Ficus Ginseng

Ficus Ginseng vermehren: Eine einfache Anleitung

Der Ficus Ginseng, auch bekannt als Ficus microcarpa, ist ein beliebter Bonsai-Baum, der sich durch seine dicken, knorrigen Wurzeln und sein glänzendes Laub auszeichnet. Dieser Leitfaden bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur erfolgreichen Vermehrung des Ficus Ginseng durch Stecklinge, von der Auswahl des Stecklings bis zum Umtopfen der bewurzelten Pflanze.

Die richtigen Voraussetzungen für die Vermehrung

Alle Materialien sollten sorgfältig ausgewählt und vorbereitet werden für die Vermehrung

Die richtigen Voraussetzungen für die Vermehrung

Bevor Sie mit der Vermehrung Ihres Ficus Ginseng beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass alle notwendigen Materialien vorhanden sind. Dazu gehören:

  • Ein scharfes und sauberes Schneidwerkzeug: Dies ist wichtig, um saubere Schnitte zu erzielen und das Risiko von Infektionen zu minimieren.
  • Nährstoffarmes Anzuchtsubstrat: Ein solches Substrat bietet die ideale Grundlage für die Entwicklung junger Wurzeln.
  • Eine Abdeckung zur Erhaltung der Feuchtigkeit: Eine durchsichtige Folie oder ein ähnliches Material mit kleinen Löchern hilft, eine hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen, die die Bewurzelung fördert.
  • Wärme und indirektes Licht: Ein warmer Standort (25-30 °C) mit indirektem Licht bietet optimale Bedingungen für das Wachstum, ohne die Stecklinge zu verbrennen.
  • Geduld und sorgfältige Pflege: Die regelmäßige Kontrolle des Feuchtigkeitsgehalts und die Anpassung der Bedingungen spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Vermehrung.

Mit diesen Voraussetzungen schaffen Sie die Basis für ein gesundes Wachstum Ihrer jungen Ficus Ginseng Pflanzen.

Schritt 1: Auswahl des Stecklings

Der erste Schritt zur erfolgreichen Vermehrung ist die Auswahl eines geeigneten Stecklings. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  1. Wählen Sie einen jungen, kräftigen Trieb mit einer Länge von mindestens 5 cm aus.
  2. Der Trieb sollte zwei Blattpaare besitzen. Entfernen Sie alle weiteren Blätter, damit der Steckling seine Energie auf die Wurzelbildung konzentrieren kann.
  3. Um den Energieverbrauch des Stecklings weiter zu reduzieren, können Sie die verbleibenden Blätter um etwa die Hälfte kürzen.
  4. Verwenden Sie ein scharfes und sauberes Schneidwerkzeug, um einen sauberen Schnitt zu erzielen und so eine gesunde Wurzelentwicklung zu fördern.

Lesen Sie auch

Schritt 2: Vorbereitung des Stecklings

Sobald Sie den passenden Steckling ausgewählt haben, bereiten Sie ihn für die Bewurzelung vor:

  1. Optional: Tauchen Sie die Schnittfläche des Stecklings in Bewurzelungshormon (11,00€ bei Amazon*). Dies kann die Wurzelbildung unterstützen.
  2. Füllen Sie einen Topf mit nährstoffarmem Substrat, welches ideal für die erste Phase der Wurzelentwicklung geeignet ist.
  3. Befeuchten Sie das Substrat leicht, um ein optimales Umfeld für die Bewurzelung zu schaffen.

Schritt 3: Pflanzen des Stecklings

Nun folgt das Einpflanzen des Stecklings:

  1. Stecken Sie den Steckling etwa 2-3 cm tief in das Substrat. Dies gewährleistet einen ausreichenden Kontakt zwischen Schnittstelle und Erde.
  2. Drücken Sie das Substrat vorsichtig um den Steckling herum an, um die Stabilität zu erhöhen und Hohlräume zu vermeiden, die die Wurzelbildung beeinträchtigen könnten.
  3. Befeuchten Sie das Substrat nach dem Einpflanzen erneut, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit rund um den Steckling zu gewährleisten, ohne dass Staunässe entsteht.

