Fetthenne

Fetthenne als Zimmerpflanze: Pflege & Arten im Überblick

Fetthennen (Sedum) sind pflegeleichte Sukkulenten, die sich hervorragend als Zimmerpflanzen eignen. Dieser Artikel stellt beliebte Arten vor und bietet einen umfassenden Leitfaden für die Pflege von Fetthennen in Innenräumen.

Fetthennen-Arten als Zimmerpflanze

Fetthennen sind ideal als pflegeleichte Zimmerpflanzen für Innenräume geeignet

Fetthennen-Arten als Zimmerpflanze

Fetthennen (Sedum) sind eine vielseitige Gattung von Sukkulenten, die sich hervorragend als Zimmerpflanzen eignen. Ihre Anpassungsfähigkeit und pflegeleichten Eigenschaften machen sie ideal für die Kultivierung in Innenräumen. Hier sind einige besonders interessante und pflegeleichte Arten:

Sedum rubrotinctum

Sedum rubrotinctum

Regelmäßige Sonneneinstrahlung intensiviert die Blattfärbung des Sedum rubrotinctum

Sedum rubrotinctum, auch als Schnapsnäschen bekannt, zeigt eine beeindruckende Farbvielfalt von grün bis tiefrot. Diese Art gedeiht am besten in Hängeampeln oder hohen Pflanzgefäßen, da sie kriechend wächst. Durch regelmäßige Sonneneinstrahlung färben sich die Blätter intensiver. Sedum rubrotinctum ist nicht winterhart und benötigt ein warmes Winterquartier.

Sedum makinoi ‚Tornado‘

Sedum makinoi ‚Tornado‘, auch bekannt als Sedum ‚Tundra‘, hat kleine, runde, glänzende Blätter, die in büscheligen Clustern wachsen. Diese niedrigwüchsige Art wird etwa 15 cm hoch und eignet sich sowohl für hängende Pflanzgefäße als auch als Bodenbedecker in größeren Töpfen. Sie ist bekannt für ihre Trockenheitstoleranz und benötigt nur wenig Pflege. Im Winter sollte diese Art kühl gehalten werden, um die Blütenbildung zu fördern.

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Sedum morganianum

Sedum morganianum

Sedum morganianum ist perfekt für sonnige Standorte mit kühler Überwinterung

Sedum morganianum, umgangssprachlich als Schlangen-Fetthenne bezeichnet, ist eine Sukkulente mit langen, hängenden Trieben, die besonders gut in Ampeln zur Geltung kommt. Die fleischigen, graugrünen Blätter bedecken die Triebe dicht und verleihen der Pflanze ein attraktives Aussehen. Diese Art ist ideal für sonnige Standorte und benötigt eine kühle Überwinterung, um im folgenden Jahr kräftige Blüten auszubilden. Die Pflanze ist pflegeleicht und eignet sich gut für Einsteiger in die Sukkulentenpflege.

Standort und Lichtverhältnisse

Ein sonniger Standort fördert die Farbintensität und Gesundheit von Fetthennen

Standort und Lichtverhältnisse

Fetthennen bevorzugen helle bis sehr sonnige Standorte, da sie nur so ihre volle Farbenpracht und Robustheit entwickeln können. Insbesondere Sorten wie Sedum rubrotinctum benötigen täglich mindestens drei Stunden direkte Sonneneinstrahlung, um ihre charakteristische Färbung zur Geltung zu bringen. Andere Arten, wie Sedum makinoi ‚Tornado‘, gedeihen auch bei teilweise halbschattigen Bedingungen, sofern genügend Licht vorhanden ist.

Für die Schlangen-Fetthenne (Sedum morganianum) ist ein lichtdurchfluteter Platz entscheidend. Ein Standort in der Nähe eines sonnigen Fensters oder in einem hellen Wintergarten ist ideal. Diese Art reagiert empfindlich auf Zugluft und extrem hohe Temperaturen, weshalb es ratsam ist, sie vor diesen Einflüssen zu schützen. Insgesamt ist für alle Fetthennen entscheidend, dass der Boden gut durchlässig und eher trocken ist, um Staunässe und die daraus resultierende Wurzelfäule zu vermeiden.

Für optimale Wachstumsbedingungen sollten Sie folgendes sicherstellen:

  • Sonneneinstrahlung: Mindestens 3 Stunden direkte Sonne täglich
  • Lichtverhältnisse: Heller Standort, idealerweise vollsonnig
  • Schutz vor Zugluft: Besonders bei Sedum morganianum notwendig
  • Bodenbeschaffenheit: Gut durchlässiger, trockener Boden

Gießen und Düngen

Fetthennen haben dank ihrer sukkulenten Eigenschaften die Fähigkeit, Wasser in ihren Blättern zu speichern, was sie besonders trockenheitstolerant macht. Daher sollten Sie die Pflanzen nur mäßig gießen und Staunässe vermeiden. Gießen Sie während der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst gründlich, so dass die Erde vollständig durchfeuchtet wird. Lassen Sie das Substrat zwischen den Wassergaben gut austrocknen. Im Winter reduzieren Sie die Wassermenge erheblich und gießen nur schlückchenweise, um Lichtmangeltriebe zu vermeiden und die Blätter vor dem Schrumpfen zu bewahren.

Der Nährstoffbedarf der Fetthennen ist gering. Verwenden Sie in der Wachstumsphase von März bis Oktober alle zwei bis vier Wochen einen flüssigen Kakteendünger über das Gießwasser. Für Sedum rubrotinctum wird eine Düngung erst ein Jahr nach dem Umtopfen empfohlen. Sedum makinoi ‚Tornado‘ benötigt keine regelmäßige Düngung, kann aber von einem ausgewogenen organischen Dünger in der Wachstumsphase profitieren. Auch bei der Schlangen-Fetthenne sind gelegentliche Düngegaben während der Wachstumsphase ausreichend, während in der Ruhezeit von November bis März keine Düngung nötig ist.

