Hecke verjüngen: So wird sie wieder dicht & schön
Verjüngungsschnitte sind für viele Heckenpflanzen essentiell, um ihre Gesundheit und Wuchsform langfristig zu erhalten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte des Verjüngungsschnitts, von der Auswahl geeigneter Pflanzen bis hin zur optimalen Pflege nach dem Schnitt.

Geeignete Heckenpflanzen für den Verjüngungsschnitt
Ein erfolgreicher Verjüngungsschnitt erfordert die richtigen Pflanzenarten, da nicht alle Heckenpflanzen einen starken Rückschnitt vertragen. Einige Pflanzenarten zeichnen sich durch ihre gute Regenerationsfähigkeit aus und treiben auch aus älterem Holz wieder kräftig aus. Hier sind einige besonders geeignete Heckenpflanzen:
Laubgehölze

- Liguster: Bekannt für seine Robustheit und die Fähigkeit, auch aus älterem Holz wieder auszutreiben.
- Kirschlorbeer: Verträgt einen starken Rückschnitt und treibt aus dem alten Holz erneut aus.
- Feuerdorn: Treibt nach einem Rückschnitt schnell wieder aus, obwohl sich Blüten und Beeren erst im Folgejahr bilden.
- Hainbuche und Rotbuche: Besonders schnittverträglich und regenerieren gut nach einem Verjüngungsschnitt.
- Berberitze: Eignet sich ebenfalls hervorragend für einen starken Rückschnitt.
- Feldahorn: Besonders geeignet für eine schrittweise Verjüngung.
- Schmetterlingsstrauch: Muss jährlich stark zurückgeschnitten werden, um reichlich Blüten zu entwickeln.
Immergrüne Sträucher

- Rhododendron: Verträgt starke Rückschnitte und ist sehr regenerationsfähig.
- Buchsbaum: Langsam wachsend, aber schnittverträglich und ideal für präzise Rückschnitte.
- Japanische Stechpalme: Ein beliebter Buchsbaum-Ersatz, der ebenfalls gut auf Rückschnitte reagiert.
Spezialfall Koniferen
Bei Koniferen ist Vorsicht geboten, da die meisten Arten keine starken Rückschnitte vertragen. Eine Ausnahme bildet die Eibe, die sogar aus dem Stamm neue Triebe bildet und somit sehr schnittverträglich ist.
Zeitpunkt für den Verjüngungsschnitt
Der optimale Zeitpunkt für einen Verjüngungsschnitt hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Pflanzenart und den klimatischen Bedingungen. Der Verjüngungsschnitt sollte in der Ruhephase der Pflanzen durchgeführt werden, um Stress zu minimieren und die Regeneration zu fördern.
- Sommergrüne Heckensträucher: Der späte Winter oder das zeitige Frühjahr, bevor die Pflanzen austreiben, ist ideal. Dies ist in der Regel zwischen Februar und März.
- Immergrüne Hecken: Der Frühsommer ist ein guter Zeitpunkt. Führen Sie den Verjüngungsschnitt am besten nach dem ersten Austrieb im Frühjahr durch, etwa im Juni.
- Koniferen: Da die meisten Koniferen empfindlich auf starke Rückschnitte reagieren, sollten diese nur sehr vorsichtig verjüngt werden. Ein leichter Schnitt im frühen Frühjahr ist am schonendsten.
Schneiden Sie nie bei Frost, um Frostschäden zu vermeiden. Auch heiße Sommertage sind ungünstig, da die Pflanzen durch die Sonne an den frischen Schnittstellen verbrennen könnten. Der Verjüngungsschnitt sollte daher stets an einem milden, trockenen Tag erfolgen.
Durchführung des Verjüngungsschnitts
Um einen erfolgreichen Verjüngungsschnitt durchzuführen, beginnen Sie damit, alle abgestorbenen und kranken Äste zu entfernen, um Platz für neues Wachstum zu schaffen. Verwenden Sie scharfe Gartengeräte wie Astscheren (45,00€ bei Amazon*) oder Sägen, um saubere und glatte Schnittflächen zu gewährleisten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung

- Hauptäste zurückschneiden: Kürzen Sie alle Hauptäste bis auf etwa 30 cm über dem Boden. Diese radikale Maßnahme regt die Pflanze dazu an, kräftig neu auszutreiben.
- Seitentriebe kürzen: Schneiden Sie die Seitentriebe ein, um den Austrieb neuer Triebe zu stimulieren und die Belüftung innerhalb der Hecke zu verbessern.
- Auslichten: Entfernen Sie stark verholzte und sich kreuzende Zweige, um Reibung und Beschädigung der frischen Triebe zu verhindern.
Teilschnitt bei baumartigen Hecken
Bei baumartigen Heckenpflanzen wie Feldahorn und Hainbuchen ist es ratsam, den Schnitt schrittweise durchzuführen, um die Pflanzen zu schonen:
- Erstes Jahr: Kürzen Sie die Oberseite und eine Flanke der Hecke stark ein.
- Zweites Jahr: Schneiden Sie die verbliebene Flanke und lassen Sie einige junge Triebe stehen, um die Regeneration zu fördern.
Tipps für den optimalen Verjüngungsschnitt

