Erdmandel: Anbau, Ernte & Verwendung der gesunden Knolle
Die Erdmandel, auch als Tigernuss bekannt, ist eine interessante Nutzpflanze mit essbaren Knollen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften der Erdmandel, von ihrem Wuchs und ihren Standortansprüchen bis hin zu ihrer Verwendung und Vermehrung.
- Wuchs
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- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Verwendung
- Essbarkeit
- Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile
- Erdmandel pflegen
- Erdmandel richtig pflanzen
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Erdmandel vermehren
- Sorten & Arten
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Die Erdmandel (Cyperus esculentus) ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen bis zu 60 cm (selten bis 100 cm) erreicht. Sie wächst horstig und bildet lange, unterirdische Ausläufer, sogenannte Stolonen, an denen sich die charakteristischen, knollenartigen Verdickungen bilden. Diese Knollen besitzen einen Durchmesser von bis zu 15 mm und können zwischen Erbsen- und Kirschgröße variieren. Sie haben eine dünne, braune Haut und einen weißen, nussig-süßen Kern.
Ihre aufrechten, dreikantigen Stängel sind mit einem weißen Streifen versehen. Die hellgrünen, V-förmigen Blätter sind einfach gestaltet, parallel genervt und etwa 5 bis 10 mm breit. Durch ihre Fähigkeit, nach der Trocknung jahrelang austriebsfähig zu bleiben, kann sich die Erdmandel schnell verbreiten.
Da die Pflanze sich durch unterirdische Ausläufer stark ausbreitet und zum Wuchern neigt, empfiehlt sich im Garten eine Wurzelsperre (14,00€ bei Amazon*) oder der Anbau in Pflanzgefäßen. Die Pflanze ist nicht winterhart. In milden Wintern können die Knollen im Boden überdauern, doch in kälteren Regionen sollten sie im Herbst ausgegraben und drinnen überwintert werden.
Blüte

Foto: NY State IPM Program | Lizenz: CC BY 2.0 | Quelle: Wikimedia
Die Blütezeit der Erdmandel erstreckt sich von Juli bis September. Der Blütenstand besteht aus bis zu 10 cm langen Ähren, die sich an den Enden der Stängel entwickeln. Diese Ähren weisen gelblich-braune Spelzen mit deutlichen Nerven auf. Die Blüten sind weiß und eher unscheinbar.
Die Blütenstände sind durch lange, laubblattähnliche Hochblätter gekennzeichnet. Die Ährchen sind reichblütig und verfügen über dicht zweizeilig stehende, gekielte Tragblätter. In der Achsel jedes Tragblattes befinden sich die meist zwittrigen Blüten.
Früchte
Die essbaren Knollen der Erdmandel, oft als Tigernüsse bezeichnet, bilden die eigentlichen Früchte. Diese braunen bis gelben Knollen haben eine erbsenartige Größe und einen süßlich-nussigen Geschmack, der an Mandeln oder Haselnüsse erinnert. Sie sind reich an Ballaststoffen, ungesättigten Fettsäuren und leicht verdaulichem Eiweiß, was sie zu einer wertvollen Nahrungsergänzung macht.
Erdmandelknollen sind besonders lagerfähig und können über Jahre trocken aufbewahrt werden, ohne ihre Austriebsfähigkeit zu verlieren.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Homer Edward Price | Lizenz: CC BY 2.0 | Quelle: Wikimedia
Die Erdmandel bevorzugt warme, vollsonnige Standorte. Ein geschützter Platz im Garten, beispielsweise an einer Südwand, bietet ideale Wachstumsbedingungen. Der Standort sollte gut durchlüftet sein und eine gleichmäßige Wärme aufweisen.
Wichtige Standortanforderungen sind:
- Sonnig und warm: Ein vollsonniger Standort ist optimal.
- Geschützt: Ein windgeschützter Bereich schützt vor Kälteeinbrüchen und starken Winden.
- Gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit: Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne Staunässe.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Erdmandel gedeiht am besten auf lockeren, sandigen Böden, die gut durchlässig sind und keine Staunässe aufweisen. Schwere, lehmige Böden sollten vor der Pflanzung mit Sand oder Kompost aufgelockert werden, um die Drainage zu verbessern. Ein basenreicher und schwach saurer bis mäßig frischer Boden ist ideal.
