Efeu und Insekten: Diese Krabbler werden angezogen
Efeu ist im Herbst eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und bietet im Winter Schutz und Nahrung für Vögel. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung des Efeus für die Biodiversität im Garten, gibt Tipps zur Anpflanzung und Pflege und geht auf die verschiedenen Efeusorten ein.
Bedeutung des Efeus für Insekten im Herbst
Im Herbst wird der Efeu (Hedera helix) zu einer unverzichtbaren Nahrungsquelle für zahlreiche Insektenarten. Wenn die meisten anderen Pflanzen bereits verblüht sind, bietet der herbstblühende Efeu von September bis in den November hinein eine letzte Futterstation. Dank seiner späten Blütezeit und unscheinbar gelb-grünen Blüten, die leicht zugänglich sind, lockt er viele Insekten an.
Viele Insektenarten finden im Efeu die benötigte Nahrung:
- Honigbienen nutzen den Efeunektar als eine der letzten Nahrungsquellen vor dem Winter.
- Wildbienen, insbesondere die Efeu-Seidenbiene, sind auf den Efeupollen spezialisiert und sammeln ihn ausschließlich für ihre Brut.
- Schwebfliegen und Wespen bedienen sich ebenfalls an den Blüten.
- Schmetterlinge wie Admiral, Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge tanken hier Energie, bevor sie überwintern oder in den Süden ziehen.
- Selbst Marienkäfer und Ameisen finden hier noch die letzten Reserven an Nektar und Pollen.
Dank seiner späten Blütezeit unterstützt der Efeu die Insekten, sicher in den Winter zu kommen. Seine besondere Bedeutung liegt darin, dass er in einer Zeit blüht, in der andere Nektarquellen weitgehend versiegt sind. Dies macht den Efeu zu einer Art „Lebensretter“ für zahlreiche Insektenarten, die vor dem Winter noch einmal Kraftreserven aufbauen müssen.
Merkmale der Efeublüten
Efeublüten sind grünlich-gelb und bilden kugelförmige Dolden, die aus vielen Einzelblüten bestehen. Die Blüten verströmen einen süßlich-morbiden Duft, der zahlreiche Insekten anzieht. Normalerweise blüht Efeu erst ab einem Alter von etwa zehn Jahren.
Die Blütezeit des Efeus beginnt im frühen Herbst, wobei die ersten Blüten oft schon im September zu sehen sind. Die Blütezeit kann bis in den November hineinreichen. Diese späte Blütezeit macht den Efeu besonders wertvoll für Insekten. Die offenen Blüten erleichtern es den Insekten an den Nektar und die Pollen zu gelangen.
Nach der Blütezeit entwickeln die Efeublüten beerenähnliche blauschwarze Früchte, die wiederum eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel im Winter darstellen. Dank seiner späten Blüten und der anschließenden Früchte spielt der Efeu eine doppelte Rolle als unverzichtbarer Lieferant von Nektar und später auch als Fruchtspender. Pflanzen Sie daher Efeu, wenn Sie einen Beitrag zur Unterstützung der lokalen Insekten- und Vogelwelt leisten möchten. Diese robuste und pflegeleichte Pflanze bringt sowohl ästhetischen als auch ökologischen Nutzen in Ihren Garten.
Bedeutung des Efeus für Vögel
Efeu bietet Vögeln weitaus mehr als nur Nahrung. Seine blauschwarzen Beeren, die im Winter reifen, stellen eine wertvolle Nahrungsquelle dar. Diese Beeren ziehen zahlreiche Vogelarten an, darunter Amseln, Stare, Singdrosseln, Rotkehlchen, Gartengrasmücken und Kernbeißer.
Neben der Ernährungsfunktion bietet das dichte Blatt- und Astgeflecht des Efeus Schutz vor Feinden und widrigen Witterungsbedingungen. Vögel wie der Zaunkönig und das Sommergoldhähnchen nutzen Efeugeflechte als sichere Schlaf- und Nistplätze. Besonders in winterlichen Landschaften stellt der immergrüne Efeu ein essentielles Lebensraumangebot dar.
Ein weiteres interessantes Verhalten vieler Vögel ist die Nutzung des Efeus als Versteck- und Jagdgebiet. Verschiedene Vögel finden im Efeu Unterschlupf vor Raubtieren und schlechtem Wetter sowie ideale Bedingungen zur Nahrungssuche nach Insekten.
Indem Sie Efeu in Ihrem Garten integrieren, tragen Sie zur Erhaltung der Vogelpopulation während der Wintermonate bei und schaffen gleichzeitig einen vielseitigen und ökologisch wertvollen Lebensraum.

