Fingerstrauch: Pflege, Schneiden & Sorten im Überblick
Der Fingerstrauch (Potentilla fruticosa) ist ein robuster und pflegeleichter Blütenstrauch, der mit seinen zahlreichen Blüten den Garten über Monate hinweg belebt. Erfahren Sie alles über die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten, die richtige Pflege und die schönsten Sorten dieses attraktiven Ziergehölzes.
- Wuchs
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- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Fingerstrauch richtig pflanzen
- Fingerstrauch pflegen
- Fingerstrauch richtig schneiden
- Verwendung
- Sorten & Arten
- Fingerstrauch vermehren
- Krankheiten & Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Der Fingerstrauch, auch bekannt als Strauch-Fingerkraut oder Fünffingerstrauch, ist ein kompakt wachsender Kleinstrauch, der je nach Sorte Höhen von 50 bis 150 Zentimetern erreicht und eine ähnliche Breite entwickelt. Seine buschige und breite Wuchsform macht ihn vielseitig einsetzbar. Die Triebe sind reich verzweigt und aufrecht, mit einer dekorativen hellbraunen bis rotbraunen Rinde, die bei älteren Trieben abblättert.
Die vielseitigen Wuchsformen des Fingerstrauchs machen ihn zur idealen Wahl für verschiedene Gartenstile, sei es als niedrige Hecke, Kübelpflanze oder Teil eines gemischten Blumenbeets. Kompakte Sorten erreichen Höhen von etwa 30 bis 105 Zentimetern, während breitere Sorten oftmals eine größere Breite als Höhe aufweisen.
Blätter
Die charakteristischen Blätter des Fingerstrauchs sind wechselständig angeordnet und erinnern mit ihrer drei- bis siebenzähligen Form an kleine Hände. Jedes Blättchen erreicht eine Länge von ein bis drei Zentimetern. Die Blätter sind sommergrün, entweder gefingert oder gefiedert, und die Oberseite ist dunkelgrün und derb, während die Unterseite heller und reichlich behaart ist.
Im Herbst zeigt der Fingerstrauch keine oder nur eine schwach ausgeprägte Herbstfärbung, obwohl einige Sorten eine leuchtend bronzene Färbung entwickeln können.
Blüte
Der Fingerstrauch ist für seine einfachen Schalenblüten bekannt, die zu den Rosengewächsen gehören und überwiegend zwittrig und radiärsymmetrisch sind. Die Blüten haben meist fünf Blütenblätter und einen kegelförmigen Blütenboden. Ihre Farben variieren je nach Sorte in leuchtendem Gelb, Weiß, Rosa und Orangerot.
Die Blütenstände, die einzeln oder zymös angeordnet sein können, erscheinen von Mai oder Juni bis Oktober, insbesondere an sonnigen und nährstoffarmen Standorten. Zu den wichtigsten Merkmalen der Blüten gehören die fünf Kronblätter und bis zu 20 Staubblätter, die Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen anziehen.
Früchte
Nach der Blütezeit entwickeln sich im Herbst aus den Blüten des Fingerstrauchs unscheinbare, kleine, behaarte braune Nüsschen. Diese Früchte haben keinen nennenswerten Zierwert, können jedoch eine nützliche Nahrungsquelle für Vögel im Garten darstellen.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Jerzy Opioła | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Der Fingerstrauch ist äußerst anpassungsfähig und widerstandsfähig. Für optimales Wachstum wählen Sie einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort. Der Strauch bevorzugt leicht feuchte bis trockene, gut durchlässige Böden und gedeiht besonders gut auf nährstoffarmen, kalkarmen Untergründen. Vermeiden Sie staunasse Böden, da diese Wurzelfäule verursachen können.
Rotblühende Sorten sind weniger trockenheitsresistent und bevorzugen frische, nährstoffreichere Böden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der Fingerstrauch zeigt sich bei den Bodenansprüchen sehr genügsam. Er bevorzugt frische bis mäßig feuchte Böden, die locker und durchlässig sind, um Staunässe zu vermeiden. Ein Boden mit einem leichten Säuregehalt bis neutralem pH-Wert und geringem Kalkgehalt ist ideal.
