Edelgeranien pflegen: So blühen sie den ganzen Sommer
Edelgeranien sind beliebte Balkonpflanzen, die mit ihren leuchtenden Blüten Farbe in den Garten bringen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die optimale Pflege von Edelgeranien, von der Standortwahl bis zur Überwinterung.
Steckbrief
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Velq1958 | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Edelgeranien (auch als Pelargonium grandiflorum oder Englische Geranie bekannt) bevorzugen einen hellen Standort, der nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt ist, um Verbrennungen zu vermeiden. Die ideale Raumtemperatur liegt bei etwa 20 Grad Celsius.
Während der Sommermonate können Sie die Pflanzen auf Balkonen, Terrassen oder im Garten aufstellen. Beachten Sie, dass sie frostempfindlich sind und deshalb erst nach den Eisheiligen ins Freie gebracht werden sollten. Ein geschützter Platz vor starkem Wind und Regen ist vorteilhaft, um die zarten Blüten zu schützen.
Im Winter benötigen Edelgeranien einen hellen und kühlen Standort mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius, idealerweise 12 bis 14 Grad Celsius. Dunkle und zu warme Plätze sind ungeeignet, da sie die Blütenbildung hemmen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Für das optimale Wachstum benötigen Edelgeranien eine nährstoffreiche, gut durchlässige und leicht saure Erde. Ein leicht sandiger Boden ist ideal. Vermeiden Sie kalkhaltige Erde und Staunässe. Es empfiehlt sich, spezielle Geranienerde (20,00€ bei Amazon*) zu verwenden, da sie die Feuchtigkeit besser speichert und die Pflanzen gleichmäßig versorgt.
Im Garten ist ein sandig-lehmiger Boden geeignet, während im Topf lehmige Erde oder torffreie Blumenerde mit einer Drainageschicht ideal ist. Torffreie Erde unterstützt den Klimaschutz und kann ebenfalls problemlos verwendet werden.
Pflanzgefäße sollten tief genug sein und ausreichend Platz bieten – halten Sie etwa 20 Zentimeter Abstand zu anderen Pflanzen ein. Diese Bodenbedingungen fördern das gesunde Wachstum und die Blütenbildung der Edelgeranien.
Edelgeranien pflegen

Foto: AfroBrazilian | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Edelgeranien sind pflegeleicht, haben jedoch einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig, idealerweise morgens oder abends, um Staunässe zu vermeiden. Verwenden Sie bevorzugt kalkfreies Wasser wie abgestandenes Wasser oder Regenwasser.
Während der Wachstumsperiode von April bis August sollte eine regelmäßige Düngung erfolgen. Handelsüblicher Flüssigdünger, der alle zwei Wochen dem Gießwasser beigemischt wird, reicht meistens aus. Langzeitdünger oder Düngerstäbchen können ebenfalls verwendet werden, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung sicherzustellen.
Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blüten und gelbe Blätter, um die Blütenbildung zu fördern. Ältere Zweige sollten herausgeschnitten werden, um die Pflanze gesund zu halten.
Edelgeranien richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt ist wichtig, um die Blühfreudigkeit und Gesundheit der Edelgeranien zu fördern. Schneiden Sie nach der Blüte im Sommer zurück, um die Bildung neuer Blüten anzuregen. Auch vor dem Umtopfen im Frühjahr ist ein Rückschnitt ratsam, bei dem die Triebe um etwa ein Drittel eingekürzt werden.
Im Herbst, vor der Überwinterung, sollten die Triebe auf etwa 10 bis 15 cm zurückgeschnitten werden, um Platz zu sparen und das Risiko von Krankheiten zu minimieren. Arbeiten Sie stets mit einer scharfen Gartenschere und setzen den Schnitt etwa einen Fingerbreit über einem Blattknoten an. Entfernen Sie im Frühjahr nach der Überwinterung schwache Geiltriebe, die sich während der Winterruhe gebildet haben, um kräftige neue Triebe zu fördern.
Edelgeranien vermehren
Die Vermehrung von Edelgeranien erfolgt am besten durch Stecklinge, um sortenreine Nachkommen zu erhalten. Schneiden Sie im Spätsommer etwa 15 Zentimeter lange Kopfstecklinge, entfernen Sie die unteren Blätter und pflanzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Platz mit Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius.
Alternativ können die Stecklinge auch in einem Wasserglas Wurzeln schlagen, bevor sie eingetopft werden. Sobald neue Blätter gebildet werden, sollten die jungen Pflanzen in größere Töpfe mit nährstoffreicher Erde umziehen.
Edelgeranien können auch durch Aussaat vermehrt werden. Die Aussaat erfolgt im Februar in Anzuchterde. Halten Sie die Töpfchen bei Temperaturen von 20 bis 22 Grad Celsius und lüften Sie täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Sorten & Arten

Foto: Hermann Luyken | Lizenz: CC0 | Quelle: Wikimedia
Die Vielfalt der Edelgeranien ist beeindruckend. Beliebte Sorten sind:
- ‚Aristo Lavender‘: Rosafarbene Blüten mit dunklem Auge.
- ‚Clarion Violet‘: Pinke Blüten mit dunklem Auge.
- ‚Jasmin‘: Strahlend weiße Blüten.
- ‚Jupiter‘: Fliederfarbene Blüten mit roter Zeichnung.
