Federmohn: Blüte, Standort & Pflege der imposanten Staude
Der Federmohn ist eine imposante Staude mit dekorativen Blättern und einer auffälligen Blütenpracht. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von den Standortvorlieben bis hin zur Vermehrung.
Steckbrief
Wuchs
Der Federmohn (Macleaya cordata), auch als Weißer Federmohn oder Ockerfarbiger Federmohn (Macleaya microcarpa) bekannt, ist eine beeindruckende Staude, die Höhen von 200 bis 300 Zentimetern erreichen kann. Seine robusten, steifen und aufrechten Stängel enthalten einen auffälligen, bräunlichen Saft, der jodähnliche Flecken auf Haut und Kleidung hinterlassen kann, die schwer zu entfernen sind.
Die Pflanze bildet durch ihre weitreichenden Rhizome und Ausläufer dichte Horste, was bei der Planung und Pflege berücksichtigt werden sollte. Der Federmohn ist ausdauernd und krautig, was ihn besonders langlebig macht. Über der Erde entwickeln sich massive, hohle, blaugrau bereifte Stängel mit einem Durchmesser von bis zu 4 cm, die buschige Blütenstände tragen.
Optisch unterscheidet sich der Federmohn stark von anderen bekannten Mohnarten. Seine grau- bis olivgrünen, fleischigen Blätter mit wachsartiger Oberfläche sind besonders dekorativ. Die Pflanze eignet sich ideal für größere Beete und Rabatten, wo sie als Solitärstaude oder Hintergrundbepflanzung für einen beeindruckenden Blickfang sorgt.
Blätter
Die Blätter des Federmohns sind äußerst dekorativ und erreichen beeindruckende Größen von bis zu 30 Zentimetern, deutlich größer als eine durchschnittliche Handfläche. Sie sind herzförmig bis rundlich, auffällig gelappt und gebuchtet. Die Blattoberseite zeigt ein dezentes Graugrün und besitzt eine feine Wachsschicht, die Regenwasser abperlen lässt. Die Unterseite ist grau und kann einen leicht rosafarbenen Schimmer aufweisen. Häufig sind die Blätter kahl oder graufilzig behaart.
Im Herbst nehmen die Blätter eine prächtige gelbe Färbung an, was ihnen zusätzlichen Zierwert verleiht. Ihre rundlichen bis gezähnten Ränder und die ledrige Textur betonen die Struktur der Pflanze. Diese Kombination aus Form, Farbe und Textur macht die Blätter des Federmohns zu einem herausragenden Merkmal in jedem Garten.
Blüte
Von Juni bis August präsentiert sich der Federmohn mit einer ausdrucksvollen Blütenpracht. Die Blütenstände sind lang, rispenförmig und federartig, bestehend aus zahlreichen kleinen Einzelblüten in Farben wie cremeweiß, rosafarben, hellbraun oder korallenrot. Diese zwittrigen Einzelblüten bestehen aus zwei schmutzig-weißen bis rosafarbenen Kelchblättern, wobei Kronblätter fehlen. Eine Vielzahl von Staubblättern macht den größten Teil der Blüte aus.
Besondere Merkmale der Blüten:
- Die Blütenstiele sind 4 bis 10 Millimeter lang.
- Die Einzelblüten duften vormittags intensiv nach Honig und ziehen Bestäuber wie Honigbienen, Hummeln und Schwebfliegen an.
- Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch den Wind.
Der Weiße Federmohn und der Ockerfarbige Federmohn entfalten ihre Blütenpracht besonders intensiv in den Sommermonaten, ideal für naturnahe Gärten.
Früchte
Im Herbst bilden sich aus den verblühten Blüten die Kapselfrüchte des Federmohns. Diese eirunden bis länglichen Fruchtkapseln ähneln kleinen Schoten und hängen in großer Zahl an kleinen Stängeln. Bei der Reife öffnen sich die Kapseln durch mehrere Klappen und entlassen ihre Samen, was zur anschaulichen Vermehrung der Pflanze beiträgt.
Welcher Standort ist geeignet?

