Habichtskraut & Löwenzahn: Unterschiede und Garten-Tipps
Habichtskraut und Löwenzahn – beide Pflanzen schmücken mit ihren leuchtend gelben Blüten die Wiesen. Trotz optischer Ähnlichkeiten unterscheiden sie sich in Wuchs, Blütezeit und Standortvorlieben. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede und gibt Tipps zur Verwendung im Garten.

Die unterschiedlichen Blütezeiten unterstützen Insekten während des gesamten Jahres.
Unterschiede in Wuchshöhe und Blütezeit
Ein erster Unterschied liegt in der Wuchshöhe: Das Gewöhnliche Habichtskraut kann bis zu 50 Zentimeter hoch werden, während das Kleine Habichtskraut eine Höhe von 5 bis 20 Zentimetern erreicht. Der Löwenzahn bleibt mit maximal 30 Zentimetern deutlich kleiner.
Die Blütezeiten variieren ebenfalls:
- Löwenzahn: Blüht von April bis Anfang Juli.
- Kleines Habichtskraut: Blütezeit von Mai bis Oktober.
- Gewöhnliches Habichtskraut: Blüht von Juni bis August.
Diese unterschiedlichen Blütezeiten bieten Insekten zu verschiedenen Jahreszeiten eine Nahrungsquelle.

Die Blütenform zeigt die Vielfalt zwischen Löwenzahn und Habichtskraut
Blütenform und -aufbau
Die Blüten beider Pflanzen bestehen aus zahlreichen kleinen Zungenblüten, die einen Blütenkorb bilden. Löwenzahnblüten sind tellerförmig und bestehen aus gelben Zungenblüten. Habichtskraut-Blüten sind ebenfalls zungenförmig, aber breiter und am Ende fünfzähnig. Sie können gelb, orange oder weißlich sein. Der Blütenkorb des Habichtskrauts ist von grünen Deckblättern umhüllt und etwa 1,5 bis 2 Zentimeter im Durchmesser.
Blattform und -beschaffenheit
Die Blätter des Habichtskrauts wachsen hauptsächlich an der Basis des Stängels und sind schmal-eiförmig bis lanzettlich. Die Oberseite ist lang behaart, die Unterseite dicht weißfilzig. Die Längen variieren, doch sie können bis zu 20 Zentimeter erreichen. Die Blätter des Löwenzahns hingegen sind entlang des gesamten Stängels verteilt, tief eingeschnitten und gezähnt.

Beide Pflanzenarten kommen mit sonnigen und halbschattigen Standorten gut zurecht
Standortpräferenzen und Verbreitung
Beide Pflanzen sind in Mitteleuropa weit verbreitet und bevorzugen sonnige Standorte, kommen aber auch mit Halbschatten zurecht. Das Habichtskraut ist besonders anspruchslos und gedeiht auf mageren, sandigen Böden. Es findet sich an Waldrändern, in Steinbrüchen, an Wegrändern, Trockenrasen und in Felsspalten. Löwenzahn bevorzugt nährstoffreiche und tiefgründige Böden und ist oft auf Wiesen, in Gärten oder auf Brachflächen anzutreffen.

Naturnah gestaltete Gärten unterstützen die Biodiversität durch vielfältige Pflanzenarten
Bedeutung für die Tierwelt
Habichtskraut und Löwenzahn sind wertvolle Nahrungsquellen für Bestäuber und andere Tiere.
- Habichtskraut: Versorgt Wildbienenarten wie Sandbienen, Furchenbienen und Mauerbienen und dient Schmetterlingsarten als Nektarquelle und Raupenfutter. Auch Wildtiere wie Kaninchen und Hasen fressen die Pflanzen.
- Löwenzahn: Beliebte Pollen- und Nektarquelle für Wildbienen und Schmetterlinge und wichtig für insektenfreundliche Gartenpraktiken.
Beide Pflanzen tragen zur Biodiversität in naturnahen Gärten bei.

Die vielseitige Verwendung von Habichtskraut und Löwenzahn bereichert Küche und Naturheilkunde
Nutzungsmöglichkeiten
Die jungen Blätter beider Pflanzen sind essbar und können in Salaten oder als Gemüse verwendet werden. Auch die Blüten eignen sich zum Verzehr und zur Dekoration von Speisen. In der Naturheilkunde haben beide Pflanzen ihren Platz.
- Habichtskraut: Innerlich als Tee oder Saft, äußerlich als Salbe oder Lotion genutzt. Wirkt entzündungshemmend, schleimlösend und harntreibend. Ideal für Dachbegrünungen, Trockenmauern und Steingärten.
- Löwenzahn: Harntreibend, blutreinigend und vielseitig als Küchenkraut nutzbar. Essentieller Bestandteil naturnaher Wiesen und Futterpflanze für Bestäuber. Verwendung der jungen Blätter in Salaten, Kräuterquark oder als Gemüse.
Habichtskraut wird traditionell bei Verdauungsbeschwerden und Entzündungen verwendet, während Löwenzahn vor allem in der Küche und als Heilmittel geschätzt wird.

Die richtigen Merkmale helfen, Verwechslungen zwischen ähnlichen Pflanzen zu vermeiden
Verwechslungsgefahr mit anderen Arten
Zur Unterscheidung von Habichtskraut und anderen gelbblühenden Korbblütlern gelten folgende Merkmale:
- Wiesen-Pippau: Raue, behaarte Blätter, kann bis zu einem Meter hoch werden.
- Kreuzkraut: Giftig, kleinere Blüten als Löwenzahn, mehrere Blüten pro Stängel.
- Ferkelkraut: Essbar, mit haarlosen Blättern, ähnelt dem Löwenzahn.
- Orangerotes Habichtskraut: Gelborangene bis orangerote Blüten, unterscheidet sich farblich vom gelben Löwenzahn.
- Gemeines Habichtskraut: Mehrere kleinere Blüten pro Stängel, stark behaarte Blätter.
Diese Hinweise helfen, Verwechslungen zu vermeiden und die Pflanzen korrekt zu identifizieren.