Guave

Guaven-Anzucht: Exotische Früchte im eigenen Garten anbauen

Guaven – exotische Früchte, die auch im eigenen Garten gedeihen können. Dieser Artikel führt Sie durch alle wichtigen Schritte, von der Aussaat und Pflege bis zur Ernte und Überwinterung.

Die Aussaat von Guaven: Von der Vorbereitung bis zur Keimung

Die Aussaat von Guavensamen erfordert sorgfältige Vorbereitung und Geduld, wird jedoch mit exotischen Früchten belohnt. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung:

  1. Samen vorbereiten: Entnehmen Sie die Samen aus reifen Guaven und reinigen Sie sie gründlich. Lassen Sie die Samen 24 Stunden in warmem Wasser quellen, um die Keimfähigkeit zu verbessern.
  2. Aussaatgefäß und Erde: Verwenden Sie kleine Töpfe oder Anzuchtsschalen mit gut durchlässiger, nährstoffarmer Anzuchterde. Eine lockere Struktur fördert die Keimung.
  3. Aussaat der Samen: Setzen Sie die vorgequollenen Samen flach in die Erde und halten Sie sie leicht feucht, ohne Staunässe zu verursachen.
  4. Optimale Keimbedingungen: Stellen Sie das Gefäß an einen warmen, hellen Platz oder in ein Mini-Gewächshaus (7,00€ bei Amazon*). Eine konstante Temperatur zwischen 22°C und 25°C ist entscheidend.
  5. Keimdauer und Pflege: Keimlinge erscheinen nach etwa 8 bis 10 Wochen. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und sorgen Sie für stabile Temperaturen.
  6. Pikieren der Keimlinge: Pikieren Sie die Keimlinge in größere Töpfe mit nährstoffreicher Kübelpflanzenerde, sobald sie etwa 10 cm hoch sind und erste echte Blätter tragen.

Durch diesen sorgfältigen Prozess sichern Sie das gesunde Wachstum Ihrer Guavenpflanzen.

Stecklingsvermehrung: Schneller zum Guavenbaum

Die Stecklingsvermehrung ist eine direkte Methode, um Guaven schneller zu ziehen. Hier sind die Schritte:

  1. Auswahl der Stecklinge: Schneiden Sie im späten Frühling 10 bis 12 cm lange Stecklinge von gesunden Triebspitzen ab, die mindestens zwei Blattknoten haben.
  2. Vorbereitung der Stecklinge: Entfernen Sie die Blätter des unteren Drittels, kürzen Sie die oberen leicht und pflanzen Sie die Stecklinge in ein Gefäß mit einer Mischung aus Anzuchterde und Sand.
  3. Einsetzen der Stecklinge: Stellen Sie die Stecklinge in ein helles, aber nicht direkt sonniges, feuchtes Mikroklima unter einer durchsichtigen Folie oder Plastikhaube.
  4. Temperatur und Pflege: Halten Sie die Bodentemperatur bei etwa 25°C und das Substrat gleichmäßig feucht.
  5. Wurzelbildung beobachten: Nach etwa einem Monat bilden sich die ersten Wurzeln. Entfernen Sie dann die Folie schrittweise.
  6. Umtopfen: Pflanzen Sie die gut verwurzelten Stecklinge in größere Töpfe mit nährstoffreicher Kübelpflanzenerde um.

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Diese Methode ermöglicht es Ihnen, kräftige Guavenpflanzen schneller als durch Aussaat zu erhalten.

Der perfekte Standort für Ihre Guavenpflanzen

Ein sonniger, windgeschützter Standort fördert das Wachstum von Guaven optimal

Der perfekte Standort für Ihre Guavenpflanzen

Damit Ihre Guavenpflanzen gut gedeihen, ist die richtige Standortwahl entscheidend:

  • Lichtbedarf: Guaven benötigen mindestens 6 bis 8 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich. Ein heller, windgeschützter Ort ist ideal.
  • Temperatur: Für optimales Wachstum bevorzugen Guaven Temperaturen zwischen 20°C und 30°C. Im Winter sollten die Temperaturen zwischen 10°C und 15°C liegen.
  • Windschutz: Guaven sind windempfindlich. Ein windgeschützter Standort fördert die Pflanzengesundheit. Nutzen Sie Hecken oder geschützte Ecken in Ihrem Garten.
  • Bodenbeschaffenheit: Sandige, gut durchlässige Böden sind ideal. In Kübeln ist lockere, nährstoffreiche Erde empfehlenswert.
  • Standortwahl: Bei kühlerem Klima ist die Kübelhaltung vorteilhaft, da sie die Überwinterung erleichtert. Im Freiland gedeihen Guaven nur in milden Wintern mit ausreichendem Schutz.
  • Wintergarten: Ein Wintergarten bietet durchgängig optimale Bedingungen für Guaven, mit Temperaturen um 25°C und ausreichendem Schutz vor extremen Witterungen.

