Drachenweide im Garten: Pflege, Standort & Schneiden
Die Drachenweide (Salix babylonica ‚Tortuosa‘) fasziniert mit ihrem außergewöhnlichen Wuchs und der bizarren Aststruktur. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von Standortwahl und Pflege bis hin zu Vermehrung und Verwendung im Garten.
Steckbrief
Wuchs
Die Drachenweide (auch bekannt als Salix sachalinensis ‚Sekka‘ oder Japanische Drachenweide) ist ein schnellwachsender Großstrauch, der eine Höhe und Breite von drei bis fünf Metern erreicht. Ihre Wuchsgeschwindigkeit variiert je nach Nährstoffgehalt des Bodens und kann bis zu 70 Zentimeter pro Jahr betragen. Auffällig ist der skurrile Wuchs der Pflanze:
- Die Zweige wachsen flächig an den Haupttrieben, teilweise bis zu fünf Zentimeter breit, was sie an Rhabarberstängel erinnert.
- Junge Triebe sind rötlich gefärbt und mit zahlreichen Knospen besetzt.
- Diese Triebe können zusammenwachsen, wodurch „Fascination“ genannte, drachenähnliche Formen entstehen.
Dieses ungewöhnliche Wachstum wird durch eine genetische Mutation verursacht und ist besonders in nährstoffreichen Böden ausgeprägt. Die Drachenweide ist ein Flachwurzler und benötigt daher eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Besonders im Winter kommen die bizarren Formen dieser Pflanze gut zur Geltung, sie kann aus der Ferne mit Bambus verwechselt werden.
Blätter
Die Drachenweide ist sommergrün und trägt längliche, lanzettlich geformte Blätter, die bis zu 15 Zentimeter lang werden. Die Blattoberseite ist glänzend grün, während die Unterseite einen bläulichen Schimmer aufweist. Im Herbst färben sich die Blätter goldgelb und bieten einen wunderschönen Kontrast zu den sonstigen Pflanzenteilen.
Blüte
Zwischen März und April zeigt die Drachenweide ihre Blüten in Form von Kätzchen, die bis zu fünf Zentimeter lang werden. Anfangs sind die Kätzchen silbrig und nehmen später eine gelbliche Farbe an. Diese Pflanze bildet ausschließlich männliche Blüten aus, weshalb keine Samenproduktion erfolgt. Dank ihrer frühen Blütezeit stellt die Drachenweide eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten dar.
Welcher Standort ist geeignet?

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Die Drachenweide bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der windgeschützt ist. Besonders gut wächst sie auf frischen bis feuchten, gut durchlässigen Böden. Ideal sind sandig-lehmige, kiesig-lehmige oder sandig-tonige Substrate. Kalkhaltige Böden sollten vermieden werden, da sie zu Chlorosen führen können. Auch Staunässe sollte vermieden werden, da sie das Wachstum beeinträchtigt.
Kurze Überschwemmungsphasen toleriert die Drachenweide gut, längere Trockenperioden hingegen nicht. Es ist ratsam, einen Standort zu wählen, an dem die Pflanze langfristig verbleiben kann, da sie Umpflanzungen schlecht verträgt.
Drachenweide pflegen
Die Drachenweide ist pflegeleicht, benötigt aber in den ersten beiden Jahren nach der Pflanzung regelmäßige Wassergaben, vor allem bei Hitze und Trockenheit. Eine Mulchschicht aus organischem Material vermindert die Verdunstung und versorgt die Pflanze mit Nährstoffen. Kompost kann beim Pflanzen eingearbeitet werden, eine zusätzliche Düngung ist normalerweise nicht erforderlich.
Ein Winterschutz ist nicht notwendig, da die Drachenweide gut frosthart ist. Ein kräftiger Rückschnitt fördert die charakteristischen Verwachsungen und Verbänderungen und sollte vorzugsweise im Herbst erfolgen. Abgestorbene Pflanzenteile sollten dabei immer entfernt werden.
Drachenweide richtig pflanzen

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Die beste Pflanzzeit für die Drachenweide ist während der Vegetationsruhe, also von Herbst bis zum frühen Frühjahr, solange der Boden nicht gefroren ist. Achten Sie darauf, die Pflanze gut zu wässern, insbesondere wurzelnackte Exemplare.
- Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ist.
- Setzen Sie die Pflanze in das Loch und achten Sie darauf, sie genauso tief zu pflanzen, wie sie zuvor gewachsen ist.
- Füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
- Formen Sie einen Gießrand um die Pflanze und wässern Sie gründlich.
Drachenweide richtig schneiden
Für ein gesundes Wachstum und eine ansprechende Form ist ein regelmäßiger Rückschnitt notwendig. Entfernen Sie im Herbst die ältesten Triebe und abgestorbenen Pflanzenteile. Ein kräftiger Rückschnitt fördert das erneute Austreiben und die Bildung der dekorativen Verbänderungen.
Drachenweide vermehren

