Hammerstrauch: Pflege, Überwinterung & Giftigkeit des Exoten
Der Rote Hammerstrauch (Hamelia patens) ist ein attraktiver Blickfang im Garten und besticht durch seine leuchtend roten Blüten. Dieser Artikel liefert alle wichtigen Informationen zu den Eigenschaften, der Pflege und dem Schutz des Hammerstrauchs.
Steckbrief
Wuchs
Der Rote Hammerstrauch, auch Cestrum elegans genannt, ist ein raschwüchsiger Strauch, der eine Höhe von zwei bis drei Metern erreichen kann. Im Anfangsstadium zeigt der Strauch einen straffen, aufrechten Wuchs mit wenigen Verzweigungen. Mit zunehmender Masse der Triebe neigt er sich im oberen Bereich auseinander und hängt leicht über. Diese Wuchsform verleiht der Pflanze eine elegante Erscheinung. Gelegentlich wird der Hammerstrauch auch als Stämmchen kultiviert, was seine ästhetische Wirkung noch unterstreicht.
Um die kompakte Form und die Blühfreudigkeit des Hammerstrauchs zu erhalten, empfiehlt sich eine regelmäßige Verjüngung durch das Entfernen der ältesten Triebe. Dies fördert das Wachstum neuer Triebe und eine üppige Blütenbildung.
Blätter
Die Blätter des Hammerstrauchs sind tiefgrün, eirund bis lanzettlich und verleihen dem Strauch ein üppiges Erscheinungsbild. An seinem natürlichen Standort ist der Strauch halbimmergrün bis immergrün. Die Blätter sind gestielt, wechselständig angeordnet und erreichen eine Länge von sieben bis fünfzehn Zentimetern sowie eine Breite von zweieinhalb bis sechseinhalb Zentimetern.
In unseren Breitengraden kann der Hammerstrauch im Winter bei schlechten Lichtverhältnissen und niedrigen Temperaturen einen Großteil seiner Blätter abwerfen. Dies geschieht meist bei zu geringem Licht und unzureichenden Temperaturen im Winterquartier. Im Frühjahr bildet der Strauch jedoch wieder neue Blätter.
Blüte
Die bordeauxroten, röhrenförmigen Blüten des Hammerstrauchs sind ein besonderes Highlight. Sie erscheinen in großen Büscheln am Ende der Triebe und in den Blattachseln. Ab April können die Blüten bis in den Herbst hinein bewundert werden, teilweise auch noch während der Überwinterungsphase. Die Blüten sind nicht duftend, ziehen jedoch mit ihrer intensiven Farbe viele Blicke auf sich.
Die Blütenstände bestehen aus 5 bis 15 Einzelblüten. Die schmal trichterförmige Krone wird bis zu 2,5 Zentimeter lang und zeigt kurze, ausladende, bewimperte, dreieckige Zipfel. Dank ihrer langen Blütezeit ist der Hammerstrauch eine beliebte Wahl für Gärten und Wintergärten.
Früchte
Nach der Blütezeit entwickelt der Hammerstrauch kugelige, bis zu anderthalb Zentimeter große Beeren. Diese sind rot bis rot-violett und fleischig, enthalten jedoch giftige Verbindungen. Die Beeren sind mehrsamig und enthalten bis zu zehn dunkelbraune, längliche bis schmal-eiförmige Samen.
Wegen der Giftigkeit der Beeren und aller anderen Pflanzenteile ist Vorsicht geboten, insbesondere in Haushalten mit Kindern oder Haustieren.
So kommt die Pflanze über den Winter
Der Hammerstrauch ist nicht winterhart und benötigt ein frostfreies Winterquartier. Die ideale Überwinterungstemperatur liegt zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Kurzzeitige Temperaturabsenkungen bis zu null Grad Celsius werden toleriert. Helle Räume sind für die Überwinterung ideal, da bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius der Strauch seine Blätter verliert.
Ein gut belüfteter Winterquartier ist erforderlich, um Schimmelbildung und Schädlingsbefall zu verhindern. Der Wasserbedarf ist im Winter gering, jedoch sollte das Substrat nie vollständig austrocknen.
Substrat
Für den Hammerstrauch eignet sich hochwertige Kübelpflanzenerde mit einem pH-Wert unter sieben. Alkalische Substrate vermeiden, da sie das Wachstum negativ beeinflussen können. Ein durchlässiges und luftiges Substrat ist wichtig, um Staunässe zu verhindern. Dies kann durch die Zugabe von Lavagrus, Blähton (6,00€ bei Amazon*) oder feinem Kies erreicht werden.
Eine gute Drainageschicht am Boden des Pflanzgefäßes sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann und keine Wurzelfäule entsteht.
Hammerstrauch gießen
Der Hammerstrauch hat einen hohen Wasserbedarf und benötigt regelmäßige Wassergaben. Das Substrat muss konstant leicht feucht gehalten werden, wobei Staunässe zu vermeiden ist. An heißen Sommertagen kann es notwendig sein, mehrmals täglich zu gießen. Im Winter ist der Wasserbedarf deutlich geringer, das Substrat sollte jedoch weiterhin leicht feucht gehalten werden.
Gießen Sie immer über die Erde und nicht über die Blätter und verwenden Sie möglichst kalkfreies Wasser.
