Gazanien vermehren: Aussaat & Stecklinge einfach erklärt
Gazanien lassen sich durch Aussaat oder Stecklinge vermehren. Dieser Artikel erläutert beide Methoden detailliert und gibt praktische Tipps zur optimalen Standortwahl, Pflege und Überwinterung.

Die beste Aussaatzeit für Gazanien liegt zwischen Februar und April
Vermehrung durch Aussaat
Die Vermehrung von Gazanien mittels Aussaat ist eine unkomplizierte und effektive Methode, um eine Vielzahl neuer Pflanzen zu ziehen. Der beste Zeitraum für die Aussaat liegt zwischen Ende Februar und Anfang April, sodass die Jungpflanzen nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland gesetzt werden können.
Vorbereitung der Aussaat
Bereiten Sie zunächst eine geeignete Anzuchterde vor, indem Sie diese mit Sand vermischen. Dadurch wird das Substrat lockerer und durchlässiger, was den Keimlingen zugutekommt. Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf der Substratoberfläche, da Gazanien Lichtkeimer sind und durch direktes Licht ihren Keimprozess starten. Stellen Sie sicher, dass die Temperatur während der Keimung konstant bei etwa 18 bis 20 Grad Celsius liegt.
Pflege der Keimlinge
Platzieren Sie die Anzuchtschalen an einem hellen, jedoch nicht direkt sonnigen Standort. Halten Sie das Substrat stets leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, um Schimmelbildung zu verhindern. Durch das Abdecken der Schalen mit durchsichtiger Plastikfolie oder einer Glasplatte wird ein feuchtes Mikroklima geschaffen, welches die Keimung fördert. Denken Sie daran, die Abdeckung täglich zu lüften, damit sich kein Schimmel bildet.
Pikieren und Auspflanzen

Die schrittweise Gewöhnung ans Freiland fördert robustes Pflanzenwachstum
Nach ungefähr zwei Wochen erscheinen die ersten Keimlinge. Entfernen Sie dann die Abdeckung und warten Sie, bis die Pflänzchen vier bis sechs Blätter entwickelt haben. Anschließend können die Jungpflanzen in separate Töpfe pikiert werden. Ab Anfang Mai sollten die Pflanzen schrittweise an die Außenbedingungen gewöhnt werden, indem Sie diese tagsüber ins Freie stellen und nachts wieder ins Haus holen. Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, gewöhnlich ab Mitte Mai, können die Gazanien an ihren endgültigen Standort ins Freiland gepflanzt werden. Beachten Sie dabei einen Pflanzabstand von etwa 15 bis 20 Zentimetern für eine optimale Entwicklung.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine effektive Methode, um Gazanien zu vermehren, insbesondere wenn keine keimfähigen Samen zur Verfügung stehen. Diese Technik ermöglicht es Ihnen, identische Nachkommen Ihrer Lieblingspflanze zu erhalten.
Stecklinge schneiden
Der ideale Zeitpunkt, um Stecklinge zu schneiden, ist der Spätsommer. Wählen Sie dafür kräftige, leicht verholzte Triebe mit einer Länge von etwa 10 bis 20 Zentimetern. Entfernen Sie die unteren Blätter und Knospen, um Fäulnis zu vermeiden. Verwenden Sie ein scharfes und sauberes Messer, um den Steckling direkt unterhalb eines Sprossknotens abzuschneiden.
Stecklinge einpflanzen

Die richtige Feuchtigkeit fördert gesunde Wurzelbildung bei den Stecklingen
Füllen Sie kleine Pflanztöpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde und stecken Sie die Stecklinge bis zur Hälfte in das Substrat. Stellen Sie die Töpfe an einen warmen, hellen Standort und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, jedoch nicht nass. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Wurzelbildung beeinträchtigen kann.
Pflege und Überwinterung
Lassen Sie die Stecklinge über den Winter an einem hellen und frostfreien Platz, idealerweise bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Gießen Sie sparsam, aber regelmäßig. Übermäßige Feuchtigkeit kann die jungen Pflanzen anfällig für Fäulnis machen. Im Frühjahr sollten die Stecklinge ausreichend bewurzelt sein und können schrittweise an kühlere Außentemperaturen gewöhnt werden. Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, können die bewurzelten Stecklinge ins Freiland oder in Kübel umgepflanzt werden.
Standort und Pflege
Gazanien lieben sonnige bis vollsonnige Plätze, da sie nur bei ausreichend Licht ihre Blüten öffnen. Ein Standort, der möglichst warm ist und gleichzeitig vor Regen und starkem Wind geschützt liegt, fördert die Blütenpracht. Ideal sind Plätze in der Nähe von Mauern oder im Steingarten, wo die gespeicherte Wärme des Tages nachts wieder abgegeben wird.
Bodenvorbereitung

