Sind gelbe Ameisen gefährlich? Alles über ihre Giftigkeit
Gelbe Ameisenarten sind in unseren Gärten häufig anzutreffen. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften der verschiedenen Arten, von harmlos bis gefährlich, und gibt Tipps zum Umgang mit ihnen.

Das Gift gelber Ameisen kann bei empfindlichen Personen Hautreizungen verursachen
Sind Gelbe Ameisen giftig?
Gelbe Ameisen können ein Gift absondern, das insbesondere bei empfindlichen Personen zu Hautreizungen wie Juckreiz, Schwellungen und leichten Schmerzen führen kann. Doch es gibt Unterschiede zwischen den einzelnen Arten:
- Gelbe Diebsameise (Solenopsis fugax): Obwohl sie einen Giftstachel besitzt, ist ihr Stich für Menschen im Allgemeinen harmlos. Allergische Reaktionen sind sehr selten.
- Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus): Das Gift dieser Art ist ebenfalls recht schwach und führt meist nur zu leichten, kurzfristigen Beschwerden.
- Gelbe Spinnerameise (Anoplolepis gracilipes): Diese Art ist für ihr aggressives Verhalten und ihr starkes gefährliches Gift bekannt, welches zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.
Wenn Sie Gelbe Ameisen in Ihrem Garten entdecken, ist es wichtig, zu unterscheiden, um welche Art es sich handelt, um angemessen zu reagieren.

Die Gelbe Diebsameise lebt bevorzugt in Nestern anderer Ameisenarten
Die Gelbe Diebsameise
Die Gelbe Diebsameise (Solenopsis fugax), auch bekannt als Diebische Zwergameise, zählt zu den in Mitteleuropa heimischen kleptoparasitären Ameisenarten. Mit einer Größe von gerade einmal 1,5 bis 3 Millimetern sind die Arbeiterinnen ausgesprochen klein und hellgelb gefärbt. Charakteristisch für diese Art ist ihre Lebensweise, bei der sie in Nestern anderer Ameisenarten Beute machen, insbesondere Eier, Larven und Puppen. Trotz der mikroskopischen Ausmaße sind sie in der Lage, große Kolonien zu bilden.
Obwohl die Gelbe Diebsameise mit einem Giftstachel ausgestattet ist, stellt sie für Menschen keine nennenswerte Gefahr dar. Der Stich verursacht lediglich vorübergehende Hautreizungen wie Juckreiz, Rötungen und leichte Schwellungen. In seltenen Fällen kann es bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen kommen.
Aufgrund ihrer spezifischen Ernährungsweise sind Gelbe Diebsameisen weniger an menschlichen Nahrungsvorräten interessiert und gelten daher nicht als Nahrungs- oder Hygieneschädlinge. Ihr Vorkommen beschränkt sich überwiegend auf trockene, wärmebegünstigte Standorte.
Kommt es dennoch zu einem Stich, empfiehlt es sich, die betroffene Stelle zu kühlen und gegebenenfalls eine Antihistaminika-Creme gegen den Juckreiz aufzutragen. Sollten Symptome wie starke Schmerzen oder allergische Reaktionen auftreten, ist ein Arztbesuch ratsam.