Sollte der vorhandene Boden schwer oder wenig durchlässig sein, empfiehlt sich die Zugabe von grobem Sand oder Kies sowie das Anlegen einer Drainage, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.
Fingerstrauch richtig pflanzen
Fingersträucher werden als Containerpflanzen meist ganzjährig gepflanzt, solange der Boden nicht gefroren ist. Frühjahr oder Herbst bieten jedoch die besten Bedingungen, da mildere Temperaturen die Pflanzen unterstützen. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein, um Staunässe zu verhindern. Nutzen Sie die folgenden Schritte für eine erfolgreiche Pflanzung:
- Den Wurzelballen gründlich wässern.
- Ein Pflanzloch ausheben, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist.
- Den lockeren Wurzelballen ins Pflanzloch setzen, sodass die Oberseite des Wurzelballens mit dem umgebenden Boden abschließt.
- Das Loch mit einer Mischung aus Aushub und kompostreicher Erde füllen.
- Die Erde festdrücken und einen Gießrand formen.
- Anschließend gründlich wässern.
Nach der Pflanzung hat der Fingerstrauch einen hohen Wasserbedarf. Lassen Sie den Boden nicht vollständig austrocknen, insbesondere in den ersten Wochen und in trockenen Perioden im Sommer.
Fingerstrauch pflegen

Foto: Jamain | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Der Fingerstrauch gilt als pflegeleicht. Beachten Sie jedoch folgende Pflegemaßnahmen:
- Bewässerung: Etablierte Sträucher kommen gut mit Trockenheit zurecht, benötigen jedoch bei Hitze zusätzliches Wasser. Frisch gepflanzte Sträucher müssen regelmäßig gegossen werden, um tiefe Durchwurzelung zu fördern.
- Düngung: Eine jährliche Kompostgabe im Frühjahr unterstützt das Wachstum und die Blütenbildung, obwohl eine regelmäßige Düngung nicht notwendig ist.
- Rückschnitt: Ein jährlicher Rückschnitt im zeitigen Frühjahr fördert die Blütenbildung und hält den Strauch kompakt. Alle 3 bis 5 Jahre kann der Strauch kräftig zurückgeschnitten werden, um die Wuchskraft zu erhalten.
Fingerstrauch richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt fördert die Blühfreudigkeit und den dichten Wuchs des Fingerstrauchs. Bedenken Sie folgende Punkte:
- Zeitpunkt: Der beste Zeitpunkt für stärkere Rückschnitte ist das zeitige Frühjahr. Alternativ können Sie auch nach der Blüte im Herbst schneiden.
- Radikalschnitt: Alle 2 bis 3 Jahre können Sie einen kräftigen Rückschnitt vornehmen, bei dem die Zweige circa 10 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden.
- Formschnitt: Nach der Blüte können Sie abgestorbene und kranke Triebe entfernen sowie lange Triebe einkürzen, um eine gleichmäßige Form zu erzielen.
Verwendung
Der Fingerstrauch ist vielseitig einsetzbar und eignet sich für:
- Blumenbeete: Halbhohe Sorten strukturieren den Hintergrund, während niedrigere Sorten als Bodendecker fungieren.
- Einzelstellung: Er bietet in Einzelstellung oder als Solitärpflanze im Beet einen dekorativen Blickfang.
- Heckenpflanze: Die durchschnittliche Höhe von 70 Zentimetern macht ihn ideal für niedrige, informelle Hecken.
- Kübelpflanze: Seine geringe Wuchshöhe und kompakten Wuchsformen machen ihn perfekt für Balkone und Terrassen.
- Begleiter für Rosen: Weiße Sorten harmonieren besonders gut mit Rosen, während gelbblühende Sorten selektiver kombiniert werden sollten.
Sorten & Arten

Foto: David J. Stang | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia
Beliebte Sorten des Fingerstrauchs sind:
- ‚Goldfinger‘: Großblumige Züchtung mit maisgelben Blüten, ideal für Einzelstellungen.