Verschiedene Efeusorten bieten abwechslungsreiche Gestaltungsmöglichkeiten für kreative Gartenideen
Efeusorten
Es gibt eine Vielzahl von Efeusorten, die sich in Wuchsform, Blattform und Farbe unterscheiden, und daher vielfältige gestalterische Möglichkeiten im Garten bieten.
Gemeiner Efeu (Hedera helix)

Seine dunkelgrünen, gelappten Blätter machen den Gemeinen Efeu besonders dekorativ
Der Gemeine Efeu ist eine weit verbreitete Art in Europa und zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, sowohl als Kletterpflanze als auch als Bodendecker zu dienen. Er verfügt über dunkelgrüne, gelappte Blätter, die ihn besonders dekorativ machen.
Kaukasus-Efeu (Hedera colchica)
Der Kaukasus-Efeu stammt ursprünglich aus dem Kaukasusgebiet und hat größere, herzförmige Blätter. Eine bekannte Sorte ist ‚Sulphur Heart‘, die sich durch ihre gelbgrünen Blätter mit auffälligen Adern auszeichnet.
Irischer Efeu (Hedera hibernica)
Diese Art ähnelt dem Gemeinen Efeu, weist jedoch größere Blätter auf und ist besonders widerstandsfähig gegen strenge Winter. Er eignet sich ebenfalls gut als Kletterpflanze oder Bodendecker.
Züchtungen und Varianten

Weißbunter Efeu bringt mit seinen gemusterten Blättern einen hohen Zierwert in den Garten
Es gibt zahlreiche Zuchtformen des Efeus, die besondere Blattformen oder Blattfärbungen aufweisen:
- Weißbunter Efeu: Besitzt grün-weiß gemusterte Blätter, die einen hohen Zierwert haben.
- Gelbbunter Efeu: Diese Sorte hat gelb-grün gemusterte Blätter und bringt Helligkeit in schattige Bereiche.
Strauch-Efeu (Hedera helix ‚Arborescens‘)

Strauch-Efeu fügt sich harmonisch in naturnahe Gärten ein und unterstützt die Tierwelt
Ein Sonderfall unter den Efeusorten ist der Strauch-Efeu. Anders als seine kletternden Verwandten wächst diese Sorte als Kleinstrauch und bildet keine Haftwurzeln aus. Sie trägt jedoch ebenfalls Blüten und Früchte, die für Insekten und Vögel von Nutzen sind.
Für naturnahe Gärten bietet der Efeu aufgrund seiner Vielfalt und Robustheit vielfältige Einsatzmöglichkeiten, sei es als Kletterpflanze, Bodendecker oder blühender Strauch. So lassen sich sowohl ästhetische als auch ökologische Ziele verfolgen.
Giftigkeit des Efeus
Efeu (Hedera helix) enthält in allen Pflanzenteilen giftige Substanzen wie α-Hederin und Falcarinol, die bei Mensch und Tier gesundheitliche Schäden verursachen können. Besonders hoch ist die Toxizität in den blauschwarzen Beeren, die sich im Erwachsenenstadium der Pflanze bilden. Bereits der Verzehr von wenigen Beeren kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen, insbesondere bei Kindern und kleinen Haustieren. Typische Symptome sind Brennen im Hals, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Herzrasen.
Der Saft aus Stängeln und Blättern kann Hautreaktionen wie Rötungen und Juckreiz verursachen, weshalb beim Schneiden der Pflanze das Tragen von Handschuhen empfohlen wird. Es ist auch wichtig zu beachten, dass der bittere Geschmack der Pflanzenteile meist verhindert, dass größere Mengen verzehrt werden, was das Risiko einer schweren Vergiftung reduziert.
Trotz dieser Risiken birgt der Efeu auch Wert für die Tierwelt. So sind die Beeren beispielsweise für viele heimische Vogelarten eine wichtige Nahrungsquelle im Winter. Wenn Sie jedoch kleine Kinder oder Haustiere haben, sollten Sie auf den Anbau von Efeu verzichten oder ihn in Bereichen pflanzen, die für diese Gruppen schwer zugänglich sind. Achten Sie daher auf eine sichere Gestaltung Ihres Gartens und informieren Sie sich stets über den sicheren Umgang mit giftigen Pflanzen.