- Trockenes Wetter: Führen Sie den Schnitt an einem trockenen Tag durch, um Pilzbefall und Krankheiten vorzubeugen.
- Heller Standort: Achten Sie darauf, dass die Hecke ausreichend Licht bekommt, damit die neuen Triebe kräftig wachsen.
- Wasserversorgung: Sorgen Sie für eine gute Wasserversorgung insbesondere nach dem Verjüngungsschnitt.
Nach dem Verjüngungsschnitt
Nach einem Verjüngungsschnitt benötigt Ihre Hecke besonders viel Aufmerksamkeit und Pflege, um sich optimal zu regenerieren. Wichtig ist, dass Sie die Hecke ausreichend gießen, vor allem während trockener Perioden. Eine zusätzliche Mulchschicht rund um die Basis der Pflanzen hilft, die Bodentemperatur konstant zu halten und Feuchtigkeit zu speichern.
Das Düngen der Hecke im Frühjahr und Sommer fördert das Wiederergrünen und sorgt für einen kräftigen Neuaustrieb. Ein organischer Dünger liefert die benötigten Nährstoffe langsam und kontinuierlich.
- Regelmäßig gießen: Achten Sie besonders in Trockenperioden darauf, die Hecke ausreichend mit Wasser zu versorgen.
- Mulchen: Eine Mulchschicht hilft, Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Wachstum neuer Triebe zu fördern.
- Düngen: Versorgen Sie die Hecke im Frühjahr und Sommer mit organischem Dünger, um das Wachstum zu unterstützen.
- Nachschnitt: Schneiden Sie im ersten Frühjahr nach dem Verjüngungsschnitt die neuen Triebe um etwa ein Drittel zurück.
Geduld ist entscheidend, denn je nach Heckenart und Ausgangsbedingungen kann es mehrere Jahre dauern, bis die Hecke wieder ihre volle Pracht erreicht. Mit diesen Pflegemaßnahmen stellen Sie jedoch sicher, dass Ihre Hecke gesund und kräftig nachwächst.

Löcher in der Hecke schließen
Löcher in Hecken sind ein häufiges Problem, das das Gesamtbild einer gepflegten Hecke beeinträchtigen kann. Glücklicherweise gibt es Maßnahmen, mit denen Sie diese Lücken erfolgreich schließen können.
Kleine Löcher

Kleinere Löcher in Laub- und Nadelgehölzen wie Buchsbaum, Hainbuche, Liguster oder Thuja schließen sich oft von selbst, wenn genügend Licht an die betroffene Stelle gelangt. Um dies zu unterstützen, sollten Sie prüfen, ob umliegende Äste oder Objekte Schatten auf die Lücke werfen und diese gegebenenfalls entfernen.
Größere Löcher
Bei größeren Lücken reicht Licht allein oft nicht aus. Hier können Sie nachhelfen, indem Sie intakte Triebe umleiten:
- Triebe umleiten: Befestigen Sie einige flexible Triebe an einem stabilen Bambusstab oder einem leichten Holzstab. Platzieren Sie den Stab so, dass die Triebe quer über die Lücke verlaufen.
- Triebenden einkürzen: Kürzen Sie die Spitzen der umgeleiteten Triebe leicht ein. Dies fördert die Verzweigung und damit die Bildung neuer Blätter, die das Loch schneller schließen.
Nachpflanzungen bei sehr großen Lücken
Sehr große Löcher, insbesondere in alten Hecken, erfordern möglicherweise das Nachpflanzen zusätzlicher, sortenidentischer Pflanzen. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:
- Pflanzengröße: Verwenden Sie Pflanzen, die bereits etwas größer sind als die bestehenden Heckenpflanzen, um die Lücke schneller zu füllen.
- Bodenvorbereitung: Bereiten Sie den Boden gut vor, indem Sie ihn lockern und eventuell mit Kompost anreichern. Dies fördert das Anwachsen der neuen Pflanzen.
Durch diese Methoden können Sie sicherstellen, dass unschöne Lücken in Ihrer Hecke effizient geschlossen werden, sodass sie bald wieder dicht und gleichmäßig aussieht.