Schritt 4: Bewurzelungsphase

Während der Bewurzelungsphase benötigt der Steckling besondere Aufmerksamkeit:

  1. Bedecken Sie den Topf mit einer durchsichtigen Folie oder einem Plastikbeutel und versehen Sie diese mit Löchern, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten und gleichzeitig eine ausreichende Belüftung sicherzustellen.
  2. Platzieren Sie den Topf an einem warmen und hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  3. Halten Sie die Temperatur bei etwa 25 °C, um die Bewurzelung zu fördern.
  4. Achten Sie darauf, dass die Erde während dieser Phase gleichmäßig feucht bleibt, aber vermeiden Sie Staunässe.
  5. Lüften Sie die Abdeckung regelmäßig, um die Luftzirkulation zu fördern und Schimmelbildung vorzubeugen.

Das Erscheinen neuer Blätter zeigt an, dass der Steckling erfolgreich Wurzeln gebildet hat und die Bewurzelungsphase abgeschlossen ist.

Schritt 5: Umtopfen

Die Wahl des neuen Topfes verbessert das Pflanzenwachstum und die Wurzelgesundheit

Schritt 5: Umtopfen

Sobald die Wurzeln sichtbar sind, ist es Zeit, den Steckling umzutopfen. In der Regel ist dies alle zwei bis drei Jahre notwendig oder wenn die Wurzeln den Topf ausfüllen oder sogar durch die Abzugslöcher sichtbar werden.

  1. Wählen Sie einen neuen Topf, der im Durchmesser etwa 1 cm größer ist als der aktuelle. Sorgen Sie für eine gute Drainage, indem Sie Tonscherben über die Abzugslöcher des neuen Topfes legen und darüber eine Schicht aus Kies, Tonkugeln oder Blähton hinzufügen.
  2. Lösen Sie den Erdballen vorsichtig vom Schalenrand. Dies kann mit einem Sichelmesser erleichtert werden.
  3. Ziehen Sie den Wurzelballen auseinander und kürzen Sie die Wurzeln so, dass sie ein angemessenes Größenverhältnis zur Krone haben. Achten Sie darauf, die wichtigen Wurzelspitzen, die für die Wasseraufnahme zuständig sind, nicht zu entfernen.
  4. Ersetzen Sie zwei Drittel der alten Erde durch neues Substrat, idealerweise eine für Bonsais geeignete Erde.
  5. Setzen Sie die Pflanze in den vorbereiteten Topf und verdichten Sie das Substrat sorgfältig mit einem Holzstab.
  6. Gießen Sie die Pflanze nach dem Umtopfen gut an und verzichten Sie in den folgenden vier Wochen auf Düngung, Schnitt oder Draht, um ihr Zeit zur Erholung von dem Stress des Umtopfens zu geben.
Tipps

Eine gleichmäßige Feuchtigkeit ist entscheidend für eine erfolgreiche Wurzelbildung.

Tipps

  • Verwenden Sie für die Anzucht ein nährstoffarmes Substrat, das gleichmäßig feucht gehalten wird.
  • Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Wurzelbildung. Decken Sie den Topf mit einer durchlässigen Folie ab oder platzieren Sie ihn in einem Raum mit Luftbefeuchter.
  • Eine konstante Temperatur zwischen 25 °C und 30 °C unterstützt den Bewurzelungsprozess optimal.
  • Geduld ist wichtig, da die Bewurzelung zwei bis drei Wochen oder sogar länger dauern kann.

Probleme und Lösungen

  • Steckling verwelkt: Ursachen können sowohl Überwässerung als auch Unterversorgung sein. Finden Sie die optimale Balance, indem Sie die Erde stets leicht feucht halten und Staunässe vermeiden.
  • Steckling bildet keine Wurzeln: Eine niedrige Umgebungstemperatur oder eine zu geringe Luftfeuchtigkeit können das Wurzelwachstum hemmen. Erhöhen Sie die Temperatur auf etwa 25 °C und steigern Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen oder Abdecken mit einer perforierten Folie.
  • Schädlinge: Gängige Schädlinge wie Spinnmilben, Schildläuse oder Thripse können den Steckling befallen. Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig und entfernen Sie betroffene Bereiche. Besprühen Sie die Pflanze mit Wasser oder verwenden Sie natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel, um den Befall einzudämmen.
Bilder: Life morning / Shutterstock