Tiere im Garten

Der Gartenschläfer: „Zorro“ ist bedroht

Bis vor einigen Jahren war der Gartenschläfer noch oft anzutreffen und ein häufiger Untermieter in den Gärten. Aufgrund des zunehmenden Verlustes seiner natürlichen Lebensräume steht das possierliche Tierchen inzwischen auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.

Das Mäuschen mit der auffälligen Maske

Wie die Haselmaus gehört auch der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) zur Familie der Bilche (Schlafmäuse). Man erkennt das nur 12 bis 17 Zentimeter lange Tier an dem schwarzen Streifen, der sich von den großen Ohren über die Augen zieht und wie eine Brille aussieht. Rücken und Flanken hingegen sind rötlich- oder graubraun, der Bauch ist weiß.

Der Schwanz ist etwa so lang wie der Körper, dicht behaart und endet in einer buschigen Quaste. Die Schwanzhaut hat eine Sollbruchstelle. Dadurch können Feinde oft nur die Haare erbeuten.

Der natürliche Lebensraum

Das Hauptverbreitungsgebiet des niedlichen Tierchens, das zum Wildtier des Jahres 2023 gekürt wurde, liegt im Südwesten. Hier ist der Gartenschläfer vor allem in den höheren Lagen der Mittelgebirge mit ihren strukturreichen Wäldern, in denen es noch viele Verstecke im Totholz und in zerklüfteten Felspartien gibt, zu finden. Als Kulturfolger bewohnt er zudem Weinberge, Streuobstwiesen und naturnahe Gärten.

Wie lebt der Gartenschläfer?

Das kleine Tier werden Sie eher selten zu Gesicht bekommen, denn der Gartenschläfer ist dämmerungs- und nachtaktiv. Aus Moos, Gras, Laub, Federn und Haaren baut er sich in Baum- und Felsenhöhlen, alten Vogelnestern sowie in Mauerspalten ein kuscheliges Schlafnest, in dem er den ganzen Tag verschläft.

Während des Winterschlafs, der von Oktober bis April dauert und eigentlich eine Stoffwechselreduktion darstellt, kann die Körpertemperatur der Bilche auf – 1 Grad sinken. Das Herz schlägt dann nur noch zweimal pro Minute.

Gartenschläfer gehören zu den kommunikativen Tieren: Insbesondere während der Paarungszeit im Frühling machen sie durch pfeifende, knarrende, geckernede und grunzende Laute auf sich aufmerksam.

Was fressen Gartenschläfer?

Bilche sind die einzigen Nagetiere, die keinen Blinddarm haben. Deshalb können sie keine grobfaserige Nahrung verdauen. Sie ernähren sich von:

  • Früchten,
  • Sämereien,
  • Insekten,
  • Schnecken.

Die putzigen Gartenschläfer sind also durchaus nützliche Untermieter im Garten, über die man sich freuen sollte. Darüber hinaus spielen sie auch eine wichtige Rolle im Ökosystem, denn sie dienen selten gewordenen Tieren wie Eulen als Beute.

Vermuten Sie die Anwesenheit von Gartenschläfern, sollten Sie Nistkästen (18,00€ bei Amazon*) so anbringen, dass die Tierchen nicht an die Vogeleier gelangen. Durch einen umgedrehten und unter der Vogelbehausung angebrachten Plastikeimer werden die kleinen Nesträuber ferngehalten.

Gartenschläfer dürfen nicht getötet werden

Wenn sich Gartenschläfer auf dem Dachboden einnisten, können sie mit ihrem nächtlichen Getrappel durchaus lästig werden. Auch der Kot der Untermieter kann zu einem hygienischen Problem werden. Da sie aber streng geschützt sind, dürfen sie auf keinen Fall getötet und nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörde umgesiedelt werden.

Bilder: JAH / stock.adobe.com