Wichtige Bodeneigenschaften für das Wachstum der Erdmandel:
- Lockerer, sandiger Boden: Verhindert Staunässe und fördert die Drainage.
- Gleichmäßige Feuchtigkeit: Sicherstellt die Wasserversorgung der Pflanze.
- Aufgelockerter, lehmiger Boden: Durch Beimischung von Sand oder Kompost verbessert.
Verwendung
Erdmandeln sind vielseitig und aufgrund ihres hohen Gehalts an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen besonders gesund. Sie eignen sich für Menschen mit Gluten- oder Nussallergie.
Erdmandeln als Lebensmittel:
- Getrocknet: Ideal als Snack oder Zutat in Müslimischungen.
- Erdmandelflocken: Für Müsli, Porridge, Joghurt oder Smoothies.
- Erdmandelmehl: Zum Backen von glutenfreien Brot, Kuchen und Keksen.
- Geröstet: Schmecken besonders lecker und eignen sich als Snack.
- Erdmandelmilch (Horchata de Chufa): Ein süßes Getränk aus gemahlenen Erdmandeln, Wasser und Zucker, bekannt aus der spanischen Region Valencia.
Weitere Verwendungsarten:
Erdmandeln werden auch zur Herstellung von Erdmandelöl verwendet, welches in der Küche und in der Kosmetik eingesetzt wird. Aufgrund ihrer vielen gesundheitlichen Vorteile sind sie ebenfalls in veganen und gesundheitsbewussten Ernährungsweisen beliebt, etwa als Erdmandelmus als Brotaufstrich oder Smoothie-Zutat.
Essbarkeit
Ja, die Erdmandel ist essbar. Die kleinen, braunen Knollen, auch als Tigernüsse bekannt, sind leicht süßlich und nussig im Geschmack. Sie können roh oder verarbeitet verzehrt werden.
Verzehrmöglichkeiten
- Roh: Als gesunder Snack.
- Getrocknet: Als knusprige Knabberei.
- Geröstet: Ein intensives Aroma und ideal als Snack.
- Gemahlen zu Mehl: Für glutenfreie Backwaren.
- Flocken: Perfekt für Müsli, Porridge oder Joghurt.
- Erdmandelmilch: Ein süßes Getränk aus gemahlenen Erdmandeln, Wasser und Zucker.
Weitere Verwendungsarten
- Erdmandelöl: Als hochwertiges Speiseöl und in der Kosmetik.
- Erdmandelmus: Als Brotaufstrich oder Zutat für Smoothies.
- In veganer Ernährung: Ideal wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe.
Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile
Erdmandeln sind reich an Ballaststoffen, ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E, Magnesium, Kalium, Eisen und Zink. Diese Nährstoffe fördern die Verdauung, stabilisieren den Blutzuckerspiegel, senken den Cholesterinspiegel und stärken das Immunsystem.
Gesundheitliche Vorteile der Erdmandel:
- Unterstützung der Verdauung: Die Ballaststoffe fördern die Darmtätigkeit und beugen Verstopfung vor.
- Stabilisierung des Blutzuckerspiegels: Die langsame Aufnahme von Zucker verhindert Heißhungerattacken.
- Senkung des Cholesterinspiegels: Ballaststoffe binden Gallensäure und fördern deren Ausscheidung.
- Stärkung des Immunsystems: Die Kombination aus Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien stärkt die Abwehrkräfte.
- Energiezufuhr: Erdmandeln liefern langanhaltende Energie und sind besonders für Sportler interessant.
- Hilfe beim Abnehmen: Ballaststoffe sorgen für ein schnelles Sättigungsgefühl.
Erdmandeln können das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und anderen Gesundheitsproblemen senken und sind daher eine wertvolle Ergänzung der täglichen Ernährung.
Erdmandel pflegen
Die Erdmandel ist pflegeleicht, benötigt jedoch regelmäßige Wassergaben. Der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein.
Pflegemaßnahmen:
- Regelmäßige Bewässerung: Besonders wichtig in Trockenphasen.
- Düngergabe: Beim Auspflanzen Kompost hinzufügen; weitere Nährstoffgaben sind meist nicht erforderlich.
- Schutz vor Frost: In milden Wintern überdauern die Knollen im Boden, ansonsten im Herbst Knollen ausgraben und drinnen überwintern.
