Ahorn

Feuerahorn: Pflanzung, Pflege und Tipps für prächtige Herbstfarben

Der Feuerahorn (Acer tataricum subsp. ginnala) ist ein anpassungsfähiger und pflegeleichter Baum, der mit seiner leuchtenden Herbstfärbung begeistert. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zu den wichtigsten Aspekten der Kultivierung, von der Pflanzung bis zur Vermehrung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Großstrauch oder kleiner Baum
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Wuchs
Aufrecht, ausladende Äste, breite rundliche Krone, überhängend
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Wuchshöhe
5 bis 7 Meter, in Ausnahmefällen bis zu 10 Meter
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Blütenfarbe
Cremeweiß
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Blütenform
Aufrechte Trauben
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Blütezeit
Mai
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Wuchs

Der Feuerahorn (auch Amur-Ahorn genannt) ist ein schnellwüchsiger, laubabwerfender Großstrauch oder kleiner Baum. Er erreicht eine Höhe von 5 bis 7 Metern, in Ausnahmefällen bis zu 10 Metern, und eine Breite von 4,5 bis 8 Metern. Der jährliche Zuwachs liegt durchschnittlich zwischen 25 und 40 Zentimetern.

Charakteristisch für den Wuchs des Feuerahorns ist seine locker aufrechte Haltung mit weit ausladenden Hauptästen, die eine breit rundliche Krone mit malerisch überhängenden Zweigen formen. Jüngere Triebe sind glatt und rotbraun, während ältere Zweige eine graubraune, leicht strukturierte Rinde entwickeln.

Der Baum bildet ein flaches, feinverzweigtes Wurzelsystem aus, das überwiegend in den oberen Bodenschichten verläuft und somit eine effiziente Wasser- und Nährstoffversorgung ermöglicht. Diese Eigenschaften machen den Feuerahorn besonders trockenheitstolerant.

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Blätter

Die sommergrünen Blätter des Feuerahorns sitzen gegenständig an den Zweigen und haben eine glänzend dunkelgrüne Oberseite sowie eine hellgrüne Unterseite. Sie sind meist dreilappig; wobei der Mittellappen deutlich länger als die beiden kleineren Seitenlappen ist. Es können auch ungelappte Blätter vorkommen.

Im Herbst beeindruckt der Feuerahorn durch seine spektakuläre Laubfärbung. Die Blätter leuchten in intensiven Rottönen, von karminrot bis dunkelrot, und verleihen dem Baum sein charakteristisches „feuriges“ Aussehen, was ihm den Namen Feuerahorn einbrachte.

Blüte

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Blühender Feuerahorn im Mai im Arboretum de l’école du Breuil, Paris.
Foto: Aroche | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Im Mai zeigt der Feuerahorn seine cremeweißen, leicht duftenden Blüten. Diese sind in aufrechten Trauben angeordnet und ein Blütenstand besteht aus etwa 50 Einzelblüten. Der Feuerahorn ist damit ein wichtiger Nährgehölz für Insekten und zieht besonders Bienen an.

Früchte

Nach der Blüte entwickeln sich die charakteristischen Spaltfrüchte, bestehend aus zwei geflügelten Nüsschen. Diese tragen zunächst einen blutroten Farbton und verfärben sich zur Fruchtreife im September bräunlich. Die Flügel stehen spitzwinklig bis fast parallel und die Früchte hängen in Büscheln von den Zweigen herab.

Welcher Standort ist geeignet?

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Feuerahorn (Acer tataricum) mit Früchten und Laub in der Nähe von Saratow.
Foto: Le.Loup.Gris | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der Feuerahorn bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Je intensiver die Sonneneinstrahlung, desto prächtiger färbt sich das Herbstlaub. Der Baum ist sehr frosthart und gedeiht unter verschiedenen Bodenbedingungen, sofern diese durchlässig sind und keine Staunässe oder kalkhaltigen Böden aufweisen. Der robuste Feuerahorn verträgt starke Winde und große Hitze problemlos und ist deshalb auch als freistehende Sichtschutzhecke geeignet. In gut durchlüfteten Bereichen wird zudem das Risiko von Pilzkrankheiten reduziert.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Feuerahorn stellt keine besonderen Ansprüche und gedeiht auf nahezu allen Gartenböden. Ideal sind durchlässige, humose Substrate mit sandigen bis lehmigen Eigenschaften. Kalkhaltige und staunasse Böden sollten Sie jedoch vermeiden. Der Baum zeigt zudem eine hohe Trockenheitsverträglichkeit.

Feuerahorn richtig pflanzen

Die optimale Pflanzzeit für den Feuerahorn ist im Frühjahr oder Herbst. Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie ihn gut auflockern und von Unkraut befreien. Ein Pflanzabstand von mindestens 3 Metern zu anderen Bäumen oder Sträuchern ist empfehlenswert. Wurzelnackte Exemplare sollten außerhalb der Vegetationsperiode von November bis März gepflanzt werden. Um eine buschigere Wuchsform zu fördern, kürzen Sie die Haupttriebe direkt nach dem Pflanzen um ein Drittel bis zur Hälfte ein.

