Mühlenbeckia

Drahtstrauch (Muehlenbeckia): Pflege & Verwendung des Bodendeckers

Der Teppich-Drahtstrauch (Muehlenbeckia) ist ein vielseitiger Bodendecker, der mit seinem filigranen Wuchs und den unscheinbaren Blüten besticht. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften der Pflanze und gibt praktische Tipps zu Pflanzung, Pflege und Verwendung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Zwergstrauch
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Flach, teppichartig, kriechend, teils aufrecht
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
5 cm bis 10 cm
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Blütenfarbe
Gelbgrün
Blütenform icon
Blütenform
Sternförmig, Hüllblätter verwachsen, Dolden
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Wuchs

Der Teppich-Drahtstrauch (Muehlenbeckia axillaris) ist ein flach und teppichartig wachsender Zwergstrauch, der zwischen 5 und 10 Zentimetern an Höhe erreicht. Er ist laubabwerfend und bildet dichte Polster, die den Boden bei ausreichender Pflanzendichte nahtlos bedecken können. Die filigranen, dunklen Triebe sind charakteristisch und können eine Breite von 1 bis 1,5 Metern erreichen, sowohl kriechend als auch teils aufrecht.

Bereits nach einer Vegetationsperiode kann der Teppich-Drahtstrauch durch seine kriechenden Triebe einen geschlossenen Pflanzenteppich bilden. Die Rhizome tragen zur Stabilität und Ausbreitung bei. Mit etwa 12 bis 15 Pflanzen pro Quadratmeter erreichen Sie eine flächendeckende Bepflanzung. Seine dünnen Zweige haben eine dunkle, zart behaarte Rinde.

Aufgrund dieser Eigenschaften ist der Drahtstrauch besonders beliebt für naturnahe Gärten und findet Verwendung auf Steinanlagen, Felsensteppen und als Gräberbepflanzung.

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Blätter

Die kleinen, nahezu kreisrunden Blätter der Mühlenbeckie sind gegenständig angeordnet. Sie haben eine glatte Randung und eine Länge von etwa fünf bis zehn Millimetern. Ihre Oberseite ist etwas dunkler als die Unterseite, und im Herbst färben sie sich rostbraun.

Die Laubblätter sind klein und einfach gestaltet, mit unregelmäßig welligen oder glatten Rändern. Eine pergamentartige Ochrea, die oft nach kurzer Zeit abfällt, ist ebenfalls typisch. Kleinere Nebenblätter und extraflorale Nektarien sind vorhanden, was zur Einzigartigkeit des Blattwerks beiträgt.

Blüte

Von Mai bis Juli öffnet der Teppich-Drahtstrauch seine unscheinbaren, gelbgrünen, zwittrigen Blüten. Diese sternförmigen Blüten bestehen aus fünf verwachsenen Hüllblättern und stehen in Dolden. Sie können sowohl an den Triebenden als auch seitlich am Trieb auftreten.

Die Blütenstrukturen variieren zwischen end- oder seitenständigen Dolden und kurzen Büscheln. Weibliche Blüten haben drei kurze Griffel und rudimentäre Staubblätter, während männliche Blüten acht bis neun Staubblätter mit freien Staubfäden besitzen. Die Blütenhülle ist einfach und weist eine weißlich-grüne Farbe auf.

Früchte

Nach der Blütezeit bilden sich kleine, runde Achänen. Diese Früchte sind etwa zwei bis drei Millimeter groß und haben eine dreikantige Form. Sie sind dunkelbraun bis schwarz und unbeflügelt. Die fleischige Blütenhülle umschließt die Achänen teilweise oder vollständig und variiert farblich von weiß über rötlich bis purpurfarben oder nahezu schwarz.

Der schwarzfrüchtige Drahtstrauch (Muehlenbeckia axillaris) bildet, wie der Name schon sagt, schwarze Beeren. Im Gegensatz dazu trägt die nicht winterharte Art Muehlenbeckia complexa (Weißfrüchtiger Drahtstrauch) weiße Früchte.