  • Gießen während der Wachstumsphase: Durchdringend gießen, Erde vollständig durchfeuchten, dann austrocknen lassen.
  • Gießen im Winter: Schlückchenweise, um Austrocknung zu vermeiden.
  • Düngen: Alle zwei bis vier Wochen in der Wachstumsphase, flüssiger Kakteendünger, keine Düngung in der Ruhezeit.

Temperatur und Überwinterung

Fetthennen-Arten, die nicht winterhart sind, benötigen spezielle Pflege während der Wintermonate. Diese Sukkulenten gedeihen am besten bei kühlen Temperaturen zwischen 5 und 10 °C:

  • Kühle Überwinterung: Stellen Sie die Pflanzen an einen hellen, aber kühlen Ort. Ideal sind Temperaturen im Bereich von 5 bis 10 °C. Dies fördert die Blütenbildung im kommenden Frühjahr.
  • Reduziertes Gießen: Gießen Sie im Winter nur schlückchenweise, die Erde sollte größtenteils trocken bleiben, um Wurzelfäule zu vermeiden.
  • Luftzirkulation: Sorgen Sie für gute Luftzirkulation, insbesondere bei Sedum morganianum, um Schimmelbildung zu verhindern.

Für winterharte Fetthennen-Arten gilt:

  • Frostschutz im Topf: Wenn Sie Fetthennen im Topf kultivieren, schützen Sie die Wurzeln vor starkem Frost, zum Beispiel durch eine Styroporplatte unter dem Topf oder eine isolierende Umhüllung.
  • Sparsame Bewässerung: Auch winterharte Arten benötigen im Winter nur minimale Wassergaben.
Substrat und Umtopfen

Regelmäßiges Umtopfen im Frühjahr fördert das gesunde Wurzelwachstum der Fetthenne

Substrat und Umtopfen

Für Fetthennen empfehlen sich stark durchlässige Substrate, damit Staunässe verhindert wird. Handelsübliche Kakteenerde ist eine geeignete Wahl. Alternativ können Sie ein eigenes Substrat aus zwei Teilen Blumenerde, einem Teil Sand und einem Teil Bimskies mischen. Diese Mischung unterstützt eine gute Drainage und schafft ideale Bedingungen für das Wurzelwachstum.

Beim Umtopfen ist der richtige Zeitpunkt essenziell. Sie sollten etwa alle ein bis zwei Jahre Ihre Fetthenne im Frühjahr oder Sommer umtopfen. Achten Sie darauf, dass der neue Topf nur geringfügig größer ist als der vorherige. Entfernen Sie altes Substrat vorsichtig von den Wurzeln und setzen Sie die Pflanze in frisches Substrat ein.

Folgen Sie diesen Schritten für das Umtopfen:

  1. Wahl des richtigen Zeitpunkts: Frühling oder Sommer sind ideal.
  2. Substrat vorbereiten: Verwenden Sie Kakteenerde oder eine Mischung aus Blumenerde, Sand und Bimskies.
  3. Topfgröße anpassen: Wählen Sie einen Topf, der nur wenig größer ist als der vorherige.
  4. Altes Substrat entfernen: Entfernen Sie vorsichtig das alte Substrat von den Wurzeln.
  5. Neueintopfen: Setzen Sie die Pflanze in das frische Substrat und drücken Sie es leicht an.

Vermehrung

Die Vermehrung von Fetthennen kann auf verschiedene Weise erfolgreich durchgeführt werden.

Stecklinge

Schneiden Sie im Frühjahr etwa 4 bis 5 cm lange Triebe ab. Lassen Sie die Schnittstellen ein bis zwei Tage antrocknen, bevor Sie die Stecklinge zur Hälfte in Anzuchttöpfe mit einem nährstoffarmen, leicht feuchten Kokosfaser-Sand-Gemisch stecken. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, jedoch nicht direkt sonnigen Platz und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Nach etwa vier bis sechs Wochen sollten sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, sodass Sie die Jungpflanzen an ihren neuen Standort umsetzen können.

Blattstecklinge

Einzelne Blätter können ebenfalls zur Vermehrung genutzt werden. Lassen Sie die Blätter vor dem Einpflanzen einige Tage antrocknen. Stecken Sie diese dann in das Substrat, in dem sie bei Temperaturen über 20 °C und geringer direkter Sonneneinstrahlung bewurzeln können. Halten Sie auch hier das Substrat gleichmäßig feucht, jedoch nicht tropfnass.

Teilung

Die Teilung ist eine weitere Methode, um Fetthennen zu vermehren. Graben Sie die Pflanze im Frühjahr vor dem Austrieb oder im Herbst aus und teilen Sie den Wurzelballen vorsichtig. Pflanzen Sie die Teilstücke sofort an ihren neuen Standort und gießen Sie sie gut an.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt im Frühjahr. Sammeln Sie nach der Blüte die Samen, reinigen Sie diese und bewahren Sie sie trocken auf. Verteilen Sie die Samen breitwürfig auf einem Beet oder in Anzuchtgefäßen, ohne sie mit Erde zu bedecken, da sie Lichtkeimer sind. Halten Sie das Substrat bis zur Keimung feucht. Nach einigen Wochen haben sich kräftige Jungpflanzen entwickelt, die bei Bedarf vereinzelt werden können, um eine Wurzelkonkurrenz zu vermeiden.

Durch diese Methoden können Sie Ihre Fetthenne erfolgreich vermehren und stets frisches, attraktives Pflanzenmaterial zur Verfügung haben.

Bilder: GenaroSilva / iStockphoto