Feuerahorn pflegen

Der Feuerahorn ist pflegeleicht. Bei Trockenheit, besonders bei jungen Pflanzen, ist regelmäßiges, gründliches Wässern notwendig. Vermeiden Sie Staunässe. Eine leichte Düngung im Frühjahr mit Kompost oder Hornspänen kann nützlich sein. Mulchen Sie den Boden regelmäßig, um die Feuchtigkeit zu bewahren. Im Spätherbst können Sie vermehrt Laubfall erwarten, das entfernt werden sollte, um den Garten sauber zu halten.

Feuerahorn richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht notwendig, kann aber zur Förderung der Gesundheit und Ästhetik beitragen. Totes oder krankes Holz sollte das ganze Jahr über entfernt werden. Ein Rückschnitt im späten Winter oder frühen Frühjahr fördert die Verzweigung und sorgt für eine dichtere Krone. Bei Bedarf kann der Feuerahorn auch weit ins alte Holz zurückgeschnitten werden.

Feuerahorn vermehren

Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat. Sammeln Sie im Herbst die Nüsschen und säen Sie sie direkt im Freilandbeet aus. Die Winterkälte bricht die Keimhemmung, sodass die Samen ab März keimen. Die jungen Sämlinge können im Herbst an ihren endgültigen Standort verpflanzt werden.

Verwendung

Der Feuerahorn ist vielseitig einsetzbar. Als Solitärgehölz entfaltet er seine volle Pracht und setzt Akzente auf großen Rasenflächen. Er eignet sich für Gruppenpflanzungen, freiwachsende Hecken und kann als Windschutz oder zur Böschungsbefestigung genutzt werden. Kleinere Sorten sind auch für die Kübelpflanzung geeignet, was Innenhöfen und Dachterrassen eine besondere Note verleiht.

Krankheiten & Schädlinge

Der Feuerahorn ist robust, kann jedoch von einigen Krankheiten und Schädlingen betroffen sein.

Krankheiten & Schädlinge

  • Echter Mehltau: Erscheint als grauweißer Belag auf den Blättern. Vorbeugend sollten Sie regelmäßig wässern und mulchen.
  • Teerfleckenkrankheit: Zeigt sich durch schwarze Flecken auf den Blättern. Entfernen und entsorgen Sie betroffene Blätter.
  • Rußrindenkrankheit: Befällt die Rinde, Vorsorge durch saubere Schnitttechniken.
  • Welkekrankheit (Verticillium): Führt zum Welken und Absterben von Zweigen. Dieser können Sie durch gut belüftete und feuchte Bodenbedingungen vorbeugen.

Schädlinge

  • Blattläuse: Können durch natürliche Feinde oder Abspritzen mit Wasser bekämpft werden.
  • Gallmilben, Zikaden, Schildläuse: Verursachen meist keine ernsthaften Schäden und bedürfen selten Bekämpfung.
  • Frostspanner: Kann bei starkem Befall durch biologische Mittel bekämpft werden.

Schäden durch Wirbeltiere

Junge Feuerahorne können durch Wildverbiss oder Schäden durch Nagetiere betroffen sein. Schutzmaßnahmen wie Einzäunungen (108,00€ bei Amazon*) sind hier hilfreich.

Durch die Beachtung dieser Pflegetipps bleibt Ihr Feuerahorn gesund und wächst langfristig prächtig.

Häufig gestellte Fragen

Warum variiert die Farbe der Herbstblätter des Feuerahorns?

Die intensive Rotfärbung der Herbstblätter des Feuerahorns wird durch die Sonneneinstrahlung beeinflusst. Je sonniger der Standort, desto kräftiger und leuchtender werden die Farben. Die chemischen Prozesse, die für die Färbung verantwortlich sind, werden durch das Licht gefördert.

Kann der Feuerahorn in frostigen Gebieten gepflanzt werden?

Ja, der Feuerahorn ist extrem frosthart und kann Temperaturen bis zu -40 Grad Celsius problemlos überstehen. Dies macht ihn ideal für Regionen mit harten, kalten Wintern.

Was mache ich, wenn mein Feuerahorn von Rußrindenkrankheit befallen ist?

Da die Rußrindenkrankheit durch (Schnitt-)Wunden in die Rinde eindringt, ist Vorbeugung das Beste. Saubere Schnitttechniken und eine gute Pflege des Baums sind wichtig. Einmal befallen, ist leider wenig zu machen, außer die betroffenen Äste zu entfernen.

Welche Tiere profitieren vom Feuerahorn?

Feuerahorne bieten wertvolle Nahrung für Insekten wie Bienen, die sich an den pollenreichen Blüten laben. Im Herbst dienen die Spaltfrüchte Vögeln und anderen kleinen Tieren als Nahrung. Junge Feuerahorne sind jedoch anfällig für Wildverbiss und sollten geschützt werden.

Bilder: ArgenLant / Shutterstock