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Der Federmohn gedeiht optimal an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Im vollen Sonnenlicht entwickelt die Pflanze ihre Blütenpracht am besten und erreicht ihre maximale Wuchshöhe. Ein windgeschützter Standort ist entscheidend, da die kräftigen Stängel bei starkem Wind leicht abbrechen können. Ideale Plätze sind vor Mauern, Gebäuden oder tiefwurzelnden Gehölzen, die Schutz bieten.
Zusammenfassend sollte der Standort folgende Kriterien erfüllen:
- Vollsonnig bis halbschattig
- Windgeschützt, zum Beispiel vor Mauern oder Gebäuden
- Gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Federmohn stellt an den Boden keine besonderen Ansprüche, gedeiht jedoch optimal auf gut durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Die Pflanze bevorzugt frische bis feuchte Standorte, kann aber auch auf trockeneren Böden wachsen, beispielsweise am Fuß von Nadelgehölzen.
Wichtige Bodenanforderungen im Überblick:
- Gut durchlässig: Der Boden sollte Wasser gut ableiten, um Staunässe zu vermeiden.
- Nährstoffreich: Ein humusreicher, tiefgründiger Boden fördert das gesunde Wachstum.
- Frisch bis feucht: Der Boden sollte konstant feucht sein, ohne nass zu werden.
Federmohn pflegen

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Der Federmohn ist eine pflegeleichte und robuste Staude. Ein Rückschnitt im Spätherbst oder Frühjahr ist wichtig, wobei die abgestorbenen Stängel bis knapp über dem Boden zurückgeschnitten werden. Dies fördert einen kräftigen Neuaustrieb im Frühjahr. Für die Nährstoffversorgung genügt es, die Pflanze einmal jährlich mit Kompost zu mulchen oder Langzeitdünger im Frühling zu verwenden.
Junge Pflanzen sind empfindlich gegenüber Spätfrösten und sollten daher bei drohenden Frösten mit einer leichten Abdeckung geschützt werden. Ältere, etablierte Pflanzen benötigen keinen speziellen Winterschutz. Sehr hoch gewachsene Exemplare sollten gestützt werden, um ein Umknicken der Blütenstände zu verhindern. Eine Rhizomsperre kann das unkontrollierte Ausbreiten der Pflanze eindämmen, alternativ können Körbe oder Tröge verwendet werden.
Federmohn richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit für den Federmohn ist das Frühjahr oder der Herbst. Halten Sie einen ausreichenden Abstand zu anderen Pflanzen ein, um jeder Pflanze genügend Raum zur Entfaltung zu geben. Pro Quadratmeter sollten maximal vier Pflanzen gesetzt werden. Empfehlenswert ist die Installation einer Rhizomsperre oder das Pflanzen in einem Container, um das unkontrollierte Wuchern zu verhindern.
Wichtige Schritte zur Pflanzung im Überblick:
- Standort wählen: Sonniger bis halbschattiger und windgeschützter Ort.
- Boden vorbereiten: Gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden wählen und mit Kompost oder Stallmist verbessern.
- Abstände einhalten: Pro Quadratmeter maximal vier Pflanzen setzen.
- Rhizomsperre einsetzen: Um das Wuchern zu kontrollieren, eine Rhizomsperre installieren oder die Pflanze in einem Container einlassen.
Federmohn vermehren
Federmohn kann auf verschiedene Weisen vermehrt werden: durch Aussaat, Teilung, Stecklinge oder Ausläufer.
Aussaat
Die Aussaat erfolgt am besten im Frühjahr. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Streuen Sie die Samen auf die Erde und bedecken Sie sie leicht.
Teilung
Die Teilung ist eine effiziente Methode der Vermehrung und erfolgt im Frühjahr oder Herbst. Teilen Sie die Wurzelstöcke einer gut etablierten Pflanze und pflanzen Sie die Teilstücke wieder ein, wobei ein Abstand von mindestens einem Meter eingehalten werden sollte.
Stecklinge
Stecklinge können im zeitigen Sommer genommen werden. Schneiden Sie einen Trieb mit einem Knoten ab, entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie den Steckling in die Erde. Halten Sie den Boden feucht, um die Wurzelbildung zu unterstützen.