Welcher Standort ist geeignet?

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Muehlenbeckia axillaris im Botanischen Garten Berlin-Dahlem.
Foto: Daderot | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Der Drahtstrauch (Muehlenbeckia) bevorzugt einen hellen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Gut belüftete, nicht zu heiße Umgebungen sind ideal. Im Freiland sollten kurzzeitige Trockenperioden ebenso wie pralle Mittagssonne vermieden werden.

Als Zimmerpflanze gedeiht sie am besten an einem hellen Ort ohne direkte Heizungsluft. Maßnahmen wie ein Zimmerbrunnen (17,00€ bei Amazon*) oder regelmäßiges Besprühen mit kalkarmem Wasser fördern das Wohlbefinden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für den Teppich-Drahtstrauch ist frisch, humos und gut durchlässig mit einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert. Kalkhaltige Böden sollten vermieden werden, da sie das Wachstum beeinträchtigen können.

Sowohl im Garten als auch im Topf sollte ein guter Wasserabzug vorhanden sein, um Staunässe zu vermeiden. Eine Drainageschicht aus grobem Kies oder Blähton mit einem Vlies darüber, um das Substrat nicht durchzuspülen, ist empfehlenswert.

Drahtstrauch richtig pflanzen

Die optimale Pflanzzeit für den Teppich-Drahtstrauch ist das Frühjahr. Bei einem Pflanzabstand von etwa 25 Zentimetern werden etwa 12 bis 15 Pflanzen pro Quadratmeter gesetzt. Stellen Sie sicher, dass der Boden gut durchlässig ist und ziehen Sie ein Pflanzloch, das etwas größer als der Wurzelballen der Pflanze ist. Setzen Sie die Pflanze ein, füllen das Loch mit Erde auf und drücken diese leicht an. Anschließend gießen Sie die Pflanze gründlich an.

Auch in Kübeln oder Pflanzgefäßen ist auf eine gute Drainage zu achten, etwa durch eine Schicht Blähton oder Kies am Boden des Gefäßes.

Drahtstrauch pflegen

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Teppich-Drahtstrauch (Muehlenbeckia complexa) bei Greenstreet Growers, MD.
Foto: David J. Stang | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Pflege der Mühlenbeckie ist unkompliziert. Sorgen Sie direkt nach dem Pflanzen für eine gleichmäßige Wasserversorgung, ohne dass Staunässe entsteht. Geben Sie im Frühjahr Kompost oder einen Langzeitdünger. In sehr kalten Wintern schützt eine Lage Reisig und Laub.

Regelmäßiges Gießen ist notwendig, insbesondere während der Vegetationsperiode, sodass der Wurzelballen nie komplett austrocknet. Bei Kübelpflanzen empfiehlt sich eine Düngung während der Wachstumszeit alle zwei bis drei Wochen.

Drahtstrauch richtig schneiden

Ein Rückschnitt des Teppich-Drahtstrauchs im Frühjahr fördert ein dichtes, kompaktes Wachstum. Größere Flächen können einfach mit einem hoch eingestellten Rasenmäher gekürzt werden.

Bei Topf- und Kübelpflanzen können lang wachsende oder ungünstig platzierte Triebe jederzeit eingekürzt werden. Dies hilft der Pflanze, ihre Form zu behalten und verhindert, dass sie zu ausladend wird.

Drahtstrauch vermehren

Die Vermehrung des Teppich-Drahtstrauchs erfolgt durch Stecklinge oder durch Teilung:

  1. Stecklinge: Schneiden Sie Triebstücke mit mindestens drei Blättern ab, stecken Sie diese in nährstoffarme Anzuchterde und decken Sie sie mit Folie ab. Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen Ort bei 20 bis 25 Grad Celsius und halten Sie sie regelmäßig feucht.
  2. Teilung: Graben Sie den Wurzelballen vorsichtig aus, teilen Sie ihn mit den Händen in zwei Teile und pflanzen Sie beide Teile wieder ein. Gießen Sie nach dem Pflanzen gründlich.

