu gießen und anschließend die Erde gut abtrocknen zu lassen. Bei zu wenig Wasser können sich die Blätter runzeln, was ein Hinweis darauf ist, dass gegossen werden sollte. Wie viel Wasser die Pflanze benötigt, hängt von der Temperatur und Lichtintensität ab. Im Zweifel kann es besser sein, einmal weniger zu gießen, da Dickblätter Trockenheit besser vertragen als Staunässe.
Dickblatt pflegen

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Dickblätter sind sehr pflegeleicht und verzeihen kleinere Pflegefehler. Neben einem sparsamen Gießen und gelegentlichen Düngen gibt es einige wichtige Pflegeschritte zu beachten.
Die Düngung erfolgt idealerweise während der Wachstumsphase von April bis September. Einmal im Monat sollte ein spezieller Kakteen- oder Sukkulentendünger (6,00€ bei Amazon*) verabreicht werden, um die Pflanze mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen.
Ein Rückschnitt fördert einen buschigen Wuchs. Hierbei können einzelne Triebe oder Blätter mit einem scharfen Messer oder einer Schere entfernt werden. Ein- bis zweimal im Jahr, bevorzugt im Frühjahr, ist hierfür ausreichend.
Im Sommer können Dickblätter nach draußen gestellt werden, sobald die nächtlichen Temperaturen nicht mehr unter 5°C fallen. Wichtig ist hierbei, dass die Pflanzen langsam an die direkte Sonne gewöhnt werden, um Sonnenbrand zu vermeiden. Ein halbschattiger Platz ist dabei ideal.
Zusätzlich kann eine gelegentliche Dusche mit lauwarmem Wasser verwendet werden, um Staub von den Blättern zu entfernen. Dies lässt die Pflanzen frischer wirken und fördert ihre Gesundheit.
Während der winterlichen Ruhephase sollte die Pflanze an einem kühlen, hellen Standort bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius stehen. In dieser Zeit wird das Gießen auf etwa alle vier bis sechs Wochen reduziert und die Düngung komplett eingestellt.
Durch diese einfachen Pflegehinweise bleibt Ihr Dickblatt gesund und attraktiv.
Dickblatt richtig pflanzen
Dickblätter bevorzugen ein durchlässiges, sandiges Substrat, das Staunässe verhindert. Ideal ist eine Mischung aus Blumenerde, Sand und Tongranulat oder Lavagrus. Auch spezielle Kakteen- oder Sukkulentenerde ist gut geeignet. Wichtig ist, dass das Substrat locker und durchlässig ist, um die Wasserabführung zu erleichtern und Wurzelfäule zu vermeiden.
Der Topf sollte über ausreichend Abzugslöcher verfügen, um überschüssiges Wasser abzuleiten. Beim Eintopfen ist darauf zu achten, dass der Wurzelhals der Pflanze nicht mit Erde bedeckt wird. Dies hilft, Wurzelfäule zu verhindern und die Pflanze gesund zu halten.
Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung von Dickblättern:
- Wählen Sie einen Topf mit Abzugslöchern, um gute Drainage sicherzustellen.
- Füllen Sie den Topf zu einem Drittel mit einer Schicht aus grobem Material wie Kies oder Blähton, um zusätzlichen Wasserabzug zu gewährleisten.
- Mischen Sie Blumenerde mit etwa einem Viertel Sand oder Lavagrus, oder verwenden Sie eine fertige Kakteen- oder Sukkulentenerde.
- Setzen Sie die Pflanze in den Topf und achten Sie darauf, dass der Wurzelhals oberhalb der Erde bleibt.
- Füllen Sie den Topf mit dem vorbereiteten Substrat auf und drücken Sie es leicht an, um die Pflanze zu fixieren.
- Gießen Sie die Pflanze sparsam an, sodass das Substrat nur leicht feucht ist.
Ein heller, sonniger bis halbschattiger Standort ist optimal. Für die Sommermonate eignet sich ein regengeschützter Platz im Garten. Dabei ist es wichtig, die Pflanzen langsam an intensiveres Sonnenlicht zu gewöhnen, um Sonnenbrand vorzubeugen. Im Winter sollten die Dickblätter kühler stehen, um ihre Ruhephase einzuhalten.
Dickblatt richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht zwingend notwendig, fördert jedoch einen buschigen Wuchs und verhindert, dass die Pflanze zu hoch und sparrig wird. Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist das Frühjahr. Mit einem scharfen, desinfizierten Messer oder einer Schere können einzelne Triebe oder Blätter entfernt werden.