- ‚Dart’s Golddigger‘: Perfekt für bodendeckende Pflanzungen mit leuchtend gelben Blüten.
- ‚Bella Sol‘: Neuzüchtung mit gelborangen Blüten für vollsonnige Standorte.
- ‚Abbotswood‘: Weißblütige Sorte, resistent gegen Mehltau, ideal für eine elegante Gartengestaltung.
- ‚Bellissima‘: Rosafarbene Blüten und kugeliger Wuchs, passend für romantische Gärten.
- ‚Red Ace‘: Orangerote Blüten, gut als Bodendecker geeignet.
- ‚Manchu‘: Weißblühende, bodendeckende Sorte für kleinere Flächen.
Fingerstrauch vermehren
Der Fingerstrauch lässt sich am einfachsten durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie im Juni leicht verholzte Triebspitzen auf eine Länge von 10 bis 15 Zentimetern ab und entfernen die unteren Blätter. Stecken Sie die Stecklinge in eine Anzuchtschale mit feuchter Aussaaterde (6,00€ bei Amazon*) und stellen Sie diese an einen hellen, absonnigen Platz im Freien. Gleichmäßige Feuchtigkeit und gelegentliches Lüften fördern die Wurzelbildung innerhalb von etwa zwei Wochen.
Krankheiten & Schädlinge
Fingersträucher sind grundsätzlich widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Jedoch können gelegentlich folgende Probleme auftreten:
- Echter Mehltau: Erkennbar durch einen weißen, mehlig wirkenden Belag auf Blättern und Trieben. Behandeln Sie betroffene Stellen mit einem Milch-Wasser-Gemisch.
- Falscher Mehltau und Blattfleckenkrankheit: Entfernen Sie befallenes Laub und desinfizieren Sie Schnittwerkzeuge, um die Ausbreitung zu verhindern. Bei starkem Befall können Fungizide notwendig sein.
- Blattläuse: Diese können mit natürlichen Feinden oder milden Seifenlösungen bekämpft werden.
- Eisenchlorose: Zeigt sich durch gelbe Blätter mit grünen Blattadern und kann durch eine Volldüngung im Frühjahr vorbeugt werden.
Häufig gestellte Fragen
Welche Pflegefehler fördern die Blattfleckenkrankheit beim Fingerstrauch?
Ja, die Blattfleckenkrankheit wird durch verschiedene Pflegefehler begünstigt, insbesondere durch eine zu nasse Pflanze, einen zu festen Boden oder Lichtmangel. Diese Faktoren schaffen eine Umgebung, in der Pilzinfektionen leichter auftreten können. Betroffene Blätter sollten entfernt und entsorgt werden, um die Ausbreitung zu verhindern, und die Schnittwerkzeuge nach Gebrauch gründlich desinfiziert werden.
Können die kleinen braunen Nüsschen des Fingerstrauchs Vögel im Garten unterstützen?
Ja, die unscheinbaren braunen Nüsschen des Fingerstrauchs können eine nützliche Nahrungsquelle für Vögel darstellen. Obwohl diese Früchte keinen nennenswerten Zierwert haben, tragen sie zur Biodiversität im Garten bei, indem sie Vögeln eine zusätzliche Nahrungsquelle bieten.
Welche besonderen Herausforderungen gibt es bei rotblühenden Sorten des Fingerstrauchs?
Rotblühende Sorten des Fingerstrauchs sind weniger trockenheitsresistent und bevorzugen daher frische, nährstoffreichere Böden. Diese Sorten erfordern möglicherweise eine sorgfältigere Bewässerung und Bodenpflege, um optimal zu gedeihen.
Was verursacht Eisenchlorose bei Fingersträuchern und wie kann sie behandelt werden?
Eisenchlorose zeigt sich durch gelbe Blätter mit grünen Blattadern und wird oft durch einen Mangel an verfügbarer Eisen im Boden verursacht. Eine Behandlung kann durch die Zugabe eines Volldüngers im Frühjahr erfolgen, um den Nährstoffmangel zu beheben und die Pflanze zu stärken.