Bäume

Götterbaum: Blätter, Blüten & Standort – Wissenswertes & mehr

Der Götterbaum beeindruckt durch schnelles Wachstum und Anpassungsfähigkeit, gilt aber auch als invasiv. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften des Baumes, von seinen Blättern bis zu seinen Standortvorlieben.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Laubabwerfender Baum
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Meist unter 100 Jahre
Wuchs icon
Wuchs
Unregelmäßige, reich verzweigte Krone
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
18 bis über 30 Meter
Blütezeit icon
Blütezeit
Juli
Blattfarbe icon
Blattfarbe
Dunkelrot werdend grün, im Herbst gelb
Toggle Icon Gesamten Steckbrief anzeigen

Wuchs

Der Götterbaum (Ailanthus altissima), auch bekannt als „Baum des Himmels“, ist ein mittelgroßer, laubabwerfender Baum mit einer unregelmäßigen, reich verzweigten Krone. In Mitteleuropa erreicht er auf guten Standorten Höhen von 27 bis über 30 Metern, während er in nährstoffarmen, trockenen Regionen, wie dem Mittelmeergebiet, nur 18 bis 20 Meter hoch wird. Der Stammdurchmesser kann über 1,6 Meter betragen und in manchen Fällen sogar mehr als 2,5 Meter erreichen.

Sein schnelles Wachstum ist bemerkenswert. In den ersten zehn Jahren wächst er am schnellsten, mit Keimlingen, die in ihrem ersten Jahr eine Höhe von 1 bis 2 Metern erreichen können. Wurzelsprosse und Stockausschläge zeigen ein beeindruckendes Höhenwachstum von bis zu 3 Metern pro Jahr.

Weitere Charakteristika:

  • Krone: Unregelmäßig durch sympodiales Wachstum, wobei sich das Wachstumsmuster nach 10 bis 15 Jahren ändert.
  • Rinde: Glatt und graubraun, später leicht rissig mit rautenförmigem Muster.
  • Lebensdauer: Meist unter 100 Jahre.
  • Vermehrung: Üppige Selbstvermehrung durch Samen und Wurzelausläufer.
  • Anpassungsfähigkeit: Trockentolerant und robust, benötigt eine Jahresmitteltemperatur von mindestens +9 Grad Celsius.

Lesen Sie auch

Rinde

Die Rinde des Götterbaums zeigt im Laufe seines Lebens markante Veränderungen. Junge Sprosse sind grünlich und kurz behaart, ältere Zweige dagegen rötlich oder bräunlich und unbehaart. Der Stamm ist graubraun und glatt, bei älteren Bäumen entwickelt er ein charakteristisches rautenförmiges Muster.

Ein bedeutendes Merkmal des Götterbaums ist sein sympodiales Wachstum, bei dem das Wachstum nicht aus der endständigen Knospe, sondern aus Seitenknospen erfolgt. Dieses führt zu einem unregelmäßigen Kronenaufbau. Nach etwa 10 bis 15 Jahren übernehmen ein oder zwei Seitentriebe das weitere Wachstum, was als monochasial oder dichasial bezeichnet wird.

Blätter

goetterbaum_blaetter
Laubblatt des Götterbaums (Ailanthus altissima) mit gefiederten Blättchen.
Foto: Franziska Hollweg | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Laubblätter des Götterbaums sind wechselständig, unpaarig gefiedert und können beeindruckend groß werden. Sie sind 40 bis 90 Zentimeter lang, teilweise sogar über einen Meter, vor allem an jungen Wurzelsprossen oder Stammausschlägen. Die Rhachis und Blattstiele sind grünlich bis rötlich und fast kahl.

Ein typisches Laubblatt besteht aus 20 bis 30 länglichen, ganzrandigen, zugespitzten Fiederblättchen, die leicht lederig und bis zu 15 Zentimeter lang sind. An den Blättchen befinden sich 2 bis 4 Drüsen, die Zucker absondern und Ameisen anlocken, wodurch der Baum auch als „Drüsiger Götterbaum“ bekannt ist.

Die Blätter sind zunächst dunkelrot und färben sich dann grün. Im Herbst verfärben sie sich meist gelb, bevor sie abfallen.