Eine detaillierte Anleitung für den Schnitt hilft, die Pflanze optimal zu pflegen:
- Verwenden Sie ein scharfes, sauberes Messer oder eine Schere.
- Desinfizieren Sie das Schneidewerkzeug vor dem Gebrauch mit hochprozentigem Alkohol, um Krankheiten zu verhindern.
- Schneiden Sie überhängende oder zu lange Triebe am Stamm ab.
- Kürzen Sie dünne Triebe, um die Verzweigung zu fördern. Entfernen Sie dabei die letzten zwei Blätter des Triebes.
- Bei älteren Pflanzen kann ein Rückschnitt von überhängenden Zweigen notwendig sein, um ein Brechen der Triebe zu verhindern und einen dichteren Blätterwuchs zu fördern.
Die Maßnahmen haben mehrere Vorteile, besonders für junge Pflanzen:
- Förderung eines kräftigen Stammes
- Ermöglichung eines kompakteren und buschigeren Wuchses
- Kontrolle der Wuchshöhe und -form
Eine gelegentliche Kontrolle und Pflege des Schnitts trägt zur Gesundheit und Vitalität des Dickblatts bei.
Dickblatt vermehren
Dickblätter lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Es gibt zwei Hauptmethoden: die Vermehrung durch Triebstecklinge und durch Blattstecklinge.
Vermehrung durch Triebstecklinge
- Ein Trieb wird von der Mutterpflanze abgeschnitten. Ideal ist ein Steckling mit zwei Blattpaaren.
- Der Steckling wird einige Tage an einem hellen, luftigen Ort getrocknet, damit die Schnittstelle vernarben kann.
- Danach wird der getrocknete Steckling in Anzuchterde oder ein sandiges Substrat gesteckt.
- Das Anzuchtgefäß sollte hell und warm, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.
- Die Erde muss gleichmäßig feucht, aber nicht nass gehalten werden, um Fäulnis zu vermeiden.
Vermehrung durch Blattstecklinge
- Ein gesundes Blatt wird vorsichtig von der Mutterpflanze abgezupft.
- Auch das Blatt sollte einige Tage an der Luft trocknen, damit sich die Schnittstelle schließt.
- Das getrocknete Blatt wird flach auf die Oberfläche eines leicht feuchten, sandigen Substrats gelegt.
- Das Anzuchtgefäß sollte an einem hellen, warmen Ort ohne direkte Sonne platziert werden.
- Wichtig ist, dass die Erde leicht feucht gehalten wird, um die Wurzelbildung zu fördern.
Bei beiden Methoden dauert es in der Regel einige Wochen, bis sich Wurzeln gebildet haben und die Jungpflanzen in Töpfe umgepflanzt werden können. Während dieser Zeit sollten die Stecklinge regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf leicht befeuchtet werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Bei guter Pflege gelingt die Vermehrung von Dickblättern fast immer und wird Ihnen schnell neue, gesunde Pflanzen bescheren.
Sorten & Arten
Dickblätter (Crassula) begeistern durch ihre Formen- und Farbenvielfalt sowie ihre Genügsamkeit. Aus der breiten Palette von über 300 Arten, die hauptsächlich in den Trockengebieten Südafrikas beheimatet sind, stellen wir einige besondere Sorten vor:
- Crassula ovata (Geldbaum): Diese auch als Pfennigbaum oder Judasbaum bekannte Art besticht durch ihre runden, fleischigen Blätter und wird häufig als Symbol für Glück und Reichtum betrachtet. Sie wächst buschig und kann eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen.
- Crassula arborescens: Bekannt für ihren baumartigen Wuchs, kann diese Art eine imposante Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Die Blätter sind oft graugrün mit rötlichem Rand, was ihre dekorative Wirkung verstärkt.
- Crassula perforata (Sukkulenten-Kette): Diese Art hat dreieckige Blätter, die paarweise an den Trieben angeordnet sind und wie kleine Kettenglieder wirken. Sie ist kompakt im Wuchs und eignet sich hervorragend für dekorative Pflanzungen.
- Crassula muscosa (Zwerg-Dickblatt): Diese kleinwüchsige Art bildet dichte Polster mit winzigen, schuppenartigen Blättern. Sie ist ideal für Miniaturgärten oder als Bodendecker im Topf.