Hammerstrauch richtig düngen
Der Hammerstrauch hat einen hohen Nährstoffbedarf. Während der Hauptwachstumszeit von Mai bis August sollte wöchentlich mit einem Flüssigdünger gedüngt werden. Ein Dünger mit einem ausgewogenen Verhältnis von Stickstoff, Phosphat, Kalium und wichtigen Spurenelementen wie Magnesium und Eisen ist ideal.
Im April und September reicht eine Düngung alle zehn Tage aus. Ab Oktober wird das Düngen eingestellt. Alternativ kann auch ein Langzeitdünger verwendet werden, der im Sommer ein- bis zweimal aufgefrischt wird.
Wie pflanze ich richtig um?
Aufgrund seines schnellen Wachstums sollte der Hammerstrauch jährlich im Frühjahr umgetopft werden. Der neue Topf sollte etwa doppelt so groß sein wie der alte, um dem ausgeprägten Wurzelwachstum Platz zu bieten.
Vor dem Umtopfen sollte die Pflanze leicht angegossen werden, um das Wurzelsystem mit Wasser zu versorgen. Entfernen Sie kranke und vertrocknete Wurzeln und setzen Sie die Pflanze in frisches Pflanzensubstrat, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen. Ein heller, geschützter Standort nach dem Umtopfen erleichtert der Pflanze die Eingewöhnung.
Hammerstrauch richtig schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Verzweigung und Blütenbildung und sollte jährlich im Frühjahr erfolgen. Kürzen Sie den Strauch um bis zu ein Drittel ein, um das Wachstum neuer Triebe zu stimulieren. Bei Bedarf kann der Hammerstrauch auch radikal zurückgeschnitten werden, falls er stark verschnitten wurde oder Frostschäden aufweist.
Krankheiten & Schädlinge
Der Hammerstrauch kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Zu den häufigsten Problemen zählen Grauschimmel, Fusarium und Rußtau bei ungünstigen Bedingungen. Blattläuse, Spinnmilben, Schildläuse und Wollläuse können ebenfalls auftreten.
Eine gute Pflege und regelmäßige Kontrolle sind wichtig, um Krankheiten und Schädlinge frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Gute Belüftung und optimale Pflegebedingungen verhindern die meisten Probleme.
Giftigkeit
Alle Teile des Hammerstrauchs sind hochgiftig. Blätter, Blüten und Beeren enthalten toxische Verbindungen wie Glykoside vom Typus Parquin und Carboxyparquin. Diese können bei Aufnahme schwere gesundheitliche Schäden verursachen.
Halten Sie den Hammerstrauch fern von Kindern und Haustieren und vermeiden Sie jeglichen Hautkontakt mit Pflanzenteilen. Bei Verdacht auf Vergiftung ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
Häufig gestellte Fragen
Wie giftig ist der Hammerstrauch für Mensch und Tier?
Der Rote Hammerstrauch enthält giftige Glykoside, darunter Parquin und Carboxyparquin. Besonders Carboxyparquin ist stark toxisch und kann bei Mäusen schon in Dosen von 4 mg/kg schwere Leberschäden verursachen. Alle Pflanzenteile, einschließlich der Blätter und Beeren, sind giftig und sollten nicht verzehrt werden. Insbesondere Haushalte mit Kindern und Haustieren sollten Vorsicht walten lassen und jeglichen Kontakt mit Pflanzenteilen vermeiden.
Was sind die bekanntesten Arten und Sorten des Hammerstrauchs?
Neben dem Roten Hammerstrauch (Cestrum elegans), gibt es verschiedene bemerkenswerte Arten und Sorten innerhalb der Gattung Cestrum. Darunter befinden sich Cestrum aurantiacum mit orangefarbenen Blüten und Cestrum nocturnum, das für seinen intensiven Duft während der Abend- und Nachtstunden bekannt ist. Weitere attraktive Sorten sind Cestrum ‚Cretan Pink‘ mit pinkfarbenen Blüten und Cestrum ‚Moonglow‘ mit gelben Blüten.
Welche besonderen Pflegemaßnahmen benötigt der Hammerstrauch nach Lieferung?
Nach der Lieferung sollte der Hammerstrauch einige Tage vor direktem Sonnenlicht geschützt werden, um Sonnenbrand, der zu Schwächungen der Pflanze führen kann, zu vermeiden. Eine langsame Anpassung an die neuen Lichtverhältnisse ist entscheidend für die Gesundheit der Pflanze. Ein Umtopfen sollte erst nach etwa zwei bis drei Wochen erfolgen, damit sich die Pflanze zuerst akklimatisieren kann.
Wie wird der Hammerstrauch traditionell genutzt?
Einige Arten des Hammerstrauchs werden traditionell für besondere Zwecke genutzt. Zum Beispiel nutzten Eingeborene die giftigen Blätter von Cestrum laurifolium, um ihre Pfeile zu vergiften. In Caracas wurde der Saft der schwarzblauen Beeren von Cestrum tinctorium zur Herstellung einer nahezu unzerstörbaren Tinte verwendet, die für offizielle Dokumente verwendet wurde. Diese historischen Anwendungen zeigen die vielseitigen, jedoch oft gefährlichen Eigenschaften der verschiedenen Cestrum-Arten.