Erdmandel richtig pflanzen
Erdmandeln können ab Mitte April im Freiland ausgesät oder im Haus vorgezogen werden.
Vorgehen:
- Weichen Sie die Erdmandeln über Nacht in Wasser ein.
- Füllen Sie Töpfe mit Anzuchterde und setzen je ein bis zwei Knollen pro Topf etwa zwei Zentimeter tief.
- Stellen Sie die Töpfe an einen warmen, hellen Ort (20-25 Grad Celsius).
- Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.
Im Freiland ist ein vollsonniger Standort mit lockerem, sandigem Boden ideal. Ein Pflanzabstand von 30 x 30 cm sollte eingehalten werden.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Erdmandel ist nicht vollständig winterhart. In milden Wintern können die Knollen im Boden überdauern, wenn sie gut geschützt werden.
Überwinterungsschritte:
- Graben Sie die Knollen im Herbst aus, sobald das Laub vergilbt.
- Reinigen und trocknen Sie die Knollen.
- Lagern Sie die getrockneten Knollen in einer Kiste mit Sand oder in atmungsaktiven Netzen an einem kühlen, frostfreien Ort.
Eine Überwinterung im Kübel ist ebenfalls möglich. Mit Vlies abgedeckt und an einem geschützten Ort, wie einer Garage, haben die Knollen bessere Überlebenschancen.
Erdmandel vermehren
Erdmandeln lassen sich problemlos durch ihre Knollen vermehren.
Vorgehen:
- Graben Sie die Knollen im Herbst aus und reinigen Sie sie.
- Lagern Sie die getrockneten Knollen an einem kühlen, trockenen Ort.
- Im Frühjahr setzen Sie die Knollen wieder in den Boden, nachdem die Frostgefahr vorüber ist.
Eine Anzucht im Haus ist ebenfalls möglich. Setzen Sie die Knollen in Töpfe und pflanzen Sie die vorgezogenen Pflanzen nach den letzten Frösten ins Freiland um.
Sorten & Arten
Es gibt verschiedene Erdmandelsorten, die sich in Größe, Form und Eigenschaften der Knollen unterscheiden:
- ‚Gigantes‘: Große Knollen, leicht zu reinigen.
- ‚Big Round‘: Größte, kugelrunde Knollen.
- ‚Bright and Smooth‘: Helle Farbe, glatte Schale, mittelgroße Knollen.
Die genannten Sorten unterscheiden sich in Handhabung und Verarbeitung und können nach Bedarf und Vorlieben ausgewählt werden.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Unterschiede der Erdmandelsorten?
Es gibt mehrere Sorten von Erdmandeln, die sich in Größe, Form und Schäleigenschaften unterscheiden:
- ‚Gigantes‘: Große Knollen, die sich relativ leicht reinigen lassen.
- ‚Big Round‘: Die größte Sorte mit kugelrunden Knollen, die einen Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern erreichen.
- ‚Bright and Smooth‘: Helle, mittelgroße Knollen mit einer glatten Schale.
Warum gilt die Erdmandel als invasiv?
Die Erdmandel gilt in vielen Regionen als invasiver Neophyt, da sie sich schnell und weit ausbreitet. Sie verdrängt einheimische Pflanzenarten, insbesondere in landwirtschaftlichen Bereichen wie Maisäckern. In einigen Ländern wie der Schweiz und den Niederlanden werden gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung der Erdmandel ergriffen.
Für welche gesundheitlichen Vorteile ist die Erdmandel bekannt?
Erdmandeln bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile:
- Reich an Ballaststoffen, fördern sie die Verdauung und schützen vor Verstopfung.
- Stabilisieren sie den Blutzuckerspiegel und senken so das Risiko von Heißhungerattacken.
- Die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen.
- Enthalten zahlreiche Vitamine (z.B. Vitamin E) und Mineralstoffe (z.B. Magnesium, Kalium), die das Immunsystem stärken und Energie liefern.
Was sollte bei der Lagerung und Ernte der Erdmandeln beachtet werden?
Erdmandeln sollten nach Vergilben der Halme im Herbst geerntet werden. Die Knollen müssen gründlich von Erde und Steinen gereinigt werden, am besten mit einem scharfen Wasserstrahl. Nach dem Waschen sollten sie getrocknet und können dann über Jahre bei gleichmäßiger Temperatur aufbewahrt werden, ohne ihre Austriebsfähigkeit zu verlieren.