- Crassula capitella: Bekannt für ihre attraktiven Blattrosetten, die sich bei intensiver Sonneneinstrahlung rot färben. Diese Art wächst kompakt und eignet sich gut für flache Schalen.
- Crassula coccinea (Feuerdickblatt): Diese Art benötigt eine kühle Überwinterung bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius, um im nächsten Jahr ihre leuchtend roten Blüten zu entwickeln.
- Crassula perfoliata var. falcata (Sicheldickblatt): Auch diese Sorte profitiert von einer kühlen Überwinterung und zeigt ihre volle Blütenpracht im Sommer. Die sichelförmigen Blätter verleihen ihr ein einzigartiges Aussehen.
Diese faszinierenden Sukkulenten sind nicht nur pflegeleicht, sondern bieten auch eine Vielzahl von Wuchsformen und Farben, die jeden Raum bereichern können.
So kommt die Pflanze über den Winter
Im Winter benötigen Dickblätter eine Ruhephase an einem kühlen, hellen Standort bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Während dieser Zeit wird das Gießverhalten deutlich reduziert und die Düngung vollständig eingestellt.
Für eine erfolgreiche Überwinterung sind einige Maßnahmen erforderlich:
- Gießmenge ab Ende August reduzieren.
- Ab Temperaturen unter 10 Grad Celsius die Pflanzen ins Haus holen.
- Ideale Temperaturen im Winterquartier liegen zwischen 10 und 15 Grad Celsius.
- An sehr hellen Plätzen überwintern, um Lichtmangeltriebe zu vermeiden.
- Gießintervalle auf etwa alle vier bis sechs Wochen anpassen.
- Ab Ende Februar langsam wieder öfter gießen; Düngung ab März aufnehmen.
Einige Arten wie das Sicheldickblatt (Crassula perfoliata var. falcata) und das Feuerdickblatt (Crassula coccinea) benötigen besonders kühle Bedingungen im Winter, um im nächsten Jahr zur Blüte zu kommen. Dafür sind Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius erforderlich.
Ein ruhiger, kühler Ort wie ein Treppenhaus oder ein unbeheizter Wintergarten ist ideal für die Überwinterung von Dickblättern. Durch diese Maßnahmen kann die Pflanze ihre Ruhephase optimal nutzen und sich auf die nächste Wachstums- und Blüteperiode vorbereiten.
Häufig gestellte Fragen
Wieso sollten Dickblätter kühle Temperaturen im Winter haben?
Kühle Temperaturen im Winter sind für bestimmte Sorten wie das Sicheldickblatt (Crassula perfoliata var. falcata) und das Feuerdickblatt (Crassula coccinea) entscheidend, da sie sonst nicht zur Blüte kommen. Diese Pflanzen benötigen eine Überwinterung bei 5 bis 10 Grad Celsius, um ihre natürlichen Wachstumszyklen zu durchlaufen und zur Blüte zu kommen.
Können Dickblätter auch als Zimmerpflanzen im Winter an ihrem Standort bleiben?
Ja, Dickblätter wie der Crassula ovata (Geldbaum) können auch im Winter an ihrem gewohnten Platz bleiben. Allerdings wird die Blütenproduktion gefördert, wenn die Pflanze in eine kühle Ruhephase bei etwa 10 bis 15 Grad Celsius versetzt wird. Ohne diese Ruhephase kann die Pflanze dennoch gesund bleiben, bildet jedoch möglicherweise keine Blüten.
Was bedeutet es, wenn die Blätter eines Dickblatts runzeln?
Runzelige Blätter sind ein Zeichen dafür, dass die Pflanze Wasser benötigt. Dickblätter speichern Wasser in ihren fleischigen Blättern, und wenn diese Wasserreserven zur Neige gehen, werden die Blätter faltig oder runzlig. In diesem Fall sollte die Pflanze gegossen werden, jedoch ohne Staunässe zu verursachen.
Warum ist es wichtig, die Schnittwerkzeuge vor dem Schneiden der Pflanze zu desinfizieren?
Das Desinfizieren der Schnittwerkzeuge vor dem Schneiden verhindert die Übertragung von Krankheiten und Schädlingen. Infizierte oder unsaubere Werkzeuge können leicht Viren, Bakterien oder Pilze auf die Pflanze übertragen, was zu Krankheiten führt. Hochprozentiger Alkohol ist ideal, um Messer oder Scheren zu desinfizieren.