- ‚Lord Bute‘: Dunkelrote, fast schwarze Blüten.
- ‚Muttertag‘: Orangerote Blüten mit dunkelroter Zeichnung.
- ‚Royal Ascott‘: Fuchsiafarbene Blüten mit weißer Mitte.
- ‚Velvet Red‘: Purpurfarbene, samtige Blüten.
Diese Sorten wachsen aufrecht und kompakt, erreichen eine Höhe von 20 bis 30 cm und blühen ab April. Edelgeranien gedeihen sowohl im Zimmer als auch in geschützten Außenbereichen gut und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit durch ihre dekorativen Blüten.
Krankheiten & Schädlinge
Edelgeranien sind anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten, besonders bei Pflegefehlern. Häufige Schädlinge sind Blattläuse, Weiße Fliegen, Spinnmilben und Thripse, die durch das Saugen von Pflanzensaft Schäden verursachen. Bei geringem Befall reicht es, betroffene Teile zu entfernen, bei starkem Befall sollten biologische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Pilzkrankheiten wie Grauschimmel und Geranienrost treten häufig auf:
- Grauschimmel: Dieser zeigt sich durch einen grauen, flauschigen Belag und entsteht bei hoher Luftfeuchtigkeit. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort.
- Geranienrost: Gelbe bis bräunliche Flecken und Pusteln an der Unterseite der Blätter sind typische Symptome. Bei starkem Befall müssen die Pflanzen entfernt und entsorgt werden.
Auch Bodenpilze wie Pythium und Phytophthora, die Welkekrankheiten verursachen, können bei Staunässe auftreten. Befallene Pflanzen sollten entfernt und die Erde ausgetauscht werden, um eine Verbreitung zu verhindern.
Regelmäßige Kontrolle und Pflege sowie das Vermeiden von Staunässe und extreme Temperatur- sowie Lichtverhältnisse helfen, Krankheiten und Schädlinge zu verhindern.
So kommt die Pflanze über den Winter
Edelgeranien sind nicht frosthart und sollten rechtzeitig vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Das ideale Winterquartier ist hell und hat Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Schneiden Sie die Pflanzen auf 10 bis 15 cm zurück und entfernen Sie verwelktes Laub, um sie auf die Überwinterung vorzubereiten.
Gießen Sie während der Überwinterung nur sparsam, damit das Substrat leicht feucht bleibt, aber vermeiden Sie Staunässe. Gedüngt wird in dieser Zeit nicht. Alternativ können Edelgeranien in Frischhaltetüten an einem dunklen, frostfreien Ort überwintern, wobei sie kein Wasser benötigen.
Im März, wenn die Pflanzen aus dem Winterquartier geholt werden, sollten sie in frisches Substrat umgetopft und die Wassergaben langsam erhöht werden. Die Pflanzen können dann an einem schattigen Platz im Freien platziert werden, um sich langsam wieder an die UV-Belastung zu gewöhnen.
Häufig gestellte Fragen
Edelgeranien (Pelargonium grandiflorum) bevorzugen zwar helle Standorte, aber direkte Mittagssonne kann zu Verbrennungen an den Blättern und Blüten führen. Dies kann die Pflanze schwächen und die Blütenbildung hemmen. Ein Platz mit morgendlicher oder später Nachmittags- und Abendsonne ist ideal, um Schäden durch zu intensive Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
Wie häufig sollte man Edelgeranien gießen und womit?
Edelgeranien haben einen hohen Wasserbedarf, insbesondere während der Wachstumsperiode. Es ist empfehlenswert, sie regelmäßig, am besten morgens oder abends, zu gießen, dabei Staunässe jedoch zu vermeiden. Optimal ist die Verwendung von kalkfreiem Wasser, wie z.B. abgestandenes Leitungswasser oder Regenwasser, da Edelgeranien kalkempfindlich sind.
Warum verlieren Edelgeranien nach einigen Jahren ihre Blühfreudigkeit?
Nach etwa drei bis vier Jahren neigen Edelgeranien dazu, weniger Blüten zu produzieren und ihre buschige Wuchsform zu verlieren. Dies liegt daran, dass die Pflanzen mit der Zeit „vergreisen“. Um dennoch kontinuierlich schöne Blüten zu haben, ist es sinnvoll, ältere Pflanzen durch junge Nachzuchten zu ersetzen. Eine regelmäßige Vermehrung durch Stecklinge kann hierbei helfen, die Vitalität der Pflanzen zu erhalten.
Welche Methoden gibt es, um Edelgeranien platzsparend zu überwintern?
Es gibt mehrere Methoden, Edelgeranien frostfrei zu überwintern:
- Plastiktüte: Die Wurzeln der beschnittenen Pflanzen werden in kleine Frischhaltetüten gesteckt und mit Luftlöchern versehen. Diese Tüten können dann an einem dunklen, frostfreien Ort aufgehängt werden.
- Zeitungspapier: Die Pflanzen können in Zeitungspapier eingewickelt und an einem frostfreien Platz in einer Kiste gelagert werden.
- Keller: Ein heller Standort bei rund 10 bis 15 Grad Celsius, z.B. ein Kellerfensterplatz, ist ideal.
Während der Überwinterung benötigen die Pflanzen kaum Wasser und keinen Dünger. Im März werden sie dann wieder umgetopft und langsam an das Sonnenlicht gewöhnt.