Die Gelbe Wiesenameise lebt bevorzugt in feuchten Wiesen und an Waldrändern
Die Gelbe Wiesenameise
Die Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus), auch bekannt als Gelbe Wegameise oder Bernsteingelbe Ameise, ist in vielen Teilen Mitteleuropas häufig anzutreffen. Diese Art lebt bevorzugt in feuchten Wiesen, auf Grasflächen und an Waldrändern, wo sie komplexe, weitverzweigte Nester unter Steinen oder im Erdboden baut.
Die Arbeiterinnen der Gelben Wiesenameise sind 2 bis 4,5 Millimeter groß und gelb bis braungelb gefärbt. Ihr Gift ist vergleichsweise schwach und führt meist nur zu leichten, kurzzeitigen Hautreizungen.
Interessant ist die Ernährung der Gelben Wiesenameise, die hauptsächlich vom Honigtau der Wurzelläuse lebt, die sie in ihren unterirdischen Nestern züchtet. Dadurch bleibt sie in der Regel unterirdisch und ist relativ unsichtbar für den Menschen.
Die Nester der Gelben Wiesenameise sind nicht nur für ihre Bewohner optimal temperiert und geschützt, sondern auch eine wahre Kinderstube: Von der Eiablage bis hin zur Arbeiterameise dauert es ca. 10-12 Wochen. Trotz ihres Giftstachels stellt die Gelbe Wiesenameise aufgrund ihres schwachen Giftes keine ernsthafte Gefahr für Menschen dar.
Die Gelbe Spinnerameise
Die Gelbe Spinnerameise (Anoplolepis gracilipes) ist eine invasive Spezies, die als besonders gefährlich gilt. Ursprünglich aus Asien stammend, hat sie sich mittlerweile in vielen Teilen Afrikas, Südamerikas, Australiens und auf zahlreiche Inseln verbreitet. Diese Ameise bildet riesige Superkolonien, die aus Millionen von Arbeiterinnen bestehen.
Diese Art ist sowohl für Mensch als auch für Tier gefährlich, da sie ein starkes Gift verspritzt, das Säure enthält und zu Erblindungen führen kann. Die Gelbe Spinnerameise ist aggressiv und richtet erhebliche Schäden in Ökosystemen an. Sie frisst Pflanzen kahl und unterstützt die Vermehrung von Ernteschädlingen, was zur Zerstörung von landwirtschaftlichen Erträgen führen kann.
In ihrer Nahrung ist die Gelbe Spinnerameise vielseitig: Sie ernährt sich von süßem Saft, der von Schildläusen stammt, und frisst zusätzlich Samen, Aas, Insekten, Spinnen, kleine Wirbeltiere wie Eidechsen und Vögel sowie Krebstiere.
Die Bekämpfung dieser invasiven Art stellt eine große Herausforderung dar. Bei Auftreten dieser Ameisen sollten schnell und gezielt Ameisen vorzubeugen sowie im Wurzelballen zu bekämpfen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und sowohl landwirtschaftliche Flächen als auch natürliche Ökosysteme zu schützen.
Symptome eines Ameisenstichs
Ein Ameisenstich kann zu unterschiedlichen Symptomen führen, die je nach Ameisenart und individueller Empfindlichkeit variieren:
- Lokaler Schmerz und Juckreiz: Der Stich kann sofortige, oft stechende oder brennende Schmerzen verursachen, begleitet von intensivem Juckreiz.
- Rötung und Schwellung: Um die Einstichstelle können sich sichtbare Rötungen und Schwellungen bilden.
- Hitzewallungen: Die betroffene Hautpartie kann sich wärmer anfühlen.
- Bläschenbildung: Bei empfindlicher Haut können sich Bläschen oder Pusteln bilden.
- Kopfschmerzen und Fieber: In stärkeren Reaktionen kommen auch Kopfschmerzen und leichtes Fieber vor.
In seltenen Fällen können schwerwiegendere Symptome auftreten, die besonders beachtet werden sollten:
- Atembeschwerden oder Engegefühl in der Brust: Diese Anzeichen können auf eine allergische Reaktion hindeuten.
- Schwindel und Benommenheit: Diese Symptome können auf eine übermäßige Reaktion des Körpers auf das Gift hindeuten.
- Muskelkrämpfe: Schmerzhafte Muskelkrämpfe können in extremen Fällen auftreten.
- Niedriger Blutdruck und erhöhte Herzfrequenz: Diese Anzeichen könnten auf eine anaphylaktische Reaktion hinweisen, die sofortige ärztliche Hilfe erfordert.
Wenn schwerwiegende Symptome nach einem Ameisenstich auftreten, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Das Kühlen der Einstichstelle lindert schnell Schmerzen und Schwellungen
Was tun bei einem Ameisenstich?
Tritt ein Ameisenstich auf, sollten Sie umgehend handeln:
- Reinigen und Desinfizieren: Säubern Sie die betroffene Stelle gründlich mit Wasser und Seife und tragen Sie anschließend ein Desinfektionsmittel auf.
- Kühlen: Kühlen Sie die Einstichstelle mit einem kalten, feuchten Tuch oder einem in ein Tuch gewickelten Eispack, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern.
- Schmerz- und Juckreizlinderung: Verwenden Sie kühlende Gels, Antihistaminika-Cremes oder hydrokortisonhaltige Salben, um die Entzündungsreaktion zu reduzieren.
- Hausmittel: Eine Paste aus Backpulver und Wasser oder das Auftragen von Essig oder Zitronensaft kann die Beschwerden lindern.
- Körperreaktionen beobachten: Achten Sie auf allergische Reaktionen oder ungewöhnliche Symptome und suchen Sie bei Bedarf sofort einen Arzt auf.
- Notfallset bei Allergien: Personen mit bekannten Allergien sollten stets ein Notfallset mit Antihistaminika, Kortison und einem Adrenalin-Autoinjektor (20,00€ bei Amazon*) bei sich tragen.
- Arzt konsultieren: Bei starken Schmerzen, ausgeprägten Schwellungen oder Anzeichen einer Infektion sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Durch die Befolgung dieser Schritte können Sie die Auswirkungen eines Ameisenstichs effizient mindern und die Heilung fördern.