Blüte

Der Götterbaum ist häufig zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), manchmal auch einhäusig. Die gelbgrünen Blüten sind unscheinbar, werden aber von Honigbienen und anderen Insekten besucht.

Details zu den Blüten:

  • Männliche Blüten: Bis zu 10 Staubblätter, mit kräftigem, oft spermienähnlichem Geruch.
  • Weibliche Blüten: Enthalten oft Staminodien ohne Pollen. Der Fruchtknoten ist oberständig und geflügelt.

Blütenstände sind rispenähnlich und bis zu 60 Zentimeter lang. Die Blüten erscheinen in Mitteleuropa meist im Juli. Der Honig des Götterbaums hat ein muskatellerartiges Aroma und wechselt beim Kandieren von grünlich bis bräunlich zu schmutzigem Graugrün. Pollen können Allergien auslösen.

Früchte

goetterbaum_fruechte
Früchte des Götterbaums (Ailanthus altissima) in der Reifephase.
Foto: Plant Image Library | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Nach der Blüte bilden sich von August bis September flache, geflügelte Flügelnüsse (Samara). Diese sind etwa 4 bis 5 Zentimeter lang und 1 Zentimeter breit und enthalten einen flachen, rundlichen Samen. Sie erscheinen in Spaltfrüchten, oft zu fünft gruppiert.

Die Farbe der Früchte wechselt von grün über rot zu bräunlich und trocken. Sie bleiben oft lange am Baum hängen, was zur weiteren Verbreitung beiträgt.

Welcher Standort ist geeignet?

goetterbaum_knospen
Knospen des Götterbaums am Bahnhof Floridsdorf, Wien.
Foto: Stefan.lefnaer | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Der Götterbaum bevorzugt warme, sonnige bis halbschattige Standorte und benötigt eine Jahresmitteltemperatur von mindestens +9 Grad Celsius. Er ist in jungen Jahren frostempfindlich und daher in wintermilden Gebieten anzutreffen.

Sein starkwüchsiges Wurzelwerk breitet sich großflächig aus und macht den Baum äußerst resistent gegenüber Trockenheit, Salz und urbaner Luftverunreinigung. Er gedeiht auf gut durchlässigen, basenreichen und kalkhaltigen Böden und kann auch auf steinigen Untergründen wachsen. Windgeschützte Standorte sind ideal, um Schäden durch Stürme zu vermeiden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Götterbaum ist bezüglich Bodenverhältnissen sehr anpassungsfähig. Er gedeiht sowohl auf trockenen als auch auf feuchten Böden und bevorzugt trockene, sandige bis lehmige Böden. Bezüglich des pH-Wertes ist er flexibel, toleriert sowohl leicht saure als auch leicht alkalische Bedingungen, bevorzugt jedoch basenreiche und kalkhaltige Böden.

Seine Salztoleranz ermöglicht es ihm, auch in urbanen Gebieten und an Straßenrändern zu gedeihen, wo andere Pflanzen oft durch Streusalz geschädigt werden.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum wird der Götterbaum auch als „Drüsiger Götterbaum“ bezeichnet?

Der Götterbaum wird „Drüsiger Götterbaum“ genannt, weil seine Blättchen an ihrer Basis 2 bis 4 Drüsen aufweisen. Diese Drüsen sondern Zucker ab, der Ameisen anlockt.

2. Hat der Götterbaum einen charakteristischen Geruch?

Ja, die Blätter und Blüten des Götterbaums haben einen markanten Geruch. Zerdrückte Blätter riechen unangenehm ranzig-nussig, und männliche Blüten verströmen oft einen spermienähnlichen Geruch.

3. Welche Rolle spielt der Götterbaum in der Seidenproduktion?

In seinem Ursprungsland China wurde der Götterbaum zur Zucht des Ailanthus-Spinners (Philosamia cynthia) kultiviert, dessen Raupen sich von den Blättern des Baumes ernähren und Seide produzieren, bekannt als „Shantung-Seide“.

4. Warum sollte der Götterbaum mit Abstand von Wohnbereichen gepflanzt werden?

Der Götterbaum sollte mit Abstand von Wohnbereichen gepflanzt werden, weil der Geruch der Blüten als unangenehm empfunden werden kann und im Alter die Äste bei Stürmen brechen können, was das Holz leicht kernfaul macht.

Bilder: progarten / stock.adobe.com