Kies und Sand verbessern die Durchlässigkeit für eine gesunde Pflanzenentwicklung
Der Boden für Gazanien sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Am besten eignen sich nährstoffarme, sand- oder kieshaltige Substrate. Vor dem Pflanzen empfiehlt es sich daher, die Erde mit Sand oder Kies anzureichern. Maßnahmen für eine optimale Entwicklung und üppige Blütenbildung beinhalten:
- Kies oder Sand untermischen, um die Bodendurchlässigkeit zu verbessern.
- Bei zeitweiliger Nässe eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton (8,00€ bei Amazon*) von etwa 10 cm Tiefe anlegen.
Pflanzung im Beet oder Kübel

Eine gute Drainage schützt Gazanien vor schädlicher Staunässe im Pflanzkübel
Gazanien können sowohl im Beet als auch in Pflanzgefäßen kultiviert werden. Sollten Sie sich für eine Kübelhaltung entscheiden, achten Sie darauf, dass das Gefäß über ausreichende Wasserabzugslöcher verfügt. Eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton auf dem Boden des Gefäßes verhindert zudem Staunässe. In beiden Fällen wählen Sie am besten:
- Pflanzabstände von etwa 15 bis 20 Zentimetern, um den Pflanzen genügend Raum zur Entfaltung zu geben.
- Kompakte Pflanzgruppen von vier bis fünf Pflanzen, um ein dichtes und dekoratives Erscheinungsbild zu erzielen.
Bewässerung und Düngung
Gazanien benötigen relativ wenig Wasser. Gießen Sie regelmäßig, achten jedoch darauf, dass keine Staunässe entsteht. Im Freiland sollten Gießintervalle nach den Wetterbedingungen angepasst werden.
Das Düngen ist nur sparsam erforderlich. Ein nährstoffreicher Boden kann zu übermäßiger Blattbildung und einer reduzierten Blütenentwicklung führen. Eine Düngung alle zwei Wochen mit einem kaliumbetonten Flüssigdünger reicht in der Regel aus.
Überwinterung
Da Gazanien nicht winterhart sind, müssen sie relativ kurzfristig ins Haus geholt werden. Nutzen Sie ein kühles, aber helles Winterquartier mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Gießen Sie sparsam, um Fäulnis zu vermeiden. Im Frühling gewöhnen Sie die Pflanzen schrittweise an kühlere Außentemperaturen, bevor sie ab Mitte Mai wieder ins Freie gepflanzt werden können.
Vorteile und Nachteile der Vermehrungsmethoden
Wenn es um die Vermehrung von Gazanien geht, haben Sie zwei bewährte Methoden zur Auswahl: die Vermehrung durch Stecklinge und die Aussaat. Beide Methoden bieten spezifische Vorteile und Nachteile, die hier übersichtlich dargestellt werden.
Vermehrung durch Stecklinge
Vorteile:
- Pflanzenechtheit: Stecklinge gewährleisten, dass die neuen Pflanzen die gleichen Wuchsformen und Blütenfarben wie die Mutterpflanze beibehalten.
- Erfolgsquote: Diese Methode bietet eine verlässliche Möglichkeit, auch dann neue Pflanzen zu ziehen, wenn keine keimfähigen Samen zur Verfügung stehen.
- Wirtschaftlichkeit: Sie können Stecklinge direkt von Ihren bestehenden Pflanzen gewinnen, ohne zusätzliche Kosten für Saatgut zu verursachen.
Nachteile:
- Zeitaufwand: Der Bewurzelungsprozess kann mehrere Monate dauern und erfordert Geduld und kontinuierliche Pflege.
- Platzbedarf: Es muss ausreichend Platz für die einzelnen Pflanzgefäße in einem frostfreien Winterquartier bereitgestellt werden.
Vermehrung durch Aussaat

Eine Aussaat ermöglicht den Anbau zahlreicher Gazanien gleichzeitig im Garten
Vorteile:
- Einfache Handhabung: Aus Samen gezogene Gazanien keimen in der Regel schnell und unkompliziert.
- Große Anzahl: Diese Methode erlaubt es Ihnen, eine größere Anzahl von Jungpflanzen gleichzeitig zu ziehen.
Nachteile:
- Keimfähigkeit: Insbesondere bei Hybridsorten kann es vorkommen, dass die Samen nicht keimfähig sind, was den Kauf von zertifiziertem Saatgut erforderlich macht.
- Überwinterung: Jungpflanzen müssen über den Winter hinweg im Haus an einem warmen Ort gehalten werden, was zusätzlichen Platz und Aufmerksamkeit erfordert.