Ausläufer
Von gut angewachsenen Pflanzen lassen sich Ausläufer abnehmen und neu einpflanzen. Diese Methode ist besonders einfach und erfolgversprechend.
Sorten & Arten

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Federmohn bietet eine Vielfalt an Sorten mit auffälligen Blüten und dekorativen Blättern:
- ‚Kelways Coral Plume‘: Korallenrote Blüten und blaugrüne, gelappte Blätter.
- Thunbergs Weißer Federmohn (Macleaya cordata var. thunbergii): Strahlend weiße Blüten.
- Gewöhnlicher Weißer Federmohn (Macleaya cordata var. cordata): Weiße Blütenrispen und graugrüne, herzförmige Blätter.
- ‚Flamingo‘: Rosafarbene Blüten und ein romantischer Charme.
- ‚Korallenfeder‘: Matt rosa Blüten.
Krankheiten & Schädlinge
Der Federmohn ist im Allgemeinen robust, kann jedoch von Grauschimmel (Botrytis) und Schnecken befallen werden. Bei feuchten Bedingungen ist Grauschimmel häufig ein Problem. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile, um die Ausbreitung zu verhindern. Schnecken können junge Triebe stark schädigen. Sammeln Sie Schnecken ab oder setzen Sie vorbeugend Schneckenkorn (11,00€ bei Amazon*) ein, besonders im Frühjahr.
Verwendung
Die Solitärstaude eignet sich besonders gut für größere Beete und Rabatten und dient als beeindruckender Blickfang. Federmohn kann vor Mauern, Gebäuden oder Nadelgehölzen gepflanzt werden und als Sichtschutz dienen. Während der Blütezeit zieht er zahlreiche Bienen und andere Insekten an und fördert die Biodiversität.
Federmohn lässt sich zudem gut als Schnittblume verwenden und verschönert in der Vase jede Fensterbank. Dank seiner Robustheit gedeiht er auch in großen Kübeln und sorgt auf Terrassen und Balkonen für schmückende Akzente. Die Pflanze ist winterhart und gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten.
Durch seine dichte Blattmasse und hohen Wuchshöhen eignet sich der Federmohn hervorragend zur schnellen Begrünung von größeren Flächen und als vielseitige Pflanze für verschiedene Gartenstile.
Häufig gestellte Fragen
1. Welche Schutzmaßnahmen sollte ich beim Umgang mit Federmohn beachten?
Der Federmohn enthält einen bräunlichen Saft, der jodähnliche Flecken auf Haut und Kleidung hinterlassen kann. Dieser Milchsaft ist zudem giftig. Daher sollten Sie bei allen Pflegearbeiten Handschuhe tragen, um Hautkontakt zu vermeiden.
2. Welche besonderen Standorteignungen hat der Federmohn?
Der Federmohn ist besonders gut für die Pflanzung vor Mauern, Gebäuden und Nadelgehölzen geeignet. Er gedeiht sogar auf trockeneren Böden wie am Fuß von Nadelgehölzen, wo das Wasserangebot relativ niedrig ist. Dies macht ihn besonders vielseitig einsetzbar.
3. Kann der Federmohn auch zur medizinischen oder ökologischen Nutzung verwendet werden?
Ja, der Weiße Federmohn wird auch medizinisch und als Pflanzenschutzmittel genutzt. Zudem zählt er zu den bienenfreundlichen Pflanzen und wird häufig in Naturgärten gepflanzt, wo er Bienen und andere Insekten anlockt und somit zur Förderung der Biodiversität beiträgt.
4. Welche gärtnerischen Partnerpflanzen passen gut zum Federmohn?
Hochwachsende Stauden und kleinere Sträucher sind ausgezeichnete Partner für den Federmohn. Besonders gut zur Geltung kommt er in Gesellschaft mit Pflanzen wie Malven (Malva). In Gehölzrabatten sorgt er für Abwechslung und fügt sich optimal in Themengärten mit chinesischem oder japanischem Charakter ein.