Berücksichtigen Sie diese Faktoren, um das Wachstum Ihrer Guavenpflanzen zu fördern.

Pflegeleichtigkeit: So gedeihen Ihre Guaven

Guavenpflanzen sind pflegeleicht, erfordern jedoch gezielte Maßnahmen für ein gesundes Wachstum:

  1. Gießen: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen. Eine gute Drainage ist besonders bei Kübelhaltung wichtig.
  2. Düngen: Düngen Sie die Pflanzen von März bis September wöchentlich mit flüssigem Volldünger, um das Wachstum und die Fruchtbildung zu unterstützen.
  3. Schneiden: Kürzen Sie lange Triebe nach der Ernte oder im zeitigen Frühjahr, um die Pflanze kompakt und vital zu halten.
  4. Krankheiten und Schädlinge: Überprüfen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheitszeichen und behandeln Sie bei Bedarf umgehend mit biologischen Mitteln.
  5. Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit ist wichtig, insbesondere im Sommer. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig oder nutzen Sie einen Luftbefeuchter in trockenen Innenräumen.

Durch diese Pflegemaßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Guavenpflanzen kräftig wachsen und Sie eine reiche Ernte genießen können.

Überwinterung: Schutz vor Kälte

Guavenpflanzen sind frostempfindlich und benötigen im Winter besonderen Schutz:

  • Überwinterungstemperatur: Guaven sollten bei Temperaturen zwischen 5°C und 10°C überwintert werden. Frostfreie Bedingungen sind notwendig.
  • Standortwahl: Ein heller, unbeheizter Raum wie ein Wintergarten oder heller Keller ist ideal. In wärmeren Regionen können Guaven auch draußen überwintert werden, sofern sie gut geschützt sind, ähnlich wie Brasilianische Guaven.
  • Winterschutz im Freiland: Schützen Sie die Kübelpflanze mit Vlies oder Jute und den oberirdischen Teil der Pflanze mit atmungsaktiven Materialien, wie bei winterharten Ananas-Guaven.
  • Pflege im Winterquartier: Gießen Sie sparsam, sodass die Erde leicht feucht bleibt. Düngen ist im Winter nicht erforderlich.
  • Kontrolle und Anpassung: Überprüfen Sie regelmäßig auf Schädlinge und Krankheitszeichen. Bei Bedarf kann eine Pflanzenlampe zusätzliches Licht spenden, ähnlich wie beim Überwintern von Tomaten.

Diese Schutzmaßnahmen helfen Ihren Guavenpflanzen, den Winter zu überstehen und im Frühling kräftig auszutreiben.

Reife Früchte ernten: Der Lohn der Mühe

Reife Guaven verströmen einen intensiven Duft und haben eine gelbliche Färbung

Reife Früchte ernten: Der Lohn der Mühe

Die Erntezeit der Guaven variiert je nach Sorte und Anbaumethode. Beachten Sie folgende Hinweise:

  1. Reife erkennen: Reife Guaven haben eine gelbliche Färbung, die Schale gibt leicht nach und sie verströmen einen intensiven Duft.
  2. Richtiger Erntezeitpunkt: Guaven können ganzjährig geerntet werden. Einige Sorten lösen sich von selbst, andere sollten behutsam gepflückt werden.
  3. Früchte nachreifen lassen: Leicht unreife Früchte können bei Zimmertemperatur nachreifen, bis sie vollständig gereift und weich sind.
  4. Verwendungsmöglichkeiten: Genießen Sie Guaven roh, verarbeiten Sie sie zu Marmeladen, Säften, Kompott oder Chutneys.

Mit diesen Hinweisen stellen Sie sicher, dass Sie stets die besten und reifsten Guaven ernten.

Bilder: eastriverstudio / iStockphoto