Sorten & Arten

Drahtsträucher (Muehlenbeckia) umfassen verschiedene Arten und Sorten. Einige populäre Sorten sind:

  • Schwarzfrüchtiger Drahtstrauch (Muehlenbeckia axillaris): Ein wintergrüner Bodendecker mit schwarzen Früchten.
  • Weißfrüchtiger Drahtstrauch (Muehlenbeckia complexa): Nicht winterhart, eignet sich besser für Innenräume.
  • Muehlenbeckia ‚Nana‘: Zwergform mit kleinen, bräunlich-grünen Blättchen und bronzefarbenen Trieben.
  • Muehlenbeckia astonii: Wächst aufrecht und kann bis zu 2 Meter hoch werden.
  • Muehlenbeckia ephedroides: Seltene Art mit sehr dünnen, drahtartigen Trieben und kleinen, schwarzen Früchten.

Diese Sorten machen den Drahtstrauch zu einer vielseitigen Pflanze für vielfältige Gestaltungsideen.

Verwendung

Der Teppich-Drahtstrauch eignet sich hervorragend zur Begrünung von Steinanlagen, Felsensteppen, Beeten und Rabatten. Aufgrund seines dichten Wuchses sind unschöne Pflanzlücken schnell geschlossen. Er kann in herbstlichen Topf-Arrangements gut mit Gräsern, Farnen und anderen Bodendeckern kombiniert werden.

Seine Anwendungsbeispiele im Garten umfassen unter anderem:

  • Grabbepflanzung und Einfassung von Beeten
  • Akzent im Steingarten
  • Moosersatz in asiatischen Gärten
  • Begrünung von Mauerkronen und Beeträndern

Der Drahtstrauch eignet sich auch als winterharte Ampelpflanze und kann einen fließenden Übergang am Gefäßrand schaffen. In Innenräumen kann er im Wintergarten oder an hellen Plätzen kultiviert werden und erreicht mit Kletterhilfe eine Höhe von bis zu einem Meter. Besonders die Art Muehlenbeckia complexa eignet sich für die Zimmerkultur.

Dank seiner Pflegeleichtigkeit und Vielseitigkeit ist die Mühlenbeckie eine wertvolle Bereicherung für naturnahe Gärten und vielfältige Gestaltungsideen im Innen- und Außenbereich.

Häufig gestellte Fragen

1. Kann der Drahtstrauch auch als Kletterpflanze verwendet werden?

Ja, bestimmte Arten der Muehlenbeckia, wie die Muehlenbeckia complexa, können als Kletterpflanze kultiviert werden. Eine Kletterhilfe unterstützt das Wachstum in die Höhe und ermöglicht eine Nutzung als Kletterpflanze an Zäunen oder Rankgittern.

2. Gibt es besondere Pflegehinweise für den Winter?

Im Winter muss der Drahtstrauch, besonders wenn er als Zimmerpflanze gehalten wird, weniger gegossen und nicht gedüngt werden. Wichtig ist, dass der Wurzelballen nie vollständig austrocknet. Lichtmangeltriebe können im Frühjahr zurückgeschnitten werden.

3. Können Drahtsträucher Krankheiten oder Schädlinge bekommen?

Drahtsträucher sind allgemein robust und pflegeleicht, und sie sind selten von Krankheiten oder Schädlingen betroffen. Gute Belüftung und ein optimaler Standort minimieren das Risiko von Schädlingen wie Spinnmilben, welche bei ungünstigen Bedingungen auftreten können.

4. Ist der Drahtstrauch giftig?

Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Drahtstrauch giftig ist. Daher kann er bedenkenlos in Gärten und Innenräumen gepflanzt werden, auch wenn Kinder oder Haustiere Zugang haben.

Bilder: slyz / stock.adobe.com