Endivien-Sorten: Von Escariol bis Frisée – Der Überblick
Endivien, ob glatt (Escariol) oder kraus (Frisée), bereichern jeden Salat mit ihrem leicht herben Aroma. Dieser Artikel bietet einen Überblick über beliebte Sorten, Anbau und Pflege.
Sorten von Endivien
Endivien lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen: Glatte Endivien und Krause Endivien. Beide Gruppen unterscheiden sich in Aussehen, Geschmack und Anbaueigenschaften.
Glatte Endivien (Escariol)
Glatte Endivien, auch Escariol genannt, zeichnen sich durch breite, gezahnte Blätter und dicke Blattrippen aus. Sie bilden eine große, flache Rosette. Diese robusten und kältefesten Sorten haben eine gute Lagerfähigkeit und einen leicht bitteren Geschmack.
Beliebte Escariol-Sorten sind:
- ‚Escorial Gelber‘: Robuste Sorte mit gelbgrünen Blättern, verträgt leichten Frost.
- ‚Escorial Grüner‘: Kräftige grüne Blätter, die vor dem Verzehr gebleicht werden sollten.
- ‚Breedblad Volhart Winter‘: Hitzebeständige Köpfe mit gelbem Herz, ideal für Herbst- und Winteranbau.
Krause Endivien (Frisée)

Frisée-Sorten zeichnen sich durch ihren feineren, weniger bitteren Geschmack aus
Krause Endivien, auch Frisée, haben fein gekrauste, korallenartig gefiederte Blätter. Diese Sorten haben einen feineren, weniger bitteren Geschmack, sind aber empfindlicher gegenüber Kälte und weniger lagerfähig.
Beliebte Frisée-Sorten sind:
- ‚Frisée Tres fine Maraichere‘: Zarte Blätter, hohe Frostempfindlichkeit.
- ‚Frisée Milady‘: Schossfeste Sorte mit feinen, gekrausten Blättern.
- ‚Myrna Frisée‘: Robustere Sorte, verträgt Nässe und Kälte besser.
Anbau von Endivien
Anbau von Endivien ist relativ einfach und eignet sich sowohl für den Früh- als auch den Herbstanbau. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr für den Frühanbau oder im Sommer für den Herbstanbau. Sie bevorzugen sonnige Standorte und humusreiche Böden ohne Staunässe.
Aussaat und Vorkultur

Die Vorkultur sichert eine frühe Entwicklung der Endivienpflanzen im Freiland
Endiviensamen können direkt ins Freiland gesät oder in Töpfen vorgezogen werden. Bei der Vorkultur werden die Samen etwa 1 cm tief in die Erde gelegt. Nach 3 bis 4 Wochen können Jungpflanzen ins Freiland umgesetzt werden. Höhere Temperaturen können die Keimung hemmen.
Pflanzabstand und Fruchtfolge
Ein Pflanzabstand von 30 x 35 cm ist empfehlenswert. Eine vierjährige Anbaupause sollte zu anderen Korbblütlern wie Salat eingehalten werden. Geeignete Vor- oder Mischkulturen sind Frühkartoffeln, Frühkohlarten, Erbsen und Radieschen.
Pflege
Regelmäßiges Gießen ist wichtig, besonders während der Wachstumsphase, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist ebenfalls wichtig. Organische Dünger wie Kompost oder kalkhaltige Düngemittel werden empfohlen, da Endivien viel Calcium benötigen. Übermäßiger Stickstoffdünger sollte vermieden werden, um Krankheiten wie Kranzfäule vorzubeugen.
Bleichen
Um den bitteren Geschmack zu reduzieren, können die Köpfe etwa zwei Wochen vor der Ernte gebleicht werden. Entweder werden die äußeren Blätter zusammengebunden oder eine lichtdichte Haube (12,00€ bei Amazon*) wird über die Pflanze gestülpt. Einige Endiviensorten bleichen sich selbst, indem sie ihre inneren Blätter abschirmen.
Ernte und Lagerung
Endivien können je nach Aussaatzeitpunkt ab Ende Juni oder ab Ende September geerntet werden. Die Köpfe werden knapp über der Wurzel geschnitten. Glatte Endivien sind kältetolerant und können in milden Lagen bis in den Dezember hinein auf dem Beet bleiben, während krause Endivien vor dem ersten Frost geerntet werden sollten. Im Kühlschrank lassen sich Endivien, in Folie eingewickelt oder in ein feuchtes Tuch eingeschlagen, mehrere Tage lagern. Die Pflanzen können auch mitsamt Wurzeln ausgegraben und an einem kühlen, feuchten Ort gelagert werden.