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Da die Drachenweide keine Samen produziert, erfolgt die Vermehrung am einfachsten über Steckhölzer. Schneiden Sie im Winter etwa 20 bis 30 Zentimeter lange Zweige ab und stecken Sie diese in feuchten Boden. Alternativ können Sie die Steckhölzer in Töpfen vorziehen.
- Bereiten Sie einen geeigneten Pflanzplatz oder Topf vor.
- Stecken Sie die Steckhölzer zu etwa zwei Dritteln in die Erde.
- Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht.
- Setzen Sie die bewurzelten Stecklinge im Herbst des ersten Jahres an ihren endgültigen Standort.
Verwendung
Die Drachenweide eignet sich hervorragend für einen exponierten Platz im Garten, wo ihre eigenwilligen, verformten Zweige besonders gut zur Geltung kommen. Sie ist eine wertvolle Bienenweide und bietet im Frühjahr eine der ersten Nahrungsquellen für Insekten. Auch im Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon kann die Drachenweide kultiviert werden, dabei ist jedoch auf ausreichende Wasserversorgung und regelmäßige Düngergaben zu achten. Im Winter benötigt die Pflanze im Kübel einen Winterschutz.
Die skurrilen Zweige der Drachenweide sind in der Floristik sehr beliebt und werden oft für Gestecke und Sträuße verwendet.
Krankheiten & Schädlinge
Die Drachenweide ist robust, kann aber bei Trockenheit von Blattläusen befallen werden. Der Weidenbohrer und der Weiden-Glanzkäfer sind weitere mögliche Schädlinge. Auch pilzliche Erkrankungen wie die Weiden-Anthraknose, Echter Mehltau oder Rost können auftreten. Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls der Einsatz von biologischen Fungiziden (19,00€ bei Amazon*) sind empfehlenswert.
Giftigkeit
Die Rinde der Drachenweide enthält geringe Mengen an Salicin, einem Stoff, der in chemisch ähnlicher Form auch in Aspirin vorkommt. Für Menschen sowie viele Tiere wie Hunde und Pferde ist die Konzentration unbedenklich. Bei Katzen kann Salicin jedoch problematisch sein, da sie es nur langsam abbauen können. Vorsicht ist geboten, um zu verhindern, dass Katzen an der Rinde knabbern. Die restlichen Pflanzenteile sind nicht als toxisch bekannt.
Häufig gestellte Fragen
1. Was verursacht die einzigartige Aststruktur der Drachenweide?
Die skurrile Wuchsform der Drachenweide, bei der die Zweige flächig an den Haupttrieben wachsen und bis zu fünf Zentimeter breit werden können, wird durch eine genetische Mutation hervorgerufen. Diese Mutation führt zu den charakteristischen „Fascination“-Formen, die besonders in nährstoffreichen Böden ausgeprägt sind.
2. Wie läuft die Vermehrung der Drachenweide ab, wenn sie keine Samen bildet?
Die Drachenweide kann nicht durch Samen vermehrt werden, da sie ausschließlich männliche Blüten produziert. Stattdessen erfolgt die Vermehrung einfach über Steckhölzer. Diese werden im Winter geschnitten, in feuchten Boden gesteckt und bewurzeln sich dort.
3. Was muss man tun, wenn die Drachenweide Anzeichen von Weiden-Anthraknose zeigt?
Weiden-Anthraknose erkennt man an braunen Blattflecken und schorfartig aufplatzender schwarzbrauner Rinde. Um die Krankheit zu bekämpfen, sollte ein starker Rückschnitt bis ins gesunde Holz erfolgen oder eine Behandlung mit entsprechenden Fungiziden. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um einen Befall frühzeitig zu erkennen.
4. Wie pflege ich meine Drachenweide in einem Kübel richtig?
Wenn die Drachenweide in einem Kübel kultiviert wird, sollte auf ausreichende Wasserversorgung und regelmäßige Düngergaben geachtet werden. Im Winter benötigt die Pflanze im Kübel zudem einen Winterschutz. Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert das buschige Wachstum und die charakteristischen Verwachsungen.